Dachbodenfund identifizieren bzw. Alter spezifizieren

Es gibt 67 Antworten in diesem Thema, welches 13.415 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Dezember 2006 um 22:55) ist von Kuddel.

  • Verdammt, extra neue E-Mail-Adresse angeschafft und nen neuen kreativen Benutzernamen ausgedacht und dann vergesse ich Honk meine IP-Nummer... :cry:
    Aber was soll man machen, wenn man halt sonnen Gewehr hat? Ich bin eben auf der verzweifelten(und bis jz auch erfolglosen) Suche nach dem Typus meines neuen alten Spielzeugs.
    Aber mit einer Sache haben sie (leider?) Unrecht: Bin aus NRW, bei uns sind die Ferien schon seit 2 Tagen vorbei.
    Naja erwischt haben Sie mich ja :new11:
    und, zum Glück, verziehen. :huldige:
    Ihr "Ex-Horstinator"

  • Okay - fangen wir zwei also friedlich wieder bei Null an. :ngrins:

    Das Problem ist aber zunächst, daß auch wir außer den bereits verlinkten Infos hier nur wenig Infos zu Roland & Jung-Gewehren haben bzw. etwas Zeit brauchen, um die wenigen noch erfolgversprechenden Quellen anzuzapfen.

    Bei diesem Stichwort meldet sich normalerweise Pellet und erklärt allen anderen Staunenden, was es mit der Sache auf sich hat. Alternativ wäre KuPoRa zu nennen, der die Diana-Firmengeschichte seit ein paar Jahrzehnten, hm, live miterlebt hat. Warten wir also noch ein wenig.

    Und - wir sind hier alle per Du, also Ulrich - und bei dir eher Horst oder lieber T.?


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Zitat

    Original von DerBayer
    Aber was soll man machen, wenn man halt sonnen Gewehr hat?

    Nicht du hast das Gewehr, sondern deine Eltern ;) Zumindest bis du 18 bist und es offiziell besitzen darfst.

    BTW: Hast du evt. Bilder von der Knifte? Wäre sehr von Vorteil.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Zitat

    Original von Baller-Bolle
    Das KK-Gewehr dürfte NACH dem Zweiten Weltkrieg produziert worden sein (da "Made in Germany").


    Etwas am Rande...

    "Made in Germany" ist schon recht alt. Wikipedia kann auch dazu etwas beitragen.

    Gruß... Uli

    :F: Die einfachste Sicherheitsregel: Das dünne Ende ist gefährlich :F:
    S&W 586 in 6", Walther CP88, CP99, Lever Action long, Umarex Desert Eagle, Beretta 92FS, Px4 Storm; in der "Firma" HK G36 und P8
    FWR-Mitglied Nr. 30524

  • Zitat

    Original von germi
    BTW: Hast du evt. Bilder von der Knifte? Wäre sehr von Vorteil.

    Nein, im Moment leider noch nicht. MEIN OPA, wer auch sonst?, hat das Teil in Reperatur gegeben, hat leider seit ca.50 Jahren keine Zuwendung mehr bekommen.
    Werde nach der Reperatur mit meinem Opa zusammen wehrlose Pappscheiben durchlöchern und dann ein paar Bilder schiessen um euch zu beweisen, dass mein Opa wirklich so eine Rarität besitzt.
    Moin erstmal in den Box-Ring und dann mal gucken ob und wann ich die Büxe zu sehen bekomme, freu mich schon euch nen paar Bilder zu posten...
    Aber erwartet nicht zu viel, sieht genauso aus, wie die Büxe vom Tom Balou. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von DerBayer (17. Oktober 2006 um 22:07)

  • Naja, wenn man mal nicht die offensichtlichen Fachbücher wälzt, sondern mal ein paar fast schon in Vergessenheit geratene Klassiker, kommen zunächst mal ein paar Mosaikstücke heraus, die wir "nur" noch ordnen müssen...

    1) Dennis Hiller schreibt in seinem sonst meist englisch orientierten "Collector's Guide to Airrifles", 4. Auflage (Seite 201) über ein Roland-Modell 1927 und weißt darauf hin, daß das keine Jahreszahl, sondern nur eine Modellnummer sei. Beleg: in einem deutschen Katalog zwischen 1920 und 1940 seien weitere Rolands enthalten, und zwar 1909, 1910, 1912 und 1925, aber 1927 noch nicht. Daraus könnte man natürlich auch schließen, daß der Katalog vielleicht aus dem Jahr 1926 stammt und es halt doch Jahreszahlen sind (weil zu ungewöhnlich für Modellnummern), aber das ist eine andere Sache...).

    Hiller meint, die komplett ohne Vorderschaft ausgelieferten Vorkriegsmodelle seien sehr ähnlich den Tell-Modellen von Oskar Will (Venuswaffenwerk Zella-Mehlis) - und vor allem, daß zumindest die ersten Rolands nur zusammen mit einer passenden Schießanlage (mit Glocke bei Volltreffern) verkauft wurden. Die Kaliber sind sehr mysteriös: 5.4, 5.65, 5.7 und 5.75 mm (die Punkte sind von mir zur Unterscheidung von den Dezimalkommata).

    Noch nicht sehr überzeugend, Mister Hiller...


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  • August Stukenbroks Katalog von 1913 (natürlich im 1999er Nachdruck...) zeigt so eine "Panzerscheibe Roland" auf Seite 108. Maße 50 x 42 cm mit einer Metallzielscheibe in der Mitte, die Zierde jedes Gasthauses und die Freude aller Gäste (außer dem Personal). Geschossen wurde mit Rolandspitzkugeln, die etwa so wie Sheridan-Kugeln aussehen (Zylinder mit Kegel druff). Die Scheibe kostete 40 Mark, 1000 Bleigeschosse in 5,70 mm (!) 1,20 Mark. Empfohlen wird dazu das Luftgewehr Nr. 7809 - wenn man Stukenbrocks interne Nummern kennt, zählt die 78 halt zu der Gruppe der Luftgewehre und -pistole, und die 09 deutet vielleicht auf das Modell 1909 hin, das speziell für die Roland-Kugeln gemacht ist (24 Mark). Ansonsten sei es aber baugleich mit dem "Teutonia"-Luftgewehr, das es in zwei Ausführungen gab (4,5 mm, leicht, für 20 Mark und 6,5 mm, schwerer, für 24 Mark)

    Für nur 3,35 Mark gibt's übrigens den soliden Scheibenkasten "Moderator"...

    Und den Namensteil ROLAND hätten wir geklärt, mit Sicherheit schon aus Vorkriegszeiten (sogar vor WK I), auch der WUM-Katalog zeigt ROLAND-Luftgewehre, auch welche mit Vorderschaft und der charakteristischen Fingerrille (die aber nun mal fast alle damaligen Vorderschäfte hatten...)


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  • Luftgewehre wurden bereits vor dem WK I unter der Marke Jung Roland sehr stark exportiert und zwar zusammen mit Metallzielscheiben. Das Original Jung Roland Gewehr war dem Pulverman-Gewehr sehr ähnlich und wurde von Fritz Langenhan, Zella Mehlis, produziert.
    Ein Aufkauf von Jung Roland durch Diana hat nie stattgefunden.

  • Die Waffen, die vor dem 2. WK angeboten wurden firmierten unter Roland, genau wie die Roland Panzerscheibe.
    Die Bezeichnung Jung Roland tauchte nur nach dem 2. WK auf. Technisch haben die Nachkriegsgewehre wenig mit den alten Roland zu tun. Die alten hatten eine manuelle Verriegelung.
    Von Willi Korth stammt nur der Entwurf der Jung Roland Meisterschaftsbüchse (Kaliber 5,5 und etwa 120 cm lang.
    Die Jung Roland, die normalerweise auftauchen haben nichts mit Korth zu tun. Das sind ganz einfache 08/15 Luftgewehre, wie die Diana 25.
    Gruß
    Gerald

    collector

  • Zitat

    Original von kupora
    Luftgewehre wurden bereits vor dem WK I unter der Marke Jung Roland sehr stark exportiert und zwar zusammen mit Metallzielscheiben.

    Wirklich mit dem Zusatz Jung? Oder basiert das auf der gleichlautenden Aussage in Smith's "Encyclopedia of Gas-, Air- and Spring Guns"?

    Zitat

    Ein Aufkauf von Jung Roland durch Diana hat nie stattgefunden.

    Na bitte, mal eine konkrete Aussage (glaubt mir, er muß es wissen...)


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  • Ich bin echt begeistert, wie schnell und kompetent hier auf ja nicht gerade soooo einfache Fragen geantwortet wird. Habe so etwas noch nie in einem Forum erlebt. Aber jz mal zu meiner Frage: Wo kriegt man den diese oft zitierte "Smith's "Encyclopedia of Gas-, Air- and Spring Guns"" her?
    Wäre auch schön, wenn es die umsonst zu downloaden gäbe oder so.
    Habe mein Geld ja auch nicht auf der Straße gefunden... ;)

  • Oh, oh, mein Exemplar des laaange vergriffenen Smith's hat ein seehr netter Mensch von seinem Buch kopiert, jede Seite einzeln in eine Plastikhülle gesteckt und alles samt Aktenordner zugeschickt. Das war, wenn ich mich erinnere, eine Art Austausch gegen etwas aus meiner Literatursammlung - vielleicht bin ich ihm auch noch was schuldig, man wird alt :anon:


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  • Will hier jemand einen Rekord aufstellen?
    In 2min. habe ich schon eine Antwort erhalten, Respekt!!
    Trotzdem schade...
    Na Egal, werde ein bissl googlen und mal versuchen, das Teil irgendwo als PDF downzuloaden, natürlich werde ich auch meine Steuern an den Autor zahlen.
    Ich mein, ich lade Music ja auch nur bei Musicload.de und zahl meine GEZ.

  • Tja, das würde aber bedeuten, daß irgendwer auf Gottes weitem Erdball das Buch eingescannt und zum PDF verwandelt hätte - bei Erfolg kannste uns ja den Link mitteilen, ich suche es schon seit Jahren so regelmäßig wie vergeblich, sorry.


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  • Juhu!! Ich hab mal "für Schpass" den Titel bei http://www.zvab.de (Zentralverzeichnis der antiquarischen Bücher) - und siehe da, ein Antiquariat aus Lüneburg hat ein leicht angestoßenes Exemplar für nur 38 Euro im Angebot. Lieferzeit 3-7 Tage!

    Für alle anderen: zu spät für euch, hab's geordert.

    Ich bin ja so etwas von überrascht!

    Wenn das Ding hier ankommt (und erst dann) wäre ja meine kopierte Version wieder frei. Die würde ich dann an einen Sammler hier aus dem Forum weitergeben, kostenlos natürlich - aber dafür muß ich mir erst noch eine fiese Quizfrage ausdenken, die er lösen muß...

    Aber ich hab ja ein paar Tage Zeit zum Nachdenken... :nuts: ;)


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  • Dank Internet ist das Buch mittlerweile sehr
    leicht aus USA oder GB zu bekommen. Preis
    liegt zwischen 50 und 100 $.
    Da gibt es schwierigere Fälle aus dem
    Püstersektor.

    Gruß Klaus

    Zitat

    vielleicht bin ich ihm auch noch was schuldig, man wird alt :anon:


    Uli
    nichts schuldig! ....aber da wär noch ein Heft aus Deinem
    Archiv, das ich zur Vervollständigung meiner Literatur gern
    hätte :lol:

  • Zum Thema Bücher,

    ...mir ist es immer noch nicht gelungen "From Trigger to Target" irgendwo zu kaufen....immer wieder nur Vertröstungen und dann nichts mehr gehört.

    :new16:

    Gruß

    Bernard

    P.S. Falls jemand eine gute/sichere Quelle kennt, bitte ich um Nachricht per PN

  • Ich kann eines nicht ganz begreifen: Wie können ja nicht ganz unbekannte Waffenschmieden, wie "Roland", "Jung und Roland", ... einfach so in Vergessenheit geraten?
    Selbst beim Googlen und bei Wikipedia gibt es so gut wie nichts zu finden.
    Egal, eigentlich ist der Thread ja dazu da, den Typen festzustellen und nicht dafür, dass wir hier über die Marken philosophieren.
    Vielleicht könnten wir ja mal auf den hier umsteigen: Vergessene Marken...:Jung und Roland
    Soll jz keine Werbung für meinen Thread sein oder so, ne ;)

  • Tja, da fallen mir gut ein Dutzend ehemals weltbekannter Firmen ein, die allenfalls noch hier bei CO2AIR geehrt werden. Von einigen habe ich (Einstieg in den Schießsport 1972) eben erst durch VISIER und dieses Forum etwas mitbekommen, bei anderen staune ich heute noch, wenn ich die Namen höre - oft erst durch amerikanische Literatur, was besonders peinlich ist...

    Burgsmüller/Burgo geistert hier regelmäßig durchs Forum, von den Modellen der Bayerischen Sportwaffen-Fabrik (BSF) liest man hier auch viel zu wenig. Oder Falke...


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Burgsmüller ist doch eine Maschinen- und Waffenteilefabrik in Greene, in der Nähe von Seesen / Harz. Ein Bekannter von mir hat dort jahrzehntelang als Meister gearbeitet und nach seiner Frühpensionierung privat mit Lizenz Vorderladerwaffen mit Luntenzündung für die Reenactorszene gebaut.