Ludwig II. und Windbüchse

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 4.401 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Juli 2006 um 10:55) ist von Dr.König.

  • Nebenbei gesagt, ich finde durchaus nicht, dass sich Herr Dr. König unkorrekt verhalten hat- man muss nicht alles sofort übersehen können und eine kurze Rückfrage geht schnell von der Hand.

    Jedenfalls sind Zurechtweisungen in der Form "Nicht nur senden..." im Prinzip unhöflich.

    Auch habe ich das Gefühl, dass sich so mancher an der für sich sehr korrekten Ausdrucksweise von Dr. König stört oder vielleicht Probleme beim Umgang mit einem Akademiker hat und dieses durch solche Bemerkungen zu kompensieren versucht.

    Dass in Foren das "Du", wenn auch kleingeschrieben, verwendet wird, ist gute, alte Internetkultur in Reinstform. Ein Benutzername ist hier meistens nur ein Pseudonym, zeugt von Phantasie und schafft eine gesunde Distanz zum "Real life".

    Wer aber mit der Netzkultur keine grossen Erfahrungen hat, sondern vorrangig zwecks Suche von Informationen im Net ist, läuft mit einem "Dr."und "Siezen" zwangsläufig auf.

    Ich würde darüber nachdenken- man ist ja lernfähig ;)

  • Zitat

    führt über meine Herzensdame dorthin, der Person die meinem Leben einen Sinn verleiht und deren Lächeln mich glücklicher macht als jeder Erma EGR 66x:


    man Marcel das hast du aber schön gesagt...das ist ein Spruch für´s Poesiealbum...:huldige:
    und wehe da lacht jetzt einer das habe ich ernst gemeint, und hoffe ich bringe die Gemüter etwas zur Ruhe ;) ommmm :n12:
    Gruß Thomas

    Ich mag die Stille nach dem Knall..

    Waffensachverständiger im VWG

  • Zitat

    Original von Dr.König
    ...Klar, und wenn ich das alles schon gewußt und gelesen hätte, dann hätte ich nicht mal ins Internet gehen müssen (und hätte mir den Murks im ZDF auch nicht angesehen).
    Was soll die Beckmesserei? Schlecht geschlafen? Keine ruhige Hand heute? Oder was? ...


    Mein lieber König,

    ich weiß nicht, was Du Dich so aufregst. Du hast alle Infos und Hinweise erhalten, nach denen Du gefragt hast und soweit wir diese Fragen beantworten konnten.

    Darüber hinaus bietet das Forum eine hervorragende Suchfunktion an, über die sich einige Begrife und Themen (wieder) finden lassen. Zusätzlich gibt es noch die Linkrubrik, das Download-Archiv, das Lexikon und die Link-Ecke. Also genügend Möglichkeiten, um selbstständig suchen zu können. Ebenso auf der VISIER-Homepage (und vermutlich auch auf anderen Seiten von Waffenzeitschriften des In- und Auslands). Und natürlich über google.de oder Wikipedia.

    Das bekomment Newbies auch gerne aufs Brot geschmiert, wenn mal wieder eine Standardfrage à la "darf mit dem Luftgewehr im Garten schießen?" oder "wozu brauche ich den KWS?" gestellt wird. Das Forum ist keine Full-Service-Agentur, wo man eine Frage stellt und gleich alle Antworten oder gar Entscheidungen ("welche Waffe soll ich kaufen?") auf dem Silbertablett geliefert bekommt. Ein wenig Eigeninitiative wird hier nicht nur gerne gesehen, sondern von den Usern auch gefordert. Und mit über dreihundert Postings ist es eher ein Armutszeugnis, dass Du diese Möglichkeiten bisher vernachlässigt hast oder gar ignorierst.

    Vielleicht hätte ich auch anders reagiert, wenn dies der erste "Ausrutscher" von Dir gewesen wär. Doch dieses Verhalten spannt sich bei Dir wie ein roter Faden durch Deine Postings.
    Keine Frage - die Themen sind durchdacht und gut formuliert, aber sie wirken immer ein wenig arrogant - nicht nur des elaborierten Sprachcodes wegen.
    Man hat immer den Eindruck, Du prahlst mit Deinem großen Wissen und möchtest nur mal sehen, ob irgendein ein anderer User Dir das Wasser reichen kann, bzw. Deine Spezialfrage beantworten kann. So auch zuletzt beim ägyptischen Trainingsgewehr HAKIM.
    Aber das Ulrich Eichstädt ja ganz locker abgewehrt.
    ;)

    Es hätte glaube ich niemand etwas dagegen, wenn Du nicht nur nehmen, sondern auch geben würdest und wie ich bereits als Wink mit dem Bretterzaun andeutete, dass auch Du die Beiträge anderer User mit der gleichen Aufmerksamkeit und Wertschätzung liest, wie Du es bei Deinen Texten wohl ebenso erwartest.

    Vielleicht wird das ja noch was mit Dir.
    Andernfalls werfe ich meine Perlen woanders hin.

    Gruß,
    Bolle

  • Zitat

    Original von Baller-Bolle
    Es hätte glaube ich niemand etwas dagegen, wenn Du nicht nur nehmen, sondern auch geben würdest und wie ich bereits als Wink mit dem Bretterzaun andeutete, dass auch Du die Beiträge anderer User mit der gleichen Aufmerksamkeit und Wertschätzung liest, wie Du es bei Deinen Texten wohl ebenso erwartest.

    Manche nehmen halt nur zur Kenntnis, was sie zur Kenntnis nehmen wollen, und blenden aus, was nicht in die eigene Vorstellung von der Wirklichkeit paßt - und erwecken auch schon mal den Eindruck, als ob Borniertheit eine Tugend sei. Das mag man bedauern, ändern läßt es sich aber wohl nicht. Damit ist, denke ich, alles gesagt, was hier noch zu sagen ist. Ungeachtet dessen noch einen schönen Tag.

    Dr. Michael König

  • Zitat

    Original von robur
    Wieso sollte einem Knall da so grosse Beachtung geschenkt werden?
    Ich wohne hier auf dem Land und gelegentlich vernimmt man halt auch mal das typische K98-Geräusch unseres örtlichen Jagdpächters.
    Da macht sich keiner Gedanken drüber.

    Es scheint sich um eine zumindest damals ziemlich ruhige Gegend - die Landschaft um das Schloß, in dem Ludwig II. "inhaftiert" war - zu handeln, in der sich Schützenvereine und ähnliches Volk nicht herumzutreiben hatten. Die akustische Umweltverschmutzung war also wohl recht gering, so daß ein Knall/Schuß als irregulär durchaus aufgefallen wäre - im Nachhinein erst recht, wenn zugleich Ludwig II. abgängig ist und später tot aufgefunden wird.
    Nach offizieller Darstellung gab es aber keinen Knall, weswegen die These der Ermordung (auf Grundlage der offiziellen Erkenntnisse/Darstellung) "widerlegt" wäre, wenn eine Ermordung zwingend mit einem auffallenden Knall verbunden gewesen wäre. Da aber nicht etwa am möglichen Tatort (bzw. möglichen Platz des möglichen Schützen) geschossen und im Schloß bei verschlossenen Fenstern gelauscht (meinetwegen auch gemessen) wird, ob man in dieser Situation irgendetwas auffälliges hört, sondern stattdessen ein hinsichtlich des Schußlärm letztlich irrelevantes Experiment durchgeführt und als "Beweis" angeführt wird, gibt auch dem zu denken, dem es völlig gleichgültig ist, wie Ludwig II. gestorben ist: Zwar wäre bei "Unhörbarkeit" des Schusses der Windbüchse natürlich nicht bewiesen, daß es ein Mord mittels einer Windbüchse war - aber nicht nur der Kriminalist kennt die Frage des "cui bono" und eine derart angreifbare "Beweisführung" ist daher im Ergebnis nur Wasser auf die Mühlen derjenigen, die hier von der Vertuschung eines Mords ausgehen.

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

  • Zitat

    Original von marathon
    ...Wir könnten uns höchstens auf ein Glas Wein oder einen Cocktail verabreden...

    Und überhaupt, was soll das "zum Glück" bedeuten... du willst jetzt doch nicht behaupten, dass du diese Zeit im Dienste der Bundesrepublik Deutschland als vertane Zeit ansiehst... :n17:

    Ein hessischer Apfelwein ;)

    Ja, sehe ich leider. Ich habe dadurch meinen Job verloren. Hatte einen befristeten Vertrag über 2 Jahre bei meiner Firma nach der Lehre bekommen, und 2 Monate vor Ablauf kam der Bund. Dadurch gabs keine Verlängerung und ich wurde danach in die Arbeitslosigkeit entlassen. Wäre meine Einheit nicht so eine möchtegern-Eliteeinheit gewesen, wäre ich vielleicht auch dageblieben. Nur weil man für uns nix zu tun hatte uns vier Stunden am Stück am G36 rumschrubben zu lassen ist auch nicht gerade toll, und dann noch drei Stunden Revier putzen.

    Einmal habe die Unteroffiziere (mit und ohne Portepee) eine Beachparty gemacht, und zwar im Lehrsaal und dazu lauter Sand angekarrt und im Lehrsaal ausgebreitet (natürlich ohne Unterlage). Ende vom Lied, am nächsten Morgen der halbe Rasen vor der Kompanie durch den Grill abgefackelt und unser Zugführer (Hauptfeld) fragt nur trocken wer das Revier Lehrsaal hat und warum der so dreckig ist, denn aufgeräumt haben wir dann und nicht die..das war auch einer der Gründe warum ich gesagt habe..Nöö, ohne mich! Ansonsten hat es viel Spaß gemacht, auch solche Sachen wie Schießbiwak auf dem damals noch Truppenübungsplatz in Münsingen, oder die Bataillons-Fm-Übung zusammen mit dem FmBtl 230 in Ulm. Eigentlich sollten wir drei Mal verlegen, aber da die Helden alle die Fernmelderei mit den Löffeln gefressen hatten und das nicht so wirklich hinbekommen (keiner von denen hatte eine DPA bzw SGA) haben wir einmal aufgebaut und sind bis zum Schluss direkt neben einem FussballVereinsheim gewesen und konnten da in der Umkleide schlafen und duschen während andere mit der Dackelgarage vorlieb nehmen mussten.

    Naja, eigentlich wollte ich ja zur ABC-Abwehr, da berufsbezogen. Dann kam meine Einberufung nach Bayreuth zur Luftwaffe (danach sollte ich zur Flugabwehr nach Kilianstädten. Drei Wochen später kam eine Änderung der Einberufung: FmBtl 10 Sigmaringen, denn die hatten wohl übersehen, dass Schöneck-Killianstädten während meiner Dienstzeit geschlossen werden sollte.

    Gruß
    Marcel

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Verständnisfrage: Wenn Windbüchsen großkalibrige Luftgewehre waren, sind dann z.B. Gewehre wie die ShinSun Carreer 707 ultra moderne Windbüchsen oder haben die heute einen anderen Namen?

    Darf man eigentlich auch solche Luftgewehre im Kaliber .35 oder .50 auf WBK besitzen oder braucht man dafür dann einen Waffenschein um die z.B. im Schützenverein auf 50m zu schießen?

  • Zitat

    Original von S-Mann
    Verständnisfrage: Wenn Windbüchsen großkalibrige Luftgewehre waren, sind dann z.B. Gewehre wie die ShinSun Carreer 707 ultra moderne Windbüchsen oder haben die heute einen anderen Namen?

    Mit "Windbüchse" bezeichnete man früher Druckluftwaffen, die mit vorkomprimierter Luft arbeiteten. Funktional verdienen natürlich auch alle heutigen Preßlutfgewehre (und wohl auch CO2-Waffen) diese Bezeichnung, aber heute spricht man eben nur von Luft- bzw. Preßluftgewehren.

    Zitat

    Darf man eigentlich auch solche Luftgewehre im Kaliber .35 oder .50 auf WBK besitzen oder braucht man dafür dann einen Waffenschein um die z.B. im Schützenverein auf 50m zu schießen?

    Ob die Waffe WBK-frei besessen werden darf richtet sich nach dem Alter und dem :F:-Stempel. Gebaut usw. vor 1970 (bzw. als DDR-Produkt vor der WV) oder F-Stempel (und damit max. 7,5 J) ist sie WBK-frei zu besitzen .Schießen darf man mit allen Schußwaffen im befriedeten Besitztum usw. usw. bis 7,5 J. Das Kaliber spielt unmittelbar keine Rolle, wenngleich eine großkalibrige Windbüchse mit schweren Geschossen wohl kaum richtig funktionieren wird, wenn der Druck nur für 7,5 J reicht - ein 10g-Geschoß (Kal.12mm) dürfte dann nur auf ca. 39m/s beschleunigt werden, was eine wenig befriedigende Flugbahn ergeben würde (sofern die Kugel überhaupt aus dem Lauf getrieben wird).

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

  • Zitat

    Original von Dr.König
    Mit "Windbüchse" bezeichnete man früher Druckluftwaffen, die mit vorkomprimierter Luft arbeiteten. Funktional verdienen natürlich auch alle heutigen Preßlutfgewehre (und wohl auch CO2-Waffen) diese Bezeichnung, aber heute spricht man eben nur von Luft- bzw. Preßluftgewehren.

    Ich muß mich korrigieren.
    Im "Standardwerk" von Hoff steht zwar nicht die Herkunft dieser Bezeichnung im Mittelpunkt; aus einigen Zitaten läßt sich aber ableiten, daß früher alle mit Luft betrieben (also Druckluft-) Gewehre als "Windbüchse" bezeichnet wurden.
    Hoff selbst verwendet den Begriff "Windbüchse" ausdrücklich für "alle Gewehre und Pistolen, die als Antriebskraft komprimierte Luft verwenden" (Vorwort S.9). Er unterscheidet dabei zwischen den Typen, bei denen die Druckluft im Voraus erzeugt wird, und Federkraft-Windbüchsen, die sich wiederum in Blaseblag - und Schlagstempel-(Schlagpumpe-)Typen unterscheiden.
    Demzufolge wäre "Windbüchse" lediglich ein "altsprachliches" Synonym für "Luftgewehr" bzw. "Luftdruckwaffe".

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

    Einmal editiert, zuletzt von Dr.König (5. Juli 2006 um 10:56)