Schlagbolzen klemmt (verdreckt)

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 5.619 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. März 2006 um 19:23) ist von aliman.

  • Hallo,

    gerade ist meine GPDA8 gekommen, allerdings habe ich ein kleines Problem damit. Der Schlagbolzen ist dermaßen mit Öl und Dreck zugeschmaddert, dass er nach dem Schießen in der vordersten Stellung verharrt und nur mit viel Kraftaufwand in seine ursprüngliche Stellung zurück gebracht werden kann. Da ich aber keine Lust habe, nach jedem Schuss den Schlitten abzumontieren, muss ich das ganze wohl saubermachen, aber wie kann ich das Innere des Schlagbolzen vernünftig reinigen? Auseinanderbauen scheint nach erster Betrachtung nicht zu gehen, und auch mit dem kleinsten Putzutensil kommt man da nicht rein.

    Danke im vorraus,

    Martin

  • Ich habe mir den (sehr guten) Test von 5-Atü nochmal angeguckt, da ist von einer zweiten Bohrung für den Haltebolzen die Rede, ich kann bei besten Willen bei mir keine zweite Bohrung finden, wie man den Schlagbolzen ausbaut wird nirgends erläutert.

  • Also bei mir war´s so, ich hab den Schlagbolzen reingedrück (da wo der Hahn drauf schlägt!) und dann mit einer Spitzzange das Blechstück nach unten abgezogen, ich hab ne GPDA9, allerdings musst du auf die Feder aufpassen, die unter dem Blech sitzt, die is mir damals ins auge geflogen! :crazy3:

  • Montiere Griffschalen usw. ab und schmeiss das Teile danach ins Ultraschallbad......

    ----------------------- Jäger der verlorenen Erma's ------------------------
    --
    - Waffen- & Munitionssachverständiger, Spezialgebiet Erma ---
    ------------ bitte hier mithelfen, damit es hier weitergeht ------------

  • flens69:

    ein Ultraschallgerät habe ich nicht, macht aber nichts weil...

    @thei:

    dein Tipp war goldrichtig, nach schweren Minuten und schmerzenden Finger habe ich das ganze jetzt auseinander, mir kam der Schmadder schon entgegen gebröselt...

    morgen wird geschrubbt was das Zeug hält :nuts:

  • Zitat

    Original von Lachmoewe
    flens69:

    ein Ultraschallgerät habe ich nicht, macht aber nichts weil...

    @thei:

    dein Tipp war goldrichtig, nach schweren Minuten und schmerzenden Finger habe ich das ganze jetzt auseinander, mir kam der Schmadder schon entgegen gebröselt...

    morgen wird geschrubbt was das Zeug hält :nuts:

    Ordentlich WD-40 Reinigungsöl verwenden ! Das löst den alten Dreck schnell auf. Dann alles schön abreiben und danach wieder zusammenbauen. Zum Schluß ins "Innenleben" paar Tropfen Ballistol und die Angelegenheit ist behoben und konserviert.

  • So, die Reinigungsaktion hat das Problem nicht gelöst, nur deutlich gezeigt, dass es was anderes sein muss.
    Nachdem ich einiges an Dreck rausgeholt habe, schlägt der Schlagbolzen viel zu weit raus und verharrt ebenfalls in dieser Stellung, lässt sich aber recht leicht wieder reindrücken. Zur Verdeutlichchung mal ein paar Fotos. So siehts vorher aus, alles ganz normal:

  • und hier kann man gut sehen, wie weit der Schlagbolzen rauskommt, wenn ich da jetzt mit schieße, haut der mir ja das Zündhütchen raus und der Druck entweicht nach hinten :crazy3:
    Vielleicht ist die Feder ja zu schwach oder es ist die Falsche, mir kommt die etwas schwächlich vor, kann vllt. jemand der auch eine GPDA 8 PTB 389/2 hat ein Bild vom SB mit Feder einstellen?

  • Also an der Wumme ist irgendwas richtig "krumm". Ich weiß zwar nicht wie der Schlagbolzen dieser SSW aufgebaut ist, aber es sieht ja nun deutlich danach aus daß der "Begrenzer" - wie auch immer diese Funktion bei dieser Waffe erreicht wird - der den Schlagbolzen auch irgendwann beim Vortrieb mal stoppt (z. B. eine Abstufung im Inneren des Bolzenlagers die den Schlagbolzen an einer Verdickung abfängt, etc. etc. p.p.) innerlich weggebrochen ist. Und womöglich war es das Gebrösel dieses weggebrochenen Gußteils daß den ursprünglichen Klemmer verursacht hat.

    Gruß

    Mike

  • sieht nicht so aus, als ob was im Inneren weggebrochen wäre, so ein kleiner Grat würde auch bei keiner SSW lange halten. Ich mach mal ein Foto von dem Schlagbolten mit Feder.

    Allerdings ist der Kanal für den Bolzen wirklich irgendwie ausgeleiert, wenn ich den Bolzen einfach (ohne Feder) reinfallen lasse, guckt nur sie Spitze raus, ich kann ihn aber mit wenig Aufwand viel weiter rausdrücken.

    €dit: hier das Foto

  • Moin Moin,

    fehlen da beim Mechanismus des Bolzens eventuell sogar ein paar Teile?
    Schau mal HIER , da gibt es (Dank an MEK) die Explosionszeichnung, leider kann man nicht genau erkennen, was z.B. Teil 6 ist, aber schau mal, ob das alles so passt.

    Wurde Dir die Waffe als defekt verkauft?

    €: Teil 6 und 7 gehören zum Mechanismus des Haltebolzens - vielleicht ist da auch was faul?

    Viel Glück weiterhin,
    Martin!

    :ptb: :[|]: Mauser HSc 90 :[|]: :ptb:
    ...und alle anderen im Avatar mal gehabt...

    Einmal editiert, zuletzt von Filo (29. März 2006 um 18:44)

  • Die Verdickung des Schlagbolzens, an der die Schlagbolzenfeder sich gegenlagert, hat wahrscheinlich ein entsprechendes "Negativ" im Schlagbolzengehäuse, an dem es im Normalfall anschlägt und damit den Vortrieb des Schlagbolzens begrenzt. Offenbar ist da was kaputt und daher kann der Bolzen offenbar unbegrenzt austreten.

    Mike

  • Das Gegenlager (Teil 5 der Explo-Zeichnung) kann es nicht sein, denn es scheint den Schlagbolzen in der Waffe zu halten und begrenzt die Bewegung des Schlagbolzens nach hinten. Was ich nicht rausgefunden habe ist wofür die Teile 6 und 7 nötig sind .....

    Mike

  • Laut Explo ist alles da.

    Ich meine Teil 6 und 7 dämpfen einfach den Schlag des Hammers auf 5

    Ich hab die Waffe bei CDS Ehrenreich gekauft, ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass so ein erfahrener Händler solche Harakiri Modelle rauslässt.

    Aber was ist Teil 9 und 10?
    Die Bohrungen für Bolzen und Gegenlager sind miteinander verbunden, könnte also durch aus sein, dass man in die obere Bohrung erst einen Begrenzer für den Bolzen, der dann in die untere Bohrung reinragt, dann die Feder und dann Teil 7 reinschiebt.

    Einmal editiert, zuletzt von Lachmoewe (29. März 2006 um 18:54)

  • Xiphogonium

    Teil 5 ist das hintere Gegenlager des Schlagbolzens
    Teil 6 + 7 (Feder + Kugel) sorgen dafür, daß Teil 5 da bleibt, wo es hingehört.
    Diese Teile gehen auch beim Zerlegen gerne verloren, wenn sie unverhofft wegfliegen!!

    Bei der Valtro85 zB. wird der Schlagbolzen durch den Auszieher
    (Verdickung am Drehpunkt liegt in Aussparrung des SB)
    gehalten bzw. im Weg begrenzt.
    Wenn die Waffe leer abgeschlagen wird, knallt der SB mit voller Wucht dagegen und es bricht im ungüstigsten Fall sogar die Spitze des SB ab, weil er seitlich weggedrückt wird!

    Lachmoewe:

    Der Schlagbolzen scheint ja grade ausgebaut zu sein.
    Versuch mal, ihn von vorne - gegen Schußrichtung - einzusetzen; er muß leicht reingehen.

    Ich vermute, daß durch die Nutzung der Waffe die Bohrung des Schlagbolzens einen Grat bekommen hat, welcher die Freigängigkeit beeinträchtigt.

    Gruß
    aliman

    Einmal editiert, zuletzt von aliman (29. März 2006 um 21:49)

  • einen Grat hat die Bohrung, das stimmt, ist im Moment aber noch mein geringstes Problem, der Bolzen wird beim Abschlagen nicht gebremst und schlägt viel zu weit ins Innere, ich weiß nur nicht warum. Laut Explo ist alles da und optisch ist auch alles in Ordnung.

  • Da die Pistole einen Trägheitsschlagbolzen hat, ist das ohne im Patronenlager befindliche Patrone so eigentlich auch richtig;
    die beim Vorschnellen des Schlagbolzen gespeicherte Bewegungsenergie soll selbigen ja in's Zündhütchen treiben, um die Patrone zu zünden.

    Verurscht wird der Grat durch das Hochschieben der Hülsen am Schlitten beim Laden, in der Schlagbolzenbohrung 'rasten' sie sozusagen kurz ein und bilden einen Grat in der Bohrung.

    Das Problem hatte ich schon bei mehreren Pistolen, es ließ sich durch entgraten und geringfügiges Ansenken der Bohrung beheben