Bulletproof - Westen - Wände - Autos

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 952 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Februar 2023 um 05:58) ist von diopterauge.

  • Hallo zusammen,

    nein, ich verspüre aktuell kein besonderes Schutzbedürfnis - zum Glück!

    Andere Menschen betrifft es aktuell leider sehr und wieder andere bilden sich andererseits nur ein, gefährdet zu sein.

    "Kugelsichere" Ausrüstung kann Leben retten!

    Aber es ist auch ein hochinteressantes Thema und technisch höchst komplex. Hochenergentische Geschosse so auf-/ abzufangen, dass sie je nach nach Situation keinen wesentlichen Schaden anrichten können, halte ich für genauso komplex, wie diese Geschosse auf den Weg zum Ziel zu bringen.

    Es gibt wohl tausende von YT-Filmchen zu diesem Thema. Die meisten davon sind nur unsinnige Kaputtmacherei.

    Meine Gedanken dazu sind:

    - Kinetische Energie des Geschosses in Verformung und Wärme verwandeln - z.B. durch eine dünnes aber hochfestes Stahlblech.

    - Dahinter liegt (um die Verformung überhaupt zu ermöglichen) eine ca. 10mm dicke Schicht aus kompressiblem aber splitterauffangendem Material.

    - Dahinter kommt als letzte Schutzschicht ein Kevlargewebe.

    Oft hört man von Keramik-Material. Keine Ahnung, was da gemeint ist?? Vielleicht irgendein extrem hartes Granulat, eingebettet in xyz?

    Ein paar YTs habe ich auf die schnelle herausgesucht, nichts besonderes. Ich versuche einmal sie platzsparend, ohne dickes Foto hier zu verlinken:

    YT1

    YT2

    YT3

    YT4

    YT5

    Und zum Schluss dieser Beitrag hier:

    https://www.youtube.com/watch?v=QiYkWN72r98


    Mich würde interessieren, welche Gedanken ihr hierzu habt. Und vielleicht sogar welche eigene Erfahrungen.

    Viele Grüße

    Musashi

    Einmal editiert, zuletzt von Musashi (22. Januar 2023 um 00:19)

  • Musashi 21. Januar 2023 um 01:28

    Hat das Thema in den Papierkorb verschoben.
  • Ich habe eine Idee für eine Panzerung, die auf simplem Gasdruck basiert. Passt also gut zum Geist des Forums.

    Das ganze sollte verblüffend stabil und leicht sein...

    Vom Prinzip her sehr simpel und dadurch billig, hier an einem Beispiel einer Dose:

    Man nehme eine (wirklich!) leere Feuerzeuggasdose und fülle sie zb. mit Pressluft auf möglichst hohen Druck bis kurz vor dem zerbersten, je höher der Druck desto besser also.

    Wichtig ist dabei nun ein Druckausgleichsbehälter, der den Druck in der Dose bei äußerer Einwirkung konstant hält.

    Diesen kleinen Behälter zb. in Form einer Gasfeder mit vordefiniertem Druck (= Dose in Ausgangssituation) verbindet man mit etwas Bastelei mit der Dose über einen Schlauch.

    Wenn das Geschoss nun auf eine leere Dose prallt, würde ein 7,5J Flachkopfdiabolo diese ohne größere Probleme durchschlagen. Unter Druck aber sieht es ein wenig anders aus, der Druck stabilisiert das Blech auf der sich verformenden Fläche... so wird der Kolben des Druckausgleichsbehälters bewegt. Dabei wird die kinetische Energie in Wärme umgewandelt...

    Ohne die Gasfeder würde es halt den Dosenfalz einfach rausdrücken.

    Möglichst gering soll die Strecke der Verformung natürlich deswegen sein, damit das Geschoss

    nicht das Blech durchlöchert, entscheidend ist der Elastizitätsmodul des Dosenblechs. Federstahl wäre daher das Material der Wahl.

    Erste Tests waren vielversprechend... 8)

    Mit dieser "Pressluftpanzerung" könnte man vielleicht mal besonders effektiv unbemannte Fahrzeuge, Flugzeuge ... = Drohnen panzern, da ja eine innere Kammer mit Atmosphärendruck mehr oder weniger unnötig wäre.

    6 Mal editiert, zuletzt von Gunymed (10. Februar 2023 um 03:24)

  • Interessanter Ansatz. Aber in der Praxis wird das nicht funktionieren.

    Zu schwer, zu viele Teile, zu fehleranfällig.

    Druckbehälter müssen rund sein, um höheren Drücken standhalten zu können und zudem

    eine gewisse Wandstärke aufweisen.

    Und ich glaube, du unterschätzt die Rasanz und die Querschnittsbelastung moderner Handfeuerwaffenkaliber. So schnell könnte sich der Behälter gar nicht deformieren, wie ein Büchsengeschoss ihn penetrieren würde-geschweigedenn ein Druckausgleich stattfinden.

    Eine Deformation würde auch eine gewisse Elastizität des Materials voraussetzen, was bei Druckbehältern so nicht umzusetzen wäre.

    Und selbst, wenn es funktionierte, hätte man am Ende einen mechanisch stark belasteten Hochdruckbehälter mit, sagen wir mal 300-400 bar Innendruck, in einem Fahrzeug, Flugzeug oder vor der Brust-man führte also permanent seine eigene Bombe mit sich, die einen bei einer Überbelastung ins Verderben reißt.


    Edit:

    Hier mal, als kleine Impression, ein Video, das zeigt, was passiert, wenn man auf Druckbehälter mit ca. 240 bar schießt:

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  • Meine Gedanken dazu sind:

    - Kinetische Energie des Geschosses in Verformung und Wärme verwandeln - z.B. durch eine dünnes aber hochfestes Stahlblech.

    - Dahinter liegt (um die Verformung überhaupt zu ermöglichen) eine ca. 10mm dicke Schicht aus kompressiblem aber splitterauffangendem Material.

    - Dahinter kommt als letzte Schutzschicht ein Kevlargewebe.

    Oft hört man von Keramik-Material. Keine Ahnung, was da gemeint ist?? Vielleicht irgendein extrem hartes Granulat, eingebettet in xyz?

    Keramikplatten werden gern zur Abwehr von Messer-/Stichattacken eingesetzt. Hier hat Kevlar alleine keine Chance. Es gibt aber auch SK IV ratifizierte Keramikplatten, die potente Büchsenkaliber stoppen. Diese sind mit Sicherheit deutlich leichter, als ihre Gegenstücke aus Stahl, halten Beschuss aber nicht ganz so lange stand.

    Alles in allem wird das Kombinationsprinzip, dass du erwähnst, in der Praxis schon lange angewandt.

    Hartplatten aus Stahl oder Keramik dienen zur Verformung von Geschossen, in Verbindung mit Kevlarfaser, welche die Energie bei Penetration nochmals verteilen.

    Es ist eben immer ein Kompromiss, wieviel zusätzliches Gewicht ist man bereit über mehrere Stunden mitzuführen, hierbei darf man auch den thermischen Faktor nicht außer Acht lassen, und welcher Art von Beschuss wird man wahrscheinlich ausgesetzt sein.

    Wird nur Kurzwaffeneinsatz erwartet, reicht SK 1 bzw. 2, sieht man sich mit Langwaffen konfrontiert, muss es mindestens SK 3 sein.

    Ein interessanter Ansatz sind die sogenannten „Dragon Skin“ Schutzwesten in SK3 und SK4.

    Der Hersteller setzt nicht auf eine große, massive Schutzplatte, sondern auf viele kleine, sich überlappende Plättchen, die auf einer Kevlartextilgrundlage aufgenäht sind. Die Plättchen deformieren das Geschoss, verteilen die Energie und das Kevlargewebe verhindert Penentration. Das Funktionsprinzip ähnelt dem

    eines Schuppenpanzers.

    Diese Westen haben natürlich Vor- und Nachteile, die mitunter kontrovers diskutiert werden.