Diabolo vs. Ei

HI Marcus

DivX hat nur 800kb, soll ich es trotzdem schicken??
Gruß
Para

Vielen Dank für's Angebot, ich bin schon am Downloaden. Ich denke, dann weiß ich, daß ich die neueste Version kriege. Das Installieren des neuesten Media Players hat leider nichts genützt....

Gruß,

Marcus

Das neueste DivX bringt leider auch nichts.

Da muß wohl irgendwas an meiner Konfiguration zerschossen sein...

:n7:

Zitat

Original von TPO
Mal schauen, was ich als nächstes ins Visier nehme, macht doch Vorschläge...

CU
TPO

Wie währe es mit einer Mineralwasserdose?

Kerzen in Nahaufnahme sind sehr dankbare "Opfer" :n8:

Harry

...ist doch längst drin

OK, aber lass dich nicht von deiner Mom erwischen :n8:

Harry

Zitat

Original von Old_Surehand
Gunimo, bitte nimm's mir nicht übel, aber sich über ein paar zerschossene Eier aufzuregen, während wir selbst im Monat ich-weiß-nicht-wieviel für ein Hobby ausgeben, finde ich nicht unbedingt angemessen.

Es gibt auf der Welt schließlich nicht zu wenig zu essen, sondern es ist nur falsch verteilt. Es ist niemandem geholfen, wenn wir ein paar Eier weniger kaufen, essen oder auch zerschiessen.

Gruß,

Marcus

Glock19, zerwas und old_surehand,

so blöd wie ich NICHT aussehe, bin ich nun auch wieder nicht . Glock und zerwas haben mir in der Kernaussage meines Postings ja auch zugestimmt. Klar werden tagtäglich Unmengen von Lebensmitteln verschwendet und vernichtet. Es würde auch nichts bringen dieses Ei statt dessen einzupacken und als "Hilfe" in die sogenannte dritte Welt zu schicken.

Das Aufzählen grosser Verfehlungen macht die kleineren aber nicht besser, es relativiert sie vielleicht. Nur geht es mir dabei um die grundsätzliche Einstellung, die unsere Wohlstandsgesellschaft an den Tag legt. Ob im Großen oder im Kleinen ist dabei völlig egal. Mir fällt sowas z.B. immer dann ein, wenn ich im Fernseher Bilder von halbverhungerten Menschen sehe, die im Staub nach ein paar Reiskörnern wühlen, weil sie seit Wochen und Monaten kaum mehr was zu essen bekommen haben. Im krassen Gegensatz dazu stehen die Lebensmittelvernichtungs-Orgien, um z.B. die Preise für landwirtschaftliche Produkte künstlich hoch zu halten, etc. . Allerdings neigt auch jeder einzelne von uns zur Verschwendung. Dies ist mir bei den gut gelungenen Bildern von TPO wiedermal zum Bewusstsein gekommen. Das es nichts am grossen Hungerleiden in der Welt geändert hätte, wenn TPO das Ei gegessen, statt zerschossen hätte ist logisch, aber in diesen Kleinigkeiten zeigt sich die Abstumpfung der angeblich zivilisierten Welt. Die langsam aussterbende "Kriegsgeneration" hat noch am ehesten ein Gefühl für solche Dinge, denn die haben die Entbehrungen noch am eigenen Leibe verspüren müssen. Einige eurer Aussagen haben gezeigt, dass ihr diese grundsätzlichen Empfindungen überhaupt nicht nachvollziehen könnt, was aber keineswegs ein Vorwurf oder eine Anfeindung meinerseits darstellen soll. Auch die Aussage, wir geben monatlich hunderte von Mar... äääh Euro für unser Hobby aus, das Geld könnte man doch sinnvoller Spenden, etc. ist natürlich ein Standpunkt. Wie gesagt, die Bilder von TPO haben eben Symbolcharacter für meinen Einwand...ob das nun manchem unangemessen vorkommen mag ist irrelevant.

gunimo

Zitat

Original von Rübezahl

Das ist wirklich philosophisch!!!

Was das Zerstören mit Lebensmitteln angeht, kann ich die Diskussion
sehr gut verstehen.
Laßt Euch doch mal von Euren (Groß)eltern erklären, wie sich Hunger anfühlt und wie weit man vor nicht
all zu langer Zeit noch für eine Kanne voll Milch gegangen ist.

Hallo Rübezahl,

ja, die älteren Generationen können da noch was drüber erzählen. Mein Großvater ist für einen Sack voll Kartoffeln, mit dem Fahrrad von Leverkusen hunderte Kilometer bis in den Hunsrück gefahren, und wieder zurück...., dass kann sich heute keiner mehr vorstellen.

ein philosophisch angehauchter gunimo

gunimo:

Um mein Posting verständlich zu machen: Ich kenne diese Erfahrungen der Nachkriegszeit, von denen Du sprichst, aus den Erzählungen meiner Eltern und Großeltern recht gut, aber ich streite mich schon seit meiner Kindheit mit ihnen darüber, denn sie sind auf die heutige Situation eben nicht übertragbar.

In einer Zeit, in der im eigenen Land Menschen gehungert haben und zum Teil ihren Familienschmuck für ein paar Kartoffeln veräußert haben, war es natürlich moralisch verwerflich, mit Lebensmitteln verschwenderisch umzugehen. Das prägt sich sicherlich tief in einen Menschen ein. Aber dies ist nicht auf die heutige Situation übertragbar, wo Menschen nicht im eigenen Land, sondern am anderen Ende der Welt hungern! Diese Menschen hungern nicht, weil es auf der Welt zu wenig zu essen gibt, sondern weil sie sich die (von unseren Ländern "verdorbenen") Weltmarktpreise für Lebenmittel nicht leisten können. Es geht also nicht um ein Ressourcen-, sondern um ein wirtschaftliches Problem.

Deswegen finde ich es falsch, um nicht zu sagen: heuchlerisch, wenn deutsche Eltern ihren Kindern erzählen, sie sollten ihren Teller leer essen, weil anderswo auf der Welt Kinder verhungern. Und wenig später schenken sie ihnen Computer, Markenklamotten und Handies zu Weihnachten, hauen sich mit Gänsebraten voll und fliegen über Silvester nach New York.

Diese moralische Scheinheiligkeit in den Industrieländern und gerade bei der deutschen Nachkriegsgeneration unserer Eltern geht mir einfach auf den S..Geist (ich schließe mich aber absolut nicht davon aus). Ein paar Beispiele:

Wir trennen brav unseren Müll - aber wir fliegen zweimal im Jahr im Flugzeug in den Urlaub, heizen mit Öl und kaufen spätestens alle zwei Jahren einen neuen PC und alle drei Jahre ein neues Auto.

Wir spielen nicht mit Lebensmitteln - aber wir schlachten massenweise Rinder wegen eines sehr zweifelhaften BSE-Risikos, haben (jeder zweite) Übergewicht, und essen x-mal die Woche das Fleisch von Tieren, an die vorher Unmengen Getreide verfüttert werden müssen. (Und die Nachkriegsgeneration ist ganz vorn dabei, wenn's ums Schlemmen geht, schließlich hatte sie ja so viel nachzuholen ...)

Wir kaufen im Advent Unicef-Karten - aber wir schaffen es seit Jahrzehnten nicht, den Entwicklungshilfeanteil am Bundeshaushalt auf die von allen als sinnvoll erachteten und schon ewig geplanten 0,7% des BIP zu bringen. Denn eine Regierung, die dafür anderswo kürzen würde, würde nicht mehr gewählt.

Wir unterstützen Greenpeace - aber den CO2-Ausstoß nennenswert zu verringern, um die mit Klimaveränderungen einhergehenden Naturkatastrohen zu verhindern, ist uns dann doch zu teuer. Die USA unterstützen nicht einmal den (völlig verwässerten und unzureichenden) Kyoto-Vertrag.

Die wahren Probleme werden, verharmlost, vergessen und verdrängt, und stattdessen löst man ein paar Scheinprobleme und fühlt sich ganz toll dabei. Das gilt übrigens auch für die Innenpolitik...

Ich geb's zu, das ist alles ein bißchen hoch aufgehangen - aber das ist der Grund, warum ich diese Großeltern-Sprüche a la "man spielt nicht mit dem Essen, anderswo hungern die Menschen" einfach nicht mehr hören kann. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die Großmutter hat eben nicht immer recht...

Gruß,

Marcus
PS/Edit: ich sollte nachts keine Postings schreiben, ich tendiere zur Weitschweifigkeit....

Old-Surehand,

ich liebe solche weitschweifigen Postings, besonders wenn sie wie Deines, unwiderlegbare Fakten enthalten, die mir auch vollkommen bewusst und zugänglich sind.

Sag das aber mal einem halbverhungerten Sudanesen, der zuschauen muß, wie Du ein Ei mit dem LG zerlegst. Nur darauf hatte ich mich bezogen. Ich habe mich ja nicht "aufgeregt", sondern nur meinen zweiten Gedanken beim Betrachten der Fotos wiedergegeben. Deiner Gesamtbetrachtung des Welthunger-Problems schliesse ich mich ausdrücklich an!

Du hast es übrigens wieder getan...nämlich mit den großen Verfehlungen die kleinen entschuldigt.

Übrigens fliege ich niemals in Urlaub und ich kaufe mir nur alle 12 - 15 Jahre einen Gebrauchtwagen... und ich habe immernoch meinen alten Computer...

Gruß

gunimo

Zitat

Original von gunimo
Sag das aber mal einem halbverhungerten Sudanesen, der zuschauen muß, wie Du ein Ei mit dem LG zerlegst. Nur darauf hatte ich mich bezogen.

Das ist wahrscheinlich richtig. Was ich nur sagen wollte, ist, daß wenn der Sudanese es realistisch betrachtet, es ihm egal sein könnte, ob ich nun ein Ei für 1/4 Euro "verschwende" oder eine halbe CO2-Patrone. Es würde ihn ja nicht weiterbringen, wenn ich dieses Ei nicht verschwenden würde. Was ihm fehlt, ist ja nicht das Angebot an Eiern, sondern das Geld, um sich eins zu kaufen.

Wenn ich morgens dusche, denke ich - Schande über mich - auch nicht an die Verdurstenden in der Sahara. Es würde ihnen nämlich absolut nicht helfen, wenn ich ein paar Liter Wasser weniger verbrauchen würde.

Zitat

Du hast es übrigens wieder getan...nämlich mit den großen Verfehlungen die kleinen entschuldigt.

Nö, ich wollte sagen, daß das Zerschießen eines Eis hier in Europa nicht als Verfehlung ansehen kann, auch nicht als kleine. Jedenfalls nicht mit der Begründung, daß anderswo auf der Welt die Menschen hungern.

Ich muß allerdings zugeben, daß es aus Tierschutzgründen nicht ganz dasselbe ist, ob ich ein Ei verschwende oder z.B. eine Tomate. Allerdings macht das m.E. nur einen eher kleinen Unterschied.

Was anderes wäre es vielleicht auch, wenn ich jetzt pro Tag mein Zehnerpack Eier (aus der Legebatterie) zerschießen würde... Aber ab und zu mal eins, um Photos zu machen, damit habe ich absolut keine Probleme.

Zitat

Übrigens fliege ich niemals in Urlaub und ich kaufe mir nur alle 12 - 15 Jahre einen Gebrauchtwagen... und ich habe immernoch meinen alten Computer...

Das mit dem Computer war auf mich bezogen, und das mit dem Auto und dem Fliegen auf viele meiner Kollegen (Isch abe gar keine Auto...). Ich denke, jeder hat andere Wege, sein Geld aus dem Fenster zu schmeissen.

Gruß

Marcus

Ihr habt ja alle recht..irgendwie!
Sicher ist es in unseren Breiten völlig
wurscht, ob ich hier eine Steige Eier kaufe
und danach zerballere oder wegwerfe.
..wirtschaftlich gesehen...
Aber trotzdem hab ich bei Lebensmittel große
Hemmunugen, diese nur als kommerzielles
Produkt zu sehen. Besonders wenn sie von
Lebewesen stammen. Für mich ist es
...geschwollen ausgedrückt, einfach unmoralisch.
Besonders geprägt durch Erzählungen unserer
Väter und Müttern. Und es tut mir immer noch leid,
wenn mir etwas verdirbt...nicht wegen dem Geld.

Pellet

@ gunimo: ich muss dir voll und ganz recht geben. ich denke, solange leute, die andere auf die falschheit ihrer taten hinweisen also "moralapostel" abgestempelt werden, wird sich auch so schnell an der einstellung unserer gesellschaft zum thema essen, oder auto fahren oder trinkwasser nicht viel ändern; ich möchte hier um gotteswillen keinen im forum dumm anmachen. es geht hier nicht um das ei, sondern ums prinzip...
man könnte dieses prinzip auf alles mögliche anwenden - jeder kennt die genaue anzahl der opfer der terroranschläge vom 11.09. in NYC und WDC, aber keine *** interessierts wieviele menschen in er 3. welt tag täglich umkommen.
und da, liegt meiner meinung nach der hase im pfeffer: solange sich die reichen als etwas besseres betrachten, als die armen, dann wird sich garnix ändern, bis es halt zum grossen krach kommt, aber dann ist es meistens schon zu spät.

tut mir leid wenn ich mich hier übermässig ausgelassen habe, über ein thema das sowieso keiner mehr hören kann...