Verstelltes ZF durch Sonneneinwirkung?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 2.405 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Juni 2004 um 16:40) ist von GPB.

  • Wir hatten am Wochenende ne Runde Field Target Practice und dabei ist mir folgendes aufgefallen.
    Sonntag Mittag Sonnenschein, Hitze (hatte nach zwei Stunden Sonnenbrand) meine Treffer sassen nicht mehr da wo sie hingehören. Musste 5 Klicks hoch und 5 Klicks recht stellen, dann hat es wieder gepasst. Sind bei 20 Meter immerhin ca. 6mm.
    Montag Mittag bewölkt ein paar Regentropfen siehe da alles wieder zurück auf Null stellen und die Trefferlage ist wieder in Ordnung.

    Wer mag den Sonnenschein nun nicht? Das FWB300S oder das Tasco Varmint 6-24x42, oder beide ???

    Einmal editiert, zuletzt von T Bone (1. Juni 2004 um 15:04)

  • Über diese Erscheinung hört man des öfteren reden. Es gibt Leute die dann das ZF in Goldfolie einwickeln um die Sonneneinstrahlung fern zu halten.

    Aber, ich habe noch nie von einem Test gelesen der dies bestätigt. Es geht immer nur um Vermutungen und Theorien. Alu und Stahl haben verschieden Ausdehnungskoefficienten( hoffentlich gut geschrieben) die dieses Phänomen verursachen sollen. Das Leupold Glas soll da sehr empfindlich sein.

    Vor einiger Zeit habe ich mein BSA mal über Nacht im Keller auf ca 12 Grad abkühlen lassen. Dann geschossen, eine gute Stunde in die volle Sonne gelegt und wieder geschossen.

    Keinerlei Abweichungen.

    Es wird Zeit das auch Andere das mal mit ihren ZF´s ausprobieren und darüber berichten

    Obba Gerrit

  • hi,

    hatte das problem auch bei drei verschiedenen zf's. ich dachte es liegt vielmehr am lg und der unterschiedlichen materialausdehnung. musste jedenfalls alle lg's die ich bei kühlerem wetter eingeschossen hatte nachstellen. teilweise war die abweichung sogar 3-4 cm. ist aber ansich doch ein normaler vorgang bei unterschiedlichen temperaturen neu einzuschiessen, oder?

    gruß
    al

    :)) - Walther LG300 XT Alutec "Evolution" - :)) - Walther LP 300 silver - :))
    :schiess1: 1. DM Co2-Mehrdistanz 2004 ... ich war dabei! - FWR-Mitglied-Nr. 29065 - :schiess1:

  • Allgemein wird bei den Engländern ab 25 °C eine Abweichung um einen Dot festgestellt (bei Klasse 3-5) und dementsprechend angewandt.
    Sie benutzen oft Thermoelemente, die am ZF festgeklebt sind, um Temperaturveränderungen festzustellen.

    Nite Eye ebenso betroffen.

  • Zitat

    Original von pigeon hunter
    Allgemein wird bei den Engländern ab 25 °C eine Abweichung um einen Dot festgestellt (bei Klasse 3-5) und dementsprechend angewandt.


    ???
    Von 25° auf 26° ein Dot? oder ab 25° um 25°, also 50°?

  • Hat es noch keiner ausprobiert? Erst mit einem LG aus dem Kühlschrank und dann in der Sonne aufgeheizt bis zum "Geht nicht mehr" um wirklich einen Unterschied festzustellen?

    Obba Gerrit

  • hab grad mal mein Tabellenbuch gewälzt:
    Längenausdehnungskoeffizient Al=23µ 1/K ; Fe=12µ 1/K

    Nun, wenn ein ZF aus Alu is und die vorderste zur hintersten Linse einen Abstand von ca. 200mm hat und wir einen Temparaturanstieg von 25 Kelvin verzeichnen ergibt sich:
    0,2m x 23µ x 25K = 115µm.

    Somit verstellen sich die Linsen um rd. 1/10mm, macht das nun die 5 Klicks aus???

  • Ist so nicht ganz richtig,

    1. Ist ein ZF i.d. Regel weitaus länger als 20 cm von Linse zu Linse
    2. Musst du die Längenänderung des Rohres (o. Schiene aus Stahl wieder abziehen, weil diese Längenänderung ohne "Zwang" sprich spannungsfrei geschieht.

    Ich glaube eher, daß das ganze in der Hauptsache im inneren des ZF vor sich geht und sich nur das Absehen mit seiner Halterung bewegt ... *lol* :crazy2: :nuts:

  • Zitat

    Original von airman


    ???
    Von 25° auf 26° ein Dot? oder ab 25° um 25°, also 50°?

    Sicher kann ich sagen, das ab einem Temperaturanstig über 25 °C sich die Treffpunktlage verändert bzw. die ganze Flugbahn sich verschiebt und sich irgendwo idividuell für jedes ZF einpendelt. Wer also beim einschießen mit normalen Temperaturen bis 25 °C anfängt und während eines Wettkampfes der Sonne nicht aus dem Weg gehen kann, bekommt Probleme. Die Flugbahn verschiebt sich und nichts stimmt mehr. dafür benutzen viele Engländer und auch einige Profies in DE Thermoelemente. Wenn die Temperatur über 25 °C steigt wird entsprechend dem Erfahrungswert geklickt oder gehalten.
    Ab oder um 50 °C weiß ich nicht. In der Wüste hab ich das noch nicht ausprobiert. Sicherlich kann die Temperatur schon mal schnell am Objekt gemessen in der Prallen Sonne stark steigen und durchaus bis oder über 50°C gehen. Ich habe an heißen Tagen zugesehen das das LG in den Schatten kommt. Ich denke bei ganz hohen Temperaturen über 50 °C hat man nicht nur mit verschieben der Treffpunktlage , sondern auch schnell mit dauerhaften Schäden am ZF zu tun.

    Jürgen

  • Zitat

    Original von T Bone
    hab grad mal mein Tabellenbuch gewälzt:
    Längenausdehnungskoeffizient Al=23µ 1/K ; Fe=12µ 1/K

    Nun, wenn ein ZF aus Alu is und die vorderste zur hintersten Linse einen Abstand von ca. 200mm hat und wir einen Temparaturanstieg von 25 Kelvin verzeichnen ergibt sich:
    0,2m x 23µ x 25K = 115µm.

    Somit verstellen sich die Linsen um rd. 1/10mm, macht das nun die 5 Klicks aus???

    Ob man das so berechnen und das Ergebnis der Berechnung als "Flugbahnveränderungsfaktor" (das Wort hab ich erfunden) annehmen kann ist mir schleierhaft.
    Hier wird man wohl nicht ohne praktische Erfahrung auskommen.

    Bei meinem NiteEye habe ich auf alle Fälle eine Veränderung um einen Dot feststellen können. Ich hatte da noch zweiteilige Ringe aus Stahl. Jetzt habe ich eine einteilige Sportsmatch die aus Aluminium sein soll und somit auch den gleichen Ausdehnungsfaktor haben müßte. Ich bin vollkommen und ausnahmslos ein Metallleie. Testen und weitere Erfahrungen sammeln kann ich erst wieder beim nächsten Sonnenbrand-Schießen im schattenfreien Hochsommer.

  • Zitat

    1. Ist ein ZF i.d. Regel weitaus länger als 20 cm von Linse zu Linse


    war doch nur n Beispiel.

    Zitat

    2. Musst du die Längenänderung des Rohres (o. Schiene aus Stahl wieder abziehen, weil diese Längenänderung ohne "Zwang" sprich spannungsfrei geschieht.


    Die AOP55 ist auch aus Alu und hat keine feste Verbindung zum Stahllauf, lediglich eine Klemmverbindung durch den einstellbaren Teil. Ich habe das relativ einfach betrachtet, die Ausdehnung wird auch nicht gerade, sondern irgendwie bananenförmig aussehen. Die Frage ist nur, macht eine Verschiebung der Linsen im Zentelmilimeterbereich, was durchaus drin ist, soviel aus?

    Zitat

    Ich habe an heißen Tagen zugesehen das das LG in den Schatten kommt.

    Wenn ich es zwei Stunden in der Sonne zu üben aushalte muss es mein ZF auch tun ;)

  • Zitat

    Original von T Bone
    Wenn ich es zwei Stunden in der Sonne zu üben aushalte muss es mein ZF auch tun ;)

    jaa, schau mal.
    Stell dir vor du bist im Wettbewerb. Schießt bei 25°c ein. Dein LG lag vorher im Schatten oder im Koffer im Klimaauto und dann geht es los. Nach dem einschießen oder schon währenddessen ballert die Sonne auf dein ZF und Du bist im Wettkampf. Die Ausdehnung findet nicht plötzlich oder schnell statt, sondern die Treffpunktlage verändert sich ab einen Anstieg von über 25 °C langsam aber sicher und stetig und nicht sprunghaft. Also stellst du während der Einschießzeit ständig am ZF rum, weil man immer das Gefühl hat, das sich laufend was verändert. Tut es ja auch. :confused2: Dann ist nichts mit üben oder nachstellen. Irgendwann pendelt sich das ein aber wann??? Die Einschießrange ist auch nur eine bestimmte Zeit offen. 30 - 45 Minuten? Dann kann ich nur dringend raten zwischen den 4 Minuten Wettkampf an der Lane das LG in den Schatten zu stellen. Ansonsten trifft man gar nichts mehr. Oder Du schießt extra auf eine schwarze Stelle an der Krähe und stellst fest wo es hin geht :)). Diesen Schuss kannste dann zwar mit 0 anschreiben aber du weißt wenigstens wie es weitergeht. :)) :))

    Jürgen

  • pigeon hunter

    War n guter Hinweis.
    Habe seit Feb. mein FWB und seit ca. einem Monat üben wir Outdoor. Wettkampferfahrung habe ich keine, versuche daher die Tücken wie Wind, Regen, Sonne irgendwie unter einen Hut zu kriegen und die Gegenmassnahmen zu finden.
    Leider ist hier in Schwaben nicht gerade das Field Target Eldorado, so bleibt nur der ländliche Garten.

  • Zitat

    .....die Ausdehnung wird auch nicht gerade, sondern irgendwie bananenförmig aussehen. .....

    So habe ich mir das auch vorgestellt, als ich feststellte, das sich die Treffpunktlage bei meinem NiteEye mit zweiteiliger Stahlringmontage nach unten hin verändert hat. Ich habe es nicht so genau beurteilen/messen können. Aber ich stelle mir das in meinem speziellen Fall bananenförmig mit der Wölbung nach oben hin vor und erklärte mir somit die Dot-Veränderung.

    Aber wie gesagt ich habe eigentlich von der Materie Metall keinen blassen Schimmer und die technischen Zeichnungen von ZF's sind mir nicht geläufig. Ich kann mehr mit maßhaltigen oder nichtmaßhaltigen Bauteilen in Bauzeichnungen anfangen.

    Jürgen

  • Zitat

    Original von GPB
    Vor einiger Zeit habe ich mein BSA mal über Nacht im Keller auf ca 12 Grad abkühlen lassen. Dann geschossen, eine gute Stunde in die volle Sonne gelegt und wieder geschossen.
    Keinerlei Abweichungen.

    Heißt das jetzt: Vorbeigeschossen wie sonst auch? :laugh:

    (sorry, es war wieder stärker als ich... :n1:)

    Also, ich denke, daß die britischen Top-Schützen die Thermometer und die Kurbelei an den Knöpfen bei Sonnen- und Temperatureinwirkung nicht machen, um die anderen Teilnehmer zu verwirren.

    Und ein Hersteller wie Leupold würde sofort dagegen angehen, wenn jemand von einer (eigentlich untragbaren) Treffpunktverlagerung berichtet und das nicht so wäre.

    Aber Du hast insofern recht, einen Praxistest hat noch keiner unternommen. Und Du wirst wieder kneifen, Du wolltest ja schon beim Weitschuß-Versuch nicht im Ruderboot sitzen, um den Einschlag zu messen... :new11: :ngrins:


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Zitat

    Original von Ulrich Eichstädt
    ...sorry, es war wieder stärker als ich... :n1:

    Du wolltest ja schon beim Weitschuß-Versuch nicht im Ruderboot sitzen, um den Einschlag zu messen... :new11: :ngrins:

    Das war ja zu erwarten das früher oder später mal Kommentar kommt. Und dann auch nur von dem Einen mit dem guten Gedächtnis.

    Aber nun mal Spaß beiseite. Was bisher hier geschrieben wurde sind Vermutungen und Theorien basierend auf Berechnungen. Das diese nicht immer stimmen kann man ja sehen an den ballistischen Programmen für LG´s

    Zitat

    Heißt das jetzt: Vorbeigeschossen wie sonst auch? :laugh:

    Wie sgte der Letzte bei der FT-WM: "I don´t shoot birds"

    Demnächst, wenn das Wetter entsprechend gut ist werde ich mal verschiedene ZF´s bei unterschiedlichen Temperaturen testen. (Allerdings nicht unternotarieller Aufsicht)

    Obba Gerrit

  • Zitat

    Original von GPB
    Wie sagte der Letzte bei der FT-WM: "I don´t shoot birds"

    Das muß 2003 gewesen sein.

    2002 sprach der Letzte deutsch: :anon:


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Zitat

    Original von Ulrich Eichstädt

    Das muß 2003 gewesen sein.

    2002 sprach der Letzte deutsch: :anon:

    2001 auch. mit seinem Schulenglisch.

    Obba Gerrit

    Einmal editiert, zuletzt von GPB (3. Juni 2004 um 16:41)