P88 - Optimal zur Selbstverteidigung?

Es gibt 53 Antworten in diesem Thema, welches 6.849 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Januar 2008 um 15:45) ist von barret.

  • Huch, wie bin ich denn dazu gekommen ...? Wahrscheinlich zu viele Gesetzentwürfe durchgelesen .... :laugh:

    Zitat

    Ahhhhhh! Bitte nicht auch noch hier. Ich krieg schon jedesmal nen Krampf wenn ich diese Bezeichnung ("SRS") bei egun sehe. Können wir nicht einfach bei Schreckschuss- oder Gaswaffe bleiben.

    Nix für Ungut! :crazy2:

  • Mangels Erfahrungen mit einer "echten" (Selbst)Verteidigungssituation kann ich nur bedingt was zu der Frage schreiben:

    Ich führe die P88 (PtB 429) seit ca. 5 Jahren fast ständig mit (Pancake Gürtelholster). Verdecktes Tragen ist dabei aufgrund der Größe aber so eine Sache für sich, da braucht es schon einen sehr weiten und langen Pullover. Die Größe kann sich aber auszahlen, denn im Zweifel kann man mit dem Brocken auch noch ganz ordentlich austeilen, wenn weglaufen nicht geht und der Gegner auf diese Distanz nahekommt.
    Die Kritik bzgl. der Magazine kann ich nicht teilen, auch nicht bzgl. der "Unzuverlässigkeit". Zumindest meine tut's an Silvester fast ohne Aussetzer - und das "fast" trifft auf so ziemlich alle SSW zu: Selbst mein Erma EGR77 hatte dieses Jahr einen Totalausfall.
    Auch ist der Lauf in der PtB nicht wirklich übel verbaut, da ist meine Weihrauch 94 (PtB 634) eher problematisch...

    Die Weihrauch 94 (PtB 634) ist kleiner als die P88, super verarbeitet und wie schon geschrieben hat sie zumindest bei Platzpatronen eine gewaltige akustische und optische Wirkung. Wie es sich mit Gas/Pfeffer verhält habe ich allerdings noch nicht ausprobiert. Nachteil: Geringe Magazinkapazität, klobiger Griff.

    Ganz allgemein zur Selbstverteidigung: Man agiert mit 'ner SSW am Gürtel zwar unbewusst selbstsicherer. Höchtes Ziel sollte aber dennoch immer sein, jede sich anbahnende oder aktute Auseinandersetzung argumentativ zu deskalieren. Der Griff zur SSW sollte dabei IMMER das allerletzte Mittel ('ultima ratio' für die Juristen) sein, also nur in Erwägung gezogen werden sofern unter Abwägung aller Umstände ein milderes Mittel zur Abwehr von Schäden an der eigenen Person (oder der Dritter) nicht (mehr) möglich ist und dann auch gut überlegt werden, denn wenn der gewünschte Erfolg nicht eintritt kann der Einsatz einer Schusswaffe (auch, bzw. gerade SSW) auch ganz schnell zum boomerang werden.

    Gruß,
    Spacehead

    -- wer schiessen will der soll schiessen und nicht quatschen --

    2 Mal editiert, zuletzt von Spacehead (3. Januar 2008 um 12:24)

  • Na dann deeskalier mal ne Situation, in der dich "Jugendliche" totschlagen wollen weil du Deutscher bist. Oder weil du eine andere Herkunft hast, die den Schlägern nicht gefällt. ;)
    [URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,526139,00.html]"Eines jedenfalls scheint zumindest laut eines Papiers einer Arbeitsgruppe aus Bund und Ländern deutlich zu sein: Die Gefahr Opfer einer Gewalttat zu werden, ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen."[/URL]
    Ich würde da persönlich nicht zu lange zögern, nachdenken, grübeln, planen usw. Bis dahin liege ich sonst schon in meiner Blutpfütze...
    Kommt halt drauf an was für Leute und wieviele vor einem stehen.
    In vielen Fällen sind die Absichten der Schläger "Hassu Kippe?" schon glasklar, aber man versuchts immernoch zu ignorieren und meint wirklich man wäre im Unrecht. Das Problem ist, dass die allermeisten von uns (da zähle ich mich durchaus dazu) viel wahrscheinlicher Opfer werden weil sie zögern. Eine Überreaktion ist fast ausgeschlossen. Dafür sind die meisten von uns viel zu gewaltlos und passiv aufgewachsen. Doch die Schläger sind mit Gewalt und Hemmungslosigkeit bestens vertraut - die haben quasi Heimvorteil in diesem Spielchen.

    FWR 27745

    Gun control is the theory that a woman found dead in an alley, beaten, raped and strangled to death with her own pantyhose is somehow morally superior and preferable to that same woman, alive in that alley, explaining to a police officer how her dead assailant got a bullet in the chest.

  • Die Vorteile eines Revolvers im Hinblick auf die Zuverlässigkeit im Verhältnis zu Pistolen läßt sich nicht wegdiskutieren. Und auch der einzige "Nachteil" der Revolver, nämlich der der geringeren Kapazität, ist nur ein subjektiver Nachteil.

    Eine SSW wirkt in erster Linie durch die Drohwirkung und den Überraschungseffekt, und beides ist nach den ersten paar Kartuschen hin. Da benötigt man kein Doppelreihenmagazin mit einer Kapazität jenseits der 10. Rumfuchteln ist nicht.

  • Zitat

    Original von DocArnie
    Ich würde da persönlich nicht zu lange zögern, nachdenken, grübeln, planen usw. Bis dahin liege ich sonst schon in meiner Blutpfütze...

    Du scheinst Dich ja schon häufiger so wiedergefunden zu haben...

    Kurzum: Es ging mir nicht darum hier erneut eine - regelmässig unsinnige und mißverstandene - Diskussion zum Thema "Selbstverteidigung at it's best" zu führen sondern dem Threadstarter und allen an der Diskussion Interessierten klarzumachen, dass das Führen einer SSW zu Selbstschutzzwecken eines gewissen Verantwortungsbewusstseins bedarf. Der Aufbau und Intonation Deines Beitrages führt bei mir zu der Annahme, dass Du Dich möglicherweise besonders angesprochen fühlen solltest...

    Wenn Du 'ne SSW zur Verteidigung ziehst und der gewünschte Erfolg bei den von Dir angeführten Gegnern ausbleibt hast Du so oder so verschi**en, denn es gibt genug illegale scharfe Waffen, gerade in diesen Kreisen.
    Also - wenn schon Selbstverteidigung mit SSW, dann mit Bedacht.

    Gruß,
    Spacehead

    -- wer schiessen will der soll schiessen und nicht quatschen --

  • Hey, ich sehe das ja grundsätzlich genauso wie du, nur sehe ich keinen Grund das in jedem Thread zu erwähnen. Sowas sollte selbstverständlich sein. Ich halte es auch nicht für nötig, weil ich wie gesagt eh überzeugt bin, dass eine Überreaktion wesentlich unwahrscheinlicher ist, als es hier häufig vermutet wird.
    Hier haben Leute schon fiktive Horrorszenarios vorgetragen, in denen jemand vor Angst einem Unschuldigen eine Ladung Pfeffer ins Gesicht bläst. So ein Fall ist mir in der Realität aber nicht bekannt und wenn man das ganze mal durchdenkt, ist ein solcher Fall fast ein Ding der Unmöglichkeit, weil Menschen so nicht ticken. Ein Ernstfall wird eher einmal zu wenig als einmal zu oft erkannt/realisiert, mit entsprechendem Resultat.
    Die vielen Warnungen hier tragen nicht unbedingt zu einem verbesserten Selbstbewusstsein der wehrhaften Bürger bei, sondern verunsichern sie eher. Dagegen hilft allerdings Training.

    Nichts für ungut, mir ist durchaus bewusst, dass du es nur gut meinst.

    FWR 27745

    Gun control is the theory that a woman found dead in an alley, beaten, raped and strangled to death with her own pantyhose is somehow morally superior and preferable to that same woman, alive in that alley, explaining to a police officer how her dead assailant got a bullet in the chest.

  • Zitat

    Original von DocArnie Sowas sollte selbstverständlich sein.

    Sollte. Ist es aber leider nicht.

    Da kommen viele Faktoren zusammen, angefangen von mangelnder Reife (nicht jeder ist mit 18 so reif und mündig, wie es der Gesetzgeber gern hätte und manche werden es nie) über mangelnde Kenntnis, was im strafrechtlichen Sinne erforderlich ist um eine Notwehrlage zu begründen und dann - großes Desaster - was eine darauf angemessene Reaktion ist.
    Da sehe ich insbesondere Deine Aussage "Eine Überreaktion ist fast ausgeschlossen" als gutes Beispiel, denn rechtmässige Notwehr ist immer nur das "mildeste (real zur Verfügung stehende) Mittel, um den rechtswidrigen Angriff sicher zu beenden". Bis die Schwelle zum Einsatz einer Waffe erreicht ist kann (! immer abhängig vom konkreten Einzelfall) ein dem vorausgehendes gestuftes Verhalten erforderlich sein und jede Tätlichkeit nach Beendigung des Angriffs ist keine Notwehr mehr.

    Ist in der Theorie eigentlich ganz einfach, aber selbst das bißchen Info scheint so machen zu überfordern.

    Zitat

    [i]Nichts für ungut, mir ist durchaus bewusst, dass du es nur gut meinst.

    (:) Schon okay, konträre Diskussionen können im Idealfall beide weiterbringen ;)

    Gruß nach Kölle,
    Spacehead

    -- wer schiessen will der soll schiessen und nicht quatschen --

  • Spacehead:
    Ja, das mit dem mildesten Mittel stimmt, aber unter bestimmten Umständen geht man trotz Notwehrüberschreitung straffrei aus. Das ist auch gut so, denn sobald das Adrenalin ins Blut gepumpt wird, werden wir Menschen zu grobmotorischen, denkunfähigen Steinzeitmenschen die nurnoch "fight or flight" kennen. Das ist natürlich und nur schwer kontrollierbar. (weshalb Abwehrmittel übrigens auch so simpel wir nur irgend möglich zu bedienen sein sollten)
    Ich denke halt, dass man sich um die Konsequenzen nicht zusehr Gedanken machen sollte, denn sich den Konsequenzen stellen zu können, setzt vorraus dass man überhaupt noch am Leben ist.
    Wenn man erstmal am Boden liegt fehlt nichtmehr viel und man ist tot. Da kann schon "nur" ein Fußtritt gegen oder auf den Kopf reichen. Dessen muss man sich unbedingt bewusst sein.
    Je mehr Schläger einem gegenüberstehen, desto rücksichtsloser muss man sich wehren. Die sprechen sich ja nicht ab wie weit sie gehen. Die Dynamik dieses kollektiven Draufprügelns lässt es zu dass das Opfer stirbt, ohne dass die Schläger das fest eingeplant haben, auch wenn es ihnen egal ist.

    FWR 27745

    Gun control is the theory that a woman found dead in an alley, beaten, raped and strangled to death with her own pantyhose is somehow morally superior and preferable to that same woman, alive in that alley, explaining to a police officer how her dead assailant got a bullet in the chest.

  • Oh man jetzt geht das schon wieder los.

    Hier ging es nur um eine Waffe die man dazu nehmen kann.

    Nicht um ja oder nein oder wie oder was, das kennen wir alle!


    Gruß C.C.

    Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er bedankt sich.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen!

  • Wenn überhaupt zur SV (ich halte persönlich ein Pfefferspray für besser), dann einen Revolver Röhm RG89 alter Art mit der PTB 451. Da kommt vorne alles raus, da minimale Laufsperre und großer Laufdurchmesser. Zudem ist die Waffe unverwüstlich und billig.

  • Zitat

    Original von Christian
    Hier ging es nur um eine Waffe die man dazu nehmen kann.


    Ich sag ja, die Waffe sollte so simpel wie möglich sein. Bei Pfeffersprays hängt es stark von der Bauart ab. Es ist ja bekannt, dass gerade ungeübte Menschen Probleme damit haben, das Spray richtigrum zu ziehen.
    Ich persönlich finde den Jet Protector klasse. Es gibt auch Sprays mit ergonomischem Griff und Gürtelclip, die ich auch für geeignet halte. Ansonsten ist auch der Tipp mit den Revolvern nachzuvollziehen. Meiner Meinung nach wäre dabei aber ein interner Hammer noch besser.

    Derringer: Ist das mit der Laufsperre wirklich so maßgeblich? Gibt es dazu Fakten?

    FWR 27745

    Gun control is the theory that a woman found dead in an alley, beaten, raped and strangled to death with her own pantyhose is somehow morally superior and preferable to that same woman, alive in that alley, explaining to a police officer how her dead assailant got a bullet in the chest.

  • Hi,

    da er nach eine P88 fragte nehme ich an das er kein Spray haben will.
    Deshalb habe ich diese Möglichkeit auch nur kurz erwähnt.

    Sicher ist ein Spray besser aber das ist hier doch nicht die Frage.

    Zitat

    Derringer: Ist das mit der Laufsperre wirklich so maßgeblich? Gibt es dazu Fakten?

    Ja klar. Ein sehr dicht verbauter Lauf lässt weinger durch, das bedeutet gerade bei einem Revolver das mehr zum Trommelspalt raus geht.
    Denn der Druck geht immer den weg des geringsten Widerstands.

    Gruß C.C.

    Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er bedankt sich.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen!

  • Zitat

    Original von damble
    Hey, also danke für die Beiträge. Bin zum Entschluss gekommen die RG 96 zu kaufen - Einwände?

    :ngrins: :ngrins:

    Ich kann dir nur wie die vielen anderen bisher, zu einem Revolver raten. Wenn bei der RG96 die erste, bzw überhaupt eine Patrone nicht zündet, musst du den Schlitten manuell repetieren, wozu in einer Notwehr-situation meist nicht die Zeit ist. Beim Revoler drükcst du einfach nochmal ab, weil die Trommel mechanisch mitbewegt wird. Wenn du bei der RG96 einen Klemmer hast, bist du richtig am Arsch, weil du mit sicherheit nicht noch groß mit der Waffe rumfummeln kannst. Das Problem hat ein Revolver auch nicht. Und die Waffe kann so schön aussehen wie sie will, das bringt dir garnichts, wenn ein aggressiver Angeifer vor dir steht und das Teil seinen Zweck nicht ordnungsgemäß erfüllt. Und die 5 Schuss vom HW88 sollten auf jeden Fall locker reichen, um mindestens 1-2 Gegner für eine kurze Zeit außer Gefecht zu setzten/zu erschrecken und abzuhauen. Kommt halt auch auf den/die Angreifer an.

    /edit

    das von mir geschriebene Wort wurde automatisch durch das Wort "after" ersetzt...

    Einmal editiert, zuletzt von DGK (3. Januar 2008 um 17:49)

  • Zitat

    Original von DGK

    Ich kann dir nur wie die vielen anderen bisher, zu einem Revolver raten. Wenn bei der RG96 die erste, bzw überhaupt eine Patrone nicht zündet, musst du den Schlitten manuell repetieren, wozu in einer Notwehr-situation meist nicht die Zeit ist. Beim Revoler drükcst du einfach nochmal ab, weil die Trommel mechanisch mitbewegt wird. Wenn du bei der RG96 einen Klemmer hast, bist du richtig am After, weil du mit sicherheit nicht noch groß mit der Waffe rumfummeln kannst. Das Problem hat ein Revolver auch nicht. Und die Waffe kann so schön aussehen wie sie will, das bringt dir garnichts, wenn ein aggressiver Angeifer vor dir steht und das Teil seinen Zweck nicht ordnungsgemäß erfüllt. Und die 5 Schuss vom HW88 sollten auf jeden Fall locker reichen, um mindestens 1-2 Gegner für eine kurze Zeit außer Gefecht zu setzten/zu erschrecken und abzuhauen. Kommt halt auch auf den/die Angreifer an.

    /edit

    das von mir geschriebene Wort wurde automatisch durch das Wort "after" ersetzt...

    HW37/HW88 sind natürlich top. ein guter röhm ist günstig zu bekommen und genauso haltbar.

  • Zitat

    Original von Derringer
    Siehe Bild ! Fakt genug ?

    Erstmal danke fürs Bild!
    Was ich aber eigentlich meinte, war der Gasstrom, also ob die Laufsperre da wirklich so einen großen Unterschied macht. Gibt es Bilder die das Mündungsfeuer der alten und neuen Version des RG89 zeigen?

    FWR 27745

    Gun control is the theory that a woman found dead in an alley, beaten, raped and strangled to death with her own pantyhose is somehow morally superior and preferable to that same woman, alive in that alley, explaining to a police officer how her dead assailant got a bullet in the chest.

  • Zitat

    Original von Spacehead
    [...]
    Die Kritik bzgl. der Magazine kann ich nicht teilen, auch nicht bzgl. der "Unzuverlässigkeit". Zumindest meine tut's an Silvester fast ohne Aussetzer - und das "fast" trifft auf so ziemlich alle SSW zu: Selbst mein Erma EGR77 hatte dieses Jahr einen Totalausfall.
    Auch ist der Lauf in der PtB nicht wirklich übel verbaut, da ist meine Weihrauch 94 (PtB 634) eher problematisch...[...]

    Du hast eine ganz andere PTB als ich! Ich kann bzgl. der Magazine nur aus eigener Erfahrung sprechen.

    Meine Waffen: Record Luftpistole Mod. 2 (Erbstück), Walther P88 Compact vernickelt (PTB 764), Anschütz SuperAir 2002, Mauser HSc 90 brüniert (PTB 722), IWG Government vernickelt (PTB 668), HW 94 Teilvernickelt (PTB 855)
    Mitglied im Schützenverein Hungen

  • Zitat

    Original von DocArnie

    Erstmal danke fürs Bild!
    Was ich aber eigentlich meinte, war der Gasstrom, also ob die Laufsperre da wirklich so einen großen Unterschied macht. Gibt es Bilder die das Mündungsfeuer der alten und neuen Version des RG89 zeigen?

    Die Laufsperre macht jede Menge in Bezug auf den Gasstrom aus. Wie soll aus einem neuen Revolver mehr rauskommen, wenn man nicht mal hinten Licht sieht, wenn man vorne reinleuchtet, so verbaut wie die sind ... ?