Totale Reichweite einer Armbrust?

Es gibt 129 Antworten in diesem Thema, welches 77.979 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Februar 2009 um 23:29) ist von Parity.

  • Zitat

    Original von Parity
    Gerne. Hier die Infos zum Pfeil:
    2,6" Vanes an 16" Pfeilen ohne Offset geklebt, 20 Gramm inclusive 125 Grain Feldspitze.

    Danke! --- Was den Unterschied ausmacht ist, daß Du nur halbsolange Vanes ohne Offset verwendest, womit sich die für den Luftwiderstand relevante Fläche um min. die Hälfte reduziert. Damit ergibt die Berechung zwischen 300-325 Meter.


    viele Grüße

    Andreas

  • Wow, und das passt ja sogar noch wesentlich besser zu meinen ermittelten Weiten.
    Mit der Rechnung bestätigt können wir ja mal rechnen wie weit eine Phantom oder ähnliche AB dieses Kalibers kommt.
    Ich komme ja gerade mal auf 40 Joule mit meiner, die großen ABs schaffen doch weit mehr als 100.

    Lass uns mal die Phantom CLS nehmen. Weiß ja nicht wieviel arbeit es macht, oder ob Du passende Scripts/Software hast, aber könntest Du mal bitte durchrechnen (Datenquelle ist AIA):
    Einen 20" Pfeil mit 27 Gramm bei 338 fps Pfeilgeschwindigkeit.

    Ohne den Luftwiderstand käme der Pfeil deutlich über einen Kilometer weit, aber das sagt ja nichts aus.

  • Zitat

    Original von Parity
    Lass uns mal die Phantom CLS nehmen. ... Einen 20" Pfeil mit 27 Gramm bei 338 fps Pfeilgeschwindigkeit.

    Der Phantom-Optimalpfeil sollte zwischen 480 und 540 Meter landen.

    Der Experimentalwert von 530 m, den ich schon früher in diesem Thread beschrieben habe, wurde mit einer alten Durango und dem AiA-Einheitspfeil ermittelt.

    Mit der Darton Storm käme man möglicherweise sogar auf bis zu 620 Meter.

    Bowtech oder PSE noch weiter, aber wegen der im Vergleich zu Darton leichteren Pfeile wohl immer noch unter 700 m (je leichter der Pfei bei gleicher Geschwindigkeit, desto anfälliger ist er für Luftreibung).

    Ich weiß nicht, wie stark der Pfeil noch vom Wind getragen werden kann, aber vermutlich bekommt man einen mit einer serienmäßig hergestellten Armbrust beschleunigten Pfeil auch mit Rückenwind und optimalen Abschußwinkel (von knapp 40°) zur Zeit nicht über einen Kilometer.


    viele Grüße

    Andreas

    2 Mal editiert, zuletzt von kreuzbogen (5. Februar 2009 um 15:35)

  • Hallo! :new11:


    Leistungsfähigkeit, Schussweite Bogen

    Aus Naturstoffen gefertigte Bögen:

    Der türkische Sultan Selim III. soll 1798 einen Pfeil 889 m weit geschossen haben.
    Die bisher größte Entfernung für einen aus Naturstoffen gefertigten Bogen.

    Englischer Langbogen, Zuggewicht 90,72 kg, 57 g schwerer Holzpfeil, Schussweite 427 m (John Huffer, USA, 11. September 1997)

    Mit modernen Bögen erzielte man folgende Weiten:

    Recurve (1987, Don Brown, USA): 1222,0 m

    Compound (1992, K. Strother, USA): 1207,4 m

    Fußbogen-Schießmethode (1971, Harry Drake, USA): 1854,4 m. (Bei dieser Schießmethode liegt der Schütze auf dem Boden.
    Der Bogen wird mit beiden Füßen nach vorne gedrückt und die Sehne gleichzeitig mit beiden Händen angezogen; [2]

    Quelle Wikipedia.

    Allerdings ist ein Armbrustpfeil deutlich kürzer, somit aerodynamisch weniger günstig.

    Aber, eine Schussweite von 700 – 800 m erscheint mir realistisch.

    Gruß

  • kannst du die formeln, die du da hast zum berechnen so umstellen, dass du das optimale pfeilgewicht für eine armbrust (auf weitschüssebezogen) errechnen kannst? evt. musst du halt die bei schwereren pfeilen geringere beschleunigung mit einbeziehen.

    R.I.P. Sir Terry Pratchett

  • Zitat

    Original von T-gnom
    kannst du die formeln, die du da hast zum berechnen so umstellen, dass du das optimale pfeilgewicht für eine armbrust (auf weitschüssebezogen) errechnen kannst?

    Hallo,


    Die üblichen Differentialgleichungen für den schiefen Wurf mit Luftwiderstand passen eigentlich nur auf einfache Objekte wie Kugeln (Schleuder), und selbst die sind m W. nicht mathematisch, sondern nur numerisch lösbar.

    Es gibt auch ausgefeilte Gleichungen für Pfeile, die den Einfluß von Steifigkeit (Spine), Schwerpunkt und der Befiederung beschreiben, womit die Sache aber mathematisch nicht einfacher wird, höchstens die Numerik noch etwas besser. Diese Teile habe ich auch noch nicht "verwurstet".

    Den Optimalpfeil für den Weitflug kann man nur experimentell bestimmen. Dabei spielt aber nicht nur das Gewicht eine Rolle, sondern alle Parameter. Der Optimalpfeil ist

    1. nicht zu leicht, sondern eher so schwer, daß er möglichst viel Energie aufnimmt und Kraft der Masse dem Luftwiderstand strotzt,

    2. möglichst dünn, weil die Querschnittsfläche der entscheidende Faktor für den Luftwiderstand ist (wobei wir hier i. d. R. kein Spielraum haben),

    3. in Befiederung, Länge, Spitzengewicht und Steifigkeit her so ausgewogen, daß der dynamische Spine optimal ist, d. h., der Pfeil schnell einschwingt und nicht während des ganzen Fluges wedelt oder am Ende ins trudeln kommt,

    4. vom Schwerpunkt her so ausgewogen, daß der FOC nicht zu weit vorne liegt und die Pfeil regelrecht "segeln" kann, wobei die "Nase" idealerweise immer in Richtung der Flugbahn zeigt.

    Am einfachsten wird es sein, wenn man erstmal das Gewicht variiert und mittels Schießen durch den Chrony eine Kennlinie aufzeichnet, bei welchem Gewicht mit der betreffenden Armbrust der beste Wirkungsgrad erreicht ist.

    Dann kann man im zweiten Schritt die anderen Faktoren so optimieren, daß man neben dem gewünschten Verhalten das Optimalgewicht einhält.

    So ein Pfeil wird zwar weiter fliegen, aber wegen der geringen Befiederung und dem ungünstigen Schwerpunkt auch weniger präzise treffen.

    Praktisch wäre so ein Pfeil also nur für Weitschußrekorde brauchbar.


    viele Grüße

    Andreas

  • und genau um sowas gehts doch in dem thread eig., oder?^^

    aber ok, schade dass man da so viel rumprobieren muss.... naja, ich kann mich mangels armbrust eh nur am theorieteil beteiligen. trotzdem, ich les mal weiter mit, ob ihr solch einen weitschussrekord aufstellen schafft^^

    R.I.P. Sir Terry Pratchett

  • Also falls doch mal jemand bei schlechtem Licht schießt, vielleicht hilf ja dieses gute Stück ;)

    Guckst Du hier :-)

    Ich wäre auf jeden Fall auch sehr interessiert, wie weit eine 175 - 225 lbs starke Armbrust kommt..., dann wüßte ich zumindest wie groß ein Gelände evtl. sein müßte (kenne einige Bauern mit Waldstücken, darunter ist z.B. auch ein alter Tontauben-Schießstand...).
    Ich möchte mir ja im Frühjahr auch eine Armbrust zulegen, aber allein auf ein Ziel zu schießen ist ja auf dauer auch langweilig und nicht unbedingt das was ich suche..., - daher suche ich noch immer einen Verein / Schießstand in Niedersachsen.
    Oder sollte es hier in NDS (mal wieder) nichts geben :cry::bash:

    Ich will bei meiner bescheidenen Freizeit doch nicht noch einen Verein gründen...

    2 Mal editiert, zuletzt von zrx-1200 (13. Februar 2009 um 11:56)

  • Hallo.
    Wieder mal ein Beitrag in diesem unsterblichen Thread.
    Ich spiele hier ein wenig das Versuchskaninchen und habe nun auch wie im Post über mir beschrieben das Weitschießen mit mit Leuchtnocken ausgestatteten Pfeilen durchgeführt.
    Wie oben schon beschrieben ist meine AB kein Hochleister, mit 320 Metern ist es aber doch schon eine ganz gute Weite die der Pfeil zurücklegt...

    Mein Fazit: Vergesst es... Ganz abgesehen von den Gefahren einen Schuss einfach mal ins Dunkle abzugeben, man sieht die Leuchtnocke vielleicht noch die ersten huntert Meter, aber die zischt mit so einem irrsinnigen Tempo davon und wird dabei gaaaanz schnell kleiner und kleiner und verschwindet dann im Himmel.... Den Pfeil findet man dann zwar wenn man hingewandert ist relativ schnell wieder (aber so 30-50 Meter muss ich schon ran, sooo auffällig ist das Ding auch nicht), aber auch nicht so viel besser als ein Pfeil mit auffälligen Vanes bei Tageslicht.
    Ich versuche aber mal demnächst die Trajektorie meines Leuchtepfeils beim schießen auf Scheiben aufzunehmen, mal gucken obs die Cam gut schafft.

    Grüße, Versuchkaninchen Parity