Suche Info und Unterstützung für ein Walther Mod. 51

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 639 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. April 2024 um 14:14) ist von treff..

  • Hallo,

    Wie ich bei meiner Neuvorstellung schon schrieb, macht mein Walther Mod. 51 leider Probleme, weil es sich nicht spannen lässt, sondern beim Abknicken bereits bei < 45° - hin und zurück - jeweils ein häßliches Knackgeräusch von sich gibt. Wenn ich den Lauf wieder "schließe" fühlt es sich an, ob im Schaft etwas ungefähr am hinteren Ende der Griffmulden nach unten gegen den Schaft schlägt/stößt.

    Zudem glaube ich, dass die beiden schwarzen Schrauben im Schaft schräg sitzen und, dass die messingfarbene Schraube kein Original ist.

    Die Schaft"kappe" ist ernüchternd, und ob die beiden Bohrungen auf dem letzten Bild etwa für die Montage eines ZF vorgesehen sind, erschließt sich mir auch nicht.

    Wie aufwändig ist es, das Teil zu zerlegen und zu überarbeiten? Fallen da diffizile Arbeiten - für einen Laien - an? Gibt es - außer bei W. C. Gotha - noch sonstwo Ersatzteile, neue Federn, etc.?

    Wo kann ich eruieren, wie alt das gute Stück mit einer Serien-Nr. 065xxx ist?

    Fragen über Fragen; schon jetzt danke für weiterführende Hinweise

    Uli

  • Hast du das System schon Mal aus dem Schaft genommen?

    Ich würde mir da als erstes mal unten die Spannstange anschauen. Ansonsten sollte das komplett zerlegen bei dem Gewehr kein großer Akt sein.

    Ich vermute dass der Vorgänger an dem Gewehr schon geschraubt hat, vorne die Scharnierschraube sieht nicht Original aus, auch scheint der Schaft leicht verschoben zu sein (3tes Bild Aussparung im Schaft), vielleicht aus 2 Gewehren eins gemacht? Oder die andere Schraube drückt das System im Schaft nach vorne.

    Das LG51 soll von 1951 bis 1955 gebaut (Mal gelesen) worden sein. Müsste dann eigntlich auch noch einen Glattlauf haben.

    Für ein Zielfernrohr war das 51er nie gedacht, es gab für die Sportausführung aber ein Diopter, welches hinter dem System auf den Schaft geschraubt werden konnte.

    3 Mal editiert, zuletzt von Ingo.M (16. März 2024 um 00:28)

  • Hallo allseits,


    inzwischen habe ich die Zeit gefunden, das Teil einmal auseinanderzunehmen, aber so richtig schlau bin ich daraus nicht geworden.

    Bild 1 zeigt die Einzelteile, weiter zu zerlegen habe ich vorläufig noch abgesehen.

    Bild 2 zeigt ein loses Teil, welches beim auseinandernehmen aus dem Schaft herausgefallen ist.

    Bild 3 zeigt eine im Schaft festsitzende Feder, auf der - so vermute ich - das lose Teil sitzen soll, um die Spannstange nach oben zu drücken.

    Bild 4 zeigt die Spannstange, die wohl in diesem dünnen Stahlblatt einrasten soll, und

    Bild 5 zeigt wohl die Mutter, in welche die vordere Schraube des Abzugsbügels greift.

    Allerdings erschließt sich mir die Funktionsweise nicht; die Spannstange sollte doch eigentlich beim Abknicken des Laufes die Feder spannen - tut sie aber nicht ....

    Weiß mir jemand zu helfen?

    einen schönen Sonntag noch


    Uli

  • Hi

    Die kleine Feder im Schaft ist verbogen, auf diese Feder gehört der kleine Stöpsel. Hast du richtig erkannt.

    Das Stahlblatt wie du es nennst ist die Sicherungsstange die verhindern soll das der Lauf im abgeknickten Zustand beim Betätigen des Abzugs hochschnellt. Einrasten tut da nichts.

    Versuche mal mit einem dicken Lederhandschuh geschützt den Spannhebel am System fest zu halten und dann den Lauf zu spannen.

    Rastet der Kolben ein?

  • Versuche mal mit einem dicken Lederhandschuh geschützt den Spannhebel am System fest zu halten und dann den Lauf zu spannen.

    Rastet der Kolben ein?

    Danke für den Tipp, insbesondere für den dicken Lederhandschuh ;)

    Nein, da rastet gar nichts ein; was müsste denn wo einrasten und wie komme ich da dran?

  • Der Kolben müsste an der Klinke des Abzugs einrasten.

    Vermutlich ist die Klinke abgebrochen, ist zumindest bei meinem LG 51 so gewesen.

    Mit der Taschenlampe in den ausgebauten Abzug hinein schielen hilft.

    Such mal den Lg55 Thread. Die Walther Abzüge jener Zeit waren mehr oder weniger gleich aufgebaut.

    Die Löcher oben in der Systemhülse sind quasi Wartungslöcher für die gelegentliche Ölung.

    Zerlege es einfach. Führt eh kein Weg dran vorbei.

  • Dann begebe ich mich mal ans Filetieren - die nächsten Fragen lassen sicherlich nicht lange auf sich warten.

    Gibt es denn noch Ersatzteile für die abgebrochene Klinke, oder muss der ganze Abzug ersetzt werden?

  • Das ist jetzt das Ergebnis des nächsten Zerlegungsschritts:

    der Deckel hinten ließ sich unproblematisch mit der Hand abschrauben,

    die Sicherungsstange löste sich nach ein bisschen hin- und herwackeln vom Abzug, der sich dann nach hinten rausnehmen ließ,

    und das runde Plättchen kam von ganz alleine aus dem Abzug herausgepurzelt.

    Die Sicherungsstange ließ sich dann ebenfalls unproblematisch aushängen.

    Wo war - oder wird - die Sicherungsstange eingehängt und wo gehört das Plättchen hin? Es hat in etwa die Größ des Lochs in dem Deckel, passt aber nicht da rein.

    Wie kann ich überprüfen, ob der Abzug i. O. ist? Wo könnte da etwas abgebrochen sein?


    Ich habe mit dem Walther 51 Neuland betreten und mich vorher mit der Technik eines LG noch nie auseinandergesetzt, bin daher dankbar, wenn mich jemand bei der Hand nimmt und durch das Dunkel führt ...

    Wäre schade, wenn ich was irreparabel kaputt machen würde, und das Schätzchen dann nur noch Schrottwert hat.

  • Also, ich habe jetzt mal bei Gotha reingeschaut:

    Das Plättchen ist Teil des Abschlussdeckels - wobei ich mich frage, wobei und wie das da herausgerochen sein kann, und "meine" Sicherungsstange heißt Sicherungsblech, aber in der Sache bin ich leider noch nicht weitergekommen, weil sich mir die Funktionsweise nicht erschließt.

    Sicherungsblech und Abzug habe ich entfernt; wenn ich jetzt den Lauf abknicke, setzt die Nase des Spannhebels (dicker Lederhandschuh!), die normalerweise wohl im Sicherungsblech geführt wird, an einem festen Widerlager an der Feder an und drückt sie zusammen. Jetzt müsste aber nach meinem Verständnis irgendein Teil hinter dem Systemlager auftauchen, das dann am Abzug einrastet, da ist aber Fehlanzeige. Die Feder lässt sich zusammendrücken, bis es nicht weitergeht, und entspannt sich wieder, wenn ich den Lauf nachgebe. Ich erkenne nicht, wie die gespannte Feder und der Abzug miteinander verbunden werden.

    Wer kann mir weiterhelfen? Offenbart sich schon hier ein Defekt?