carbonstahl rostet

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 5.353 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. September 2006 um 21:26) ist von HassesFreigang.

  • Servus zusammen
    hab mia ein martini messer aus carbonstahl gekauft und das fängt zu rosten an obwohl ich es regelmäßig mid balistol gepflegt habe
    könnt ihr mir sagen was ich da machen kann? ( mit stahlwolle poieren...alles gemacht aber auf dauer keine lösung)
    danke scha im voraus metal for ever

  • "Carbonstahl"? Schwammiges Wort, das sagt eigentlich nichts aus. Ist eine Art Sammelbegriff für Klingenstahl mit hohem Kohlenstoffgehalt. Pauschal ist darüber zu sagen, dass Kohlenstoff die Härte der Klinge erhöhen kann, aber ein zu hoher Anteil macht die Klinge spröde und rostanfällig. Und es gibt unglaublich viele "Kohlenstoffstähle", also kann man aus dem Begriff an sich nichts über die Qualität schließen.

    Hast du eventuell ein paar mehr Details für uns? Was für ein Messer besitzt du, wo genau rostet es, was machst du alles damit, wo wird es gelagert etc?

    Ansonsten lass einfach mal die Stahlwolle weg und poliere es mit Politurpaste (z.B. Vedol oder Sonax) und einem Lappen. Damit solltest du oberflächlichen Rost problemlos wegbekommen und ab dann ist eben nur noch dafür zu sorgen, dass es nicht wieder neuen Rost ansetzt.

    Gruß,
    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • Stimme Dennis zu, mehr Infos.

    Mit Stahlwolle machst Du es übrigens noch schlimmer, Stahlwolle hinterlässt kleine Stahlpartikel/Splitter/Abrieb auf der Klinge, die schneller und intensiver rosten, als die Klinge selbst (Je nach Klinge ;) )

  • Moin.

    Welches Marttiini Messer hast du denn ?

    Mal ein pauschaler Tipp:
    Versuche es doch mal mit Tuf-Cloth von Sentry Solutions. Im Messermagazin 3/2006 wurde es getestet. Zwei Opinel mit Carbonstahl standen ca. 24h in einer Salzwasserlösung. Das mit Tuf-Cloth behandelte zeigte leichte Rostflecken. Beim unbehandelten wurde die Klinge schwarz.

    Viele Grüße
    Dominik

  • Alle Kohlenstoffstähle haben eins gemeinsam: Sie sind nicht rostfrei. Sonst wären sie Edelstähle.

    Zur Pflege: Normalerweise reicht es, die Klinge sauber und trocken zu halten. Die mit der Zeit auftretenden dunkeln Verfärbungen sind kein Rost und ungiftig. Im Gegenteil, dabei handelt es sich um eine andere Art Eisenoxid als Rost, das die Oberfläche passivisiert und vor weiterem Rost schützt. Öl würde ich nur sehr sparsam verwenden. Ballistol hat übrigens nur einen geringen "Rostschutzfaktor". Es gibt extra Rostschutzmittel, aber eigentlich braucht man das nicht, außer man lagert das Messer für Monate oder Jahre ein.


    Sei auch Du ein Verdammter!

  • "Carbonstahl" ist ja nichtmal ein feststehender Begriff, er wird nur hier und da verwendet, vermutlich, weil "Carbonstahl" nach mehr klingt als "Kohlenstoffstahl".

    Rein theroretisch könnte ein Kohlenstoffstahl ja auch rostfrei sein, wenn man andere Legierungsanteile in höheren Mengen beimengt und da Eisen nun einmal erst durch den Kohlenstoff zu Stahl wird, kann eigentlich auch jeder Stahl unter die Bezeichnun "Carbonstahl" fallen. Meiner Meinung nach ist das nichts weiter als ein Wort, welches nach viel Qualität klingen soll, aber eigentlich garnichts aussagt.
    "Carbonstahl" klingt nun einmal besser, als eine einfache Bezeichnung wie z.B. AUS-10, auch wenn sich nur billigster "China-Stahl" dahinter verbirgt.

    Aber in der Praxis kenne ich kaum einen Stahl, der einfach so vor sich hin rostet, wenn man ihn normal behandelt. Selbst wenn ein Messer bei mir länger einfach nur an der Wand bei den anderen hängt, rostet da nichts. Schön in der Scheide verpackt kann da nicht viel passieren, da muss man schon mit härteren Mitteln ran.

    @ Fyodor:
    Glaubst du, unser Herr in Flammen hier würde zwischen Rost und Oxidationsschicht nicht unterscheiden? Wobei... so sicher bin ich mir da nun auch nicht mehr :new16:

    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • Prinzipiel rostet, oder korodiert jeder Stahl...die einen mehr, die anderen weniger.
    Deswegen spreche ich bei meinen"Edelstahlklingen" immer von Rostträge.
    Man macht Stahl Rosträge indem man Chrom dazu legiert(ab 13% Chromanteil gilt ein Stahl als Rostfrei).
    Balistol ist nicht zur konservierung von Kohlenstoffsthlen(auch ein blöder, verwirrender Begriff, da auch in den rostfrei legierten Stählen Kohlenstoff entahlten ist) geeignet, da es Wasserverdünnbar ist und ich denke, es wird sich vor dem einölen auch scho Handschweiß auf der Klinge befunden haben.
    Bei Messern die nicht mit Lebensmitteln in Berührung kommen nehme ich WD40 und bei Messern für das zerwirken von Fleisch usw. nehme ich normales Olivenöl.
    Wenn man Rostende Messer längere Zeit in der Lederscheide belässt, ohne sie eingeölt zu haben, rostet sie recht heftig, da die Gerbsäuren vom Leder der Messerscheide mit dem Stahl reagiern....deswegen:
    Bei längerem nichtbenutzen, Messer aus der Scheide.
    Viele Grüße, Karsten

    Kein Stahl kann so hart sein, wie das Leben...es sei denn, er hat eine Schneide und einen Griff...

    3 Mal editiert, zuletzt von knifemaker (8. September 2006 um 18:38)

  • war das nicht so das edelstahl auch rostet, nur das der nicht rötlich sondern mehr schwarz "rostet"?

    und kohlenstoffstahl sollte man immer leicht ölen. es empfiehlt sich neben ballistol ein spezielles messeröl zu verwenden. in ölpflegetücher von eickhorn zum beispiel ist so ein öl. dazu sollte man überprüfen, wo und wie die messer gelagert sind. der ort sollte trocken und nicht zu kalt sein. und immer in die scheide zurückstecken wenn's nicht gebraucht wird.

    "Wenn man sich in die Hose pisst, hält das nicht lange warm."

  • Zum polieren einer Klinge würde ich dir Never Dull oder Puma paste empfehlen.
    Als ÖI für eine Klinge die nicht mit Lebensmitteln in berührung kommt ist Böker Knife-Care Öl erste Wahl,
    besonders weil es auch zur Konservierung von Damaststählen geeignet ist.
    Es ist bei Böker glaub ich sogar noch im Angebot für 3,95 €

    Die perfekte SSW gibt es nicht, es sei denn man hat keine hohen Ansprüche...

  • @ Blattschuss

    Beim roststrägen Edelstahl kenne ich auch nur die üblichen rötlichbraunen Rostflecken, wie überall anders auch. 100%ig rostfrei ist kein Stahl, auch wenn viele keinerlei Problem mit Wasser zu haben scheinen. Allerdings reizt Salzwasser - am besten vernebelt - irgendwann die Grenzen von jedem Stahl aus und der Rost setzt an.

    Dennis

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    W

  • Hi..bei längerer nichtbenutzung Messer immer AUSSERHALB der Scheide aufbewaren.
    Die Gerbsäure des Leders reagiert auch mit sog. nichtrostendem Stahl und er beschlägt(korodiert).
    Einölen bring dann auch nicht wirklich viel, da das Öl von der Lederscheide regelrecht aufgesogen wird(es ist auf der Innenseite nicht versiegelt und ist leicht Hydroskopisch).
    Ich beware meine rostenden Messerchen immer ausserhalb der Scheide auf und hatte noch nie Probleme mit Rostbefall.
    Ich nehme zum konservieren der Messer(auch meiner selbstgeschmiedeten Damastmesser) WD 40 und habe nur sehr gute Erfahrung damit.
    Viele Grße, Karsten

    Kein Stahl kann so hart sein, wie das Leben...es sei denn, er hat eine Schneide und einen Griff...

  • ich hatte da mehr nichtlederne scheiden im sinn...hä#tte ich wohl dazusagen sollen...

    @Hasses


    ich weiß das es keine hundertprozentig rostfreie stahlsorten gibt. mir hat nur mal einer erzählt, daß rostfreier stahl, schwarz korrodiert...daher meine aussage...

    "Wenn man sich in die Hose pisst, hält das nicht lange warm."

  • @ OG

    Na okay, das kann schon stimmen (hatte ich aber noch nie), ich will's nicht leugnen.
    Aber bei dem Thema "schwarz anlaufen" denke ich auch eher an rostenden Stahl, wie auch Karsten schon so schön erwähnt hat :)

    Ich würde ja gerne mal spaßeshalber ein paar Experimente mit Salzwasser machen, leider habe ich keine Vernebelungsanlage :new16:

    Gruß,
    Dennis

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    W

  • Achso....Stahlscheiden/Holzscheiden/Kunststoffscheiden sind was anderes ;)
    Mit dem "Edelstahl" hast du recht...sie laufen an, da sie z.B. mit der Luft bzw. dem Sauerstoff reagieren....das ist dann so eine graue bis schwarze Farbe.
    Viele Grüße, Karsten

    Kein Stahl kann so hart sein, wie das Leben...es sei denn, er hat eine Schneide und einen Griff...

  • Zitat

    Original von HassesFreigang
    @ OG

    Na okay, das kann schon stimmen (hatte ich aber noch nie), ich will's nicht leugnen.
    Aber bei dem Thema "schwarz anlaufen" denke ich auch eher an rostenden Stahl, wie auch Karsten schon so schön erwähnt hat :)

    Ich würde ja gerne mal spaßeshalber ein paar Experimente mit Salzwasser machen, leider habe ich keine Vernebelungsanlage :new16:

    Gruß,
    Dennis

    haste ne alte sprühflasche? wenn ja..nimmste nen liter wasser und machst solange salz rein bis sich kein sälz mehr im wasser lösen kann...den stahl mit dem salzwasser einsrpühen und testen.-....ansonsten nen nebelmacher mit salzwssser befüllen...wenn das überhaupt geht.

    "Wenn man sich in die Hose pisst, hält das nicht lange warm."

  • @ Blattschuss

    Theoretisch ja, aber bei Edelstahl müsste ich mit einem Hydrovaporisator (har har, klingt viel böser als "Wasserzerstäuber" :)) ) so um die 12 Stunden durchgehend meinen Nebel erzeugen und dazu sind mir meine Finger irgendwie doch zu schade :))

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    W