Schusstechnik: Hobby-Pistolenschütze braucht Ratschläge

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 4.762 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. September 2007 um 13:49) ist von gunsmoker.

  • Hallo Leute,

    Ich hab inzwischen ca. 3000 Dias auf Scheiben verschossen und bin bei einem Punkt, wo ich ein paar Ratschläge bezüglich Schusstechnik und kleinen Modifikationen an den Waffen gebrauchen könnte. (2 CP88er)

    Zuvor möchte ich erwähnen, dass für mich der Kauf einer Matchpistole nicht in Frage kommt, weil ich nicht so viel Geld investieren will. Außerdem will ich auch mit "normalen" geliehenen Pistolen halbwegs schießen können, ohne mich nach Custom-Griffschalen zu sehnen - daher fallen speziell angepasste Griffschalen weg.

    Erfahrungen bisher:
    * Das Buch "sportliches Pistolenschießen" hat mir bezüglich dem richtigen Anschlag sehr weitergeholfen.
    * Gehörschutz hat mir beim Nachhalten geholfen. Vorher hab ich mich zusätzlich konzentrieren müssen, um nicht zu blinzeln ("Knall -> Augen zu"- Reflex)

    Problem 1: Ermüdung der Schultermuskulator
    Ich bin 1,90 groß und habe lange Arme. Nach spätestens 4 Trommeln merke ich, dass ich die Schulter verkrampfe, weil die Muskeln anfangen zu ermüden. Ab dann werde ich durch das Verkrampfen immer zittriger. Außerdem beginnt mir die Waffe während des Zielens nach unten "wegzusinken". Dann brauch ich länger zum Zielen und ermüde noch schneller...
    * Wie lange sollte man optimalerweise zwischen den Schüssen Pause machen?
    * Wisst ihr von einer Trainingsmethode, um die Schultermuskulatur zu kräftigen? (Ich bin Hobby-Kletterer, aber das scheint hier nicht zu helfen)

    Problem 2: offene Visierung
    Das Schießen mit RedDot mit der CP88 funktioniert schon recht gut.
    Siehe Scheibe: Links oben = Single Action; Rechts oben = Double Action
    (6,5 Meter Entfernung - stehend)
    Aber mit der offenen (Präzisions)visierung der CP88 Competition treff ich sehr schlecht. Wenn ich mir zwischen den Schüssen keine Pause gönne, ists noch viel schlimmer.
    Siehe Scheibe: Links unten = Pause, um den Hahn zu spannen; Rechts unten = Zusätzlich 10 Sekunden Pause
    Mir kommt vor, dass der Lichtspalt zwischen Kimme und Korn bei der Präzisionsvisierung viel zu klein ist. Da ich wie schon erwähnt recht groß bin und lange Arme habe, sehe ich fast nur einen schwarzen Balken, wenn Kimme und Korn genau passen. (Ziel ist unscharf, Kimme/Korn ist scharf, so wie sichs gehört.)
    * Wenn man den Lichtspalt vergrößern will, sollte man dann besser die Kimme verbreitern oder das Korn verschmälern?
    * Macht mir das der Büchsenmacher? Wie schauts mit der Neubrünierung aus?
    * Woran könnte es noch liegen? Gibts andere Möglichkeiten?

    Das 3. und letzte ist eigentlich kein Problem, sondern mehr was ästhetisches und betrifft die Lage der Waffe in der Hand:
    Es wird ja das Gewicht der Waffe vom Abzugsbügel auf den Mittelfinger übertragen. Der Bügel lastet bei meiner Hand kurz nach dem ersten Gelenk auf dem Mittelfinger.
    Mein Problem ist hier, dass ich sehr knöchige Finger habe und die vernickelte Waffe durch ihr Eigengewicht vom Gelenk runterrutscht wenn ich die Waffe unverkrampft halte.
    Dadurch verschiebt sich die Waffe und damit das Trefferbild nach links unten. Wenn ich fester zupacke, verzittere ich den Schuss. Wenn ich sie so angreife, dass der Abzugsbügel stabil am Mittelfinger lastet, zeigt die Pistole in irgendeine Richtung und ich muss das Handglenk verdrehen, um gerade aus zu schießen.
    Bei der schwarzen CP88 hab ich ja den Griff bis unter den Abzugsbügel mit Leder verkleidet. Das macht die Sache rutschfest - Problem gelöst.
    Bei der vernickelten aber, hab ich provisorisch ein Gewebeband um den Abzugsbügel herumgeklebt. Das macht die Sache auch rutschfest, aber schaut sehr schlecht aus. Hat da jemand eine bessere Idee?

    So, das wars. Danke an jeden, der sich den Post durchgelesen hat :)
    Wenn ihr Antworten/Ideen habt, bitte posten.

    lg, Mr.M

  • Hallo Mr.M,

    Problem 1: Ermüdung der Schultermuskulator
    Vorschlag: Hilf beim Bügeln :new11:

    Problem 2: offene Visierung
    Korn zurechtfeilen oder fräsen ist vermutlich die bessere Lösung da ein Ersatzkorn sicher günstiger ist als die verstellbare Kimme.

    Das Korn ist aus Buntmetall(vermute Alu) also nur mit Spezial-Brünierung zu behandeln, ob der gewünschte Effekt eintritt ist aber fragwürdig. Die ursprüngliche Oberfläche ist Lack oder Pulverbeschichtung.

    Versuche mal die Arme mehr abzuwinkeln, je näher die Visierung zum Auge kommt desto mehr Lichtspalt bekommst du.

    Problem 3:
    Die gewünschte Stelle entfetten, den Rest abkleben, Sprühkleber auftragen und reichlich Quarzsand darüber schütten.

    LG
    vom Weaner

  • Hallo Mr.M

    zu Problem Nr. 2
    wenn das Korn auswechselbar ist, würde ich auch das Korn zurechtfeilen. oder gegen ein schmäleres austauschen. Nach dem Feilen kann man evtl. mit Modellbaufarbe wieder schwärzen. Ich hatte bei meiner HW45 das Korn mit neonrotem und die Kimme mit weissen Punkten bemalt. Das hat beim Zielen fast den Effekt einer Leuchtvisierung.

    zu Problem Nr.1
    da hilft wohl nur üben, üben, üben.
    Wenn ich mit offener Visierung präzise schiessen will, dann schiess ich wie mit einer Matchpistole auf dem LuPi-Stand.
    -Körper seitlich zum Ziel,
    -Pistole fest in rechter Hand (bin Rechtsschütze), aber nicht krampfhaft zudrücken
    -Arm locker durchgestreckt (nicht verkrampft gerade durchdrücken),
    -linke Hand ruht in der Hosentasche
    -zielen mit "beiden Augen" (ein wenig gewöhnungsbedürftig)
    -Druckpunkt suchen, Abzug gleichmässig weiter duchziehen (nicht "durchreissen"), bis der Schuss dich "überrascht" (keine Zeit mehr zum Verreissen)
    Das bezieht sich aber alles auf SA-Schiessen, also mit vorgespanntem Hahn. Wie sich die CP88 beim DA verhält kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich ist der Abzugwiederstand dann um einiges höher.

    Das Zielen mit beiden Augen brachte mir damals (im Verein) etwa 20 Ringe mehr, da das rechte Auge nicht mehr anfing zu zittern( beim normalen Durchgang mit 40 Schuss)

    Wenn sich die Schultermuskulatur verkrampft, ab und zu Dehnungsübungen einlegen.(Arme hängen lassen, Schultern drehen, Kopf drehen etc.)

    Das wars von mir, hoffe ich konnte helfen.
    Viel Spass noch mit Deiner Waffe.

    MfG
    Musikus

  • Ich schieße zwar keine LP sondern nur LG/KK (über 20 Jahre Wettkampfmässig) und Kurzwaffe GK (just for fun)aber vieleicht kann ich Dir im übertragennen Sinne trotzdem helfen.

    Problem 1:Ermüdung der Schultermuskulatur
    "Nach spätestens 4 Trommeln merke ich, dass ich die Schulter verkrampfe, weil die Muskeln anfangen zu ermüden."
    Wieviel Schuß sind eigentlich in der Trommel ?. Acht ?
    Das würde 32 Sch. bedeuten.In einer wahrscheinlich sehr kurzen Zeitspanne.Beim LP Sportschiessen hat man für eine 40 Schuß Serie 75 min. Zeit.Du siehst also,man kann sich ruhig Zeit lassen denn es geht ja um Präzision und nicht um schnelligkeit.Ich würde versuchen nach jedem Schuß aus dem Anschlag zu gehen und die Muskeln aufzulockern.Lockerungsübungen werden doch sicher in dem Buch beschrieben sein,oder ?Die Länge der Pause ist für jeden individuell,da kann man keine pauschale Aussage machen zumal sich der Sportschütze seine begrenzte Zeit einteilen muss.Routinierte Wettkampfschützen haben sich einen Schießrythmus angeeignet der es ihnen ermöglicht jede Serie in der gleichen Zeitspanne(+/- 3-4 min.)zu absolvieren. Du solltest auch mal versuchen darauf zu achten wann die LP am ruhigsten ist,am Anfang des Zielvorganges oder gegen Ende wobei du den Zielvorgang nach max. 8 sek. abbrechen solltest da der Sauerstoffgehalt im Gehirn abnimmt und dies zu Konzentrationsschwächen führt.Unnötige lange zielen bringt nix.

    Problem 2: Offene Visierung
    Das Korn sollte so breit sein wie der Spiegel(das schwarze !) erscheint wenn du zielst.Die Breite der Kimme sollte so gewählt sein daß der Lichtspalt links u. rechts des Korns nicht zu klein sein sollte da es sonst schwieriger wird das Korn in der Kimme zu zentrieren.Ein routinierter Pistolen Wettkampfschütze könnte Dir das, soweit es nicht aus dem Buch hervorgeht eingehend erklären.Ob es hier einen gibt entzieht sich meiner Kenntnis.
    Ich würde auch nicht diese 12er Scheibe benutzen da das Weiße in der Mitte nicht zum kontrastreichen zielen beiträgt.Alternativ könnte man das Weiße schwarz anmalen.

    Problem 3:
    Richtig festhalten musst Du die Pistole schon.Ist ja schließlich keine "Freie Pistole".Wie fest musst Du durch probieren herausfinden.
    Dieses "zittern" dürfte bei jeden mehr oder weniger sein.Wenn die Waffe beim "fester zupacken" in eine andere Richtung zeigt muss man seine Handgelenkstellung dementsprechend ändern.

    Einmal editiert, zuletzt von derschlaueded (10. August 2007 um 13:21)

  • Problem 1 hatte ich anfangs auch, besonders beim GK-Schießen. Ist besser geworden seitdem ich kürzere (!) Zeit ziele und lieber mal zwischen den Schüssen die Waffe absenke.

    Problem 3: Der Abzug sollte nur mit dem ersten äußeren Fingerglied betätigt werden.

    Wichtig ist auch, daß Du nicht bewußt abdrückst. Wenn das Ziel richtig erfaßt ist, soll der Schuß als unbewußter Reflex brechen. Das hat man nach 3000 Schuß aber noch nicht unbedingt abgespeichert. Nimm beim Training einfach mal Deine Aufmerksamkeit vom Abzugsvorgang weg.

  • Hallo,

    Erstmal Danke für eure Antworten. Ich war das Wochenende leider anderweitig geschäftigt und bin erst jetzt dazu gekommen, zu antworten.

    roter73
    Das mit dem Quarzsand ist eine geniale Idee. Danke.
    Weist Du, wo ich ausreichend feinen und möglichst transparenten Quarzssand herbekomme?
    Da fällt mir ein... ich hab noch welchem im Auto vom letzten Mittelmeer-Urlaub :) Ist so ein Sand vom Strand dafür geeignet?

    Musikus
    Mit beiden Augen zielen werde ich ab sofort machen. Ich hab gedacht, dass ich gut mit geschlossenem linken Auge zielen kann ohne zu verkrampfen, aber mit beiden Augen offen gehts noch viel besser. (Mein Zielauge ist sowieso sehr dominant)
    "Arm locker durchgestreckt (nicht verkframpt gerade durchdrücken)" ist bei mir irgendwie nicht so einfach. Wie stark spannst Du die Muskeln an, dass der Ellenbogen gerade ist? Oder lässt Du einfach das Gewicht der Waffe den Ellenbogen "gerade machen"?

    @derschlaueded
    Ja, 8 Schuss sind in einer Trommel. Lockerungsübungen sind im Buch beschrieben.
    Jetzt mal eine blöde Frage... Bei 40 Schuss in 75 Minuten - was macht ihr da in der Zwischenzeit außer zielen?
    Legt ihr die Waffe wieder hin, oder stützt ihr nur die Hand? Die Füße bleiben aber gleich, oder?

    Hm, irgendwie sind die CP88 beim Abziehen im SA eigenartig. Ich kanns nicht ganz erklären... Mir kommt manchmal vor, dass der Druck bei dem der Schuss bricht im DA konstanter ist als im SA Modus.
    Wenn ich den Abzug schon ein Stück durchgezogen hab, abbreche und dann wieder neu anfange, bricht der Schuss früher als erwartet.
    Ich glaub ich muss einfach den Mut finden, den Druck konstant zu steigern und nicht abzubrechen, wenn ich glaube zu verzittern.

    Noch eine Frage... man soll ja möglichst entspannt dastehen. Wenn man entspannt dasteht, ist es ja so, dass die Wirbelsäule entweder leicht nach vorne oder nach hinten wölbt. (sonst würde man sich ja verkrampfen)
    Was ist da besser? Bauch raus oder Bauch rein?

    Ich werd erst mal schauen, wie viel so ein Ersatzkorn kostet.
    Sollte ich mich da selbst dran wagen, oder das eher einen Büchsenmacher das machen lassen?
    Wenn ichs selbst mache, wie soll ich da dran gehen? Korn rausnehmen, oder in der Waffe lassen? Wie einspannen? Mit Dremel, mit Feile oder mit Schleifpapier?
    Alu-primer und matt-schwarzen Lack hab ich daheim. Das haltet zwar keine mechanische Belastung aus, aber fürs Korn sollts reichen.

    So, damit ich außer Fragen auch was sinnvolles beisteuern kann, auch wenns nicht ganz zum Thema passt: Ich hab bisher alle Trommeln nach dem Schießen wieder mit dem Speedloader mit Dias bestückt, damit ich beim nächsten Mal sofort loslegen kann. Ist aber nicht so eine gute Idee, weil sich die Dias scheinbar durch den Druck beim Lagern an den Durchmesser der Trommeln anpassen und nächstes Mal viel leichter wieder aus den Trommeln rausfallen. Führt häufig mal zu Hemmungen.

    lg, Mr.M

  • @ mr.m
    Ja, 40 Schuß in 75 min.
    Zunächst muß ich sagen sofern ich das noch nicht erwähnt habe daß ich im Verein Wettkämpfe (Gewehr) schieße/geschossen habe.Seit über 20 Jahren.
    Von den 75 Minuten für die 40 Schuß LG/LP geht schonmal die Vorbereitungszeit ab.Das heißt, Anschlag einrichten sodaß sauberes schiessen überhaupt erst möglich ist.Vorher braucht man noch keinen einzigen Schuß abzugeben.Ist dies geschehen kann mit dem Probeschiessen begonnen werden.Das Probeschiessen(es dürfen vor dem 1. Wettkampfschuss beliebig viele gemacht werden,danach keine mehr)ist dazu da um den Anschlag zu überprüfen bzw. zu korrigieren,die Visierung einzustellen und das Muskelempfinden für den richtigen Anschlag zu finden.Ist etwas schwer zu erklären bzw. für den Laien zu verstehen.Die jetzt eigenommene Position sollte nicht mehr verändert
    werden.
    Nach dem Probeschiessen sind schon mal 12-15 Minuten weg.Bleiben also noch ca.60 Minuten.Jeder Spiegel(40 Schuß = 4 Streifen a` 10 Spiegel) muß von Hand in der Scheibenhalterung weiter geschoben werden.Dzu muss vor jedem Schuß die Scheibenhalterung mit der Scheibenzuganlage nach vorne gefahren werden.Also insgesamt 80 mal hin und her.
    Dazu noch da nur Einzellader verwendet werden dürfen das spannen und laden und die Konzentrationsphase vor jedem Schuß.
    Du siehst,die 75 Minuten können ganz schnell vorbei sein.
    Sollte eine elektronische Schiessanlage verwendet werden geht das ganze etwas schneller da das Scheibenwechseln entfällt.

    Einmal editiert, zuletzt von derschlaueded (12. August 2007 um 23:56)

  • Übungen für die Schultermuskulatur sind z.B. Frontheben und Seitheben.
    man nimmt dazu Hanteln oder irgendwelche Gegenstände in die Hände und lässt die Arme hängen (beim Frontheben gerade Haltung, Arme neben dem Körper; beim Seitheben leicht nach vorn geneigter Oberkorper, Arme vor dem Körper). Dann werden die Gewichte bis zur Waagerechten angehoben. Beim Frontheben mit nicht ganz gestreckten Armen nach vorne, beim Seitheben mit leicht angewinkelten Armen zur Seite. Die Bewegungen werden langsam und gleichmäßig ausgeführt, ohne Schwung. In der obersten Position kann man zusätzlich eine Weile halten.
    (Klar, als Kletterer trainierst Du eher Zugbewegungen, da sind die Schultern nicht beteiligt.)

    Zur Zeit für einen Schuss: Ich hatte mal eine CO2-Pistole, die, nebenbei bemerkt, auch nicht viel getaugt hat. Da habe ich die 8 Schuss in rund einer Minute abgegeben, manchmal sogar in 30 Sekunden.
    Jetzt habe ich eine Luftpistole, Einzellader mit Vorkompression. Ich spanne die Pistole, lade sie, gehe in Position, ziele, schieße, gehe zur Scheibe, gehe wieder zurück und alles geht von vorne los.
    Dabei gehen leicht 60 - 90 Sekunden für einen Schuss drauf.

    Ich treffe jetzt wesentlich besser (durchschnittl. 110 von 120 Ringen mit 10 Schuss gegenüber 90), weiß aber nicht, wieviel davon auf die bessere Pistole zurück geht.

    Zum Stand: Am ermüdungsfreiesten für Rückenmuskulatur und Wirbelsäule ist es, den Rücken auszurichten, indem man das Becken nach vorn kippt. D.h., nicht Hohlkreuz und "Entena.rsch". So nimmt die Wirbelsäule ihre natürliche leichte S-Form ein; Oberkörper im Gleichgewicht über dem Becken.
    Wenn es Dir schwerfällt, entspannt gerade zu stehen oder unangelehnt gerade zu sitzen, solltest Du Bauch- und Rückentraining beginnen, und zwar nicht nur wegen des Schießens!

    Gruß und viel Erfolg
    Christian

    :johnwoo:Ich schieß' schlechter als Du! Schau Dir das Elend an beim FernWettKampf! :johnwoo:
    Mein egun-Name: Krawulle

    Einmal editiert, zuletzt von Krawulle (15. August 2007 um 23:47)

  • Zu dem Problem mit dem Abrutschen/Zittern:

    Wie schiesst du?
    1)"Schützenverein", Waffe einhändig, seitlich vom Körper weg.
    2)Weaver: Waffe frontal vor dem Körper, Ellenbogen nicht ganz durchgestrackt. Schusshand hält Waffe, übt Druck nach Vorne aus. Zweite Hand drückt von Vorne dagegen.
    3)Modified Weaver: Wie oben, nur Hält die zweite Hand fast das gesamte Gewicht der Waffe, die Schusshand ist nur zum Ausrichten da.

    Bei 1) und einer (vom Gewicht her) Gebrauchspistole ists ja kein Wunder, wenn die Schulter müde wird. Die Waffe wird von unten nicht unterstützt, das Abrutschen kann man nur mit Feste Zudrücken verhindern. Nix gut.
    Bei 2) kann das Zittern von zuviel Druck kommen.

    Bei 3 (und bei allen Anderen) gilt: Die Waffe nie die ganze Serie über auf das Ziel gerichtet lassen, sondern ruhig mal absenken. Wir sind hier ja nicht beim IPSC-1500, Zeitdruck gibt es ja fast nicht. Das Abrutschen wird hier durch die Hand unter der Waffe ziemlich gut verhindert.

    Jaja, Floppyk, Ich mach ja schon ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Der Entenmann (16. August 2007 um 10:24)

  • Es ist toll, dass man hier Ratschläge von aktiven Schützen bekommt. So bekommt man als Neuling einen guten Einblick, wie der ganze Sport in der Praxis abläuft. Das kann man aus den Regeln nicht rauslesen.

    Krawulle
    Ja, das klingt gut. Die Übungen werd ich mit Hanteln probieren.
    Becken nach vorn werd ich auch machen.
    Fürs Bauch- und Rückentraining tu ich klettern - stärkt die Bauch und besonders die Rückenmuskulatur und mach zudem noch Spaß. Kann ich nur jedem weiterempfehlen, der einen Bürojob hat.

    @derschlaueded und Krawulle
    Ich bin inzwischen dazu übergegangen, die Trommeln nicht mehr mit dem Speedloader zu laden, sondern jede Trommel einzeln von Hand. Das lockert auf und entspannt die Hand.
    Aber zur Scheibe geh ich nicht so gerne, weil ich dann meine Position nach jeder Trommel neu einrichten müsste.

    Also brauch ich noch irgendeine Beschäftigung zwischen den Schüssen einer Trommel. Mit dem Fernglas die Scheibe zu kontrollieren werd ich nicht machen brauchen, denn so gut bin ich nicht :)

    @Der Nette Mann
    Ich schieß hautpsächlich 1 "Schützenverein"-Stil, so wie Du es nennst. Ist irgendwie eleganter. Dieser Stil kommt eher von den Duellen mit Einzellader Waffen, oder? Das "Problem" hier ist, dass die Waffe schwer ist, was ich aber als Herausforderung ansehe (Sonst hätt ich keine zwei so schwere Pistolen)
    Dem Weaver-stil bin ich aber auch nicht abgeneigt, weil es meines Erachtens nach der modernere Stil ist, mit dem man besonders mit Revolvern oder anderen mehrschüssigen Kurzwaffen in Panik-Situationen was anfangen könnte. (Dupletten hab ich mit der CP88 im "Schützenverein"-Stil nie hingekriegt.) Den Weaver-Stil hab ich aber nur mal kurz angetestet, weil ich darüber zu wenig Informationen habe.

    Des Rätsels Lösung sind also die Pausen. Ich danke euch alle für eure Antworten. Ihr habt mir weitergeholfen.

    lg, Mr.M

    Wenn jemand schon mal ein Korn verschmältert hat, wärs toll, wenn er seine Herangehensweise und Erfahrungen hier posten könnte, oder einen Link, falls es wo anders schon beschrieben ist.

    Einmal editiert, zuletzt von mr.m (17. August 2007 um 01:31)

  • Nach langem hin- und her hab ich mich doch entschlossen die teure Mirkometervisierung breiter zu feilen, anstatt das Korn zu verschmälern.
    Warum? Weil das Korn mit 3mm eigentlich schon recht dünn für präzises schießen ist. Bei meinem Schießstand ist das 3mm Korn ca. 90% der Breite des schwarzen Bereiches meiner Zielscheiben breit (perspektivisch aus der Sicht des Schützen). Also gerade optimal.
    Die Kimme war 2,5 mm breit.
    Ich vermute, dass sich Umarex das Mikrometervisier auch für Leute mit sehr kurzen Händen konzipiert hat, die beidhändig schießen. Dann könnten die Lichtspalte vielleicht passen.
    Da ich mit Kimme/Korn nur SA schieße, wollte ich, dass die Lichtspalte 1/4 der Kornbreite sind.
    Dann hab ich mir ausgerechnet, dass bei einem 3mm Korn, meiner Armlänge und dem Kimme/Korn Abstand der Competiton, die Kimme für die gewünschten Lichtspalte ca. 3,3 mm breit sein sollte.

    So, dann kam der kritischere Teil - das Breiterfeilen der Kimme der Mikrometervisierung:

    Ich hab mir eine rechteckige Schlüsselfeile besorgt (ca. 1x6 mm Profil). Mit der konnte man auf allen vier Seiten feilen. Dann hab ich eine schmale Seite der Schlüsselfeile auf der ganzen Länge mit dem Schleifbock plan geschliffen. (Ich wollte die Kimme ja breiter machen, aber nicht tiefer) Ein bischen Feilenstruktur war aber noch zu sehen.
    Scheinbar war ich dabei nicht ganz exakt. Der Winkel der abgeschliffenen Seite der Schlüsselfeile war nicht ganz im 90 Grad Winkel - eher so 85 Grad. Das war aber wie sich herausstellte kein Fehler.

    Tja, dann hab ich angefangen die Kimme zu verbreitern. Die Kimme hab ich in der Waffe eingespannt gelassen. Die Waffe hab ich auf einer Decke aufgesetzt gehalten. Eine gute Beleuchtung ist dabei extrem wichtig. Immer darauf achten, dass die Ausrichtung und der Winkel der Schlüsselfeile passt. Lange Züge machen (wie das Gestänge einer Eisenbahnlock).
    Immer ganz wenig links wegnehmen, ganz wenig rechts wegnehmen, mit Ballistol die Späne weggespülen, und dann mit der Schiebelehre nachmessen.

    Es ist extrem schwer, die Schlüsselfeile genau im 90 Grad-Winkel zu halten. Dadurch wird der resultierende Winkel eher so 95 Grad - also nicht spitz genug. Dadurch wird der linke bzw. rechte Rand schief, oder die untere Kante wird etwas rund. - Beim Ausmerzen dieses Problems hat mir die ungenau abgeschliffene Schlüsselfeile geholfen. Ich hab also immer mit der spitzeren (ca. 85 Grad) Seite der Feile gearbeitet.
    Herausgekommen ist eine 3,3 mm breite Kimme mit perfekt geraden Seiten und perfekt gerader Unterkante. (So wie Umarex mir das Teil verkauft hat, war die Unterkante nicht so gerade.)

    --

    Natürlich sind die geschliffenen Stellen jetzt blank, aber das macht mir nichts aus, weil ich die aus der Perspektive des Schützen ja nicht sehen kann :)
    Wenns mir mal fad ist, werd ich mit einem Permanentmarker drübermalen.

    Treffen tu ich jetzt auf jeden Fall besser.
    Ich würds wieder machen... Aber es hat eine Menge Überwindung gekostet...


    lg, Mr.M

  • Servus,

    Mr.M du schreibst bei Erfahrungen das du ein Buch über sportliches Pistolenschießen gelesen hast. Ich empfehle dir auch das Buch "Combat-Schießen. Technik und Taktik für den Ernstfall".

    Ich selbst habe eine CP88 (6" Lauf) prinzipell eine gute Pistole. Für sportliche Ambitionen die Richtung Ringe highscore gehen die falsche Wahl. Habe schon mit Matchpistolen geschossen, kein Vergleich mit so Freizeitwaffen.

    Mein Freund und ich schießen die Pistolen "taktisch" sprich wir schießen einen Parcour oder wir spielen "Drop a 2€".
    Probleme mitm Korn hatte ich auch, meines is ein bisschen zu hoch. Es gleicht sich jedoch aus wenn man aus der Bewegung schießt.

    Zu deinem Problem mit dem Griffstück, es gibt von Glock so einen "überzieher", frag mal bei deinem Büchsenmacher nach. Dieser "Überzieher" macht die Waffe griffiger und hat Einkerbungen für die einzelnen Finger.

    Was das Zittern betrifft, da hilft nur trainieren. Wobei ich selten mit nur einer Hand schieße. Also eine Kapsel einhändig geht, dann muss ich pausieren.

    mfg

    Thomas

    :nuts: Ich hatte eine Vision: BLEI fliegt :nuts:

    :direx: Wer Rechschreibfehler sieht kann sie behalten.

  • mr.m,ich kann dir nur raten im stand zu bleiben bis du die scheiben wechseln musst.und als training ist ratsam,immer doppelte serien zu schiessen,damit du für eine luft hast.als trainingstip wär noch zu sagen,dreh deine scheibe mal um,mach einen schuss drauf und versuche die nachfolgenden auch dahin zu schiessen.ca:10-15.
    danach siehst du erstmal,in welche richtung du tendiert zu schiessen.
    und nach dem jeweiligen trefferbild den stand korregieren.(mit dem hinteren bein)diese methode macht auch die abzugsfehler sichtbar.

    nur so mal nebenbei

    gruss...gunny

    :new2:Die letzten Worte seines Vaters waren,nicht Junge,das Ding ist geladen :n17:

    FWR.NR.26338

    Fernwettkampf...I want You :deal:Scheibenabgabe nur nach Aufforderung an gunsmoker@gmx.net