MOS2 (Molybdändisulfit) für Laufinnenschmierung?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.104 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. August 2001 um 20:49) ist von karl dall.

  • Hallo,
    hat von euch jemand Erfahrung oder sonstige Informationen über das Schmieren der Läufe - im speziellen mit Festschmierstoffen wie Graphit, Teflon(R) (PTFE) oder MOS2 ?
    Z.B. bei Frankonia wird ein Spray mit Sprühröhrchen angeboten, das einen Trockenschmierstoffilm aus MOS2 bildet.
    So ein Spray gibt es auch schon längere Zeit von der Firma Molikote (Schmierstoffe). Der Unterschied zu MOS2-Fett ist, daß es kein Fett als Trägerstoff enthält und wie ein Lack aufgesprüht wird (die Oberfläche muß zuvor sauber und fettfrei gemacht werden) und danach ein Trockenschmierfilm ist, der sehr abriebfest sein soll.

  • Hi BBplink,

    Erst mal ein Hinweis! Durch eine Laufinnenbeschichtung "kann" sich die Vo erhöhen.Das dadurch die 7,5J Grenze überschritten werden könnte, ist ja jedem klar. Ich habe mal Versuche mit solcher Beschichtung bei einem Diana 52 gemacht. Es wurden Mittel von "Tetra Gun" benutzt. Zuerst muß der Lauf gereinigt und entfettet werden. Dazu nahm ich "Tetra Gun Copper Solvent" mit Putzstock und Wollwischer. Das Zeug reinigt die Laufinnenseite "porentiv"!! Vorsicht löst aber auch Plaste an! Der Lauf muß absolut trocken gewischt werden! Zur Beschichtung habe ich ein Putzstock und einem mit "Tetra Gun Oil" getränkten Wollwischer benutzt. Das Öl ist auf PTFE Basis. Die kleinen "PTFE Kügelchin" werden beim wischen in den Poren des Laufes befördert und zerdrückt. Dadurch wird praktisch eine "kraterfreie Fläche" erzeugt.
    Zur der vorher-nachher Vo Messung ergab, einen nicht nennenswerten Unterschied gegenüber des nichtbehandelten Laufes.
    Das "Tetra Gun Oil" macht sich auch zum tunen von Abzügen ganz super!

    Pneumatics

  • Jo !

    Solche Dinge sind zwar nicht grad mein Fachgebiet, aber ich könnte mit denken, dass es auch auf das Geschoß ankommt.

    Wenn man mehr Vo will, dann sollte man es mal mit
    R10 Maßmunition in 4,48 mm versuchen. Die sind 0,02 mm kleiner und sollten mit weniger Haftung mehr Speed bekommen.

    CU
    TPO

  • Hallo Pneumatics,
    das ist interessant!
    Große Steigerungen der v0 hatte ich auch nicht erwartet. Die Frage bei der Sache ist jedoch, ob nicht ein normales Öl kurzfristig nicht den gleichen Effekt gehabt hätte. Oder besser gesagt, wie lange die Beschichtung im Lauf hält. Man müßte nach vielen Schüssen nochmal die v0 messen und danach vielleicht nocheinmal neu beschichten und schauen, ob sich das Ergebnis wieder verbessert, oder die alte Beschichtung noch vorhanden war (dann dürfte sich nach der Neubeschichtung nichts ändern). Ist natürlich aufwendig.

    Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Schmieren des Laufes illegal sein könnte, ausser man überschreitet wie du auch schreibst tatsächlich die 7,5J. Ich glaube jedoch nicht, daß die Grenze von den Herstellern so ausgereizt wird, daß eine Schmierung die Überschreitung derselben herbeiführen würde. Insbesondere Luftpistolen sind doch wohl sehr viel schwächer. Bei Autos kann man auch die Motoren mit allerlei Wundermittelchen behandeln, die dann vielleicht ein paar Prozent mehr Leistung bringen, aber der Motor verliert dadurch nicht seine Zulassung.

    Die Arbeit des "porentiefen" Reinigens (falls dies überhaupt geht) könnte man sich sparen, wenn man die Beschichtung schon bei der neuen Waffe vornehmen würde.

    Laut Frankonia-Katalog ergibt sich nicht nur eine Erhöhung der v0, sondern auch der Präzision.

    TPO:
    Wenn man Diabolos nimmt, die 0.02mm kleiner als für den Lauf vorgesehen sind, könnte aber auch ein Stück Präzision verlorengehen, weil die Führung nicht mehr optimal wäre.

  • Die Tetra Gun Laufinnenbeschichtung ist eigentlich für größere Kaliber gedacht. In diesen Läufen herrschen doch mächtige Druck
    - und Reibungskräfte. Da sollte eigentlich die Beschichtung mit TG-Oil in Luftdruck- Co2 Waffenläufen länger halten als in einem Gewehr mit z.B. Kaliber .308.? "Normales" Öl (Ballistol usw.) würde das Geschoß etwas abbremsen und beim ersten Schuß aus dem Lauf befördert werden. Nach einer Beschichtung ist der Lauf so gut wie "trocken", da ja die Poren des Metalls nur verschlossen werden.
    Klar, wenn mit untermaßigen Diabolos geschossen wird, ist deren Vo höher als bei strammer sitzenden Geschossen. Ist aber das Geschoßmaß zu klein, leidet die Präzision darunter. Der Diabolo wird nicht mehr stark genug in die Züge gepreßt. Dadurch erhöt sich die Streuung. :az:

    Pneumatics