178,50 Euro Strafe für Einhandmesser

Es gibt 219 Antworten in diesem Thema, welches 39.501 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Mai 2017 um 23:20) ist von Magnum Opus.

  • M.M.n. sind die Regelungen im WaffG, wenn es um die Einhänder, Klingenlänge, Feststellung usw. geht, völlig für die Tonne. Diese Gesetze wurden ohne logischen Sinn von den Herrn Politikern erlassen :wogaga:

    Wenn ich ca. 3 Km von meinem Wohnhaus in meinen Wald, bzw. auf meine kleine Ranch fahre, habe ich mitlerweile sogar KEIN Einhänder mehr am Mann, da ich nicht meine Zuverlässigkeit riskieren will, da ich WBK-Inhaber bin und es auch bleiben will.

    Man weiß ja nie, an wen man Gerät; egal ob bei einer Kontrolle, oder sogar später vor Gericht. Immerhin legt jeder ein (berechtigtes) Bedürfnis so, oder so aus. :smash:
    Und plötzlich wird man über Nacht kriminalisiert, bevor man sich umsah X(

    Ich finde es einfach nur traurig, wie weit es in unserer Banana-Republik gekommen ist :schluchz:

  • Für solche Entscheidungen werden Sachverständige Herangezogen.
    Ein Politiker hat i.d.R. keinen Blassen Dunst von solchen Fachthemen.

    Rechtsmediziner, Forensiker, Herren aus der Exekutive, bla bla bla.

    Was denkst du woher die 7,5 Joule Grenze kommt bei F-Waffen? Recherchiere mal.

    Na, das ist mir schon klar. Gerade, wenn es um die F-Waffen geht. Das ist ja immerhin seit vielen, vielen Jahren mein Gebiet.

    Gerade deshalb, weil solche Leute den Politikern zuspielen, macht es mir Angst :/

    Nur wennn es um das WaffG bzw. die Messer geht, schüttel ich nur den Kopf...

  • Entscheidung werden manchmal getroffen. Ob es die richtigen oder logischen waren, weiss man manchmal erst hinterher.
    Es wurde ja nicht aus bösem Willen heraus entschieden, bestimmte Blankwaffentypen zu regulieren - oder zur künstlichen Gängelung derer die unbescholten sind.

    Ursächlich sind meist Ereignisse in der Realität.

    Wenn z.B. ein Paar Asi-kiddies mit Butterflies herumfuchteln, jemand zu Schaden kommt, will der Gesetzgeber die Allgemeinheit schützen.
    Ob sowas zielführend oder sinnvoll ist, ist oft fraglich.

    Es müssten durchdachtere Evaluationssysteme/ -rhythmen bestehen für solche Gesetze.
    Aus welchen Datenquellen aber die Evaluation genährt werden könnte, hinsichtlich einer postiven Entscheidung für uns (Gesetz wird als unsinnig erkannt nach Laufzeit xyz), sei dahingestellt.

  • Magst sicher Recht haben in mancher Hinsicht. Nur manche Entscheidungen, sind komplett an der Realität vorbei. Dann liegt der Schluß nahe, hauptsache IRGENDETWAS entschieden; egal, ob es Sinn hat, oder nicht.

    Ein Einhänder unterliegt dem Führverbot, aber ein Feststehendes Messer von 12cm Länge um den Hals getragen in einem Schnellzieh-Holster, unterliegt NICHT dem Führverbot ???

    M.M.n. total an dem realem gesunden Menschenverstand vorbei.

  • Möglicher Grundgedanke war vielleicht: Ein 12cm fixed lässt sich schwerer verbergen als ein kurzer Folder.
    Ergo gefährlicher.

    Oder: hohe Deliktrelevanz bei den Foldern.

    In anderen Ländern sind z.B. häufig große Langwaffen weniger stark reguliert als Faustfeuerwaffen.
    Unlogisch, ist doch die 12er Pumpe wesenlich "gefährlicher" als eine kurze 6,35er Selbstladepistole.

    Ich denke dahinter steht viel Statistik. Weniger Logik.

  • das mit den asi Kids ist wohl wahr. Das war ich meine auch eine Rechtfertigung vom Schäuble. Was aber immer noch bedacht wird ist die Tatsache das es immer Umwege gibt oder das ganz andere Gegenstände immer als Waffe in Frage kommen. Und das Klientel das man entwaffnen will bleibt immer noch gefährlich. Die Damen und Herren die sich vor 15Jahren schon vor dem Punk an der Ecke gefürchtet haben werden es heute genau so denn ob sich besagtes Klientel an die Gesetze hält weiß man ja nicht.

  • Dann könnte man ja ganauso Kinderpornografie, Handel mit Heroin, über die rote Ampel fahren, etc. pp. straffrei lassen oder nicht regulieren.
    Irgendwer wird sich immer irgendwo über Normen und Gesetze hinwegsetzen. Es passiert jetzt gerade, da draussen.

    Die Freiheit und Individualität des Einzelnen VERSUS Sicherheit, Vernunft, "Ordnung". Was auch immer.
    (Die Beispiele oben sind überspitzt).

    Der Staat muss regulieren und reagieren.
    Schwierige Angelegenheit, wo fängt man an, wo hört man auf.

  • Die Freiheit und Individualität des Einzelnen VERSUS Sicherheit, Vernunft, "Ordnung". Was auch immer.
    (Die Beispiele oben sind überspitzt).

    Gut, daß Du das dazugeschrieben hast.

    Ich denke, das ist in manchen Fällen tatsächlich nötig.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Klaro, MUSS reguliert werden. Aber mit bissel mehr Sinn und Verstand.

    Egal; ich, du, wir, ihr,...können eh nix dran ändern. Es ist so wie es ist, und es wird immer so sein.

    Wende mich nun schöneren Dingen, werde mich nun in meine Küche verziehen, etwas leckeres kochen und nicht mehr versuchen an das Thema "Böse Messer", Sinn und Unsinn, zu denken. Nicht, das ich mich noch aufrege und mich zu sehr in das Thema reinsteigere. Wäre nicht gut für meine Pumpe :huh:

    In diesem Sinne: Allen einen schönen Abend :winke:

  • In der Küche. Zwiebeln schälen und schneiden.

    Nicht an Messer denken.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Witzigerweise habe ich gerade ein Spiegel Online Kommentar von einer jungen Frau gelesen, die sagte sie sei in den USA gewesen und fühlte sich dort ja soo viel sicherer als hier in Deutschland mit den ganzen Flüchtlingen... musste da schon grinsen, denn es zeigt doch wie subjektiv das Gefühl der eigenen Sicherheit ist. USA hat bei vierfacher Bevölkerungszahl einer über 50 mal höhere Mordrate... aber von Stimmung in diesem Land lässt sich der ein oder andere seichte Geist gern mal mitreißen.
    Ich denke eine verständliche (!!!) Regulierung wäre schon nicht ganz verkehrt ;)

  • Und die Moral von der Geschicht´:

    Drum schneid mit Deinem Schnitzerich

    in Deine eig´nen Griffel nich´.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Dann könnte man ja ganauso Kinderpornografie, Handel mit Heroin, über die rote Ampel fahren, etc. pp. straffrei lassen oder nicht regulieren.
    Irgendwer wird sich immer irgendwo über Normen und Gesetze hinwegsetzen. Es passiert jetzt gerade, da draussen

    Sorry pandur, oft gehe ich mit dir Konform, aber das ist Blödsinn. Bei der Entstehung von dokumentiertem Kindesmissbrauch wurden Kinder schon missbraucht und beim Verkauf von Heroin kommen Leute zu schaden (kauft sich ja keiner, um es in die Vitrine zu stellen). Beim Kauf oder Führen von Waffen oder Messern passiert erstmal nichts, außer, dass jemand halt ne Waffe hat.

    Während ein Verbot von "Kinderpornos" also ganz objektiv den Missbrauch von Kindern bestrafen soll, ist ein Verbot von Waffen einfach da, um das Scheitern der Exekutive, die sowas wie Tötungsdelikte und Körperverletzungen zu unterbinden hat, zu "übertünchen". Das Problem sind nicht die Messer, das Problem sind die Leute. Ob die Lösung dann breit angelegte Umverteilungsprogramme oder einfach "Ausweisen und Grenzen zu" ist, muss gesellschaftlich entschieden und dann konsequent durchgezogen werden. Die Tatwaffen einfach zu verbieten, trifft halt ein sehr großes Kollateralpublikum und könnte, wenn man böswillig ist, auch als Kollektivstrafe angesehen werden.

    Friendly fire - isn't

  • Komplexes Thema. Ich bin grad zu schreibfaul um Gegenzuargumentieren.
    Ausserdem bin ich in 15 Min. zum Trunk eingeladen.

    Grundsätztlich, Nashorn, gebe ich dir recht.

    Das Geschreibs oben mit den KiPos war wirklich nur überspitzt, beispielhaft, ohne Tiefe. Manchmal fliesst es beim Schreiben.
    Vielleicht führe ich die Grundintention morgen nochmal weiter aus.

    PS: Übrigens: es gibt viele Drogenkonsumenten, die illlegal aber kontrolliert z.B. Koks, Heroin, Speed, Cannabis usw. wegrupfen.
    Die Leutchen regen sich auch über das Verbot der o.g. Stoffe auf.

    Besuche mal "Land-der-Träume"...

  • PS: Übrigens: es gibt viele Drogenkonsumenten, die illlegal aber kontrolliert z.B. Koks, Heroin, Speed, Cannabis usw. wegrupfen.
    Die Leutchen regen sich auch über das Verbot der o.g. Stoffe auf.

    Mmn zurecht, aber das würde dann völlig ins OT führen...


    Um bei den plumpen Vergleichen zu bleiben: Waffen zu verbieten um Kriminalität zu stoppen ist wie Videokameras zu verbieten um Kinderpornos zu verhindern.

    Friendly fire - isn't

    Einmal editiert, zuletzt von Nashorn (12. Januar 2017 um 21:53)

  • Dann könnte man ja ganauso Kinderpornografie, Handel mit Heroin, über die rote Ampel fahren, etc. pp. straffrei lassen oder nicht regulieren.
    Irgendwer wird sich immer irgendwo über Normen und Gesetze hinwegsetzen. Es passiert jetzt gerade, da draussen.

    Die Freiheit und Individualität des Einzelnen VERSUS Sicherheit, Vernunft, "Ordnung". Was auch immer.
    (Die Beispiele oben sind überspitzt).

    Der Staat muss regulieren und reagieren.
    Schwierige Angelegenheit, wo fängt man an, wo hört man auf.

    natürlich muss reguliert werden. Aber auch wenn man alles wegreguliert wird das den Menschen als eigentlichen Verursacher nicht ändern. Uberregulierung und fortwährende Verschärfung von Gesetzen ist nur der billigste weg das zu regeln was woanders verpatzt wurde

  • Zwischen Messer und Schußwaffe gibt es aber ein riesen Unterschied. Ich bekomme überall nahezu jedes Messer. Legal und überall.

    Bei der Klingenlänge tippe ich auf die Stich-Eindringtiefe. Z.B. für einen Herzstich. Wobei einem Messerprofi es sowiso völlig egal ist, ob das Messer >12cm oder <12cm lang ist. Lange Messer und Dolche eignen sich natürlich für mehr alte MA-Techniken, auf die Ich jetzt nicht eingehen werde.

    Für mich ist der Grund des einhändigen Öffnens völlig unverständlich. Ein Messer läßt sich verdeckt halten und ist daher immer gefährlich. Egal ob fest, Klappmesser, einhändig zu öffnen, ... Das Öffnen ist sowiso nicht so schlau, da es ein Geräusch macht. Von daher ist ein klickender Linerlook sogar sicherer.

    Ein Look führt halt dazu, daß die Klinge beim Stechen nicht wegklappt und dadurch tiefer in das Opfer eintreten kann. Ich behauprte mal, daß die Gesetzesmacher hauptsächlich an im Affekt handelnde Zustechende denkt, die sinnlos auf Jemanden einstechen. Nicht an einen Messerprofi, der das wesentlich eleganter lösen würde.

    Butterflymesser sind halt (laut irgendeiner unsinnigen Logik) keine Werkzeuge und damit reine Waffen. Und wurden halt über Jahrzehnte entsprechend eingesetzt, weil Sie im Miliue in waren. Aber natürlich kann man mit Ihnen genau so einen Apfel schälen wie mit einem Schälmesser.

    Man hat halt immer noch nicht begriffen, daß es nicht auf das Werkzeug ankommt sondern auf die Person ankommt, die das Werkzeug benutzt.

    Ein Profi ist wie Riddick im Knast. Dem reicht der Nippel einer Coladose.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (13. Januar 2017 um 01:33)