Tiefe Macke im Holz

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 3.115 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. April 2015 um 17:22) ist von Einar_von_Äuch.

  • Hallo zusammen,

    ich brauche mal einen Tip von einem Holzwurm, bzw jemandem, der ähnliches schonmal restauriert hat:

    Ich habe eine ca. 40 Jahre alte Hawken Rifle in absolut erstklassigen Zustand geerbt. Sie hat aber drei ca. 3x4 mm große und sehr tiefe Macken im Holz (Foto). Da der Schaft sonst wirklich einwandfrei ist, würde ich gerne gezielt nur hier ausbessern. Geht das? Macht das Sinn? Ich erinnere mich an so Art Wachsstifte, die es im Baumarkt gibt. Taugt sowas? Was würdet Ihr machen?

    Danke schonmal im Vorraus!

  • Heißes Wasser auf die Stelle und trocknen lassen. Mehrmals hintereinander. Die eingedrückten Holzfasern quellen dadurch auf und kommen wieder nach oben.
    Beschleunigen läßt sich der Vorgang durch ein Dampfbügeleisen.
    Natürlich zum Schluß beischleifen und Lack drüber.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Ganz kommt das so nicht raus. Die verbleibende Delle kann
    man gut mit Schellack auffüllen. Das Wachs hält nicht lang.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Die Methode mit Bügeleisen funktioniert aber nur, wenn die Fasern gequetscht und nicht gerissen sind.

    Der Feldwebel beim erklären des MG 3: "das ist ganz einfach damit zu schießen. erst auf "F" wie Frieden stellen und dann Blei in die Heide...

    >>> BDS <<>> SGSSV <<>> SV- Birkwitz-Pratzschwitz e.V. <<<

  • Wenn man´s richtig macht bleibt bei der Tiefe auf dem Foto keine Delle.
    Es kommt sogar eher zu einem Überstand den man sehr gut auf das Niveau rund um die vorherige Macke abschleifen kann.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Hab ich meiner ausbildung mehr als genug gelernt, wie man solche macken ausbessert.. Vorallen bei lackierten und gebeizten Oberflächen

    Der Feldwebel beim erklären des MG 3: "das ist ganz einfach damit zu schießen. erst auf "F" wie Frieden stellen und dann Blei in die Heide...

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  • @ Trabantino

    Der Kommentar bezog sich auf die vorherige Bemerkung.

    Vor Jahrzehnten hat mir das mal ein Möbelrestaurator gezeigt, und ich hab´s seitdem zigmal erfolgreich angewandt.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Die Fasern sind sichtbar gerissen.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • So, hab das nun mit heißem Wasser und Dampfbügeleisen probiert. Da tut sich leider garnichts.
    Und ich hab mal mit Lupe geschaut. Die Fasern sind wirklich gerissen.
    also, ich werde um das Füllen nicht herum kommen. Aber womit genau?
    Schellak in welcher Form? Und wie gehe ich vor?

  • Ob Schelllack hierbei so gut ist bezweifel ich etwas. Dazu sollte man wissen, WAS Schelllack ist. Schellack ist der Kot der Schelllacklaus. Dieser ist mittels Alkohol löslich. D.h., kommst du mal mit Alkohol an diese Stelle, geht der ganze mist wieder ab.
    Bei soetwas nehme ich klarlack. ich tropfe etwas davon in so eine stelle und warte bis er hart ist. dann ein wenig anschleifen, bis die stelle matt ist. dies wiederhole ich, bis die delle aufgefüllt ist. danach etwas großzügiger schleifen und mit klarlack beilackieren.


    Mein Tipp: Wenn ein Schaft neu klarlackiert werden soll, am besten Treppenlack nehmen. Dieser is kratzfest. Gibt es auch in Matt, Seidenmatt, Glänzend.

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  • Schellack gibt es in trockener Form als "Platten" und flüssig, der
    ist dann mit Alkohol verdünnt. Der Vorteil ist die Schichtbildung
    die man mit Kunstharzlack nur sehr schwer hinbekommt. Das
    Beilackieren mit Lack erfordert einige Erfahrung.
    Im Prinzip kann man beide Formen verwenden, allerdings ist in
    der flüssigen Form viel Alkohol und wenig Lack, das dauert dann
    länger.
    Am Ende kann man das ganze leicht mit einem Baumwolltuch
    polieren ohne den umgebenden Lack zu beschädigen und ggfs.
    ölen.
    Wenn man zu viel aufgetragen hat ist das mit Alkohol leicht zu
    wieder zu entfernen. Der Schellack verzeiht also auch Fehler.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • besorg dir einen wachsstift in der farbe und lass dass dannmit feuerzeug erhitzt in die delle tropfen und kalt werden bloß kein schleifpapier.
    den uberstannd kann man mit ner messerklingenrückseite abschaben

    das mit aufquellen konnte wirklich nicht gehen das geht nur bei dellen ohne faserbruch , das kenn ich jahrelang von versuchen.

    mit dem wachs kannst du die tiefe der delle kaschieren für die optik .aber unsichtbar wird sie nie sein.

    gruß eike

    INVICTUS

  • Mit Sekundenkleber und Schleifstaub (ggf. von innen gewinnbar) von gleichem Holz auffüllen und dann
    verschleifen.
    Ist mit etwas Geschick eine nachher kaum mehr sichtbare Mikroreparatur.

    Sekundenkleber 5 Stk. für ein Euro aus dem Tedi oder so ist ideal.

  • Mit Sekundenkleber und Schleifstaub (ggf. von innen gewinnbar) von gleichem Holz auffüllen und dann
    verschleifen.
    Ist mit etwas Geschick eine nachher kaum mehr sichtbare Mikroreparatur.

    Sekundenkleber 5 Stk. für ein Euro aus dem Tedi oder so ist ideal.

    Genau das habe ich schonmal gemacht. Allerdings mit 2-K-Klebstoff. Ich befürchte, Sekundenkleber bindet da nicht richtig und wenn doch, dann unkontrolliert. Müsste man mal probieren. Allerdings ist das Holz gebeizt oder anders wie gefärbt, unter der Schaftkappe und unter der Patchbox sieht man Buche-hell. :S

  • Hallo,
    bei mir haben die Reparaturmaßnahmen mit dem Superkleber immer gut geklappt, war tw. wirklich nicht mehr sichtbar.

    Aber das kommt natürlich immer auf den Umstand an, überarbeitet man den Schaft anschliessend, dann ist so eine Reparatur
    natürlich einfacher, als eben nur auf einem begrenztem Raum. Um Überstände zu entfernen sind Schlüsselfeilen ganz gut, besser noch ein Dremel,
    je nach Aufsatz kann man punktuell arbeiten.
    Auch habe ich den Überstand schon mittels einer Rasierklinge, oder Cutterklinge (stabiler) quasie abhobeln können, ohne den Bestand zu beschädigen.

    Eine sooo einfache Reparatur ist es nicht, da Superkleber sehr dünnflüssig ist, und wenn der einem mal quer über den Schaft läuft und man den wieder entfernen muss....
    wird schwer fluchen! Tw. geht das nicht mehr ohne Spuren zu hinterlassen. Das Zeug wird ratzfatz hart und schleift man, oder poliert man weg, dann werden diese Stellen
    oft ungewollt glänzig.... und der Rest ist seidenmatt :whistling:

    Die Farbe so hinzubekommen ist natürlich meist auch nicht einfach, dazu müsste man das Pulver vorher einfärben und trocknen lassen, oder eben irgendwie passend machen.
    Je nachdem hab ich mit Feuerzeug, beigemischtem dunklem Lack.... solche Sachen schon repariert, sei es an Schäften, Instrumenten....

    Ich denke es ist nicht schlimm, wenn es nachher sichtbar bleibt, aber das Loch eben sauber zu ist und vor allem man es nicht verschlimmbessert.

    Am besten ringsum abkleben mit Paketband den Schaft hinlegen und immer wieder tropfenweise den Superkleber ins Loch und dann am Rand poitionierten Schleifstaub mit Zahnstocher oder
    Ohrstäbchen (Watte abschneiden) einbringen, hab das dann auch schon mit dem Daumen plattgedrückt, aber ein Stuckeisen geht besser, oder ein alter Löffel...drücken und dabei drehen, dann
    pappt es nicht fest, bzw. bricht das Werkzeug von der Klebestelle ab, ohne, dass man den ganzen "Rotz" wieder rauszieht.
    Das hält eh supergut, da der Kleber so dünnflüssig ist und vom Holz aufgesaugt wird, bzw. der Schleifstaub den Kleber sofort aufsaugt und das ganz dadurch auch sehr schnell reagiert, vor allem, wenn man dann
    noch verdichtet.... im Prinzip wie beim Zahnarzt :D ...wenn er ne Füllung macht. Und wenn eben nicht viel Überstand ist, dann darf man auch schneller wieder ausspülen und gehen... weil weniger schleifschleif ;)
    Eigentlich ist das auch so die Vorgehensweise, nur, dass der Patient halt stillhält und nicht rumjammert ;(
    :thumbsup:

    Mit dem Superkleber liessen sich bestimmt auch Zahnfüllungen machen 8o ... das Zeugs is sowieso genial, mit Watte, oder einer Mullbinde kann man daraus etwas in einer Art Glasfaser herstellen, was sofort aushärtet (Fön)
    und mit dem man echt stabile Reparaturen hinbekommt, bei gerissenen Gehäusen (Hinterkleben), ausgenudelte Gewinde flott machen und und und..... einen lockeren Hammerkopf bombenfest bekommen

    ihr seht... ich habe immer mind. 10 Tuben auf Lager 8)