DSB LuPi Leistungssteigerung im Training

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 4.209 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. Oktober 2008 um 10:28) ist von Marcus666.

  • Zitat

    Original von Ewigkeit
    viel schlimmer ist das ich beim visieren immer über die scheibe wackel und nicht ruhig den Haltepunkt fixiren kann...

    Völlig ruhig den Haltepunkt fixieren kann niemand. Für das Wackeln hat mir mein Trainer empfohlen die Waffe in "Achten" zu bewegen die immer kleiner werden. Dadurch kann man es hin bekommen das man später auch in achten Wackelt, womit man sehr viel Zeit im Idealpunkt verbringt, im Gegensatz zum Wackeln in kreisenden Bewegungen wo man u.U. nie im Idealpunkt ist da man sich immer darum herum bewegt.

    Bei mir klappt das, andere in meinem Verein haben das aufgegeben da sie damit nicht klar kamen.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • Zitat

    Original von Ewigkeit
    Moin Moin

    viel schlimmer ist das ich beim visieren immer über die scheibe wackel und nicht ruhig den Haltepunkt fixiren kann... Ich versuche aber bezüglich dieser sache immer wieder an meiner Haltung zu arbeiten und den für mich optimalen punkt zu finden...

    Moin,
    das mit der Haltung ist auf jeden Fall auch wichtig, damit und mit dem richtigen Winkel zur Scheibe kann man eine Menge an Stabilität gewinnen.
    Wenn Du zu sehr "wackelst" hälst Du vllt zu lange an. Wenn der Schuß nach 5 Sekunden nicht raus ist, absenken, ausruhen und nochmal von vorn. Den Schuß rausquälen bringt "garantiert" Verreißer.

    Evtl könntest Du auch über Zusatzgewichte die Waffe für Dich besser austarieren. Ob das allerdings bei einer Vereinswaffe Sinn macht oder Du damit warten solltest, bis Du eine eigene hast, mußt Du Dir selbst beantworten.

    btw: Was macht dieser (endlich mal wieder Super-)Thread eigentlich im Co2-Bereich?

    :)

    janssen

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    Treffen sich zwei Planeten. "Na, wie gehts?"..."Geht so, ich leide unter Homo sapiens"..."Och, " winkt der andere ab, "hatte ich auch mal. Das geht vorbei..."

  • Moin Moin

    Ich wollte nur mal einen Bericht über meinen heutigen Übungsabend abliefern...

    Ich hatte ja heute Abend Standaufsicht, und bevor die Anderen kamen hab ich noch einen Satz geschossen, und wieder nur 298Ringe erreicht...
    Aber als ich dann einem Kameraden das Stehendauflageschießen erklärt habe, wurde mir klar wo mein fehler ist... Als dann quasi Feierabend war hab ich mir nochmal die LuPi geschnapt und dann den Abzugsvorweg und den Vorwegswiederstand neu eingestellt... Ich hab dann zwar keinen ganzen Satz mehr geschossen, aber das Schußbild an sich hatte viel mehr Gesicht ich freue mich auf das nächste Übungschießen und bin echt auf das nächste Ergebniss gespannt...
    PS das mit versuchen dabei achten zu drehen ist echt schwierig...

    Das mit den Gewichten werd ich wohl abwarten bis ich ne eigene Waffe habe...

  • Ewigkeit

    Wegen Deiner Wackelei im Halteraum . Handelt es sich da evtl. um ein Muskelzittern ? Falls ja , mache einfach mal mit einer kleinen Hantel ein bischen training das die Muskulatur sich stärkt . Das ist oft ein kleines problem bei Änfängern . Ein Muskel neigt halt gerne zum zittern wenn er nicht trainiert wird . Selbst sehr gute Kaderschützen betreiben Muskeltraining .

    Ist halt ne Vermutung von mir das das bei Dir evtl. damit zusammenhängen könnte .

    Noch eine Frage,
    wieso mußt du gerade als Anfänger bei euch die Aufsicht machen ? Hat man dich Sachkundig gemacht bzw. hast Du den §7 WaffG ( Standaufsicht gemacht ) ? Streng gesehen darfst du ohne den gar keine Standaufsicht stellen .

    Gruß,

  • Zitat

    Original von Marcus666
    Noch eine Frage,
    wieso mußt du gerade als Anfänger bei euch die Aufsicht machen ? Hat man dich Sachkundig gemacht bzw. hast Du den §7 WaffG ( Standaufsicht gemacht ) ? Streng gesehen darfst du ohne den gar keine Standaufsicht stellen .

    Gruß,

    ...das hat mir auch etwas Kopfjucken verschafft....


    janssen

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    Treffen sich zwei Planeten. "Na, wie gehts?"..."Geht so, ich leide unter Homo sapiens"..."Och, " winkt der andere ab, "hatte ich auch mal. Das geht vorbei..."

  • Nachdem hier im Forum immer mal wieder ernsthafte Fragen auftauchen wie man am besten Luftpistole 10m nach DSB Ordnung schießt (und oder trainiert), will ich in den nächsten paar Zeilen ein kleines How-To für Anfänger schreiben:
    Vorab: Obwohl ich bereits seit vielen Jahren erfolgreich bis auf Bundesebene geschossen habe sind die nachfolgenden Zeilen kein Allheilmittel gegen schlechte Ergebnisse. Auch kann es vorkommen, das andere gute Schützen in manchen Punkten anderer Meinung sind. In solchen Fällen muss der Anfänger wohl Beides ausprobieren und mit der Zeit wird er dann seinen eigenen Still entwickeln. Ich orientiere mich absolut an dem, was ich als meine Erfahrung bezeichnen darf…

    Am leichtesten ist es, wenn ich das Prozedere LuPi-Schießen anhand eines chronologischen Ablaufplans einer 40-Schuß-Serie erkläre.

    Zunächst richtet man sich auf dem Stand ein:
    Luftpistole, genügend Diabolos, abgezählte Scheiben (ein großer Spiegel, 8 Scheiben + 1e Probescheibe, ein kleines Tuch auf dem man die Diabolos locker „hinwerfen kann“ (so kann man sie leichter greifen), Gehörschutz (keine Mickey-Maus, die Gehörgang-Tampons sind besser), und was man noch so für angebracht hält!
    (Gehörschutz nicht wegen dem Lärm sondern der besseren Konzentration)

    Wichtig ist, dass man bevor man startet alles am Stand hat. Manche Schützen haben auch immer einen kleinen Schraubendreher, etwas zu trinken oder ähnliches gleich parat. Hintergrund: Wenn man einmal angefangen hat muss man seinen Stand nicht noch einmal verlassen – das bringt Unruhe auf den Stand (Vereinskollegen / Gegner !) und in einen selber…

    Nachdem alles an seinem Platz ist, lässt man den Spiegel nach vorne und richtet seine Standposition ein. Wichtig: Sind die Positionen der Füße einmal eingerichtet, so bleiben diese stehen!!! Und damit mein ich keinen einzigen cm Veränderung! Deshalb gleich alle Utensilien griffbereit am Stand haben.
    Eingerichtet wird wie folgt: (Alles aus Sicht eines Rechtshänders)
    Der rechte Fuß steht etwa in der gedachten Linie die mittig nach vorne auf die Scheibe zeigt, der linke Fuß steht im 45° Winkel nach links weg…der Abstand der beiden Füße sollte zwischen 30-50cm liegen. Gerade bei der Position der Füße habe ich allerdings vieeele Varianten gesehen. Kontrollieren, ob man „seinen“ Stand gefunden hat kann man wie folgt: Nachdem grob eingerichtet wurde, fährt man mit geschlossenen Augen in den Anschlag…also erst etwas über die Scheibe, dann senkt man ab. Nun dreht man die Hüfte leicht nach links und rechts, man pendelt mit der Waffe (und des gesamten Oberkörpers) also hin und her (Schulter, Arm und Oberkörper stehen fest, die Hüfte bildet das Pendelgelenk) und lässt dabei die Pendelbewegungen immer kleiner werden (bis man wieder ruhig steht). 2-3 mal hin und her sollte langen. Nun öffnet man die Augen und schaut, wo man mit der Waffe steht. Ist man ungefähr auf der Scheiben ist der Stand ok. Erfahrungsgemäß zeigt man aber auf Nachbars´ Scheibe. Korrektur: ist die Waffe links, so dreht man den linken Fuß im Uhrzeigersinn, Waffe rechts, linken Fuß gegen den Uhrzeigersinn. Nach einer Korrektur das gleiche Spiel noch einmal…pendeln, kontrollieren, korrigieren.
    Wie lang macht man das? Solange, bis man annähernd auf der eigenen Scheibe ist…nicht im Halteraum – das ist unmöglich den so immer zu treffen.
    Warum pendeln? Hierdurch gleich man angespannte Muskeln aus und nimmt eine lockere, natürliche Haltung ein. Auch kann man Kimme und Korn beobachten…ist die Kimme nach Öffnen der Augen immer links unten oder sonst wo konstant woanders so deutet dies auf einen nicht richtigen Griff hin. Das Schnitzeisen dürft ihr aber getrost stecken lassen. Oft reicht es, die Waffe etwas anders zu greifen (die Hand zum Beispiel etwas zu drehen). Hilfreich ist es auch, die Waffe die kompletten 5 Schuss, die man auf eine Scheibe macht in der Hand zu halten. Sonst greift man evtl. nach jedem Schuß etwas anders…

    Nun ist eure Position also eingerichtet und wir fangen mit den ersten Probeschüßen an.
    Hier mal die Prozedur des eigentlichen Schußes:

    1. Waffe laden…zeit lassen….konzentrieren…kurz einmal dafür die Augen schließen und sich noch einmal konzentrieren.
    2. man schiebt die Hüfte leicht nach vorne (Oberkörper kippt nach hinten, das bringt Steifigkeit in den Stand), streckt den Arm voll aus (die Waffe zeigt noch auf den Tisch und bildet mit dem Arm eine Linie) und geht mit absolut gestrecktem Arm geradlinig nach oben. Soweit bis man etwas über der Scheibe ist. Während der Aufwärtsbewegung wird tief Luft geholt. (Manche Schützen schnaufen dabei wie ein Wallroß ;)
    3. Nun steht man einen Bruchteil einer Sekunde über der Scheibe, die Atmung steht.(das Wallross atmet also einen Augenblick lang weder ein noch aus)
    4. Nun atmet man etwas Luft langsam aus und senkt dabei die Waffe (durch das Ausatmen „sackt“ der Körper etwas zusammen) in den Halteraum (der Halteraum sitzt („Spiegel-aufsitzend-typisch“) unter dem Schwarzen. Fleck (also mittig ins Ziel) zielen nur Filmhelden. (Kimme und Korn sind schwarz – das bildet keinen Kontrast im schwarzen der Scheibe, deshalb hält man unter dem schwarzen im weißen an).
    5. Nun sollte die Waffe grob im Halteraum sein, wo genau ist piepegal. Das viel wichtigere kommt jetzt: Das Auslösen des Schußes. Die Waffe sollte sauber eingestellt sein (Das Abzugsgewicht schön verteilen: 1/3 Vorweg, 2/3 des Gewichts auf den Druckpunkt) Nun drückt man den Abzug und geht auf Druckpunkt (die Waffe sollte hierbei niemals unerwartet auslösen – das deutet auf falsch eingestellten Abzug oder fehlendes Gefühl für selbigen hin!)
    6. Nun steht die Waffe also im Halteraum – der Abzug ist bereits auf Druckpunkt! Es kann also der Schuß erfolgen. Hierbei gilt: das Maximum der Konzentration wird nun gebraucht und gleicht nun etwas die Wackeleien der Waffe aus und man erhöht nun langsam den Druck auf den Abzug. NIEMALS durchreißen, weil man meint genau in diesem Moment ist man genau im Halteraum – das geht vielleicht einmal gut, aber wer 40 Schuß so „rausballert“ wird niemals hohe Ergebnisse schießen. Die Konzentration liegt verstärkt auf dem Abzug. NICHT auf den Halteraum. Ihr werdet feststellen, dass es wurscht ist wo ihr hinzielt – sofern ihr richtig abzieht (natürlich in Relation gesehen. Nachbars Scheibe solltet ihr nicht anvisieren;-)
    7. Der Schuß bricht. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass ihr nicht durchgerissen habt und den schuß auf Gut Glück vorgeballert habt ist es, wenn euch der Schuß überrascht hat. Nun kommt das nachhalten. Ruhig weit über eine Sekunde…das ist wichtig. Zum einen bringt es Unruhe ins Schießen wenns kracht und ihr gleich die Waffe „fallen lasst“ zum anderen kann man den Schuß nicht verreisen. Gerade bei „langsamer“ 4,5mm Munition kann man den Schuß schnell einmal nach unten drücken/ ziehen, wenn man nach erfolgtem Schuß den Arm runterfallen lässt. Da der ganze Schuß 5-10 Sekunden äußerste Konzentration und Anspannung für den Schützen war, machen viele den Fehler und beenden den schuß, wenn es gekracht hat. Beendet ist er aber erst, wenn ihr nach rund einer Sekunde nachhalten (die Waffe einfach nach ausgelöstem Schuß weiter im Halteraum lassen) die Waffe langsam (!!!) wieder auf den Tisch abgesetzt habt. Während der Abwärtsbewegung bleibt der Arm auch gestreckt. Die Waffe bleibt nun in der Hand. (sofern möglich – Presslüfter von Vorteil) und der Arm darf nun wieder locker gelassen werden.
    8. Weiter mit 1. ;)

    Zu der kompletten Serie sei folgendes stichpunktartig erwähnt:

    Nach 5-10 Probeschüßen werden nacheinander auf die 8 Scheiben jeweils 5 Schuß abgegeben. Hinter den 8 kleinen Scheiben klemmt man den großen Spiegel. So kann man nach 40 Schuß sein Schußbild analysieren. Hier macht sich dann ein gut eingerichteter Stand bemerkbar. Hat man bei der Standposition geschludert, so ist das Schußbild nicht mittig!
    Gerade aufs Ende hin (die letzten 5-10 Schuß) lässt das Auge nach. Zwischendrin absetzen, die Augen für eine Minute schließen und kurz „schlafen“…das regeneriert das Auge für einen weiteren Schuß.
    Auch niemals den Schuß mit Gewalt rausdrücken….wenn ihr nach 5-10 Sekunden immer noch nicht geschossen habt, setzt ab!!!!! Ich betone das noch einmal: SETZT AB!!!!!!!! Auch erfahrene Schützen machen den Fehler immer gern…der geht noch…der geht noch…der geht noch…fuck, ein weißer ! Das liegt daran, dass man einen fließenden Übergang zwischen „es-geht-wirklich-noch“ und „eigentlich-sollte-ich-absetzen“ hat. Hier muss man sich eisernen Willen antrainieren und absetzen!!!!
    Ein weiters Phänomen mit zunehmender Anzahl Schüße ist eine Verlagerung des Schußbildes nach unten. Grund: der Arm wird müde und lässt die Waffe tiefer halten. Auch sieht das Auge immer mehr unscharf. Diese Unschärfe lässt dass Schwarze größer erscheinen und man hält instinktiv minimal weiter unten an. Entgegen wirken kann man nur schwer – Das Auge und den Arm trainieren! Alternativ als Soforthilfe: Sich dieser Tatsache einfach bewusst sein und am Ende der Serie etwas Konzentration auf die Höhe der Kimme!

    So, die Finger sind wund, der Wein ist leer und die Simpsons sind auch schon vorbei.

    Ich hoffe zumindest einigen Newbies von euch etwas geholfen zu haben und wünsche euch

    Gut Schuß!

    Joachim

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  • Moin Moin

    Ich wollte mich nochmal für eure Tips und Radschläge bedanken...
    Ich finde es echt klasse das sich doch so viele hier beteiligen...

    Zu Marcus666: Ich hab vor zwei Jahren meine Prüfung als Schießwart abgelegt...
    Ich bin also nur in den Pistolendisziplinen neuling und auch eher nur zufällig dazu gekommen... Aber da es echt Spaß macht bin ich auch dabei geblieben...
    (ist auch viel einfacher als der ganze aufwand bei den Gewehr Disziplinen)

    Zu Heinzelmann: Auch erfahrene Schützen machen den Fehler immer gern…der geht noch…der geht noch…der geht noch…fuck, ein weißer !
    Der satz ist Göttlich ich kenne das leider nur zu gut... (auch vom Gewehr)
    Der Rest war mir so weit bekannt, nur das ich erst weiter aus artme und unter die Scheibe wandere dann etwas wieder ein artme bis ich im Haltepunkt bin (doppelartmer) aber das ist ja im gunde auch eher gefühlssache was man eher mag...

  • @ Heinzelmann:
    Super geschrieben. Jetzt weiß ich wie ich am Freitag mein erstes LuPi-Training abhalten werde. Mal gespannt was dabei so rumm kommt. ;)

    Je größer das Kaliber, desto wumms......

  • joachim: Das ist was für's Lexikon! :)

    Schön zusammengefaßt, es wäre wünschenswert, wenn das auch Anregung für weitere ist, das Schießen sportlich auszüben....bis wir hier mehr solche Threads haben und weniger "wie krieg ich mehr Dampf" "Auf was schießt ihr am liebsten" oder auch "gibts denn keine Matchwaffen die wie echte Pistolen aussehen...." ;)

    Danke an alle,

    janssen

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    Treffen sich zwei Planeten. "Na, wie gehts?"..."Geht so, ich leide unter Homo sapiens"..."Och, " winkt der andere ab, "hatte ich auch mal. Das geht vorbei..."

  • Zitat

    Original von janssenu
    Schön zusammengefaßt, es wäre wünschenswert, wenn das auch Anregung für weitere ist, das Schießen sportlich auszüben....bis wir hier mehr solche Threads haben und weniger "wie krieg ich mehr Dampf" "Auf was schießt ihr am liebsten" oder auch "gibts denn keine Matchwaffen die wie echte Pistolen aussehen...." ;)

    Danke an alle,

    janssen

    Wahre Worte ! Das Sportliche Schiessen geht hier ein wenig unter .