Mein neues EDC:
Cataclyst Flipjoint von Böker plus.
https://www.boker.de/cataclyst-flipjoint-01bo675
Gleich die Besonderheit. Es ist mechanisch ein Einhandmesser, jedoch nicht juristisch
im Sinne des §42a. Es gibt ein Feststellungsbescheid des BKA, das eine
federbelastete Kugelhalterung, Detent-Balls genannt, kein Feststellmechanismus
darstellt. Somit ist es kein Einhandmesser, was neben der einhändigen Öffnung
eine selbsttätige Arretierung beinhalten müsste, die man manuell wieder lösen
muss.
Siehe: https://www.bka.de/SharedDocs/Dow….html?nn=119010
Damit ist es vom Führverbot nach § 42a WaffG nicht betroffen und somit frei führbar.
Die technischen Daten kann man aus dem Link zu Böker entnehmen. Nur so viel - die Klingenlänge von 7,5 cm ist genau richtig für ein Taschenmesser und auch völlig ausreichend. Böker gibt als Fertigungsland Asien an. Es ist aber kein Billigprodukt aus China, sondern absolut stabil und sehr wertig gemacht. Das spiegelt sich auch im Gewicht von 77 g wieder. Es fühlt sich sogar relativ schwer an. Die Klinge ruht mittig im Griff, die beiden Rastungen sind satt und spielfrei, sowie ausreichend stramm, so dass die Klinge beim normalen Umgang bleibt wo sie ist. Im geschlossenen Zustand kann man die Klinge nicht auswerfen. Die einseitige Griffschale ist aus schwarz-mattem G10 und sieht mit ihrer feinen Textur edel aus. G10 ist glasfaserverstärktes Kunststoff, kurz GFK. Sehr stabil, verzugsfrei und rissfest. Die Rückseite ist mattierter Stahl. Jedenfalls wie die Klinge mit einem Magnet magnetisierbar. Die Klinge ist aus bekannt hochwertigem 440C Stahl. Der Flipper trägt zur Rutschsicherheit Rillen. Da er rund ausgeführt ist, stört er im geschlossenem Zustand nicht. Überhaupt ist das Öffnen einfach, was man bei dem „Wasabi“ von Böker eben nicht behaupten kann. Ebenso ein Messer ähnlicher Bauform, aber dort liegt der Flipper in gerader Verlängerung der Klinge, schaut also oben aus dem Messergriff. Der Umgang mit dem Wasabi klappt nur nach viel Übung. Mir tat dabei schnell der Finger weh.
Eine Fangriemenöse ist vorhanden, wie auch der praktische
Hosenclip. Es liegt ein Schlüssel bei, mit dem man den Clip entfernen kann.
Ernste Kritik finde ich nicht. Allenfalls finde ich die beidseitige Hohlkehle
auf der Klinge zwar optisch nett, aber zur hygienischen Reinigung eher nachteilig.
Vielleicht hätte man auch die Achsschraube etwas mehr in den Griffschalen
versenken können.
Abschließend ist es für mich keine Frage. Das Böker „Cataclyst Flipjoint“ ist ein äußerst gelungener Kompromiss für ein EDC-Messer.
Zum 440C Klingenstahl braucht man keine großen Worte verlieren. Der Härtegrad wird mit 58 bis 60 HRC angegeben und ist rostresistent, sowie bekannt schnitthaltig. Der Kaufpreis von 55 € ist auch angesichts der hohen Qualität und makelloser Fertigung absolut gerechtfertigt, jedoch zugegebenermaßen am oberen Ende für ein Alltagsmesser. Ich meine aber, es ist es wert. Nebenbei ist es noch erwähnenswert, dass die Produktlinie „Böker plus“ zu hochqualitativen und ausgesuchten Messern gehört, die sich deutlich von der unteren „Böker Magnum“ Linie abgrenzt.