Füllen Pressluftkartusche Luftpistole

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 16.200 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Januar 2015 um 17:51) ist von LuPi Luke.

  • Hallo Zusammen

    Ich habe eine technische Frage über das Befüllen von Druckluftkartuschen, hier der Hintergrund:

    Da nun Winter ist, schiessen wir in unserem Verein Luftpistolen auf 10 Meter. Weil ich mich nicht mehr mit den Leihwaffen herumquälen wollte, habe ich mir eine Morini-Matchluftpistole gekauft. Diese funktioniert mit einer Pressluftkartusche, welche, voll aufgepumpt, 200 Bar Druck aufweist.

    Im Verein selber pumpen die Leute ihre Kartuschen entweder mittels Handpumpe auf, oder befüllen sie mittels einer Pressluftflasche. Ich habe meine Kartuschen bis jetzt auch mit der Handpumpe des Vereins aufgepumpt. Jedoch sagen gewisse Leute, dass das Pumpen mit einer Handpumpe problematisch sei, da so Kondenswasser in die Kartusche gelangt.

    Kann mir hier jemand sagen ob es sich lohnt eine Flasche für umgerechnet 250 Euro zu kaufen, oder ob meine Kartuschen 12 Jahre lang ein Aufpumpen mit einer Pumpe überleben?

    Jetzt schon vielen Dank für jede Antwort!

    Gruäss

    Pistolen, (9mm, .45 ACP) Colt Python 6'', (.357 Magnum) Morini Matchpistole, (.177 Diabolo) Jagdgewehr (7.5x55mm)

  • Die Flasche muss auch keine 250 Euro kosten. Das geht deutlich günstiger. Sogar billiger als die Pressluftpumpe. Das Problem ist eher ob und für wieviel du die Flasche befüllen lassen kannst?

    Pumpe geht auch, Kondenswasser gibts auch dabei. Kommt auf die Innereien in der Morini an ob die darauf empfindlich reagieren. In meine Gewehre kommt nur Luft aus der Flasche.

  • Ein Hobby mit dem Begriff "lohnen" zu bringen, ist sinnlos, insbesondere wenn wirtschaftliche Aspekte führend sind und es nicht um eine vergleichende Auswahl geht. Das mal vorweg.
    Das Problem des Kondenswasser ist bekannt. Deswegen verfügen alle Pumpen oder Kompressoren über ein Trocknungselement. Bei Handpumpen muss es regelmäßig gewechselt werden. Ob nun die Handpumpen prinzipiell mehr Wasser in der gepumpten Luft lassen als Kompressoren kann ich nicht sagen. Aber da die Filterpatronen nicht gerade billig sind und auch nicht um die Ecke erhältlich sind, steht zu befürchten, dass bei privaten Pumpen am nötigem Filterwechsel gespart wird.
    Übrigens ist das Kondenswasser bei den Kartuschenherstellern gefürchtet und mit ein Grund für den vorgeschriebenen 10 Jahren Austausch der Kartuschen. Auch bei Alukartuschen ist eine Innenkorrosion möglich, insbesondere an den Schraubteilen bzw. Gewinden.

    Zum Trost sei erwähnt, dass Pressluftflaschen nicht 250 € kosten müssen. Eine 5 od. 10 L Flasche ist ausreichend. Evtl. bekommt man auch günstig eine Flasche mit abgelaufenen TÜV und man kann diese am Wohnort günstig prüfen lassen.
    Die reine TÜV-Prüfung kostet etwa 15 €, ein evtl. nötiges neues Ventil kostet nochmal so viel. Auch eine Neulackierung machen die Betriebe mit. Aber da diese bei Pressluft zweifarbig (grau/grün) ist, kostet das nochmals etwa 40 €.
    Eine neue 10 L Flasche incl. TÜV kostet etwa 140 €. Aber Achtung, ab dieser Größe werden die schwer und unhandlich. Die nächst größere 20 L Flasche kann man kaum mehr alleine tragen.
    Man sollte die Größe auch von der Füllmöglichkeit am Wohnort machen. Hat man ein Tauchshop um die Ecke, würde ich 5 od. max 10 L nehmen.

  • Ich sehe schon, ich werde mir wohl eine Flasche zutun müssen. Da ich in der Schweiz wohne, ist das Nachprüfen einer Flasche teuer. (so um die 80 Euro, schätze ich)
    Also werde ich mir eine neue Flasche kaufen, vielleicht in einem Tauchshop, oder sonst bei einem Waffenhändler.

    Vielen Dank für die hilfreichen Antworten, werde die Vereinshandpumpe nun meiden:-)

    Pistolen, (9mm, .45 ACP) Colt Python 6'', (.357 Magnum) Morini Matchpistole, (.177 Diabolo) Jagdgewehr (7.5x55mm)

  • Bei ner 300er solltest du dir noch ne Überfüllbrücke mit zulegen...die macht noch mals ~ 50€...

    Kann man machen, aber normalerweise nur nötig bei Kartuschen mit Schnellfüllanschluß.

    Ein Adapter reicht bei Kartuschen die man entnehmen kann völlig aus.

    Gruß Udo

  • Wenn Du eine Feuerwache in der Nähe hast, kannst Du dort Deine Flasche füllen lassen.
    Vielleicht gegen einen Obulus für die Kaffekasse.
    Diese Luft ist nahezu trocken. Da sie entfeuchtet wird.

  • Mit eine 200 Bar Flasche leider nur 1 mal.


    Was denn keine Aussage ist.
    Denn man muss die Kartusche nicht immer bis an ihrem 200 Bar Maximaldruck auffüllen. Bei meiner FWB P44 ist die Angabe etwa 160 Schuss bei 200 Bar Ausagangsdruck bis zum anfänglichen roten Bereich zum Minimaldruck. Bis dahin bleiben alle Schüsse im Regelbereich des Regulators, d.h. sie schießt immer mit gleichen Druck und maximaler Präzision.
    Wenn man nun mit den nachfolgenden Füllungen aus der Vorratsflasche die Kartusche nicht mehr auf volle 200 Bar bekommt, sondern mit jeder Füllung ein paar Bar weniger - und mehr ist das nicht - kann man halt nicht mehr die theoretische Anzahl Schüsse machen. Aber pro Schießstandbesuch macht man ohnehin niemals 160 Schüsse hintereinander ohne Nachfüllmöglichkeit. Erst wenn die Kapazität incl. einer Reserve das für einen Schießabend nicht mehr auszureichen droht, muss man die Vorratsflasche neu befüllen lassen. Wie benutzen eine 5 und 10 L Flasche. Die 5 L wird als erstes benutzt und das dauert mehr als ein halbes Jahr, bis diese auf etwa 120 Bar abgesackt ist, was dann eine Neufüllung notwendig macht. Da wir hier für eine Füllung etwas weit fahren müssen und das für den Füllpreis von 3,50 € alleine nicht wirtschaftlich erscheint, habe ich mal ne günstige 10 L Flasche dazu gekauft.
    Es ist aber richtig, dass eine 300 Bar Flasche größere Kapazitäten hat. Aber eine (richtige) Füllbrücke mit Druckminderer auf 200 Bar kostet auch fast so viel, wie eine neue Flasche selbst. Daher sollte man diese Möglichkeit und/oder die Größe der Flasche vorrangig der Füllmöglichkeit fest machen. Deswegen schrieb ich schon vorher, für denjenigen, der einen Tauchshop oder andere Füllmöglichkeit im Ort hat, kann sich die großen und unhandlichen Flaschen sparen.

  • Denn man muss die Kartusche nicht immer bis an ihrem 200 Bar Maximaldruck auffüllen. Bei meiner FWB P44 ist die Angabe etwa 160 Schuss bei 200 Bar Ausagangsdruck bis zum anfänglichen roten Bereich zum Minimaldruck. Bis dahin bleiben alle Schüsse im Regelbereich des Regulators, d.h. sie schießt immer mit gleichen Druck und maximaler Präzision.

    Das ist ein guter Anhaltspunkt. Wenn ich davon ausgehe, das die Kartusche ca. 0,1 l Inhalt hat, komme ich zu folgendem Ergebnis:

    Wenn man sich das so anschaut, ist eine 200 Bar Flasche auf jeden Fall auch eine gute Wahl, vielleicht sogar die bessere wenn es wie hier um kleine Kartusche und niedrigen Verbrauch geht, weil man kein weiteres Zubehör benötigt.

    Gruß Udo

  • Zum Füllen einer 200bar-Kartusche aus einer 300bar-Flasche braucht man keinen Druckminderer. Jeder der das braucht ist wahrscheinlich auch nicht in der Lage einen Wasserhahn zu bedienen. Das das immer wieder vehement behauptet wird zeigt mir nur das derjenige noch nie selber eine 200bar-Kartusche an einer 300bar-Flasche gefüllt hat. Man kann den Fülldruck wunderbar auf 5-10bar genau (vielleicht auch noch darunter, wenn die Skalierung des Manometers fein genug ist) dosieren. Zumal braucht man die 300bar-Flasche ja auch nicht auf 300bar auffülllen lassen. Schon mit 250bar hat man wesentlich mehr Füllungen als mit nur 200bar. Zudem haben meine 200bar-Flaschen nach dem Füllen im kalten Zustand 215bar. Nie genau 200.

    Für eine LuPi bin ich aber auch der Meinung, da langt eine 200bar-Flasche.

  • Ich lasse meinen vorhergehenden Post so stehen, möchte aber hinzufügen das ich damit keinen persönlich angreifen möchte.

    Gern kann ich auch mal ein Video machen wenn ich eine Kartusche auffülle um die Einfachheit zu demonstrieren. Wer keine 300bar braucht kommt auch mit 200bar aus. Ganz klar. Aber füllen aus der 300er Flasche ist wirklich kein Problem.

  • Die Herstellerangabe der Anzahl Schüsse je Kartuschenfüllung sollte man nicht ohne zu hinterfragen einfach so stehen lassen. Nach meiner Erfahrung packt kaum eine Kurzwaffe diese Zahl wenn sie normal eingestellt ist. Im Verein habe ich festgestellt, daß es beinahe sinnlos ist bei 140 bar und darunter noch nachzufüllen, da man ständig am Füllen ist und die Kartuschen gefühlt ständig leer im Training.

    Ich würde auch mit einer 300bar Flasche die 200er Kartuschen füllen. Wie Mark schon sagte geht das völlig problemlos und selbst wenn einem da mal 10 oder 20 bar zuviel in die Kartuschen laufen, dann ist das ebenfalls kein Beinbruch - ist durch den Prüfdruck absolut gedeckt. Mit der Pumpe gebe ich den Kartuschen auch immer gut 10% extra, denn wenn die abgekühlt sind paßt es dann doch recht genau.

    Probleme beim Füllen mit der Handpumpe hatte ich persönlich bis heute noch nicht, will diese aber nicht ausschließen. Aus diesem Grund beabsichtige ich mir auch in naher Zukunft privat noch eine 300er Flasche anzuschaffen, nur muß ich vorher noch klären wo ich diese hier in der Nähe sicher füllen lassen kann.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Hallo Leute
    Aber es ist schon klar, das normalerweise der Fülladapter einer 200 bar Waffe/Kartusche
    NICHT an eine 300 bar Flasche passt... :S ...wer also 200 bar Kartuschen aus einer 300 bar Flasche füllt,
    hat mit hoher Wahrscheinlichkeit gebastelt... :whistling:

    Gruß Wolf...

  • Da braucht man nix basteln. Man nimmt einfach einen Fülladapter um 300bar-Flaschen an 200bar-Armaturen zu füllen und schraubt den in die Flasche. Da rein kommt der 200bar-Füllstutzen der Waffe. Fertig.