Vom Schlapphut zum regenfesten Outdoor-Hut

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 7.000 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. März 2008 um 22:08) ist von 5-atü.

  • Eigentlich sah ich meinen alten Buschhut im nächsten Rot-Kreuz-Sack verschwinden, aber da kam mir so eine Idee...

    Bei dem Hut handelt es sich um einen Fernost-Nachbau eines US-Buschhuts, in "Westernform", wie er heutzutage bei verschiedenen Surplushändlern (neu) für unter 10 EUR angeboten wird.

    Diesen hier hatte ich eigentlich selten getragen und pfleglich behandelt, doch er zeigte mit der Zeit hier und da seine Ausfallerscheinungen; ein Druckknopf riss aus und die Krempe hing mit der Zeit auch immer tiefer.


    Auf der Suche nach einem möglichen Ersatz stieß ich auf ein tarnfarbenes Modell namens Mount Kent: wasserabweisend und mit verstellbarer Krempe, durch innen liegenden Draht. Damit kann man die Hutkrempe auch um ein ZF legen und so störende Lichteinflüsse ausblenden. Angeblich ein Ausrüstungsteil von Spezialeinheiten. Dabei ist diese Konzeption für alle Menschen sinnvoll, die draußen schießen - vor allem mit ZF - und ab und an von der Sonne geblendet werden.
    Aber vierzig Euro für so einen "Sonntagshut"? Nein, das war mir zuviel.

    Was lag da also näher, das Konstruktionsprinzip auf meinen alten Buschhut zu übertragen?



    Ausgangsmaterial: der Hut, ein Stück Kupferdraht 1,5mm (Stromkabel 3 x 1,5mm), Schrägband und zum Imprägnieren eine Dose Wachs;
    dazu noch Werkzeug, Nähmaschine und los geht´s!



    Schrägband und Draht grob zugeschnitten.

    Als erstes habe ich das Schrägband von der Unterseite der Krempe angenäht:

    Danach einlegen des Drahtes, umklappen des Rands und zunähen!



    Nebenbei noch die alten Ösen herausgetrennt.



    So gut wie fertig; noch den Draht kürzen und ganz zunähen.



    Die Näharbeiten sind beendet - der Draht ist eingenäht. Nun der Test, ob man die Krempe auch so verstellen kann. JA!



    Zum Wachsen eignet sich eine Schuhcreme-Auftragebürste und zum Flüssigmachen ein Fön.


    Fertig! Der Hut ist gewachst; dürfte jetzt einige Schauer und auch permanenten Nieselregen ertragen können.


    Und die Verstellmöglichkeit der Krempe bleibt weiterhin erhalten.


    Ich bin zufrieden! Für den "Umbau" habe ich ca. 1,5 Stunden gebraucht. Wachs und Nahtband hatte ich bereits (dürfte bei dem Verbrauch aber auch unter fünf Euro liegen). Somit wäre auch ein neuer Buschhut mit dieser Anpassung günstiger als ein Mount Kent.
    Außerdem ist mir ein Hut mit breiterer Krempe lieber, als die kleinkrempigen "Boonie-Hats", wie sie heutzutage bei verschiedenen Armeen verwendet werden.
    Und so gewachst passt der Billig-Hut sogar zur teuren Barbour-Jacke.
    ;)


    Würde mich freuen, wenn dieser Basteltipp auch anderen Outdoor-Schützen weiterhilft.


    Gruß,
    Helge/ 5-atü


    P.S.: Kritik? nur zu!

    Fördermitglied des VDB.

  • Eine klasse Idee. Manchmal muß eben nur einen spontanen Einfall umsetzen und schon passts.

    Gruß:

    Stephan

    Kiss my Ass, if you don´t like me i don´t care (ManoWar)

  • Moin,

    das ist mal ne gute Idee.. Ich hab den gleichen Hut.
    Und die hängende weiche Krempe nervt wirklich. Ich seh damit immer aus wie n Waldschrat. :crazy3:

    Glaub das mit dem Draht mach ich auch.

    MfG
    Bert

    Auf meiner Couch schläft das haarige Unheil!!!
    Bert Gummer: Alternativmediziner, Okkultist und Waffensammler aus Leidenschaft :n13:

  • Hallo Helge,

    sehr gute Idee, perfekt umgesetzt und eine prima Anregung für den Umbau meiner Schießkappe. Glückwunsch und danke.

    Mit der Nähmaschine kannst du aber sehr gut umgehen, das würde ich mir nicht zutrauen.

    Viele Grüße
    Bernard

  • Heute erste Bewährungsprobe: Schietwedder (Regen, Schneeregen, Hagel) in Bremen un umto. Osterfeuer unter typisch nordischen Bedingungen. ABER: der Hut sitzt, der Kopf bleibt trocken.

    :))

    In diesem Falle hat mir vor allem die Imprägnierung geholfen. Aber die Formstabilität trägt natürlich auch etwas dazu bei, dass man nicht aussieht wie ein Waldschrat.

    Vielleicht sollte ich noch ein paar flauschige Ohrenschützer anbauen... mal sehn.

    Fördermitglied des VDB.