Altes HW30 Dieselt

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.296 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. April 2016 um 10:30) ist von 4ndy_1uv.

  • Hallo,

    ich habe ein altes HW30 BJ. ca 1968 gekauft. Beim Schießen riecht es doch recht stark, einmal kam nach dem Schuss auch Rauch aus dem Lauf.
    Bzgl. Dieseln von LGs habe ich einiges gelesen hier im Forum. Wenn es ein neues Gewehr wäre, würde ich wohl auseinandernehmen und reinigen. Bei so alten Gewehren habe ich mehrfach gelesen, dass das durchaus mal normal sein kann.
    Aus Erfahrung würde ich bei alten Sachen auch eher nach dem Motte "never change a running system" verfahren.

    - Wie seht ihr das?
    - Falls ihr meint, ich sollte das Gewehr zerlegen und reinigen: Reicht es das Gewehr soweit zu zerlegen, wie man es zum Federtausch macht, oder sind hier noch mehr Schritte notwendig? Bisher konnte ich nur Videos/Infos zum Federtertausch finden....

    Danke für eure Hilfe!

  • .. für mich ist das nicht normal und hat auch nichts mit dem Alter zu tun. Da ist einfach zu viel Öl bzw, Schmiermittel drin. Ggf. hat der Vorbesitzer die wahrscheinlich noch alte Lederdichtung mit ein paar Tropfen Öl zuviel wieder versucht geschmeidig zu machen. Ich würde die HW 30 zerlegen. Da ist nicht mehr zu machen als beim Federwechsel. Mal abgesehen davon, dass Du natürlich den Kolben noch entnehmen musst. Dann siehst Du aber auch, in welchem Zustand die Dichtung ist. Dann also entweder die Dichtung ersetzen oder nicht, alles reinigen und nur sehr, sehr spärlich fetten/ölen.

    Rakell

  • Ich hatte vor ein paar Wochen ein altes Diana 25D geschossen.
    Unveränderter Zustand, den originalen Geruch von dieselndem Diana-Fett kenne ich.

    Es mach mit JSB Exakt gerade mal so 115m/s.
    Das aber konstant, ein übermäßiges Dieseln liegt also nicht vor.

    Was ich sagen will:
    Dieseln kann systembedingt sein und muss nicht an übermäßiger Schmierung liegen.
    Ist die Leistung konstant und überschreitet nicht die Werksleistung, so mache ich mir wenig bis keine Gedanken.

    Bei dem Diana mache ich sie mir, die Leistung ist etwas gering.
    Vielleicht harmoniert dieser Lauf aber auch einfach nicht mit den JSBs.


    Stefan

  • Ein altes Gewehr, das lange nicht mehr gefettet wurde (am Kolben ) sollte bzw. darf nicht dieseln. Das spräche dafür, dass jemand einen Fehler gemacht hat, wie zb. Öl in den Kompressionsraum zu tropfen. Das ist nicht gut! In dem Fall auseinander bauen und nach dem rechten sehen. Bei der Gelegenheit gleich alles entfetten und ordendlich neu schmieren.

    Hast du oder der Vorbesitzer aber gerade die Feder und Kolbendichtung gewechselt oder einfach neu geschmiert ist das völlig normal. Du musst nur beim schmieren aufpassen, kein Fett vor den Kolben zu bekommen und nicht zu viel zu nehmen. Aber auch dann wird es anfangs dieseln. Bei ner F-Feder legt sich das nach (meine Erfahrung ) 20-50 Schuss komplett. Da kannst du dann nach dem Schuss durch den Lauf gucken und wenn du ungestört die andere Seite siehst, dieselt es nicht mehr. Bei einer stärkeren Feder (wegen vor-1970 ) kann es mitunter einige hundert Schuss dauern, bis wirklich gar nichts mehr dieselt. Alles im normalen Bereich, man muss nur wirklich sehen, dass man es mit der Schmierung nicht übertreibt, da das dieseln auch die Kolbendichtung leicht ankokeln kann und ebenso den Kolben härter aufschlagen lassen kann (die Verbrennungsgase expandieren und bremsen den Kolben, dieser ist dann noch nicht ganz vorne wenn das Diabolo den Lauf verlässt, schlägt deshalb den Rest des Weges nahezu ungebremst auf ).

  • Das kann ich mir dann nur so erklären, dass die Gewehre entweder nicht viel benutzt wurden oder Diana einfach sehr üppig gefettet hat. Oder beides.

    Mit meiner eigenen Schmierung (Walther Kolbenfett ) hat mein Diana 25 ungefähr nach 20-30 Schuss mit dem rauchen aufgehört. Neue Feder und Dichtung.
    Aber wer weiss was Diana am Werk da für ein Zeug rein geschmiert haben. Und welche Mengen ;)

  • Servus,

    ich hab das gute Teil jetzt zerlegt und auch wieder zusammenbekommen.

    Resultat:
    - Es war jetzt nicht übermäßig viel Öl in der Kolbenkammer.
    - Es war noch die alte Lederdichtung verbaut, sah aber noch schön geschmeidig und gut Öl-getränkt aus.
    - Hinter der Dichtung auf dem Kolben war ziemlich viel"Öl-Harz".

    Ich habe dann versucht mit einem socken die Kolbenkammer sauber zu machen und beim Zusammenbauen nur den Kolben ganz vorsichtig mit universalfett eingeschmiert. Die Feder habe ich natürlich kräftiger eingefettet (Wie ich es auch mit meinen Federgabeln und Dämpfern an meinen Mountainbikes mach)

    Ergebnis: Jetzt rauchts so richtig wenn ich schieß und die Kugeln kommen gefühlt mit Mach1 aus dem Lauf :)

    Ich würde mir jetzt auf jeden Fall eine neue Dichtung besorgen und dann das Gewehr noch mal zerlegen und wieder zusammenbauen. Hierzu meine Fragen.

    Soll ich doch nichts machen und erst mal 100 Schüsse machen, in der Hoffnung, dass alles i.O. wird?

    Falls nein:
    Welche Dichtung soll ich mir kaufen?
    Wie entferne ich am besten alles Fett auch aus der Kolbenkammer und am Kolben? Bremsenreiniger ist wahrscheinlich nicht die erste Wahl:-)
    Vom Abzug lasse ich am besten die Finger?
    Welche Teile soll ich beim Zusammenbauen fetten, welche auf gar keinen Fall?

    Danke für eure Antworten! Ich habe übrigens ein altes HW30 mit starker Feder.

  • Eine unbeschädigte Lederdichtung tauscht man nicht aus, niemals!

    Nimm´ Zewa oder Klopapier, wickle die Dichtung darin ein, damit das überschüssige Fett rausgezogen wird (ein paar Mal, jeweils über Nacht), baue das Gewehr wieder zusammen (OHNE neues Fett an der Dichtung!) und gibt ihm eine Dose Dias Zeit, bis da nichts mehr dieselt.

    Aber da du es sowieso aseinander hast:
    Kaufe eine :F:-Feder, dann darfst du auch zuhause schießen.


    Stefan

  • Also die Dichtung hat jetzt nicht vor Öl getrieft oder so. In jeder anderen Maschine wäre ich froh um so eine geschmeidige Dichtung gewesen.

    Ich hab den Kolben mit ca. Nur ne erbsengrossen Menge fett dünn eingestrichen. War das falsch? Bzw war das das falsche fett? Ist spezielles waffenfett hitzebeständiger?
    Ich könnte mir auch gut vorstellen dass dieses fett von der Dichtung beim spannen nicht richtig nach hinten abestriffen wird.

    Nach dem letzten Post bin ich ja fast geneigt einfach mal 100 Dias durchzuschiessen und zu schauen was passiert.

  • Guten Morgen!

    Ich steig hier mal mit ein! :D

    Wenn ich meine Dianas fette, nehme ich entweder Mehrzweckfett LM47 oder Walther Kolbenfett!

    Und ich nehme maximal eine Menge von vielleicht einer halben Erbse! 8) Das reicht aus um den Kolbenraum hauchdünn mit Fett zu benetzen!

    Bei 7,5 Joule Gewehren ist das dieseln nach ca. 25 Schuss vorbei!

    Bei meinen -F- freien Gewehren die ich hatte, dauert das dieseln je nach Leistung viel länger, da durch den höheren Druck im System sich auch geringste Öl/Fettspuren entzünden!

    Viele Grüße

    Thorsten

  • Kurzes Feedback :

    Ich habe jetzt mal 50 Dias durchgeschossen. Der Geruch ist schon deutlich geringer geworden.

    Auch die *Querschläger* sind von runde zu runde weniger geworden.

    Interessanter Weise gehen die alle nach rechts oben. Gibt es hierfür eine Erklärung? Profil Lauf oder so...

  • Update:

    Jetzt nach 200 Dias riecht und Dieselt nix mehr. Das Trefferbild ist so gut wie ich schießen kann.
    Oben hatte ich von einer erbsengrossen Menge fett geschrieben. Es war schon weniger aber halt doch grösser als ne Linse:-)
    Damit ist für mich das Thema vorerst erledigt. Danke für eure Hilfe!