Frage zu Testbericht Jet Protector JPX

Es gibt 99 Antworten in diesem Thema, welches 21.148 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. September 2015 um 15:07) ist von Tiju.

  • Ich hätte mal eine Frage zu dem erwähnten Testbericht Tierabwehrgerät Jet Protector JPX

    Zunächst danke für den Bericht, gut und nachvollziehbar geschrieben und mit vielen schönen Informationen versehen. Der Berichtersteller scheint Ahnung von den Hintergründen zu haben, daher frage ich mal was nach: Im Bericht wird von einem Vorfall berichtet, der zum Verlust eines Auges bei Nahschuss führte (bei einer Diskussion auf defensivecarry.com wurde u.a. dieser Vorfall von einem Diskutanten, der OC-Kurse durchführt, als Argument gegen den JPX genutzt) und als deren Konsequenz eine deutsche Behörde ihren Mitarbeitern den Schuss auf die Brust bei Nahdistanz empfiehlt/lehrt/vorschreibt.

    Ich frage mich, was bringt so ein Schuss? Ist damit eine Wirkung des OC verbunden? Da der JPX (leider) auf hohe Reichweite ausgelegt ist und daher auf kurze Distanz eine recht enge Wirkstoffverteilung hat, kann ich mir das bei der verwendeten (problematischen) Gelform kaum vorstellen. Erwartet man OC-Wirkung von der nebelförmig ausgeblasenen Restmenge oder von Seitenspritzern? Das wäre etwas fahrlässig. Hofft man auf eine Art "Aufprallschock", nach dem der böse Bube seine Absicht aufgibt? Die Flüssigkeit dürfte ca. mit 80 Joule auftreffen, was aber wenig bringt, da es eine Flüssigkeit ist. Erwartet man eine Art psychologischen Schock? Öh...

    Was ist die Ratio hinter der bayrischen Praxis? Wäre ein OC-Spray, z.B. in Schaumform, nicht erheblich wirksamer?


    EDIT: sorry, habe eben erst gesehen, dass es einen eigenen Fragenbereich zu Testberichten gibt. Wo aber sonst kein Thread steht. Bitte dahin verschieben, falls nötig.

    Edit 2: dass damit Augenverletzungen vermieden werden sollen, ist mir klar. Aber welche Wirkung soll gleichzeitig erzielt werden?

    3 Mal editiert, zuletzt von Tiju (11. Mai 2015 um 19:13)

  • Vielleicht um evtl. Schwere Augenverletzungen zu vermeiden ???

    Man denke nur an die Schlagzeilen ..... Häftling durch Einsatz von Reizgas erblindet..........

    .............Klingonenschubser..............

  • Was damit bezweckt werden soll ist ganz einfach ,der Angreifer erschreckt,dadurch hat man Zeit 2 Schritte zurück zu gehen (um ausreichend abstand herzustellen) um die 2. Ladung gezielt anzubringen ,so steht es zumindest in der Anleitung ;^)

  • Hallo, ja genau das was Christian sagt. Und durch die hohe Stahlgeschwindigkeit ist auch damit zu rechnen, dass einige Spritzer ins Gesicht kommen.

    Der Justizvollzug hat den JPX, weil sie die höhere Reichweite brauchen um bei geschlossener Türe gezielt durch die ganze Zelle zu wirken.

  • Also, wenn die z.B. einen in der Zelle haben der randaliert und daher gefesselt werden muss. Oder einen, der sich mit ner Rasierklinge selber was antut. Dann gehen die da normalerweise mit Helm und Schild in die Zelle und überwältigen den. Dafür bietet es sich, je nach Fall natürlich, an den vorher zu pfeffern. Beim JPX erreicht man in einigen Fällen einen zusätzlichen Überraschungseffekt und einen schnelleren Eintritt der Wirkung. Eine Haftzelle kann schon mal 6 Meter lang sein. Und wenn die Beamten dann an dem dran sind fällt ihm die Gegenwehr viel schwerer.

    Schaum- und Gelpfeffersprays sind auch ne super Sache, aber halt nicht ganz so wirkungsvoll. Vermutlich hätte auch jede JVA schon längst den Taser. Aber das ist halt politisch nicht machbar, bevor die Länderpolizeien den haben. Z.B. die Stadtpolizei Frankfurt a.M. wollte schon vor Jahren den Taser, als einer ihrer Beamten einen Junkie mit Messer in nen Hinterhof erschießen musste. Die sind aber ganz schnell von der LaPo-Hessen ausgebremst worden.

    Die Länderpolizeien haben eigentlich bei uns gar kein Interesse am JPX. Für die ist ein Spray viel sinnvoller. Man kann damit auf jede Entfernung wirken und das auch noch in vielen Sprühstößen. Der Einsatz von einem Spray wirkt auch weniger martialisch (was Politikern halt wichtig ist).

  • Vielen Dank für die Erklärung, die Vorgehensweise der Vollzugsbeamten ist nachvollziehbar. Gleichzeitig denke ich immer mehr, dass der JPX für zivile Anwendung recht problematisch ist. Hier startet die Konfrontation so gut wie immer auf nächste Distanzen. Und jeder frage sich, ob er das, äh, Gesicht eines sich bewegenden Hundes auf 1 bis 2 Metern Entfernung treffen könnte. Außerdem bewege ich mich bei jedem Einsatz einer Schußwaffe, ob scharf oder Reizstoff, also bewegen sich schon zwei. Ich führe den JPX ab und zu als Ergänzung zu einem OC-Nebelspray für Situationen, wo der Wind oder die Räumlichkeit den Einsatz der wirksameren Nebelform verbieten und man auf Gel zurückgreifen muss. Es fragt sich, ob ein Jet Protector oder ein Schaumspray nicht die bessere Alternative wäre.


    Edit und PS @ hanspeterdieter: habe jetzt mal alle deine Testberichte gelesen und finde alle sehr gut, fundiert und hilfreich. Zum OC Spray, ich mag Strahl und Gel nicht besonders, dass ist der Grund, wieso ich die Hoernecke Dinger nicht nutze, obwohl ich ein 63 ml rumliegen habe. Das ist aber Geschmackssache.

    Gibt es Informationen zum MC-Verhältnis dieser Sprays? Ich habe über Statistiken zur Nutzung von OC bei der deutschen Polizei gelesen, die nicht gerade ermutigend sind. Ich vermute, dass abgesehen von der manchmal vorhandenen Immunität gegen Pfeffer einerseits viele Versager an der Darreichungsform (Strahl), zum anderen an dem mangelhaften MC-Verhältnis liegen könnten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tiju (12. Mai 2015 um 09:14)

  • :^)Hallo, danke

    Du meinst das Mischungsverhältnis? Nein, das weiß ich leider nicht. Ich kann Dir nur sagen, dass die zivilen und behörden Versionen die gleiche Mischung haben.


    Was für eine Statistik hast Du denn über den Einsatz gelesen? Ich vermute, dass da viele Einsätze standen wo das Pfeffer nicht gewirkt hat. Dazu muss man bedenken, dass der "normale Bürger" meist von einem Deppen im "männlichkeits-ritual Kampf" angegriffen wird. Natürlich ist dieser auch oft betrunken. Aber die Polizei hat da eine ganz andere Kundschaft. Das sind Leute mit massiven Psychosen, unter Drogeneinfluss, politische Straßenschläger die sich gegen OC abhärten... Und dem Streifenbeamten bleiben nicht so viele Möglichkeiten. Bei jedem kleinen Mist wird er von der Presse als Schläger und Gewalttäter hingestellt. Ob er einen Messerstecher anschießt oder nen Steineschmeißer mit dem Schlagstock verhaut. Da ist das Pfeffer meist die erste Wahl. Aber halt nicht immer die Beste. Da wird dann auch oft zuerst gepfeffert wo es bessere Möglichkeiten gibt.

    Ich bin mir sicher dass die Erfolgsrate bei Notwehrsituationen von Zivilisten wesentlich besser ist!


    Und in Notwehr würde ich den JPX auch auf 10cm Distanz einsetzen.

    Ich bewege mich meist in der Stadt, da ist für mich persönlich ein Spray mit Strahl besser geeignet damit ich keine Unbeteiligten treffe. Wenn für Dich ein Nebelspray besser geeignet ist ist das doch ne gute Sache. Dann hast Du die zu Dir passende Waffe gefunden. Und Du wirst einen Angreifer viel sicherer treffen. Und die Ergänzug durch den JPX erweitert die Möglichkeiten nochmal.

  • Die Statistik habe ich glaube ich im Buch "Combatschießen" von Metzner/Friedrich gesehen (bin grad nicht zu Hause). Über das Buch kann man geteilter Meinung sein und ich weiß nicht, inwiefern die Statistik stimmt. Allerdings entsprechen die Daten wenigstens in etwa Angaben über OC-Versagen aus den USA, wobei die deutschen Erfolgswerte geringer als dort angegeben werden. Da kein Verteidigungsmittel in allen Fällen und sofort funktioniert, muss man mit den Schwächen von OC und CS eben leben.

    Mit den Polizisten, die jemanden, der wirklich aggressiv ist, unter Kontrolle bringen müssen, kann man wirklich nur Mitleid haben. Man kann es keinem recht machen. Die üblichen Kritiker, z.B. Journalisten, selbst wenn sie nicht von vornherein voreingenommen sind wie der übliche "Bürgerrechtler", haben ihre beeindruckende Lebenskenntnis ja meist aus Filmen, wo alles immer so leicht geht. Mit Youtube ist zwar eine fantastische Möglichkeit zur Teilerforschung der ernüchternden Wirklichkeit eröffnet, aber man bleibt wohl lieber bei seinen bequemen Vorurteilen.

    Bei SV gehe ich immer von gravierenden Fällen aus, d.h. mehrere entschlossene und aggressive Angreifer mit oder ohne Waffen und keine Fluchtmöglichkeit. Für Kneipenrangeleien oder Machogehabefolgeprügeleien brauche ich keine Methoden, weil ich solchem Unsinn immer aus dem Weg gehe. Kuschel-SV ist mir daher zuwider, wenn, dann sieht es auch übel aus.

    Der JPX ist halt ziemlich klobig, ich mag zwar das Konzept, aber ich trage zunehmend den kleinen Bruder Jet Protector als Ergänzung meines Foxlabs.


    Noch zwei Bemerkungen:

    1. Die Feststellung zum JPX4 dauert verdächtig lange. Wenn ich mir so die letzten Bescheide ansehe, könnte es Probleme geben, weil das Teil als den Schußwaffen vergleichbares Gerät zum Verschießen von Kartuschenmunition eingestuft werden könnte. Dann ist Essig mit Einsatz in Deutschland, da die OC-Kartuschen verbotene Munition wären. Hoffentlich habe ich Unrecht.

    2. Beim Bericht über die Kubotan sollte vielleicht zum MTS noch darauf hingewiesen werden, dass das BKA die ähnlich geformten Geräte zwar nicht als Schlagringe, aber als Hieb- und Stoßwaffen eingestuft hat (§ 42a WaffG läßt grüßen). Da MTS ja aber ein "Massagegerät" ist (hüstel), könnte es diesbezüglich mehr Glück haben. Die Auslegungskünste des BKA lassen auch mir als Jurist immer wieder "Freudentränen" in die Augen treten.

  • Der JPX ist halt ziemlich klobig, ich mag zwar das Konzept, aber ich trage zunehmend den kleinen Bruder Jet Protector als Ergänzung meines Foxlabs.


    JPX ist doch der Jet Protector, wenn ich das richtig sehe. Meinst du vielleicht mit dem kleinen Bruder den Guardian Angel II?

  • Wer mal einen JPX selber getestet und erlebt hat, der weiß wie wirkungsvoll er ist :thumbsup:

    Kein Vergleich zu einem Spray. Das sage ich nicht nur, weil ich die JPX jahrelang vertrieben habe, das schreibe ich aus vielen Test´s.

    Aber die einen bevorzugen eben ein Spray, die anderen eben einen JPX.

    Grüße aus der Eifel, Patrick :winke:

  • @ Tiju

    Wir scheinen eine unsichtbare Gedankensynchronisierung zu haben :)

    Ich habe gestern abend eine Ergänzung zu meinem JPX Bericht geschrieben, die noch nicht freigeschaltet ist. Ich vermute nämlich hinsichtlich der Zulassung das Selbe. Die OSA WASP wurde nämlich mit genau dieser Begründung nicht als Tierabwehrgerät zugelassen. Die ist technisch/rechtlich sehr ähnlich. Nur mit dem Unterschied, dass die OSA WASP auch für Gummigeschosse, Signalmunition geeignet und vorgesehen ist. Hoffentlich lässt das BKA den JPX4 zu!!!


  • JPX ist doch der Jet Protector, wenn ich das richtig sehe. Meinst du vielleicht mit dem kleinen Bruder den Guardian Angel II?

    Ja, hab ich mich auch gefragt. Gemeint ist wohl der kleine Jet Protector DS-201, der so aussieht wie der erste Guardian Angel.

    Der Guardian Angel II bekam dann diesen angedeuteten kleinen "Pistolen"-Griff, Jet Protector DS-201 und Guardian Angel hatten den noch nicht.

    (Bezüglich der Brauchbarkeit dieser Teile für den "V-Fall" habe ich persönlich (Meinung) allerdings erhebliche Zweifel, aber gut ...)

    Edit : Um es milde zu formulieren ... besonders, wenn ich an die reißerische Werbung zurückdenke, mit der damals dieses Produkt Jet Protector DS-201 / Guardian Angel auf den Markt geworfen wurden : "Der Nachfolger des Pfeffersprays" (!!) Lächerlich, da kann man sich mal ein paar Filme auf YouTube ansehen, dann weiß man Bescheid. Könnte mich immer noch ärgern über diesen Unsinn, der sogar in einer deutschen Talkshow wörtlich genau so über den Sender ging, von einer Ösi(?)-Braut (o.ä.), die eigentlich allg. zu SV-Möglichkeiten befragt wurde, aber (unausgesprochen) wohl irgendwie am Vertrieb dieser Sachen beteiligt war. Jedenfalls, auf diese genannten Teile sollte man sich meiner Meinung nach lieber nicht verlassen ... Übrigens : stolze 6 (!!!) ml Wirkstoff je Schuss beim Guardian Angel II ... und NEIN, das ist KEIN Tippfehler ...

    3 Mal editiert, zuletzt von a.neumann (12. Mai 2015 um 19:51)

  • @ mars2014: Ja, ich meine den früheren normalen Jet Protector (ohne JPX) oder wie er jetzt scheinbar heißt, Guardian Angel II, der 6 ml Gel mit 50 m/sek verschießt statt der 10 ml und 120 m/sek des JPX. Sorry für die ungenaue Bezeichnung. Ich hab die Version mit Pistolengriff und ein spezielles Kydex-Holster dafür.


    @ Ritztec: wieso sollte der JPX wirksamer sein als ein normales Pfefferspray? Beide nutzen OC. Das Capsaicinoid-Verhältnis (sozusagen eine der besseren Formeln für die Menge der wirksamen Anteile) im JPX-Gel liegt bei 2-3%, was sehr gut ist, bei guten hier erhältlichen Pfeffersprays (UDAP-Produkte gibt es hier leider nicht) bei 1,3 bis 2 %, was ausreicht. Bärenspray in den USA darf nicht unter 1% enthalten, die meisten liegen bei 2%.

    Die hohe Geschwindigkeit des JPX trägt meines Erachtens nicht besonders viel zur Wirkung des OC bei, allerdings macht es das Gerät sehr windunempfindlich und das OC kommt schnell an. Es ist relativ leicht, durch Einsatz von Arm oder Jacke oder Mütze Strahl-, Schaum- oder Gel-Sprays auszuweichen, das geht beim JPX weniger.

    OC wirkt grob gesagt auf zwei Wegen: einmal wird eine Art entzündliche Wirkung an Augen und Haut hervorgerufen, der sehr schmerzhaft ist und in der Regel zum krampfhaften Schließen der Augen führt. Diese Wirkung erzeugen alle Darreichungsformen, in abnehmender Schnelligkeit von Nebel-Strahl-Schaum-Gel. Mit Willensstärke und Training können Personen sich durch diesen Schmerz zwingen und trotzdem weiterkämpfen. Das kann man gut an den vielen Videos zum Polizeitraining in den USA sehen. Wieso diese Tests nicht vollkommen aussagekräftig sind, darauf will ich nicht weiter eingehen. Die zweite, verlässlichere Wirkung ist eine Verkrampfung mit unweigerlichem Hustenreiz, sofern Wirkpartikel tiefer in den Atmungstrakt eindringen. Bei Strahl, Schaum und Gel ist mit so einer Wirkung kaum zu rechnen.

    Ich behaupte daher mal, der JPX ist in Bezug auf die OC-Wirkung weniger wirksam als die besten Sprays am Markt. Außerdem muss man mit dem Teil erst mal treffen. Ich finde es schwierig, sich bewegende Ziele mit einer Schußwaffe zu treffen, wenn man sich selbst bewegt, das muss man üben. Beim JPX muss man aber dazu nicht den größeren Rumpf, sondern den sich schneller bewegenden kleinen Kopf (bzw. das Gesicht) treffen. Wie oft übt man mit dem JPX? Ich habe bisher 8 Magazine, also 16 Schuß verschossen. Reichlich wenig für ein Training, oder?


    @ a.neumann: ich habe auch ein paar Bedenken zur Tauglichkeit der Jet Geräte. Allerdings ist die geringe Windempfindlichkeit Gold wert. Dazu kommt die weitgehende Klimaunabhängigkeit, die Spraydosen sind da problematischer. Außerdem positiv ist die Pistolenform, die den schnellsten Einsatz ermöglich. 6 ml oder 10 ml halte ich eigentlich für ausreichend. Wenn man denn das Gesicht trifft... In der Realität stehen die "Testpersonen" sicher nicht so schön ruhig rum wie bei den üblichen JPX-Testvideos.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tiju (13. Mai 2015 um 08:59)

  • Tiju: Laut deiner Schilderung gehe ich davon aus, das DU den JPX noch NICHT selber getestet hast; also ist deine Aussage nur eine Vermutung. ICH dagegen habe den JPX sowie mehrere andere Sprühgeräte und Sprays sehr ausgiebig getestet; daher meine begründete Aussage, das der JPX hoch-wirkungsvoll ist. Alleine der hohe Druck des abgeschossenen Strahls ist sehr heftig.

    Ich dementiere ja gar nicht die Effektivität eines guten Sprays, nur ist m.M.n. ein JPX effektiver. Danke für die Belehrung über die Wirkung etc. von OC, aber ich denke mal, das ich ganz gut in diesem Bereich sach-u. fachkundig bin. ;^)

    Zum Thema treffen mit dem JPX: Also in der Regel benutzt man doch den JPX wenn man von vorne angegriffen wird; oder ?( D.h., ich stehe und schieße auf den Angreifer, der sich mir von vorne auf mich zu bewegt. (...Angreifer ist natürlich ein böser Kampfhund). Wo liegt da also das Problem ?(

    Denke aber, wir kommen hier zu keinem gemeinsamen Nenner; daher, du hast deine Meinung aus gut denken raus und ich habe meine Meinung aus vielen verschiedenen Test´s.

    Grüße, Patrick.


  • Ich hab hier noch ein paar Flyer von der IWA hochgeladen die zum Thema passen. Das ist ein neues Tierabwehrgerät von WASP dass Hunde durch Knallgeräusche vertreiben soll. Der OSA-WASP Flyer ist der für den deutschen Markt. Und dann noch einen vom JPX4

  • Und hier noch Werbung für ein Markierspray was leider noch nicht auf dem Markt ist. Es soll sichtbaren Farbstoff, UV Farbstoff und Reflektionspartikel enthalten.

    Werbung für die neue OSA Pistole im Kaliber 15x40.

    Und ein nie produziertes Zubehörteil für den JPX. Das ist ein Sensor, der beim Unterschreiten des Mindestabstandes Alarm gibt. Die Idee war zwar witzig, aber natürlich auch etwas sinnlos.

  • Zitat

    Ich habe gestern abend eine Ergänzung zu meinem JPX Bericht geschrieben, die noch nicht freigeschaltet ist. Ich vermute nämlich hinsichtlich der Zulassung das Selbe.



    Ich stelle die Ergänzung zu Tierabwehrgerät Jet Protector JPX mal hier rein, da JPX was anderes ist als JPX4, man auf Beiträge im Testforum nicht an gleicher Stelle antworten kann und er allen, die seit der Erstellung online waren, nicht mehr als neu angezeigt wird.

    Die "blinden" Dateianhänge nicht beachten, sowas bleibt nicht aus beim Beitrag kopieren.

    gilmore


    Da das BKA den Feststellungsbescheid "Einstufung eines Reizstoffsprühgerät OC Defender der FIrma German Sport Guns GmbH vom 27.01.2015" erlassen hat kann man nun darauf schließen was das Problem an der Zulassung des JPX4 ist. Die genannte Waffe von GSG ist die OSA WASP. Eine Kipplaufpistole für Gummigeschosse aus Russland. Diese sollte nun als "Tierabwehrgerät" in Deutschland auf den Markt gebracht werden. Das BKA hat aber festgestellt, dass es sich um eine Waffe zum Abschuss von Kartuschenmunition handelt. Die Waffe ist WBK pflichtig und die Kartuschenmunition (18x45) muss von der PTB zugelassen werden. Vermutlich, damit sie in die Liste der zugelassenen Kartuschenlager aufgenommen wird. Der Aufdruck "Tierabwehr" ist also nicht ausreichend zur Zulassung dieser Waffe in Deutschland.
    Da der JPX4 nun kein Wechsel- Einwegmagazin mehr hat, sondern einzelne "Patronen" oder "Kartuschen" die in eine Art "Patronenlager" geladen werden, läuft der JPX4 Gefahr ebenfalls nicht zugelassen zu werden. Der einzige Unterschied der ihn jetzt noch zulassungsfähig machen kann ist, dass es dafür keine Gummigeschosse, Leuchtgeschosse usw. gibt, wie bei der OSA WASP.
    Hoffen wir das Beste, damit diese Waffe bei uns auf den Markt kommt.

  • Auf die OSA Pistole wirst Du dir in D wohl keine Hoffnung machen brauchen.
    Das BKA hat die 2 schüssige Variante davon als Schusswaffe gleichgestellt, weil das Tierabwehrgerät baugleich mit der Signalpistole ist. Bei der 4-schüssigen Variante dürfte das dann ähnlich sein.

  • Tiju: Laut deiner Schilderung gehe ich davon aus, das DU den JPX noch NICHT selber getestet hast; also ist deine Aussage nur eine Vermutung. ICH dagegen habe den JPX sowie mehrere andere Sprühgeräte und Sprays sehr ausgiebig getestet; daher meine begründete Aussage, das der JPX hoch-wirkungsvoll ist. Alleine der hohe Druck des abgeschossenen Strahls ist sehr heftig.

    Ich dementiere ja gar nicht die Effektivität eines guten Sprays, nur ist m.M.n. ein JPX effektiver. Danke für die Belehrung über die Wirkung etc. von OC, aber ich denke mal, das ich ganz gut in diesem Bereich sach-u. fachkundig bin. ;^)

    Zum Thema treffen mit dem JPX: Also in der Regel benutzt man doch den JPX wenn man von vorne angegriffen wird; oder ?( D.h., ich stehe und schieße auf den Angreifer, der sich mir von vorne auf mich zu bewegt. (...Angreifer ist natürlich ein böser Kampfhund). Wo liegt da also das Problem ?(

    Denke aber, wir kommen hier zu keinem gemeinsamen Nenner; daher, du hast deine Meinung aus gut denken raus und ich habe meine Meinung aus vielen verschiedenen Test´s.

    Grüße, Patrick.


    Äh, ich habe doch geschrieben, dass ich bisher 8 Magazine mit dem JPX verschossen habe. Außerdem habe ich ca. 7 oder 8 "kleine" Jet-Geräte verbraucht sowie knapp 20 Spraydosen. Ok, das ist vielleicht nicht viel, jedenfalls verglichen mit den hunderten von Schüssen, die ich mit anderen Waffen aus der Bewegung abgegeben habe. Selbst wenn sich der Angreifer (hoffentlich nur einer, bei zwei Schüssen) auf dich zubewegt, zirkelst du doch wohl aus, also gibt es auch laterale Bewegung. Wenn der Angreifer den Kopf abwinkelt, die Mütze oder Kapuze vorzieht und den Arm davor hält ist das auch nicht schön, wenn man genau das Gesicht treffen muss.

    Ich habe mich selbst noch nicht mit dem JPX angeschossen (bei mir wirkt übrigens Pfeffer weitaus schlechter als CS). Aber es gibt ja einige Videos darüber im Netz und eine erheblich andere Reaktion der Getroffenen als bei solchen, die ein Spray abkriegen, kann ich nicht entdecken. Die hohe Geschwindigkeit und so eine Art Mini-Aufprallschock sorgt bei manchen, die nicht absolut voll Adrenalin oder Drogen stecken, vielleicht für ein zusätzliches Erschrecken und Innehalten, das wäre schon wertvoll.


    @ hanspeterdieter: gute Zusammenfassung. Das deutsche Waffenrecht ist schon klasse. Ich fühle mich jedesmal, wenn ich es durchlese, ein kleines bißchen sicherer. :^)

    Einmal editiert, zuletzt von Tiju (13. Mai 2015 um 15:09)