Kolbendichtung Ölen?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 5.107 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Juni 2014 um 08:19) ist von LuPi Luke.

  • Morgen,

    ich habe bei meinem Diana 25D letztens Feder sowie Kolbendichtung getauscht, und habe mit so wenig Fett und Öl wie möglich gearbeitet. Die Dichtung habe ich nur einmal kurz mit Balistolöl eingerieben, damit ich sie leichter durchbringe, das wars dann aber auch schon wieder.
    Ich kann nun eine sehr schwankende Schussfrequenz feststellen. Auch schafft es das Gewehr nicht, auf 10meter Pappe zu Lochen. Die Gewehre im Verein, mit eingestanztem F und somit unter 7,5J schaffen dies ohne Probleme. Das 25D sollte ja angeblich 12J in der Originalausführung haben, doch die nicht sauber gelochte Pappe spricht da etwas anderes (Lebe in Österreich, das Gewehr wurde vor der "F" Einführung produziert)

    Muss ich die Kolbendichtung wirklich Ölen? Wenn ja, womit? Balistolöl, oder einfach mal mit WD40 reinsprühen?

    Gruß

  • Also dass ne 25D mehr als 7,5J schaffen soll halte ich für ein Gerücht. Dafür ist sie insgesamt zu klein. Lasse mich da aber auch gerne eines besseren belehren. Dennoch scheint deine zu schwachbrüstig zu sein. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du eine Lederdichtung verwendet hast. Dies legt man am besten mehrere Stunden in Motoröl ein und knetet sie bis sie schön geschmeidig ist. Dann sehr gut abwischen und dann einbauen. Im ungeölten Zustand sind die meist nicht flexibel genug und passen sich so dem Kolbenraum nicht optimal an.
    Grüße und herzlich willkommen

  • Also dass ne 25D mehr als 7,5J schaffen soll halte ich für ein Gerücht.

    Damit kannst du natürlich recht haben, wie gesagt, ich habe es nur mal irgendwo gelesen. Ein "offizielles" Dokument dazu seitens Diana habe ich nicht gefunden.

    Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du eine Lederdichtung verwendet hast.

    Richtig.

    Dies legt man am besten mehrere Stunden in Motoröl ein und knetet sie bis sie schön geschmeidig ist. Dann sehr gut abwischen und dann einbauen. Im ungeölten Zustand sind die meist nicht flexibel genug und passen sich so dem Kolbenraum nicht optimal an.

    Alles klar, danke für die Info. Das zusammenbauen des Gewehrs war mit ganz schöner Kraft verbunden, ich vermute, der Büchsenmacher hier hat mir eine eindeutig zu lange Feder mitgegeben. Wie dem auch sei, öffnen möchte ich das Ding, wenn es nicht unbedingt sein muss, nicht nochmal. Reicht es, ein paar Spritzer Balistolöl auf den Kolben zu sprühen? Nach ein paar Schuss müsste sich das doch auch ordentlich verteilen? Kann die schwankende Kraft (sorry, keine Ahnung, wie ich auf "Schussfrequenz" im Startpost kam) damit zusammenhängen? Manchmal locht sie die Pappe sauber, manchmal reißt sie nen rießen Krater mit. Oder bin ich einfach nur zu ungeduldig, für die neue Lederdichtung? Das Gewehr hat nun geschätzt 50 Schuss hinter sich.

    Gruß

  • ...Ich kann nun eine sehr schwankende Schussfrequenz feststellen.....

    Wie es der Zufall so will habe ich gerade das gleiche Problem. Allerdings bei der Diana 25.

    Nachdem das Gewehrchen ein Jahr lang nicht benutzt wurde klemmte ich den Combro an, wobei mir nach den Anzeigen der Mund offen blieb.
    Nacheinander folgende Werte: 184,6 m/s, 236,9, 243,4, 301,0, 213,3
    Sofort wechselte ich das Combro auf ein anderes Gewehr weil ich dachte das Ding sei defekt. Da waren aber die Werte ok.
    Im Schnitt macht meine Diana 25 um die 8,5 Joule.

    Muß ich in den nächsten Tagen mal der Sache auf den Grund gehen.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • 301m/s :wow:

    Da wird aber bestimmt ein ordentlicher Dieseleffekt dabei sein.
    Motoröl an der Lederdichtung wird da schon deutlich besser sein. Ballistol hat einen recht niedrigen Zündpunkt.
    Wenn die Waffe lange Zeit im Schrank stand kann da auch Öl (vom Rostschutz) aus dem Lauf in die Kammer geflossen sein.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • 301m/s :wow:

    Da wird aber bestimmt ein ordentlicher Dieseleffekt dabei sein.
    Motoröl an der Lederdichtung wird da schon deutlich besser sein. Ballistol hat einen recht niedrigen Zündpunkt.
    Wenn die Waffe lange Zeit im Schrank stand kann da auch Öl (vom Rostschutz) aus dem Lauf in die Kammer geflossen sein.


    Ja, die 301 m/s hat mich auch fast vom Hocker gehauen. Das sind beim 0,51 gr. Dia über 23 J !

    Da die Laufdichtung nach der Mehlprobe dicht sein muß, vermute ich auch das Öl über der Kolbendichtung stand.
    Trotzdem werde ich mal nachschauen. Feder und Kolben rausziehen ist ja bei dem Dingelchen kein Problem.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Hammerhart. Hätte ich nicht gedacht. Dieseld die 25 vielleicht. Solche Schwankungen sind schon heftig. Halt uns mal auf dem Laufenden was du rausfindest.

    @ benvei natürlich könntest du etwas Ballistol reingehen. Empfehlen kann ich es aber nicht. Ballistol ist sowieso nicht so sehr geeignet. Da ist motoröl schon besser. Die Gefahr ist, dass du das überschüssige Öl nicht wieder entfernen kannst und es somit zu heftigen Dieseln (entzünden des Öls beim Schuss) kommt. Dabei kann Dichtung und Feder kaputt gehen. Wenn du richtig dosierst und ein wenig einarbeitest dürfte es auch ohne zerlegen gehen. Außerdem ,hast du ja auch selbst bemerkt, muss so ne Lederdichtung eingeschossen werden. 50 Schuss sind da eher untergrenze.
    Das beste ist leider nochmal zerlegen. Hier mal eine wirklich gute Anleitung von der 27 welche auch für die 25d gilt. Da hat sich Thorsten/ LupiLuke viel Arbeit gemacht welche sich aber wirklich gelohnt hat.
    Diana Mod.27 Feder wechseln
    Grüße

  • Bei 23J klappt das aber bestimmt auch mit der Fichte auf 50m :)
    Ich könnte mir vorstellen das das eingezogende Öl aus der Dichtung mit der Zeit "ausschwitzt", da könnte dann schon Öl auf der Dichtung gestanden haben.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Hallo benvei!

    Leider wirst Du nicht darum herum kommen die kleine Dame wieder zerlegen zu müssen!

    Das Leder ist im Lieferzustand hart wie Holz! Wenn das Leder nicht schön massiert wird, dringt das Öl nicht tief genug ein! Wenn Du die trockene Dichtung weiter benutzt, KANN es passieren, das sie aufgrund des trockenen Zustandes bricht oder zerbröselt!

    Zum Thema Ballistol: Ich habe vor einiger Zeit angefangen meine Dichtungen selbst zu fertigen. Um mich über das verformen von Leder zu informieren habe ich div. Lederforen durchstöbert und bin immer wieder auf folgendes aufmerksam geworden!

    Für Leder KEIN Ballistol verwenden. Schon gar nicht zum Einweichen! Ballistol zerstört die "Seele" des Leders, da es die Fasern zerstört! Ich hatte selbst mal ein Dichtung 2 Tage in Ballistol gelegt. Das war danach ein matschiger Klumpen!

    Zum Thema dieseln: Meine Diana 27 hat satte 319m/s geschafft! Die Dichtung war nach 3 Schuss hinüber. Kommt wohl wenn die Kniften länger liegen!

    Dianas der 25er Reihe sind auch schon vor -F- Zeiten nur als 7,5 Joule Versionen vorgesehen. War ja auch ein Jugendgewehr!

    Viele Grüße

    Thorsten

  • .... Das zusammenbauen des Gewehrs war mit ganz schöner Kraft verbunden, ich vermute, der Büchsenmacher hier hat mir eine eindeutig zu lange Feder mitgegeben.

    Meine Lösung zum Spannen und entspannen der Kolbenfeder:

    Die Manfrotto - Studiostativ - Spannvorrichtung. :D

    Die Hülse wird an der Mittelsäule befestigt. Nachdem die Bolzen rausgedrückt sind und der Abzug rausgenommen ist, wird die Mittelsäule mit der Kurbel nach oben gedreht und die Feder entspannt sich. Beim Spannen dann der umgekehrte Weg. Locker, leicht, schnell, ohne Kraftaufwand...


    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • So, hatte den Kolben mal draußen. Tatsächlich, wie vermutet, stand oben auf der Lederdichtung satt das Öl. Die Dichtung zeigte aber nach dem extremen Dieseln keinen Schaden. Sie stammte zusammen mit der Laufdichtung und der Feder von einer Lieferung vorigen Jahres, wurden gewechselt, ohne das ich damals Zeit zum Einschießen hatte.
    Habe dann eben nach ca. 70 Schuß nochmal mit dem Combro gemessen: 201,2 m/s, 200,3, 203,1, 202, 6 und so fort. Alle Werte zwischen 200 und 204.
    Also eigentlich zu viel...

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • @ Thorsten
    Ich habe bis jetzt nur Anleitungen zum bau von Lederdichtungen im englisch sprachigen Raum gesehen. Mich würde es brennend interessieren wie du das machst. Welches Leder nimmst du? Rindsleder? Grüße Jason

  • Jason
    Zündnadel

    Guten Morgen!

    Meine ersten Versuche mit den Dichtungen sahen so aus:

    Falke 50 Druckkolben reparieren! >>> Erledigt!<<<

    Die Idee stammt von hier:

    http://www.pyramydair.com/blog/2007/12/h…iston-seal.html

    Das Leder habe ich bei ebay gekauft. Ob das Rindsleder war? Ich glaube ja. Ist ca. 2,5mm dick! Ich habe immer ein Stück eingeweicht in Wasser bereit liegen, da das Leder so ein -zwei Wochen braucht, bis es weich genug ist!

    Für mich hat das selbst bauen einen großen Vorteil. Ich kann die Dichtung etwas höher bauen als das Original und somit habe ich einen schönen Puffer vor der Füllscheibe!

    Wenn das Leder eingeweicht ist, kommt ein Loch rein, die Füllscheibe wird aufgeschraubt und das Leder ringsherum bis auf einen Rest von ca. 7-8mm weggeschnitten!

    Nicht zu viel stehen lassen, da das Leder sonst wellig wird (s. Bild)! Da muss man sich rantasten!

    Dann in folgender Reihenfolge zusammen geschraubt (v.U.n.O) : Senkschraube M5 o. M6, Rosettenscheibe, U-Scheibe (Dichtungsdurchmesser-2mm) Leder, Füllscheibe, U-scheibe (Durchmesser Füllscheibe), Mutter!

    Das Ganze wird dann in eine Bohrung gepresst. Am Besten geht dies mit einem, dem Füllscheibendurchmesser, entsprechendem Steckschlüssel!

    Zwei Tage mit dem Steckschlüssel drin trocknen lassen (sonst fällt die Dichtung zusammen), rauspopeln und Richtige Höhe abschneiden!

    Eine Zeit lang habe ich mit Pressholz und Alublechen zum bestimmen des richtigen Durchmesser gearbeitet.

    Mittlerweile habe ich von einem sehr netten Forenmitglied ein Leimholzbrett mit verschiedenen Bohrungen bekommen! Geht super damit!!

    Puh, so früh am morgen zu schreiben strengt an! ;^)

    Viele Grüße und ein frohes Pfingstfest!

    Thorsten