Welche Gas/SW zur Selbstverteidigung

Es gibt 64 Antworten in diesem Thema, welches 13.621 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. November 2004 um 01:36) ist von hpstr.

  • Zitat

    Original von Flammpanzer


    du weißt aber schon, dass die reizstoffmenge im prinzip die gleiche ist, oder? egal ob 8mm, .315 oder 9mm, spielt keine rolle. lediglich 6mm ist zu wenig. auch die reichweite der gaswolke der erstgenannten kaliber unterschiedet sich nicht in relevanter weise.jens

    Das wurde mir schon damals bei verschiedenen Händlern erläutert - aber auch der auch mir einleuchtende Hinweis, daß die Reichweite pp. bei geringerer Treibladung deutlich geringer ist. Durchgängig lautete die Empfehlung: wenn schon, dann 9mm. Und da zu große Nähe möglichst zu vermeiden ist, ist das eben (neben Größe und Gewicht) die einzige conditio sine qua non. Sonst wäre es auch zu einfach ... ;)

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

  • Hallo,

    also ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass sowohl die Reck Goliath als auch die IWG Amazone für die SV völlig ungeeignet sind. Diese beiden Pistolen sind handlich, das wars aber auch schon mit den Vorteilen. Sie sind Single-Action-Pistolen, das heißt das entweder die Waffe unterladen geführt oder durchgeladen geführt aber zusätzlich gesichert werden muss. Im Notfall hat man aber nicht die Zeit durchzuladen oder zu entsichern. Das Führen einer durchgeladenen und entsicherten Single-Action-Pistole ist mordsgefährlich, eine ungewollte Schussabgabe ist zwangsläufig vorprogrammiert. Also Finger weg.

    Zudem ist die Amazone dermaßen mies verarbeitet, zum Davonlaufen. Außerdem war die Schlittenführung so locker, das sich die Waffe in der Tasche zerlegte, wenn man nur leicht unbeabsichtigt die Schlittenführung berührte. Totaler Schrott. Gut, das Frankonia meine Waffe vor 2 Jahren zurückgenommen hat. Möchte nur wissen, wie die Waffe überhaupt die Zulassung bekommen hat.

    Als empfehlenswert halte ich Double-Action-Pistolen (Z.B. Walther P22, PP - beide Kal. 9 mm), Pistolen und Revolver der Fa. Erma, die es leider nicht mehr gibt (super schade!!!) sind qualitativ und von der Zuverlässigkeit erste Klasse. Revolvermäßig ist Weihrauch (HW 37, HW 88 Airweight) führend. Allerdings werden auch immer häufiger Revolver der tschechischen Firma Alfaproj empfohlen. Das Abzugsverhalten der Alfaproj-Revolver soll besser sein als bei manchen scharfen Waffen (siehe http://www.waffen-schlottmann.de)

    Gruß
    Günter

  • Wenn es denn unbedingt eine Pistole sein soll:

    ME Mini 9

    Einige raten von ihr ab, da sie nicht zuverlässig funktionieren soll.
    Meine hat Silvester absolut störungsfrei funktioniert.
    Genauso wie bei der Goliath gibt es auch da wohl Fertigungstreuungen.

    Im Gegensatz zur Goliath mit ihrem fragwürdigen Schlagbolzenschloss verfügt die Mini 9 über einen Hahn, der nach dem Durchladen entspannt werden kann. Sie besitzt leider keinen Spannabzug, deswegen muss zur Herstellung der Schussbereitschaft der Hahn gespannt werden, aber das kann im Gegensatz zum Durchladen auch verdeckt mit einer Hand geschehen.
    Sie verfügt über einen Trägheitsschlagbolzen, wodurch auch ein Sturz auf den entspannten Hahn keinen Schuss auslöst.

    Günter
    Goliath und Amazone verfügen nicht über ein SingleAction-Schloss, sondern über ein Schlagbolzenschloss.
    Charakteristisch für SingleAction ist, das zuerst der Hahn (und der fehlt bei obengenannten) gespannt werden muss, um den Schuss danach mit dem Abzug auszulösen.

    Stefan

  • Zitat

    Original von Lucky


    Damit gibst Du den Vorteil der sofortigen Schußbereitschaft einfach auf.Lucky

    Entschuldigung - aber wir sind hier nicht im Wilden Westen! Wir _wollen_ überhaupt nicht sofort schießen. Solche Action ist zu vermeiden wo es nur geht.

    Zitat

    Schon mal drüber nachgedacht was Du machst, wenn Du Deine Single-Action Pistole durchlädst weil Du Dich in Gefahr wähnst und sie dann nach Beruhigung der Lage doch wieder wegstecken kannst ??
    Du hast eine Waffe mit gespanntem Schlagbolzenschloß und einer dürftigen Sicherung in der Tasche !!

    Selbstverständlich habe ich dies berücksichtigt - das mußte ich bei der Goliath ja auch. Die Lösung habe bzw. hatte ich mit meiner Frau trainiert: Finger weg vom Abzug. Wenn die Gefahr wirklich vorüber ist: Sichern und in der Hand behalten (weg vom Körper). Ein ruhiges Plätzchen suchen, Magazin raus, Verschluß zurück und Kartusche raus (optional: Entsichern, nach oben halten und abdrücken). Und ab nach hause (den Rest macht Papa). Nichts anderes würde geltend bei einer "sicheren" Pistole (ich habe beim Bund vor langer Zeit meine Lektion über "Sicherheit" gelernt und gehe daher kein solches Risiko ein, mit einer durchgeladenen Pistole duch die Gegend zu laufen - das mag aber jeder halten wie er will).

    Zitat

    Und jedesmal die Pistole komplett zu entladen und leer abzudrücken (zum entspannen) kann ja wohl nicht im Sinne des Erfinders sein.

    Ich weiß nicht, ob die Profis außer in akuten Gefahrensituationen mit durchgeladenen Waffen herumlaufen - ich kann nur wiederholen, daß mir das Risiko zu groß ist - ganz egal wie die Technik aussieht. Und im übrigen passiert es ja nicht jeden Abend, daß man die Waffe demutionieren müßte, also was soll´s? Es wird bzw. wurde regelmäßig geübt und ist außerdem selbst für meine Kinder von der Handhabung her kein Problem.

    Zitat


    Ich halte von diesen SA-Waffen zur Selbstverteidigung garnix.
    Aber man kann stundenlang über das Thema diskutieren und jeder hat da seine eigenen Patentrezepte...

    Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Straßen so sicher wären, wie man es erwarten kann, so daß man sich darum keine Gedanken machen müßte. Aber _darum_ kümmert sich ja leider niemand. Patentrezepte gibt es nicht, aber nach Abwägen alles für und wieder erscheint mir dies als die beste Lösung unter der möglichen Lösungen (zuhause bleiben, nie zu Fuß gehen und Bodyguards mal ausgenommen).

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

  • Zitat

    Original von HWJunkie
    Wenn es denn unbedingt eine Pistole sein soll:
    ME Mini 9

    Wird doch nicht mehr hergestellt - oder?

    Zitat

    Genauso wie bei der Goliath gibt es auch da wohl Fertigungstreuungen.

    Die gibt es doch sicher bei jedem Fabrikat.

    Zitat

    Im Gegensatz zur Goliath mit ihrem fragwürdigen Schlagbolzenschloss verfügt die Mini 9 über einen Hahn, der nach dem Durchladen entspannt werden kann. Sie besitzt leider keinen Spannabzug, deswegen muss zur Herstellung der Schussbereitschaft der Hahn gespannt werden, aber das kann im Gegensatz zum

    Wie habe ich das zu verstehen: Kein Hahnspannen beim Durchladen oder kein "einfaches" Abdrücken bei durchgeladener Waffe, also "Single Action"?

    Zitat

    Durchladen auch verdeckt mit einer Hand geschehen.

    Wie schon geschrieben: Ich empfinde ein deutliches Durchladen als willkommenes Warnsignal.

    Zitat

    Goliath und Amazone verfügen nicht über ein SingleAction-Schloss, sondern über ein Schlagbolzenschloss.

    Wo läßt sich das alles nachlesen?

    Zitat

    Charakteristisch für SingleAction ist, das zuerst der Hahn (und der fehlt bei obengenannten) gespannt werden muss, um den Schuss danach mit dem Abzug auszulösen.

    Also wie bei der ME Mini 9?

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

  • Zitat

    Original von Dr.König
    ....Entschuldigung - aber wir sind hier nicht im Wilden Westen! Wir _wollen_ überhaupt nicht sofort schießen. Solche Action ist zu vermeiden wo es nur geht.

    Ja da kommt in mir wieder der alte Cowboy durch... *lol*

    Jeder halt wie er es mag. Aber wenn ich mir das so alles durchlese, würde ich Euch von einer Waffe eher abraten, weil sie Euch mehr schaden als nützen würde. Sorry, wenn man so eine Waffe tatsächlich einsetzt dann entweder konsequent oder gar nicht. Dann muss es aber schon Matthäi am Letzten sein...

    "Eins von tausend! Ich habe schon viel davon gehört, aber das ist die erste die ich sehe." (aus Winchester '73)

    Einmal editiert, zuletzt von Lucky (23. November 2004 um 19:18)

  • Zitat

    Original von Dr.König

    Wird doch nicht mehr hergestellt - oder?

    Schau mal bei bei http://www.simbatec.de rein.

    Zitat

    Wie habe ich das zu verstehen: Kein Hahnspannen beim Durchladen oder kein "einfaches" Abdrücken bei durchgeladener Waffe, also "Single Action"?


    Nach dem Durchladen ist die Waffe gespannt, lässt sich dann aber im Gegensatz zu Amazone und Goliath entspannen.

    Zitat

    Wo läßt sich das alles nachlesen?


    Hier im Forum!

    Zitat

    Also wie bei der ME Mini 9?


    Jep, genau so.

    Stefan

  • Zitat

    Original von LuckyJeder halt wie er es mag. Aber wenn ich mir das so alles durchlese, würde ich Euch von einer Waffe eher abraten, weil sie Euch mehr schaden als nützen würde. Sorry, wenn man so eine Waffe tatsächlich einsetzt dann entweder konsequent oder gar nicht. Dann muss es aber schon Matthäi am Letzten sein...

    Mhm ... Pardon, auch wenn ich erst seit wenigen Tagen hier dabei bin: Diese Einstellung macht mir Angst. Es ist zwar richtig, daß man 100% draufschlagen soll, wenn man keine andere Wahl mehr hat (deswegen auch 9mm). Aber solange man es vermeiden kann, herumzuballern, sollte man es tun. Also auch zuerst versuchen, der Gefahr aus dem Weg zu gehen, erst versuchen, durch deutliche Anzeige der Verteidigungsbereitschaft und -fähigkeit den Aggressor abzuschrecken. Aber mit durchgeladener Waffe in der Tasche auf eine Gefahr zugehen, schnell zu ziehen, entsichern und dem - vielleicht sogar vermeintlichen - Aggressor ins Gesicht schießen ist genau das, was den Vorurteilen der Waffengegner entspricht.
    Liegt vielleicht daher, daß ich ausbildungsbedingt die legale Seite gut genug kenne um zu wissen, daß man immer erst das mildere Mittel einsetzen muß/sollte.
    Auch unsere Profis schießen normalerweise nicht zuerst gezielt und fragen erst dann.

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

  • Zitat

    Original von HWJunkie

    Schau mal bei bei http://www.simbatec.de rein.

    Habe ich. Finde aber keine ME Mini 9.

    Zitat


    Hier im Forum!

    Ich meinte: Wo kann ich mich über die Tchnik und die Unterschiede informieren? Das Frage-und-Antwort-Spiel ist schon etwas umständlich. Gibt es empfehlenswerte Literatur, auch FAQa oder sonstige Internet-Dokumente?

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

  • Zitat

    Original von HWJunkie
    Wenn es denn unbedingt eine Pistole sein soll:
    ME Mini 9
    Stefan

    Muß noch mal nachhaken.
    Unter ME 9 mini finde ich zwei recht verschiedene Typen:
    Bei http://www.muzzle.de auch als Valtro 9 Mini bezeichnet und mit sehr gut passend erscheindenden Daten (Länge: 133 mm, Höhe: 98 mm, Breite: 27 mm, Gewicht: 470 g (leer)).
    Bei egun wurde eine doch deutlich anders aussehende (und sicherlich sowohl größere als auch schwerere) ME 9 mini vertickert.
    Welche ist die richtige?

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

  • Folgende Leistungen werden nach der GOÄ berechnet:

    001 Eingehende Beratung mind. 10min. auch mittels Fernsprecher 0003___ Faktor 2,3__________20,11 Euro
    002 Schriftliche gutachterliche Äußerung_____________________ 0080___ Faktor 2,3 _________ 43,71 Euro
    003 Zuschlag für außerhalb der Sprechstunde erbrachte Leistung....


    ...........

    Weiß auch nicht, wie ich darauf komme, fiel mir irgendwie so ein...

    Viele Grüße

    Prof. Dr. Musashi

  • Zitat

    Original von Dr.König
    Mhm ... Pardon, auch wenn ich erst seit wenigen Tagen hier dabei bin: Diese Einstellung macht mir Angst. Es ist zwar richtig, daß man 100% draufschlagen soll, wenn man keine andere Wahl mehr hat (deswegen auch 9mm). Aber solange man es vermeiden kann, herumzuballern, sollte man es tun. Also auch zuerst versuchen, der Gefahr aus dem Weg zu gehen, erst versuchen, durch deutliche Anzeige der Verteidigungsbereitschaft und -fähigkeit den Aggressor abzuschrecken. Aber mit durchgeladener Waffe in der Tasche auf eine Gefahr zugehen, schnell zu ziehen, entsichern und dem - vielleicht sogar vermeintlichen - Aggressor ins Gesicht schießen ist genau das, was den Vorurteilen der Waffengegner entspricht.
    Liegt vielleicht daher, daß ich ausbildungsbedingt die legale Seite gut genug kenne um zu wissen, daß man immer erst das mildere Mittel einsetzen muß/sollte.
    Auch unsere Profis schießen normalerweise nicht zuerst gezielt und fragen erst dann.

    Beste Grüße

    Dr. Michael König


    Ja, gebe ich Dir völlig Recht, so war mein Posting auch nicht gedacht. Nur sind Gaswaffen bei sachgemäßer Anwendung nichttödliche Verteidigungsmittel und da brauche ich nicht die gleichen Maßstäbe ansetzen wie bei einer scharfen Waffe.
    Man sollte aber auch Gaswaffen nur dann benutzen, wenn ein umittelbarer Angriff auf mein Leib und Leben erfolgt. Alles andere wäre eine Notwehrüberschreitung.


    Inwieweit Drohgebärden wie Zeigen und/ oder Durchladen einer Gaswaffe eine Situation deeskalieren lassen können, hängt wohl von dem Gegenüber ab. Wenn man Pech hat passiert genau das Gegenteil, es wird nur noch schlimmer.


    Lucky

    "Eins von tausend! Ich habe schon viel davon gehört, aber das ist die erste die ich sehe." (aus Winchester '73)

  • Zitat

    Original von Musashi
    Folgende Leistungen werden nach der GOÄ berechnet:

    001 Eingehende Beratung mind. 10min. auch mittels Fernsprecher 0003___ Faktor 2,3__________20,11 Euro
    002 Schriftliche gutachterliche Äußerung_____________________ 0080___ Faktor 2,3 _________ 43,71 Euro
    003 Zuschlag für außerhalb der Sprechstunde erbrachte Leistung....

    Bin kein Arzt.

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

  • Zitat

    Original von Dr.König

    Muß noch mal nachhaken.
    Unter ME 9 mini finde ich zwei recht verschiedene Typen:
    Bei http://www.muzzle.de auch als Valtro 9 Mini bezeichnet und mit sehr gut passend erscheindenden Daten (Länge: 133 mm, Höhe: 98 mm, Breite: 27 mm, Gewicht: 470 g (leer)).
    Bei egun wurde eine doch deutlich anders aussehende (und sicherlich sowohl größere als auch schwerere) ME 9 mini vertickert.
    Welche ist die richtige?

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

    Es ist die rechte.
    Die linke ist eine ME 9 Mini Para, recht klobig und schwer.

    Bei ME muss man bei den Modellbezeichnungen sehr genau sein:
    ME 8 Combat = kleine Taschenpistole, ME 8 CombatEagle = als DesertEagle-Nachbau die schwerste Gaspistole wo gibt
    ME 38 P = P38-Pistolennachbau - ME 38 Pocket = Taschenrevolver

    Die Valtro Mini9 ist identisch mit der ME Mini 9.
    Valtro hat für ME produziert.

    Stefan

  • Zitat


    O.k., nun allgemein:

    Meine Frau möchte keinen Revolver (genaugenommen möchte sie überhaupt keine Waffe - auch ich finde es schon lästig, auch nur mit Handy herumzulaufen - was aber oft nicht anders geht - und noch viel lästger sind die paar hundert Gramm, die in der Mantel- oder Hosentasche herumbeulen, auftragen und stören - und wie die weit, weit überwiegende Mehrzahl hat sie auch - ganz im Gegensatz zu der offenbar überwiegenden Mehrzahl der Männer - nicht die geringste Affinität zu Waffen, beugt sich aber notgedrungen den Erfordernisse der Umstände). Den empfohlenen Weihrauch Arminius Leichtgewicht hatte ich damals, als es an die Erstbeschaffung ging, auch im "Test". Meine Frau war nicht begeistert - zu klobig, zu schwer und vor allem der Abzug zu schwergängig.

    Also was leichteres wirst Du als SSW nicht finden. Bei der P22 liegt man z.B. über 400 Gramm. Ungeladen, versteht sich. Da hilft dann nur ein Spray.

    Was den schweren Abzug betrifft, kann ich DA bei Pistolen nicht beurteilen. Wenn man vorher von Hand durchrepetiert und spannt, ist natürlich das SA-Abzugsgewicht interessant, das erheblich darunterliegt.
    Da kann kein DA-Revolver (und auch keine Pistole in DA) mithalten.

    Die Wahl, SA zu schießen, hat man natürlich bei beiden (vorausgesetzt der Revolver hat einen Hahnsporn).

    Zitat


    Die Vorteile des Revolver sind mir natürlich bewußt - aber auch die Nachteile. Über diese Punkte hinaus gefällt mir bei der Pistole (obwohl ich gefühlsmäßig eher zum Revolver neige), daß ich (zuhause) Magazin und Waffe getrennt aufbewahren und im Fall des Falles dennoch in Sekunden schußbereit haben kann.

    Wenn das ein Kriterium ist, ist es natürlich ein klares Argument pro Pistole!

    Zitat


    Und der freundliche Rat, das soziale Umfeld zu wechseln: [...]

    War natürlich nicht bös gemeint!

    Zitat


    Wie gesagt: Weder war ich jemals in einer solchen Situation noch habe ich jemanden auf diese Weise bedrängt. Ich weiß also nicht, wie man sich als Opfer fühlt - noch gar als Aggressor, wenn das vermeintlich wehrlose Opfer plötzlich nicht etwa eine dämliche Spraydose (keiner weiß was drin ist und selbst wenn - "Ist ja nur ein Spray") oder irgendso einen Elektrisierer ("man" ist ja ein harter Mann) zückt sondern eine "richtige" Waffe, die durchaus auch scharf sein kann (oder aufgebohrt und mit illegaler Munition zumindest Schrot verschieß). Der gelegentlich gelesene Einwand, eine Waffe würde zur Eskalation und Waffengebrauch beim Aggressor führen (was, sorry, für jedes Verteidigungsinstrument gilt), belegt m.E. gerade, daß eine solche Waffe mehr "Eindruck" macht als ein Spray pp.

    Eine Schußwaffe kann, gerade wenn man sie verdeckt tragen wird, ebenso fummelig zu ziehen sein.Das gibt sich meines Erachtens nicht viel.

    Zitat


    Hinsichtlich Spray und Elektrisierer habe ich - wie gesagt ohne diese jemals benutzt oder auch nur gezeigt haben zu müssen - folgende Vorbehalt bzw. bedenken:
    Das Spray schießt offenbar mit einem dünnen Strahl aus der Öffnung. D.h. der Angegriffene muß in der Lage sein, in dieser zweifellos stressigen Situation diesen Strahl zielsicher auf das Gesicht des Aggressors - oder gar mehrere - zu richten. Es erscheint mir wenig realistisch, anzunehmen, daß jemand ohne entsprechende Übung (wie sie Sicherheitskräfte sicherlich haben) dazu in der Lage sein soll - erst recht, wenn man bedenkt, daß es vorteilhaft ist, nicht solange zu warten, bis der Aggressor so nahe ist, daß man nicht mehr vorbeispritzen kann. Denken wir mal an Wasserpistolen, die immerhin den Vorteil von "Kimme und Korn" besitzen. Eine Waffe ziehen, entsichern und durchladen (das man man hundertmal mit leeren Kartuschen üben kann bis es sitzt - und nein: ich halte absolut nichts davon und habe meiner Frau auch "untersagt", die Pistole durchgeladen mit sich herumzutragen) bzw. den Hahn spannen und "ungefähr" auf den Aggressor zielen erscheint mir da wesentlich weniger für streßanfällige Fehlleistungen zu sein - zumal das Drohpotential einer solchen Waffe auch aus einer gewissen Entfernung höher ist und damit die Chance besteht, sich ohne weitere Aktionen und Gefährdung der Gefahr durch Flucht nach hinten (oder wohin auch immer) entziehen zu können. Denn zumindest meine Frau hat nicht den geringsten Ehrgeiz, eine solche Situation durch entsprechend Aktion (Ballerei) überstehen zu können (ich übrigens auch nicht - aber es mag ja den einen oder anderen geben, der so eine Situation begrüßt, um so richtig vom Leder ziehen zu können).
    Denkbar wäre auch, als erste Kartusche nur eine Knallkartusche zu laden und so den ersten Schuß (Warnschuß) nach oben abzugeben - der Aggressor weiß nicht, ob dies nicht doch ein scharfer Schuß war und einn 9mm-Knall ist derart laut, daß in einer bewohnten Umgebung der eine oder andere aus dem Fenster schaut.

    Mit einer SSW muß man angesichts des geringen Wirkstoffinhalts schon auch halbwegs genau zielen.

    Zitat


    Die gängigen "Schreckensszenarien" sehen doch so aus, daß man allein in der Nacht/Dämmerung auf der Straße verdächtigen Typen begegnet und diese schon aus einiger Entfernung erkennen kann. Wenn ein Wechsel der Straßenseite keine Entspannung bewirkt, ist immer noch Zeit, aus der Tasche die Pistole zu nehmen, zu entsichern und durchzuladen (was für sich schon ein "!" setzt und sicherlich den einen oder anderen von weiteren Schritten abhält).

    Damit gibt man den meines Erachtens wichtigsten Effekt, den Überraschungseffekt auf, und auch gerade auf den kommt es bei Einsatz begrenzt wirkender Mittel an. Ich sehe das so, daß man ein Verteidigungsmittel (was auch immer) erst dann offenbart, wenn die Entscheidung zum Einsatz (bei Schußwaffen, ob scharf, ob SSW, als ultima ratio) _gefallen_ ist. Dann wird allerdings auch sofort die einmal gefällte Entscheidung durchgezogen (wie beim Bund eben).

    Auf das Drohpotential würde ich mich nicht verlassen, weil man das wirksame Mittel, das man vortäuscht zu haben, eben gar nicht hat. Ist es ein Betrunkener oder Drogeneinfluß, ist es dem vielleicht sowieso egal.

    Genausowenig wie ein Spray ist eine SSW aufgrund der geringen Reichweite eine "richtige" Distanzwaffe. Auf extreme Nahdistanz hingegen wird eine SSW ebenso schwierig einzusetzen sein wie ein Spay oder ein Elektrisierer. Eine gewisse Distanz sollte immer vorhanden sein.

    Und schließlich dienen _alle_ frei erwerbbaren SSW, Sprays und was auch immer nicht dazu, einen "mannstoppenden" Effekt im Sinne einer scharfen Schußwaffe (die ist eigentlich eine Distanzwaffe!) zu erzielen, d.h. ein Agressor muß nicht nach dem ersten Schuß vollkommen kampfunfähig (oder tot oder beides) sein.
    Sinn dieser Mittel ist es doch, zum einen Distanz wahren zu können, und um diese schnellstmöglich vergrößern zu können, also um einen strategischen Rückzug einzuleiten und den Agressor möglichst noch an der Verfolgung zu hindern. Darüber sollte man sich vorher eindeutig im klaren sein.

    Wird man im Schlafzimmer verrammelt von einem Einbrecher angegriffen, ist`s natürlich Essig mit Rückzug. Hier muß Stellung gehalten werden, bis Verstärkung (Polizei) eintrifft, und wenn es zu einer Auseinandersetzung kommt, muß der erste Treffer passen und kampfunfähig machen. Die für diese Situation passende Waffe (kurze Schrotflinte) gesteht einem halt der Gesetzgeber nicht zu. Mit der könnte man dann ruhigen Gewissens je nach Situation auch mal auf eine Drohwirkung setzen (hat ein unwesentlich größeres Loch am "falschen" Ende als eine SSW), ohne sich weitere Schritte zu verbauen.

    Hat man nichts anderes als SSW, sind wir aus meiner Sicht wieder beim Revolver (scharf wäre es ebenso)... wenn da nicht das Magazin-Problem (getrennte Aufbewahrung -> Kinder??) wäre.

    Da kann aber eventuell ein Hund Wunder wirken, selbst ein kleiner Kläffer (große, guterzogene hingegen verhalten sich oft erstmal passiv, und warten den richtigen Moment ab, um dann das Gebiß zum Einsatz zu bringen, Überraschungseffekt eben, siehe oben).

    Zitat


    Unter der Prämisse von 9mm gibt es von der Größe und Gewicht her nichts mit der Amzone (bzw. der Golitah) vergleichbares - von diesen wird aber abgeraten und als nächste Gewichts./Größenklasse empfohlen wird stattdessen die P22. Im Revolverbereich kommt nur der leichtgewichtige Arminius HW88 in Betracht.

    Vielleicht solltest Du mit Deiner Frau nochmal ins Waffengeschäft gehen, und mehrere Alternativen in Erwägung ziehen. Vielleicht sagt sie beim DogShock oder irgendeiner Sprayform wider Erwarten, Mensch das isses doch, oder zeigt auf irgendeine Pistole, auf die wir hier noch gar nicht gekommen sind, oder sagt zur P22 "die is aber süß", und der Fall ist erledigt.
    Deine Frau wird am besten wissen, was Ihr am besten liegt (denn auch das ist ein wichtiger Faktor).

    Hans

    Wheel guns are real guns

  • Zitat

    Vielleicht solltest Du mit Deiner Frau nochmal ins Waffengeschäft gehen, und mehrere Alternativen in Erwägung ziehen.

    DAS ist sowieso zunächst eine wirklich clevere lösung, denn alle theorie nutzt nix, man muss die geräte in der hand haben und dann entscheiden. ich denke auch, dass ein leichter revolver (es gibt noch mehr: umarex s&w combat 9mm, also die kleine, nicht das große vieh, von dem es auch den .45er gab ... ) die beste der schlechten lösungen zur SV ist. in vielen fällen (8 angreifer) nützt einem die beste ssw nix, denn wenn ich schieße, machen mich die restlichen 7 oder 5 leute platt - dann aber richtig. naja, is halt ein schweres thema.


    jens

  • Vielleicht solltest Du Dir auch einfach ein fettes Küchenmesser einpacken. Rein statistisch gesehen hast Du jedenfalls damit im Ernstfall die besten Erfolgsaussichten. :))

  • Genau und dann lies Dir noch mal die Aermeldolch-Seite durch und Du traust Dich nicht mehr auf die Straße :))

    "Eins von tausend! Ich habe schon viel davon gehört, aber das ist die erste die ich sehe." (aus Winchester '73)

  • Zitat

    Original von hpstr

    Also was leichteres wirst Du als SSW nicht finden. Bei der P22 liegt man z.B. über 400 Gramm. Ungeladen, versteht sich. Da hilft dann nur ein

    Zugestanden. Leichteres als den Arminius Airweight gibt es wohl nicht. Es war, wenn ich mich richtig erinnere, auch primär die Größe, die klobige Form, die Unhandlichkeit in der Tasche, der sperrige (sich im Futter verhakende) Hahn. Wir haben es im Laden ausprobiert ...

    Zitat


    Was den schweren Abzug betrifft, kann ich DA bei Pistolen nicht beurteilen. Wenn man vorher von Hand durchrepetiert und spannt, ist natürlich das SA-Abzugsgewicht interessant, das erheblich darunterliegt.
    Da kann kein DA-Revolver (und auch keine Pistole in DA) mithalten.

    Eben. Und ich muß zugeben, daß auch mich die Schwere des Abzugs überrascht hat (ich hatte zuvor noch nie den Abzug eines "richtigen" Revolvers betätigt.


    Zitat


    Eine Schußwaffe kann, gerade wenn man sie verdeckt tragen wird, ebenso fummelig zu ziehen sein.Das gibt sich meines Erachtens nicht viel.

    Selbstverständlich wird (wurde) die Pistole verdeckt getragen, wenn sie mal mitgenommen wurde. Tststs.
    Aber bleiben wir doch objektiv: Eine Pistole rutscht von selbst in die Hand und wenn sie einigermaßen "glatt" ist rutscht sie auch problemlos aus der Tasche. Irgendein Irrtum, vor vorne und hinten ist, gibt es nicht. Zur Spraydose muß ich ja wohl nicht mehr sagen - allein das handling ist viel "tückischer".

    Zitat


    Mit einer SSW muß man angesichts des geringen Wirkstoffinhalts schon auch halbwegs genau zielen.

    Bleiben wir doch objektiv: Zwischen "halbwegs genau zielen", was ich ja selbst geschrieben habe, und über 2m oder mehr einen dünnen Strahl zielsicher ins Gesicht treffen, liegt ein fast himmelweiter Unterschied. Ich bezweifel sehr, ob man dies entspannt, ruhig und bei guten Lichtverhältnissen (oszusagen auf dem Schießstand) und auf Anhieb hinbekommt - in der Streßsituation, in der man so etwas tun _muß_, halte ich es für einen nicht darauf trainierten Menschen für unmöglich.

    Zitat

    Damit gibt man den meines Erachtens wichtigsten Effekt, den Überraschungseffekt auf, und auch gerade auf den kommt es bei Einsatz begrenzt wirkender Mittel an. Ich sehe das so, daß man ein Verteidigungsmittel (was auch immer) erst dann offenbart, wenn die Entscheidung zum Einsatz (bei Schußwaffen, ob scharf, ob SSW, als ultima ratio) _gefallen_ ist. Dann wird allerdings auch sofort die einmal gefällte Entscheidung durchgezogen (wie beim Bund eben).

    Tja, das sehe ich anders. Mein Ziel ist primär, aus der Situation herauszukommen. Solange der Aggressor nicht weiß, ob ihm nicht vielleicht doch etwas Blei entgegenkommt (und ich bezweifele sehr, daß der durchschnittliche Aggressor dieser Art in der Lage ist, in diese konkreten Situation bei wenig Licht und wenigen Sekunden Zeit zu erkennen, ob ihm eine wie auch immer "scharfe" Waffe entgegengehalten wird, und solange er nicht weiß, ob er durch einen Pfefferspraynebel unberührt hindurchkann, besteht so immer noch die Chance, ohne Weiterungen davonzukommen.

    Zitat


    Auf das Drohpotential würde ich mich nicht verlassen, weil man das wirksame Mittel, das man vortäuscht zu haben, eben gar nicht hat. Ist es ein Betrunkener oder Drogeneinfluß, ist es dem vielleicht sowieso egal.

    Ja und? Wirkt die Drohung nicht - was sich ja unmittelbar herausstellt - kann man immer noch schießen. Man vergibt sich in dieser Situation ja nichts.

    Zitat


    Genausowenig wie ein Spray ist eine SSW aufgrund der geringen Reichweite eine "richtige" Distanzwaffe. Auf extreme Nahdistanz hingegen wird eine SSW ebenso schwierig einzusetzen sein wie ein Spay oder ein Elektrisierer. Eine gewisse Distanz sollte immer vorhanden sein.

    Sagen wir mal: Die Chancen auf einen Befreiungsschlag sinken, wenn man sich schon im Griff des Aggressors befindet. Aber in dieser Situation ist jedes Mittel recht - falls man dann überhaupt noch an Waffe, Spray, Schocker oder was auch immer herankommt.

    Zitat


    Und schließlich dienen _alle_ frei erwerbbaren SSW, Sprays und was auch immer nicht dazu, einen "mannstoppenden" Effekt im Sinne einer scharfen Schußwaffe (die ist eigentlich eine Distanzwaffe!) zu erzielen, d.h. ein Agressor muß nicht nach dem ersten Schuß vollkommen kampfunfähig (oder tot oder beides) sein.

    Nicht im Sinne einer scharfen Waffe, deren gebilligter Einsatzzweck es aber auch nicht unbedingt ist, den Aggressor umzubringen. Nach all dem, was ich von Pfefferspray gelesen und gehört habe (ja, es gibt auch Gegenmeinungen), ist die mannstoppende Wirkung aber durchaus mit einem Schuß ins Bein vergleichbar. Denn:

    Zitat


    Sinn dieser Mittel ist es doch, zum einen Distanz wahren zu können, und um diese schnellstmöglich vergrößern zu können, also um einen strategischen Rückzug einzuleiten und den Agressor möglichst noch an der Verfolgung zu hindern. Darüber sollte man sich vorher eindeutig im klaren sein.

    Genau so sehe ich es auch - auch wenn es dem männlichen Ego (Frauen sehen das meist ohnehin anders) eher schmeicheln würde, über den Aggressor heldenhaft mit rauchender Waffe in der Hand triumphieren zu können.

    Zitat


    Wird man im Schlafzimmer verrammelt von einem Einbrecher angegriffen, ist`s natürlich Essig mit Rückzug. Hier muß Stellung

    Seien wir realistisch: Solange die Schlafzimmertür von innen verrammelt ist wird kaum ein Einbrecher diese aufbrechen. Er bricht ja nicht ein, um sich einen Kampf mit dem Bewohner zu liefern. Seine Gewalt und -absicht beschränkt sich typischerweise auf Sachen.

    Zitat


    einer Auseinandersetzung kommt, muß der erste Treffer passen und kampfunfähig machen. Die für diese Situation passende Waffe (kurze

    Und zwar auf die nächste überschaubare Zeit, da ein Weglaufen nicht möglich ist.

    Zitat


    Schrotflinte) gesteht einem halt der Gesetzgeber nicht zu. Mit der könnte man dann ruhigen Gewissens je nach Situation auch mal auf eine Drohwirkung setzen (hat ein unwesentlich größeres Loch am "falschen" Ende als eine SSW), ohne sich weitere Schritte zu verbauen.

    Naja, wenn der Einbrecher den Unterschied nicht erkennt ist es vom Drohpotential her egal. Und ich weiß nicht, ob es so attraktiv ist, in den eigenen vier Wänden einen Einbrecher mit Schrot zu traktieren. Die Sauerei hat man dann selbst am Hals. Die Planung für dieses Szenario würde unter Berücksichtigung der eingeschränkten Möglichkeiten, die mir unser Staat zugesteht, mein Leben nd Eigentum zu verteidigen, wohl optimalerweise vorsehen, nach dem ersten Schuß zur Blankwaffe (Machete?) zu wechseln und den einzelnen Täter in Schach zu halten - eine scharfe Klinge am Hals hat schon eine sedativierende Wirkung. Ist es aber mehr als einer und laufen sie nicht davon .... keine Ahnung. Kaltblütig abstechen ist nicht mein Fall und würde vom Staatsanwalt und Richter auch dann, wenn es objektiv das einzige Mittel wäre, nicht gut aufgenommen (denn bedauerlicherweise ist hierzulande ja regelmäßig das Opfer der Täter).

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    Hat man nichts anderes als SSW, sind wir aus meiner Sicht wieder beim Revolver (scharf wäre es ebenso)... wenn da nicht das Magazin-Problem (getrennte Aufbewahrung -> Kinder??) wäre.

    Ja, wegen der Kinder (ich erziehe meine Kinder zwar inbesondere in Hinblick auf Waffen zur Sorgfalt pp. - aber ich weiß, wie ich als Kind/Heranwachsender/Jugendlicher war und mehr als das zu verlangen/erwarten wäre verlogen). Aber das ist kein Problem - getrennt aufbewahren heißt ja nicht, Waffe im Safe im DG und Magazin im Safe im Keller.

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    Da kann aber eventuell ein Hund Wunder wirken, selbst ein kleiner Kläffer (große, guterzogene hingegen verhalten sich oft erstmal passiv, und warten den richtigen Moment ab, um dann das Gebiß zum Einsatz zu bringen, Überraschungseffekt eben, siehe oben).

    Sicher, würde ich zufälligerweise Hunde mögen würde ich mir über Einbrecher keine Gedanken mehr machen (nicht, daß sie mich dauernd begleiten würden, aber jeden Abend beim Einschluß- und Sicherungsvorgang denkt man halt zwangsläufig daran). Allerdings ist erst vor kurzen bei Nachbarn eingebrochen worden, deren Neufundländer (ein optisch wirklich abschreckendes Tier) noch nicht einmal angeschlagen hat. Dann doch lieber eine Alarmanlage (klar, wer die Haustür nicht abschließt, die Rolläden nicht herabläßt und die Kellerroste nicht sichert lädt die Kerle geradezu ein - da muß man schon zuerst ansetzen).

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    Vielleicht solltest Du mit Deiner Frau nochmal ins Waffengeschäft gehen, und mehrere Alternativen in Erwägung ziehen. Vielleicht sagt sie beim DogShock oder irgendeiner Sprayform wider Erwarten, Mensch das isses doch

    Mag jetzt machohaft klingen, aber bei diesen Dingen traue ich mir doch mehr Kompetenz zu - aus den vielfach erörterten Gründen erscheint mir eine SSW besser geeignet zu sein. Meine liebe Frau hat am liebsten überhaupt nichts dabei (gilt, wie gesagt, auch für mich).

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    oder zeigt auf irgendeine Pistole, auf die wir hier noch gar nicht gekommen sind, oder sagt zur P22 "die is aber süß", und der Fall ist erledigt.

    Ganz gewiß nicht. Im Rahmen meiner aktuellen Suche habe ich ihr auch die P22 gezeigt (Gewicht, Größe und Beurteilungen sprechen, wenn´s schon keine Taschenpistole sein darf, ja schon dafür). Sie war aber ob deren martialischer Optik entsetzt (auch ich empfinde die P22 als häßlich). Offenbar wollen die Hersteller primär den Typus Mann ansprechen, den ich ungern zum Freund hätte (damit will ich hier niemanden persönlich angreifen, aber wenn jemand schreibt, daß ihm je größer und dicker destso lieber sei (und zwar nicht bezogen auf die Verwendung zur Verteidigung oder zum Einschlagen von Nägeln), dann gibt mir das schon zu denken.

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    Deine Frau wird am besten wissen, was Ihr am besten liegt (denn auch das ist ein wichtiger Faktor).

    Überhaupt keine Waffe, auch kein Spray etc. Sie kann die wohl typisch männliche Begeisterung für Waffen nicht auch nur ansatzweise nachempfinden. Interessanterweise ist meine Tochter da anders. Zumindest wenn´s im Keller ans LG-Schießen geht ist sie mit Begeisterung dabei und erbringt trotz ihrer erst 9 Jahre und eher schmächtiger Statur durchaus respektable Leistungen, die die meines Ältesten deutlich übertreffen.

    Aber noch mal grundsätzlich:
    Zufällig habe ich einige der früheren hier erfolgten Diskussionen über die Thematiken gelesen. Mir ist dabei aufgefallen, daß die Verteidigungssituation recht undifferenziert behandelt wird. Oftmals gewinnt man den Eindruck, daß sich insbesondere diejenigen, die eine SSW als aus welchen Gründen auch immer hierfür ungeeignet ansehen, eher eine Konfliktsituation im Auge haben, die ich gerade für Waffeneinsatz ausscheiden möchte: Nämlich daß sich aus einem zunächst grds. harmlosen Kontakt mit Leuten durch versehentliches Anrempeln oder sonstiges "ungeschicktes" Verhalten (egal durch wen), vielleicht auch zunächst nur ungezielte, en passant erfolgte und für manche/viele Leute "normale" Aggressionen der anderen Seite ein Konfliktpotential aufbaut. Solche Situationen entschärft man - vor allem als Frau - natürlich primär damit, daß man sich auf keinen Streit einläßt und schon beim Abzeichnen des Konflikts das Feld räumt. Ich weiß nicht, wie frau sich dabei fühlt - als Mann (vor allem als solcher, der auf mögicht große, lange und dicke Wummen steht) nagt so etwas natürlich am Stolz und sorgt für ein ungutes Gefühl, was vielleicht auch der Grund dafür ist, daß es dann oft doch nicht zum sofortigen Rückzug sondern zur Eskalation kommt. Auch sollte man durchaus vermeiden, sich zu bestimmten Discos zu begeben und/oder in einschlägigen Kontakt mit Dealern, Türstehern und offensichtlichen Macho-Typen zu treten (ja, als Mann im doch schon etwas vorangeschrittenen Alter kann man das leicht sagen). Wie gesagt: Auf diese Situation ziele ich nicht ab, dafür braucht man, wenn man den Stolz herunterschluckt, kein Verteidigungsinstrument (ja, natürlich ist es kein optimaler Zustand, daß auch hier das Recht dem Unrecht weichen muß, aber es wäre ausgesprochen dämlich, hier einen "Fall" daraus zu machen). Ich meine auch nicht den (seltenen) Fall, daß man eine Gefahrenlage erst erkennt, wenn man bereits - bildlich gesprochen - auf dem Rücken liegt und die Haare in der Nase des anderen zählen kann: Ich bezweifele sehr, daß in einer solchen Situation ein in der (Mantel-/Hand-/Hosen-)Tasche ruhendes Instrument welcher Art auch immer noch helfen kann. Ich spreche von der Situation, die der eine oder andere vielleicht schon erlebt hat: Man ist zu Fuß unterwegs, es ist dunkel oder dämmert und es kommen verdächtig erscheinende Typen entgegen (manchmal ertönen auch plötzlich und näherkommende Schritte von hinten, was eine auch im Hinblick auf das weitere Vorgehen sehr unschöne Situation ist). Das Herz klopft im Hals und man ist kurze Zeit danach heilfroh, das dieser Kelch noch (wieder) einmal vorübergegangen ist (zumal man ausgerechnet heute abend die SSW zuhause gelassen hat ;-)). Tja, aber manchmal geht der Kelch halt nicht vorüber und auch das Wechseln der Straßenseite (wobei vielleicht genau dies die falsche Vorgehensweise war - wer weiß ...) hilft nichts. Dies ist m.E. die einzige Situation, in der man eine SSW zu seinem Vorteil verwenden kann (es sei denn, man ist ein sehr guter Läufer oder (faust)kämpferisch auch dieser Situation gewachsen). Da solange zu warten, bis der Aggressor so dicht herangekommen ist, daß man ihn mit dem Schocker erreichen oder mit einiger Aussicht auf Erfolg den Gasstrahl ins Gesicht spritzen kann, ist m.E. fahrlässig - zumal der Kerl ja oft/meist in Begleitung von Kumpels auftritt, die sich nicht aufs Zuschauen aus sicherer Distanz beschränken.

    Beste Grüße

    Dr. Michael König