Diabolos selber giessen

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 15.877 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Juli 2002 um 23:15) ist von ZeroM.

  • männers,
    cal.50 bmg und ich haben uns gedacht, warum giessen wir die teuren teuren diabolos nicht selbert!

    wir finden die preise momentan absolut übehöht :evil: (habe gestern für 5 packs hn-field target trophy 45 euro gelatzt!)

    wir haben vor, rundkopfformen zu giessen. ähnlich der barracudas oder ftt ., crosman domed u.a.

    wo können wir solche giessformen beziehen?

    was wird eine solche anschaffung kosten?

    wir brauchen eine gussform, wo wir gleichzeitig 20 diabolos giessen können. alles was unter 20 liegt, wäre wohl nicht mehr rentabel.

    :direx: also, wir rufen euch auf, uns beim projekt bei zu stehen und alles wissens und nennenswerte mittzuteilen.! :lol:

    wir danken euch schonmal für die mühe!

    gr cal und dmz

    "Also das perlt heute ja wieder"
    "Des ist en roiner Titan"
    Dittsche

    Einmal editiert, zuletzt von dmeenzer (7. Juli 2002 um 20:08)

  • Es gab Gießformen für LG Munition von der Firma L-E-M Moduls,
    Hambleton,Nr. Blackpool, Lanc. in verschiedenen Formen und
    Kalibern. Diese Formen sind aber meist für Sonderformen gedacht
    und die Präzision war nicht sehr gut (Quelle: Die Luftpistole von
    Brukner) Ansonsten werden die Diabolos auf sehr präzisen Maschinen
    gepresst. Ich hab selbst schon solche Maschinen gesehen, und kann
    nur sagen, dass der Aufwand, der da getrieben wird, nicht klein ist.
    Da ich selbst schon jede Menge Geschosse selbst gegossen habe,
    bin ich mir ziemlich sicher, dass dies bei den kleinen Diabolos zu keinen
    befriedigenden Ergebnissen führt. Selbst die großen Geschosse
    müssen alle kalibriert und nachgewogen werden. Allein das die
    Abschneidkante des Gusses bringt enorme Gewichtsunterschiede.
    Wenn schon Diabolos selbermachen, dann wohl Pressen. Dazu muss
    vorher genau dosiert werden. Die Form ist auch sehr aufwendig.
    Bei Munition, die es zu kaufen gibt, auch noch in verschiedenen
    Kopfmaßen, käm ich nie auf den Gedanken die selbst herzzustellen..

    Pellet

  • Die Idee ansich find ich sehr gut.
    Schon aus dem Grund, da ich selbst schon Projektiele für Luftdruckwaffen im kal. 4,5 gegossen habe.
    Man benötigt um brauchbare Ergebnisse zu erziehlen viel zu teure Gussformen die alle einzelanferigungen wären.
    Weiterhin benötigt man einen kleinen Schmelzofen.
    Die Temperatur des flüssigen Bleis muss immer konstant sein, weiterhin muss zum flüssigen Blei ein Zusatzstoff beigemengt werden, da Blei in erhitztem flüssigem Zustand an der Schmelztiegeloberfläche so eine komische Schicht bildet.
    Mehrfach geschmolzenes Blei schmilz ebenso bei immer höheren Themperaturen....es wird einfach gesagt immer härter.
    Ich weis nicht mehr wie der/die Zusatzstoffe heissen.

    Meine damaligen vesuche Projektile im kal. 4,5 zu giesen beliefen sich auf einfache ausführungen.
    Also keine Form wie die gewöhnlichen Diabolos, sondern die Projektile hatten die form von richigen Geschossen ähnlich die der H&N Rabbit Magnum, allerdings in kürzerer (ich glaube 5 bis 6 mm Länge) Form und mit einem Rundkopf.
    Gewicht...keine Ahnung ...nie gewogen.
    Natürlich war das ein oder andere schwerer mal leichter, aber im grossen und ganzen minnimale gewichtsunterschiede.
    Verschiessen konnte ich die Dinger mit meiner damaligen 10/77..also die haben gepasst, und die Präzission war auch ganz annehmbar.
    Zur leistung kann ich nix sagen...oder nur soviel...selbst auf 20 Meter hat man mit Zielfernnrohr eigentlich immer eine Streichhozschachtel getroffen.

    Zum Herstellen.
    Tischbohrmaschiene
    4,5 mm Bohrer mit Rundkopf (siehe Bildanhang)
    1'nen Stahlklotz (meiner war 25 mal 5 cm und 4 cm dick)
    1'nen elektrischen Minnischmelzofen ( fassungsvermögen hat gereicht um ettwa 100 Projektiele zu giessen)

    Als erstes wurde mit der Standbohrmaschiene alle 1,5 cm ein im Durchmesser von 4,5 mm Loch in den klotz gebohrt.
    Danach alle bohrlöcher mit einem Diamantschleifer und nur geringem Druck glatt gemacht.
    Die Feststehende Bohrmaschiene wurde natürlich so eingestellt das sie alle löcher genau in der gleichen tiefe bohrt, was demzuvolge auch die geschosslänge wird. (5 oder 6 mm...weis net mehr genau)
    Durch den Rundkopfbohrer bekommen die Projektile eben auch den besagten runden Kopf.

    Nachdem man das Blei im Schmelzofen flüssig ist, schmierte ich die Bohrungen in dem Klotz mit einem Wattestäbchen und Lötfett (sehr sparsam) hauchdünn ein.
    Anschliessend goss ich das blei in die Löcher und machte immer ein klein wenig mehr darauf, so konnte ich die teile mir einem schraubendreher durch unterhebeln des überflossenen Bleis auf dem einzelnen Bohrloch herausziehen.
    (natürlich erst nach dem erkalten....eimer Wasser wirkt wunder). :-))
    Danach ahtte ich die Projektile, aber da war ja noch vom giessen der rest hinten dran, und um diesen nun gut und sauber und vor alleem so gleichmässig wie möglich bei allen abzuschneiden ölte ich die Gussform ein, stekte die projektile wieder in die Form und schnitt mit einem Kuttermesser einfach den überstehenden rest ab.

    Eines fehlte aber noch.

    Und zwar dachte ich mir, das es besser sei den projektielen einen kleinen kelch hinten zum besseren aufnehmen des drucks und der besseren Laufabdichtung zu verpassen.
    Diesen habe ich mit einem 3,5 mm Staken Bohrer per hand gebohrt...tiefe ettwa 3 mm.
    Alles in allem sahen die Projektile sehr gleichmässig aus....fast schon Professionell.
    Die Präzision konnte sich sehen lassen.

    Gemacht habe ich das eigentlich nur weil mir mal Langweilig war...nagut zugegeben....es macht verdammt viel Laune auf ne Blechdose zu schiessen die auch noch richtich schön wegfliegt und das scheppert auch noch viel mehr als mit nem Diabolo.

    Eines muss allerdings gesagt werden.
    Bleidämpfe sind hochgiftig, der Körper kann einmal aufgenommes Blai bzw die Giftstoffe die mein verdampfen von Flüssigem Blei entstehen nicht wieder abbauen.
    Wenn man sowas macht dann keinesfalls in der Wohnung.
    Auf bestmögliche belüftung muss gesort sein.
    Und noch empfehlenswehrter ist eine Atemschutzmaske (befeuchteter Mundschutz ähnlich bei Autolackierern) zu tragen.

  • angesichts der tatsache, dass - wenn wir endlich in ein haus ziehen sollten - ich mir dann ein chemielabor einrichten wollte, werde ich das mal entsprechend ausstatten und mal rumexperimentieren!
    mal kucken, was man da noch so alles machen kann ...

    mika

    Ein Optimist ist in der Regel der Zeitgenosse, der am ungenügendsten informiert ist
    (John Priestley, engl. Schriftst. 1894 - 1984)

    Besitzer von:
    CO2:
    - Beretta 92FS/S "nickel-holz" von UMAREX
    Luftdruck:
    - Feinwerkbau 300 S
    - Haene

  • @isolast
    Diese Schicht, die sich auf der Schmelze bildet sind die Legierbestandteile wie Zinn oder Wismut. Diese
    Schicht darf man nicht abschöpfen, wie es oft gemacht wird, sondern sie muss wieder untergerührt werden.

    Pellet

  • Pellet
    abschürfen "darf" man schon, nur besteht der/das pellet/diabolo dann halt irgendwann nur noch aus blei und das wäre dann viel zu weich. kann man statt dem unterrühren (wobei sich die legier-anteil ja auch irgendwann wieder ablagern) nicht vielleicht auch eine art emulgator zumischen, so das sich das alles zu einem homogenen gemisch verbindet (wie das ja auch mit hydro- und lipophilen stoffen, z.b. bei hautcremes, gemacht wird)

    mika

    Ein Optimist ist in der Regel der Zeitgenosse, der am ungenügendsten informiert ist
    (John Priestley, engl. Schriftst. 1894 - 1984)

    Besitzer von:
    CO2:
    - Beretta 92FS/S "nickel-holz" von UMAREX
    Luftdruck:
    - Feinwerkbau 300 S
    - Haene

  • super jungs, vielen dank :lol:

    isalost
    wieviel hast du in etwa pro std. gefertigt ? diesen kelche hinten einbohren, wird bestimmt viel zeit drauf gehen!

    hab mir schon gedacht, dass es nicht so leicht sein wird , ordentliche diabolos zu giessen, wenn dann auch nur die rundkoopfform.

    meint ihr, solche formen kann man bei HN beziehen? ich kann mirs nicht vorstellen, aber warum nicht!

    so, dann machts mal gut

    gr dmz

    "Also das perlt heute ja wieder"
    "Des ist en roiner Titan"
    Dittsche

  • Also ich halte nicht viel davon.Denn 1. hoher Zeitaufwand bei minimaler Ersparnis. Ich würde sogar sagen, das Eure selbstgestrickten Projektile wesentlich teurer sind,als maschinell gefertigte.
    Die Dinger müssen nach dem Gußentgratet werden, und werden nicht gerade präzise sein.
    Und 30 Stück pro Stunde ist wohl ne lächerliche Ausbeute.
    Ferner kann es sein , das Ihr Euch Eure Waffe beschädigt, weil die Geschosse zu unpräzise oder zu schwer werden. Auch wird die Reibung im Lauf bei ungunstiger Form zu stark sein (geringe V, Ablagerungen im Lauf) .
    Und noch was: Blos kein Lötfett in die Gießform schmieren,, das Zeug ist sehr agressiv und die Rückstände führen im Lauf zu korrosion.
    Ich würde es mit Vaseline versuchen.

    Naja auch wenn ich es für unwirtschaftlich halte,
    wäre ich daran interessiert, das ihr mal etwas postet, wenn ihr Prototypen gegossen habt.
    Und noch ne Frage, wo gibt es die HN Fieldtarget Diabolos, die will ich mal testen.
    Gruß Snoop

  • So mancher macht sich seine Gedanken ob er seine Zentralfeuerpatronen wiederladen sollte. Aus Präzisionsgründen o. Kostengründen.

    Bei der Diabolo geht es um einen durchschnittlichen Kaufpreis von 1 Cent. Dafür gibt es eine relativ sehr reproduzierbare Diabolo!

    Wo bitte will / kann da noch jemand "sparen" geschweige eine bessere, sprich immer gleichmässigere Diabolo, fertigen??!

  • Sicher hat demeenzer an erster Stelle Kostengründe angegeben, was bei nur etwas Nachdenken Quatsch ist.
    Aber die Freude, dann selbstgebastelte Diabolos zu verschiessen, die vielleicht auch noch nicht ganz unpräziese sind - kann keiner Bezahlen.

    Ich wünsch Euch Glück und viel Freude bei dem Vorhaben.
    Aber die Grundausstattung ist schon sehr teuer.
    Allein der Schmelzofen nebst Thermometer kost ja schon (neu) ca 150 Eumel.
    Also darf Kostenersparnis nicht der Grund für so ein Projekt sein.

    Eddi

    Ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
    Es ist nur schön wenn ich es habe.
    H. Peters (Peters Stahl)

  • Ich sehe das genauso. OK, um sagen zu können, man hat es mal gemacht. Aber zu niedrigeren Kosten oder besserer Qualität als bei den gekauften Diabolos kommt man sicher nicht.

    Ich hatte, ehrlich gesagt, zuerst an einen verspäteten Aprilscherz gedacht...

    Marcus

  • @snoop
    die hn field target trophy gibt u.a. bei kähny
    hier:http://www.kaehny.de/luftdruckwaffen/diabolo/luftdrmu.htm

    Zitat

    edbru: Sicher hat demeenzer an erster Stelle Kostengründe angegeben, was bei nur etwas Nachdenken Quatsch ist. Aber die Freude, dann selbstgebastelte Diabolos zu verschiessen, die vielleicht auch noch nicht ganz unpräziese sind - kann keiner Bezahlen.

    so ist es, wenn dann gehts in erster linie auch ums selber machen, wobei ich anfänglich dachte, ich könnte auch etwas geld sparn. :))


    Zitat

    old s. :Ich hatte, ehrlich gesagt, zuerst an einen verspäteten Aprilscherz geda



    nee, war eigt. ernst gemeint! für nächsten april werd ich mir was andres einfallen lassen. :lol:

    tja, dann wars das wohl, mit dem traum :))

    trotzdem, danke für die teilnahme! (:)

    gr dmz

    "Also das perlt heute ja wieder"
    "Des ist en roiner Titan"
    Dittsche

    Einmal editiert, zuletzt von dmeenzer (8. Juli 2002 um 16:49)