Birchwood Casey Tru Oil Set auf Weihrauch HW 35

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.937 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. September 2016 um 20:09) ist von Bad.Boy.

  • Hallo, ich habe eine Weihrauch Hw 35 in dunkel Braun.

    Die Farbe des Holzschaftes wirkt langsam etwas fade. Folgenden Plan hatte ich:

    Ich habe mir das Birchwood Casey Tru Oil Pflege set geholt. Dazu wollte ich noch das Wax von der selben Marke kaufen.
    Zu finden hier:
    https://www.birchwoodcasey-deutschland.de/set-zur-schaft…stauration.html
    https://www.birchwoodcasey-deutschland.de/holz-schaft-wachs.html

    Dazu steht im Internet, dass ich erst mit Schmirgelpapier die komplette alte Schicht an Farblack runter schmirgeln muss. Darunter ist ein sehr helles beiges Holz zu sehen. Das weiß ich, da ich das gummierte Ende des Schafts abgeschraubt habe und ein helles Holz zum Vorschein gekommen ist. Dieses dann mit der Farbe einschmieren und mit Tru Oil behandeln. Zuletzt, um diesen Satin Glanz zu bekommen, mit dem Conditioner behandeln und danach einwachsen.

    Meine Frage: Klingt das nach einem guten Plan?^^
    Ich habe so die Befürchtung, dass wenn ich den alten Farblack runter schmirgel und das dann färbe es nacher schlimmer aussieht als vorher.

    Ich bedanke mich schonmal für hilfreiche Kommentaren.

    LG
    Tron

  • Mal eben runterschleifen ist nicht. Das ist schon ein bißchen mit Arbeit verbunden. Die alte Beize muss komplett runter. Entweder mechanisch oder chemisch. Wenn man schleift entstehen feine Kratzer welche man später sieht wenn man nicht aufpasst. Also immer schön mit der Maserung gehen und mit feinen Papier bis hin zur Stahlwolle. Danach kann man den Schaft in der gewünschten Farbe beizen oder auch mit durnklem Schaftöl bearbeiten.

  • Ist halt anstrengend aber machbar. Das meinte ich .

    Mit der Maserung gehen. Okay. Und halt mit immer feineren Materialien schleifen.
    Sonst noch tipps?

    Aber an sich wenn man sich Mühe gibt lohnt es sich schon die etwas älter assehende Beize zu entfernen oder?!

  • Hi,
    wenn man einmal ganz fair ist, sollte man sagen das Dein erstes Objekt schlimm aussehen wird. Nimm das folgende mit etwas Humor, sei nicht beleidigt.

    Erst muss der alte Lack runter. Das geht nur mit Abbeizer, Bürsten und viel Mühe. Dabei kann man Kleidung, Möbel, Teppiche, Fußböden, eigentlich alles, bis zu den Fingern und eigenen Augen, zerstören.

    Ist aller Lack runter, bis in die letzte kleine Ritze, waschen und scheuern. Mit Drahtbürste, Nagelbürste, Spülbürste, alles was hilft und viel heißem Wasser. Dann gründlich trocknen.

    Dann muss man ganz sauber schleifen, Fehlstellen korrigieren, wenn alles glatt scheint, wässern, schleife usw. bis sich keine Fasern mehr beim anfeuchten aufstellen.

    Wenn der Schaft dann perfekt ist und einen rohen Holzton hat, beizt man ihn. Ein bis 2 mal meistens. Dabei ist es extrem schwer, einen gleichmäßigen Farbton hin zu bekommen, gerade an so einem komplexen Schaft. Du kannst immer erst nach dem Trocknen ahnen, ob es gleichmäßig geworden ist. Immer mit der Faser einstreichen, mit Schwamm, Lappen oder Pinsel und dann abwischen, das kommt aber auf die Art der Beize an.

    Sollte das geklappt habe, kommt Klarlack oder Öl, wodurch das Holz seine Farbe sehr stark ändert. Dabei muss man ebenfalls sehr genau den kleinen Bereich zwischen zu wenig und zu viel finden. Anfänger machen immer zu viel, weshalb das Endergebnis wenig perfekt werden wird, vorsichtig ausgedrückt. Man kann 3000 mal schreiben "DÜNN" Du wirst trotzdem doppelt so viel drauf jauchen wie gut ist. Hat bisher jeder Volllaie gemacht, weltweit. Das Zeug trocknet durch Verdunstung und Sauerstoffaufnahme, weshalb zu dicke Schichten ewig brauchen, kommt nix raus und nix rein. Logisch? Streicht man zu dick noch mal über, bleibt es unter Umständen Jahre weich.

    Bei dem, was Du dann hast, wird auch das Wachs, das eine optimale Arbeit perfekt macht, nichts mehr bringen.

    Ein riesen Problem sind immer die Trockenzeiten. Die bist Du nicht gewohnt. Das dauert Wochen, nicht Stunden! Alle Zeitangaben sind Mindestwerte und beziehen sich auf mindestens 20°C und normale Luftfeuchte. Ein Heizungskeller (mit Brauchwassererwärmung, im Sommer) ist z.B. sehr gut geeignet.Ist es kälter verdoppeln sich die Zeiten sehr schnell.

    Um es mit Otto zu sagen: Du hast keine Chance, nutze sie!

    Auch wenn Du das weder hören noch tun willst: Besorge Dir irgend ein Objekt aus Holz, wo es egal ist was dabei raus kommt. Z.B. eine Diana 25D oder ähnliches, für 20-30 Euro von Egon. Dann kaufst Du Abbeizer´, eine Messingdrahtbürste, Schmirgel 240 bis 600er und fängst mal an. Wenn das was wird, kaufst Du so eine Paket von Birchwood und behandelst den Schaft oder das Möbel damit. Stellst Du aber fest das es nix wird oder Du echt keinen Bock auf so eine stupide Schweinearbeit hast, nimm einfach Lack von Aldi oder Lidl für 5 Euro und pinsel es über. Ist dann immer noch schießbar und stört nicht, wenn es mal umfällt. Eine Gartenflinte.

    Du kannst dann von Tischler auf Mechaniker umsatteln und die Knarre versuchen zu überholen. Liegt Dir dann vielleicht mehr.

    Wenn Du aber Talent für so etwas hast und die Gartenflinte echt super wird oder Du deine Fehler erkennst und in Zukunft vermeiden kannst, nimm Dir Dein Schätzchen vor.

    Tischler ist ein Handwerksberuf mit einer Lehrzeit, ein Geselle der so etwas hin bekommt, kann mächtig stolz sein. Weshalb Du Dich nicht schämen brauchst, wenn es beim ersten mal nicht so richtig klappt. Denn Dir hilft kein Meister, Altgeselle oder eine ganze Werkstatt, wenn oder bevor was schief geht.

    So nun mach was draus!

    Viel Spaß!

  • Zur Not... habe gerade gesehen, dass es bei Sportwaffen Schneider einen Wechselschaft für die Weihrauch zu kaufen gibt. Also teorethisch kann ich an dem alten Schaft rumbasteln und muss keine Angst haben dass ich am Ende kein schönes Gewehr mehr habe. So gesehen ^^

  • Zum Thema Abbeizer:
    Nimm auf jeden Fall einen guten.
    Einfach gut auftragen und rinige Stunden warten.
    Im Gegensatz zu trifftnienix nehme ich immer eine Ziehklinge oder einen sehr steifen Tapetenschaber und ziehe den Schaft damit ab. (nicht wie bei der Tapete nach oben kratzen...)
    Das nimmt dann gleichmäßig den Lack runter und gibt wenig Sauerei.
    Wenn nicht alles runtergegangen ist, kannst Du den Vorgang widerholen.
    Nach dem zweiten Mal abbeizen sollte aber späzestens nichts mehr vom Lack zu sehen sein.

    Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. (Albert Einstein) 
    Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt. (Albert Einstein)

  • Hi,
    ich wollte es für den Neuling besonders kostengünstig machen. Weshalb ich ihm nicht noch besondere Spezialwerkzeuge empfehle. Eine Messingdrahtbürste eignet sich sehr gut um feine Strukturen von angelöstem Lack zu befreien ohne das Holz zu beschädigen. Sonst gibt es natürlich jede Menge andere nützliche Werkzeuge um das Abbeizen zu erleichtern. Leider benötigen solche Werkzeuge auch ein minimales handwerkliches Vorwissen oder Erfahrung. Etwas was der Fragende vermutlich nicht hat. Eine Bürste kann jeder bedienen.

    Ich finde immer, das man, wenn man unbekannten Menschen etwas empfiehlt, man dafür auch eine gewisse Verantwortung übernimmt. Sehen nicht alle so. Darum bin ich etwas vorsichtig, bevor ich Laien scharfe Werkzeuge empfehle. Man lässt 8 Jährige auch nicht mit Maschinengewehren spielen, sondern gibt ihnen erst mal ne harmlose 9mm...

    Gruß!

  • Eine Ziehklinge / Japanspachtel / Tapetenschaber würde ich nicht als "teures Spezialwerkzeug" bezeichnen.
    Im Prinzip geht es ja nur darum ein etwas steiferes Mefallplättchen mit gerader Kante zu haben.
    Das ist alles für unter 3€ zu haben und man braucht ja nur eines davon.
    Eine Messingbürste dürfte nicht billiger sein.
    Dann einfach schön schräg ansetzen und statt wie beim Tapeten abkratzen zu spachteln das Werkzeug in die andere Richtung ziehen und das Werkstück schön abziehen.
    So schwierig ist das nicht. Jedenfalls nicht schwieriger als eine Messingbürste zu nehmen.
    Natürlich kann das jeder machen wie er will.
    Wichtig ist wie gesagt ein guter Abbrizer.
    Ich habe bisher immer Molto Power Abbeizer kraftlöser verwendet.
    Der ist gelförmig und haftet sehr gut.
    Wegbekommen habe ich damit bisher jeden Lack.

    Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. (Albert Einstein) 
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    Einmal editiert, zuletzt von Bad.Boy (31. August 2016 um 10:34)

  • Ich habe mit der Messingbürste zum entlacken von Feinheiten wie Fischhaut keine guten Erfahrungen gemacht. Wenn das Holz durch Abbeizer und weichen Lack feucht wird, leidet es doch gut. Eine normale Nagelbürste ist schonender.
    Ansonstens stimme ich Trifftnienix zu, dass das erste Ergebnis wohl kaum perfekt wird. Ich würd es nur nicht ganz so schwarz sehen. Auch beim ersten Mal kannst du ein ansehnliches Ergebnis erzielen. Du musst dich halt vorher gut informieren und dann versuchen, so sauber wie möglich zu arbeiten. Wenn man z.B. beim schleifen nachlässsig ist, sieht man das im Endergebnis. Daher immer alle Vorgänge ordentlich durchziehen. Dann halten sich die Fehler am Schluss in Grenzen.

    Gruß,
    Esti

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • sooo... hab das ganze jetzt abgeschliffen. Jetzt habe ich einen hellen, beigen, glatten schaft. also das Naturholz. So schwierig war das nu auch nicht. und irgendwelche krassen Werkzeuge brauchte ich dazu auch nicht um ehrlich zu sein^^

    Jetzt möchte ich eine schöne Farbe drauf kleistern, danach mit Tru Oil und feiner Stahlwolle verschönern und am Ende noch Birchwood casey conditioner drauf packen um so einen Satin glanz zu bekommen.
    Plan --> gut?! :D (das ist schonmal meine erste Frage)

    Nun zu meiner zweiten Frage:
    Vorher war die Hw35 standardmäßig dunkel nussbraun. Ich hätte gerne eine Farbe die mehr in richtung rostig, rötlich geht. Gerne auch ein ganz dunkles Braun, was schon fast Richtung Schwarz oder Lila geht. Sieht meiner Meiung nach edeler aus.
    Dazu habe ich das "rusty walnut" von Birchood casey gesehen. Hat da noch jmd einen anderen Tipp wo ich da was finde, was meinen Wünschen entspricht? Ich lese auch gerne Tipps und Kritik zu meinen Vorstellungen direkt.

    Gruß
    Tron :)

  • Wichtig beim Schleifen ist, das Du den Schaft vor den letzten Schliffen jewils gewässerst und trocken nochmals abgeschliffen hast.
    Noch anliegende Holzfasern stellen sich durch das Wässern auf und werden mit dem nächsten Schliff abgetragen.
    Tust Du das nicht, stellen diese sich beim ölen / beizen / lackieren auf und das Ergebnis wird rauh.
    Nach dem finalen Schliff solltest Du natürlich nicht mehr wässern.
    True Oil habe ich mir auch schon angeschaut.
    Das Zeug scheint richtig gut zu sein.
    Bei meinen bisherigen Schäften habe ich mich allerdings noch nicht an einen Ölschaft getraut, da ich mehr Erfahrung mit Beize habe.
    Hier habe ich meist die Clou Mahagoni vetwendet und mit Klarlack überlackiert.
    Die sollte einen Ton geben, wie Du ihn Dir wünschst.
    Fotos habe ich leider gerade keine, da ich momentan in Italien weile.
    Wenn Du möchtedt kann ich aber nächste Woche ein paar Bilder meiner FWB 300s hochladen.

    Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. (Albert Einstein) 
    Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt. (Albert Einstein)

    2 Mal editiert, zuletzt von Bad.Boy (12. September 2016 um 21:22)