Aussterben der Fachhändler..

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 2.004 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. Januar 2006 um 14:20) ist von Kid Silencer.

  • hallo an alle..

    leider erreichte mich heute eine mail, in der ein mir bekannter Händler den Ausverkauf seines Lagers bekannt gab.. Er stellt den Verkauf von Sportschützenartikeln ein, da damit kein Geld mehr zu verdienen ist und viele Artikel nur noch zum EK+1.- durchgereicht werden..

    Schade, ich hatte mehrfach mit ihm telefonischen Kontakt und immer eine kompetente Beratung erhalten.. und dann auch dort bestellt..

    anbei der Abschiedsbrief:
    http://www.schuetzenhaus-schuler.de/page2.html

    viele gute Händler, die ihr Handwerk verstehen gibts bald nicht mehr..


    Gruß an alle
    Steinschleuder

  • Schade,
    wieder ein Fachhändler weniger.
    Das zieht sich aber durch alle Branchen.
    Wenn ich mich nur bei uns im " Dorf" umgucke wieviele kleine Einzelhändler ihre Läden schließen, finde ich das sehr traurig.
    Aber wir ( ich) sind auch selber schuld an der Entwicklung.Früher bin ich in die Stadt gefahren und habe dort eingekauft. Heute gehe ich ins Internet.
    Und wenn ich dann doch mal wieder in einem " echten" Geschäft was kaufen will, wundere ich mich, wenn es in der Zwischenzeit pleite gegangen ist.

  • Es fing an mit den Tante Emma Läden, die durch Aldi und Co. verdrängt wurden und zieht sich über alle Branchen.


    Aber es ja klar, dass der grüne Würzbürger Großhandel, die Artikel günstiger auf den Markt werfen kann, als der gemeine Fachhändler.


    Aber es hängt auch damit zusammen, dass gerade auf dem Waffenmarkt, eine riesen Menge an Gebrauchtware vorhanden ist.


    Schade dass die Fachhändler aussterben, aber so ist es halt in ner Umstrukurierung, des Handels.

    Ich mag keine Waffen, außer Sportwaffen, diese liebe ich!

  • Zitat

    Original von DokHoliday
    Aber es ist ja klar, dass der grüne Würzbürger Großhandel, die Artikel günstiger auf den Markt werfen kann, als der gemeine Fachhändler.

    Aber er macht es nur bei einem Bruchteil der Waren, also bitte keine Pauschalverurteilungen. Nachvollziehbar sind die niedrigsten Preise bei den Händlern zu finden, die kein Ladengeschäft haben, nur telefonisch erreichbar sind, das nur abends und bei denen dann eine Frau abnimmt und nach hinten ins Zimmer ruft: "Papa, komm mal, TEELEFON!!"

    Es kann auch gar nicht sein, daß die Zahl der Händler abnimmt - die Nürnberger IWA meldet jedes Jahr einen Anstieg der Besucherzahlen aus dem Inland... :ngrins:


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Ulrich

    Das war keine Pauschalverurteilung. Beim örtlichen Händler kaufe ich ja auch SSW Muni günstiger als beim Großhändler.


    Ich wollte mit diesem Statement

    Zitat

    Zitat:
    Original von DokHoliday
    Aber es ist ja klar, dass der grüne Würzbürger Großhandel, die Artikel günstiger auf den Markt werfen kann, als der gemeine Fachhändler.

    eher ausdrücken, dass der Großhändler größere Gewinnspannen hat als der örtliche BümA. ich zeige das mal an einem Beispiel:

    Kleinhändler geht zum SSW Hersteller und sagt : "Ich will 2SSW's kaufen!"
    Dann bekommt der seinen Preis , und ...........................................

    Großhändler geht zum SSW Hersteller und sagt: " Ich will 3000 SSw'S kaufen!" Kann man da noch was am Preis machen?

    Da wird dann der SSW hersteller sicher nicht nein sagen!

    Ich mag keine Waffen, außer Sportwaffen, diese liebe ich!

  • Hallo an alle,

    man darf auch nicht vergessen daß durch den Teuro eine Enorme
    Preisexplosion stattgefunden hat.Wen ich bedenke,daß ich zum Beispiel
    meinen S&W 357 Mag. Mod.686 für einen Preis von 850 DM gekauft habe ,der aber mittlerweile ca. 950 €uro kostet,braucht man sich nicht zu wundern.Der Verdienst hingegen ist umgerechnet gleich geblieben,oder sogar weniger geworden!!!!Da muß man sich Fragen wer da den Preis diktiert.Das schlägt sich natürlich auch auf die gesamte Branche nieder.Oder liege ich da total daneben??
    Gruß
    Jürgen

  • Es ist aber nicht nur der geizige Kunde oder die Konkurrenz aus dem Internet.

    Viel Verantwortung und Mitschuld haben auch Hersteller/ Großhändler. Eine starke Marke kann es sich durchaus leisten, Mindestpreise festzusetzen - an denen alle gut verdienen können. Und genauso gut können sie auch Abweichler auslisten/ nicht mehr beliefern.

    Gerade weil es durchs Internet transparenter und vergleichbarer geworden ist.

    Ein kleiner Einzelhändler in der Fußgängerzone braucht schon seine ordentliche Spanne, um kostendeckend arbeiten zu können.

    Fördermitglied des VDB.

  • Von einem Mindestpreis halte ich nichts!

    Der Schuss würde nach hinten losgehen! Ich fasse das mal in nem Spruch von mir!

    " Im Neohochkapitalismus ( unsere zeit) ist die Ethik das erste das verloren ging!"

    Schuld hat aber auch der Verbraucher:

    Mir kann hier keiner erzählen , dass er nur im Reformhaus einkauft, und den 7 mal höheren Preis in Kauf nimmt.


    Aber das Internet hat auch ein einfluss darauf. Ich zeige es mal an einem Beispiel:

    Einkauf beim Büma in der Fußgängerzone:

    Autofahrt, Stau, Parkplatzsuche, noch mehr Stau, Stress, noch mehr tote hirnzellen, noch mehr graue Haare! Und dann noch zum Büma laufen!

    Einkauf in I-Net:

    Klick , Klick, Klick, Klick, Kauf perfekt.

    Ich mag keine Waffen, außer Sportwaffen, diese liebe ich!

  • es werden ja auch teilweise mindestpreise von den herstellern festgesetzt. man denke da z.b.an umarex oder an simalux. wobei ich das dann immer schlecht finde, wenn solche firmen dann ihre ware auch an den endverbraucher verkaufen. das schwächt ebenfalls den handel. im grunde genommen ist schon einiges an spanne für den händler drin. allerdings werden die waren im internet zu preisen verkauft, bei denen der kunde am meisten verdient. somit liegen die einkaufspreise eines händlers mit nicht soo viel umsatz in etwa bei den verkaufspreisen größerer.
    das macht dann alles kein spaß mehr sondern nur arbeit.

  • Dürfen für sowas überhaupt mindestpreise gesetzt werden?

    Mindestpreis gibts doch nur für produkte die keiner kaufen will, z.b. landwirtschaftliche Güter , z.b.Getreidepreis, usw..


    Ist es nicht mehr so, dass die Hersteller ne Preisempfehlung abgeben und das wars!

    Ich mag keine Waffen, außer Sportwaffen, diese liebe ich!

  • ein hersteller bat z.b. darum einen artikel der in einem onlineshop eingestellt war preislich höher zu halten. der mindestpreis wurde vorgegeben. bei anderen herstellern bekommt man, wenn man die ware zu günstig abgiebt keinen nachschub mehr.
    nein, vorgeschrieben werden die preise nicht, nur liefern können die großhändler dann nicht mehr.

  • Viele Läden vergraulen aber auch ihre Kunden einfach.

    Als ich mit 18 zu XYZ rein bin, um mir auf WBK eine Waffe zu kaufen, haben die Verkäufer mich in den ersten 5 Minuten nicht mal angesehen. Selbst wenn ich heute noch mit 22 zum Händler gehe und was kaufen möchte, werde ich definitiv anders als Kunde behandelt als ein 60 Jähriger Opa in Jägerkluft.
    Einmal wollte ich mir bei einem Händler eine KK Pistole zeigen lassen. Natürlich hatte der bis auf eine überteuerte GSP nichts da und ich durfte mir noch den Spruch anhören warum ich denn nichts "Richtiges" schieße? Hallo, gehts noch?

    Ich kann gut nachvollziehen, dass gerade jüngere Leute lieber im Netz bestellen und den Weg zum Laden sich sparen. Die meisten Verkäufer habe gerade auf dem :F: Waffenmarkt wenig Ahnung, dass musste ich allzu oft feststellen.

    CU
    TPO

    Ps. Ausserdem, wer sich online berät, zB hier auf http://www.co2air.de, warum sollte der nicht auch online kaufen? Notfalls gibts das Rückgaberecht.

  • Ich gehöre zwar nicht zu den Jüngeren, allerdings kaufe ich auch im i-net.

    Bei Waffen und Zubehör habe ich allerdings lieber persöhnlichen Kontakt, und feilschen kann man auch im Laden. ;)

    molon labe FWR-Mitglied #2xxxx
    4mm-Kurzwaffen mit :F:, auf WBK.
    Manchmal verliert man, manchmal gewinnen die Anderen. :nod:

    Einmal editiert, zuletzt von ViperM (20. Januar 2006 um 00:58)

  • Ich denke man muss abwegen, wo man was kauft.

    Und ich denke das hängt ab von, Art der Waffe und Preis der Waffe.

    Ne SSW kann man schon im Internet kaufen, aber gerade bei den " richtigen" Waffen, ist mir ne Vorinspektion schon wichtig.

    Ich mag keine Waffen, außer Sportwaffen, diese liebe ich!

  • Zitat

    Original von DokHoliday
    Dürfen für sowas überhaupt mindestpreise gesetzt werden?

    Mindestpreis gibts doch nur für produkte die keiner kaufen will, z.b. landwirtschaftliche Güter , z.b.Getreidepreis, usw..


    Ist es nicht mehr so, dass die Hersteller ne Preisempfehlung abgeben und das wars!

    Och, das gibt es auch in anderen Bereichen. Gerade Markenartikel im Lebensmittelhandel verfahren oftmals so. Mars, Snickers & Co. werden ebenso wenig 'verramscht' wie Coca Cola.
    Und wenn man sich nur mal die Videolandschaft anschaut: eine WaltDisney-DVD gibt es auch äußerst selten unter 20 Euro - selbst für so einen alten Schinken wie "Bernhard & Bianca", der fast fünfzig Jahre alt ist, muss man noch richtig hinlangen.

    Wenn man sich hingegen die Preise für die Röhm RG 96 anschaut - dann sind da schon gewaltige Preisunterschiede zwischen dem empfohlenen Verkaufspreis (auf der Röhm-Homepage) und dem Angebot von Teutenberg. Keine Frage, dass man da lieber online bestellt, anstatt zum kleinen Krauter um die Ecke zu rennen und 10, 20, 30 Euro mehr zu zahlen.

    Es gab hier auch schon einige haarsträubende Geschichten über Munitionspreise von lokalen Waffenhändlern, die den geneigten Käufer wiederum in die Hände der "Dumping-Online-Anbieter" trieben.


    Es hat sich aber auch eine Mentalität breit gemacht, die ich nicht ganz teile:
    Erst ins Fachgeschäft rennen, sich schön beraten lassen und dann das Schnäppchen woanders bestellen.

    Auch damit schwächt man den Handel.

  • Eines was ich nicht mache ist das, dass ich in den Laden renne, mich beraten lass und dann online bestelle. Egal ob bei Waffen oder sonstwo.

    Wenn ich eine gute Beratung bekomme, dann bin ich gerne dazu bereit dem Händler, der sich die Mühe und Arbeit gemacht hat, ein paar % mehr zu zahlen.

    Waffe habe ich mir noch nie eine bestellt. SSWs dürfen in Österreich theoretisch Per Post versendet werden.

    Meine Waffen und Preise bei meinen Waffenhändlern.
    Reck Goliath : Jahr 2000 ca. 800 ATS ist in etwa 60 Euro
    Baikal Einlaufflinte Kal. 12 mit Ejektor: 132 Euro
    Walther CP99 147 Euro
    Colt Detective Special 9mmR: 105 Euro.

    Jedes mal bekam ich die Waffe so erklärt, so dass ich nie eine Bedienungsanleitung brauchte. Auch die Zerlegung und Reinigung wurde mir vorgeführt und das für nur ein paar Euro Aufpreis.

    Mitglied beim IWÖ

  • Eines was ich nicht mache ist das, dass ich in den Laden renne, mich beraten lass und dann online bestelle. Egal ob bei Waffen oder sonstwo.


    aber genau diese art der geschäftsabwicklung ist mittlerweile fast schon normal.

    ich arbeite selbst im fachhandel und achte mittlerweile im verkaufsgespräch sehr genau darauf ob jemand wirklich kaufinteresse hat oder ob ich nur ausgefragt werde.

    es gibt gute fachhandelsmarkenm, auf die sich der handel konzentrieren muss. bei diesen a-marken, wie ich sie immer nenne, besteht eine preisbindung. sollte dennoch ein artikel unter d. empf. vk veräußert werden regiert der hersteller sofort und versucht die internethändler und handelswege zu stoppen.

    gruß

    fritz

  • Ich sehe auch irgendwie nicht, das da jetzt das große Sterben eingesetzt ist. Ich kenne, nur so als Beispiel, seit vielen Jahren zwei so kleine Läden, einen hier in der Großstadt, der andere in einer Kleinstadt. Beide Läden existieren nach wie vor und verkaufen auch gut. Da ist eigentlich immer was los. Wenn jetzt Waffenläden zu machen, liegt das doch meiner Meinung nach wohl eher an der gesamtwirtschaftlichen Lage, es machen ja Läden aus allen Branchen dicht. Hinzu kommt vielleicht noch eine falsche Warenpolitik der einzelnen Läden, haben sich nicht auf Trends angepaßt undsoweiter.
    Für mich gilt nach wie vor, wenn ich mir eine neue Waffe kaufen will, dann gehe ich in den Laden, um sie selbst in der Hand zu haben undsoweiter und bei gefallen kaufe ich sie auch dort. Wenn man aber zusätzlich Munition und Ähnliches im I-Net-Shop kauft, finde ich das auch legitim, das ist freie Wirtschaft und bei einem knappen Geldbeutel kann man ja auch nicht jeden Euro in seinen kleinen Laden stecken.