Ultraschallgeber zum Reinhängen

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 3.841 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Januar 2014 um 20:03) ist von Floppyk.

  • Guten Abend in die Runde,

    gibt es so etwas wie einen Ultraschallgeber, den man in eine kleine Wanne mit Reinigungsflüssigkeit hängen könnte, um damit ein Einfach-Ultraschallreinigungsgerät zu realisieren? Heizung und so lasse ich bei meiner Blitzidee einmal außen vor. Es geht nur um einen Geber, der mit etwas Leistung schwingt. Fällt da jemandem was ein?

    Gruß, pbwerfer

    Na ja, wenn's der Wahrheitsfindung dient.

  • Was darfs denn kosten und wie groß soll es werden das Gerät.
    Beschreib am besten mal grob was du vor hast und nenne einen Kostenrahmen dann kann ich mal schauen.

    When seconds count, the police are only minutes away.


  • gibt es so etwas wie einen Ultraschallgeber, den man in eine kleine Wanne mit Reinigungsflüssigkeit hängen könnte, um damit ein Einfach-Ultraschallreinigungsgerät zu realisieren?


    Wenn du diese Nebelmacher meinst, die man in eine Steinschale legt um das Ganze effektvoll nebeln zu lassen, muss ich enttäuschen. Für ein Reinigungsgerät braucht man Leistung Mein 4,5 L Gerät hat 2 x 150 US-Leistung plus 150 W Heizung. Wenn die Wandler laufen, macht es auch einigermaßen Krach. Das Wasser schlägt dann auch kleine stehende Wellen.
    Brauchbare US Reiniger brauchen eine größere Wanne, Leistungsschallgeber und eine Heizung. So ein Spaß kostet ab etwa 400 Eur. Dann passt auch ein Griffstück komplett rein. Diese Geräte haben auch mit den Schmuck- und Brillenreinigern nichts zu tun. wie sie denn gelegentlich auch von Aldi angeboten werden.

  • Mit Ultraschallgeber zum Reinhängen meinst Du sicher Kapselschwinger, die man tatsächlich in eine Wanne hängen kann, die allerdings von der Größe her stimmig sein muß.
    Dann brauchst Du neben dem Geber noch den Ultraschallgenerator der die elektrische Energie liefert.

    Auf der sicheren Seite stehst Du mit einem fertigen Ultraschallgerät die es in unterschiedlichsten Größen gibt. Man muß sich nur darüber im Klaren sein für was man das Teil einsetzen will. Je größer die Wanne, um so teurer das Ganze durch eventuell benötigte Reinigungsflüssigkeiten.

    Edit: Hier eine Seite wo man sich ein wenig schlau machen kann. Nicht von mir als Werbung gedacht. http://www.german-sonic.de/produkte/reini…lschwinger.html

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Heizung ist zumindest bei uns wo das Teil stundenlang läuft, vollkommen überflüssig. Das Bad erhitzt sich alleine durchs Ultraschall schon auf gut 60-70Grad

  • Ich kenn sowas ähnliches aus dem Labor. Damit werden Bakteriensuspensionen "sonifiziert".

    Das ist praktisch genau das wonach du gefragt hast, wenn auch zu einem anderen Verwendungszweck. Man hat einen Apparat, den man mit einem Aufsatz ausstatten kann (Ultraschallfinger ), den man in das Gefäß tauchen kann.
    Anschließend kann man Intensität, Dauer und Pulsdauer einstellen. Die Dinger sind so Stark, dass man die Probe kühlen muss ... es schäumt auch teils recht nett und ohne Gehörschutz ist mal gar nichts ;)

    Naja, ich glaube nicht, dass dir das weiter hilft, aber du hast gefragt, ob es sowas gibt und: Ja!

    Kostet allerdings im 4-stelligen Bereich.


    Patrick

  • So, hier mal mein Gerät. Wie sich die 450 W Gesamtleistung aufteilen, bzw. ob die Heizung oder die beiden Schallwandler die 250 W verbraten, weil ich nicht.
    Ich hatte zuvor ein Gerät aus China, sogar mit ganzen 5 L Volumen und seitlichem Wasserablass. Aber die Werbeangabe in der eBay Anzeige von 150 W jeweils Heizung und Schallwandler waren gelogen. Das Teil hatte gemessen das als Gesamtleistung. Die Folge war eine nicht brauchbare Heizung, die Stunden gebraucht hatte um gerade Badetemperatur zu erreichen. Akkustisch lief der Schallwandler, jedoch ziemlich leise. Das allerdings ist kein Maßstab. Als ich dann noch herausfand, dass die Angabe 5 L Volumen sich auf einen reinen rechnerischen Wert bis Oberkannte war und das tatsächliche nutzbare und ausgeliterte Volumen 3 L war, habe ich das Gerät wieder zurück geschickt.

    Der dann bestellte Emag war zwar doppelt so teuer, ist aber eine völlig andere Leistungsklasse. In 10 Min heizen sind gute 60 °C erreicht und der Schallgeber lässt das Wasser brodeln. Man braucht zwar keinen Gehörschutz, aber es brizelt ordentlich, so dass man das ständig neben sich kaum ertragen könnte.
    Wenn man ganze Griffstücke von Kurzwaffen darin baden will, braucht man Geräte um die 4 - 5 L Fassungsvermögen.

    Kurzwaffen reinigen
    Ich rate davon ab, wenn man kein Spülbad aus speziellem Mittel hinterher machen will. Ultraschallbäder brauchen eine spezielle Reinigungsflüssigkeit, jenachdem um welchen Schmutz es sich handelt. Die Ultraschalleinwirkung bewirkt durch die kavitative Wirkung ein Anlösen des Schmutzes. Dann braucht es noch das Reinigungsmittel, was den Schmutz abtransportieren und in Lösung bringen kann. So kann man eine völlige Entfettung erreichen. Griffstücke haben aber auch kleine Federn, Sackbohrungen und andere "Verstecke", wo sich Wassernester bilden. Sind dort Federn, Schrauben oder Stifte drin, wird das rosten. Deswegen muss in solchen Fällen mit einer wasserfreien Spüllösung nachgereinigt werden. Vorher gilt zu prüfen, ob diese meist auf Kohlenstoffverbindung beruhende Lösung nicht das gespülte Material angreift. Ist dann aklles sauber und gründlich trocken, muss gezielt nachgeölt bzw. gefettet werden. Wehe man vergisst da was. Das wird dann unweigerlich rosten.
    Daher müsste man das Griffstück dennoch komplett zerlegen. So wird man sich denn fragen, was denn den größeren Aufwand macht.

    Einzelteile, große Mengen Hülsen usw. lassen sich gut reinigen. Vergessen kann man aber den Wechsel von Waffenteilen zur Brillenreinigung nacheinander, aber im gleichen Bad. Das gelöste Öl schlägt sich auf das Brillenglas nieder. Brillen brauchen ein eigenes Bad, so dass ständig das Reinigungsmedium gewechselt werden muss. Das ist aber unpraktikabel.

    In Sachen Hülsenreinigung habe ich das einige Male probiert. Eigentlich ist nur der Vorteil, dass die Hülsen auch innen sauber sind und sich im Gegensatz zum Tumbeln kein Reinigungsgranulat in die Zündglocke festsetzen kann. Zeitlich bring es gar nichts, denn die Hülsen müssen peinlichst trocken sein, was dann im Backofen gemacht werden sollte oder gar muss. Ein Tumbler läuft mit einer wesentlich größeren Menge (ca. 800 Stk 9x19) in einem Rutsch über Nacht.

    Wer ein Reinigungsmittel kennt, was Hülsen im US-Reiniger wirklich glänzend lässt, bitte sagen. Bislang werden die Hülsen zwar sauber, aber die Oberfläche bleibt stumpf. Im Tumbler werden sie außen glänzend, belässt sie innen aber schwarz.

  • Ungeachtet dessen das der Threadstarter ja noch nicht angegeben hat wofür er den Kapselschwinger braucht....

    Beim Ultraschallgerät sind als Einhänggerät wie auch beim Kompaktgerät tatsächlich die je nach Einsatzgebiet zu verwendenden Reinigungsflüssigkeiten für den Reinigungserfolg entscheidend. Die bei anfänglicher Betrachtung scheinbare Einfachheit wird schnell relativiert wenn man sich die Anschaffungskosten der nicht gerade preiswerten Flüssigkeiten vor Augen hält, die auch meißt nach dem Gebrauch nicht einfach über das Abwasser entsorgt werden können - und dürfen.

    @ Floppyk

    Wegen der Hülsenreinigung hatte ich bei meinem Freund mal eben nachgefragt, der auch Wiederlader ist.
    Er benutzt dafür ausschließlich einen Tumbler mit dem Zubehör der bekannten Firma Walther Trowal in Haan.
    Und zwar setzt er neben Keramikstiften der Form Zylinder schräg, 3 x 10 mm, ein Nasskonzentrat ein, wo auf 5 Liter Wasser ein Schnapsglas voll zugegeben wird.
    Mit dieser Kombination werden nach 24 Stunden Laufzeit die Hülsen auch von innen absolut sauber, und das Konzentrat entfernt jegliche Oxydation und konserviert gewissermaßen mit einem Langzeiteffekt. Ich hatte mich davon vor einiger Zeit selber überzeugt.

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    Einmal editiert, zuletzt von Zündnadel (16. Januar 2014 um 18:17)

  • Guten Abend,

    mein Frondienst lässt mich erst jetzt antworten. Aber zuerst Danke für die rege und informative Auslassungen zu meiner Anfrage.
    In der Tat kam mir die Idee zum Bau eines US-Gerätes quasi aus der Bastelkiste beim Benutzen eines Emag-Gerätes eines Bekannten. Die Wanne einer defekten Friteuse mit "Frittenhaltekorb" lag letztens bei Elektroschrott und schon kreisten die Gedanken um ein Reinigungsgerät, das mittels eingehängten US-Erzeuger vielleicht funktionieren könnte. Versuche vor Jahren mit einfachen Körperschallwandlern mit Niederfrequenzansteuerung (50-200Hz) zeigten erwartungsgemäß nur geringen Erfolg, der wohl auch an den Tag getreten wäre, wenn man das zu reinigende Werkstück einfach in Prilwasser hätte einweichen lassen... :)

    Als bekennender Vertreter der Mach-Schrott-flott- und Ich-mach-aus-Schei.e-Götterspeise-Fraktion sollten die Kosten möglichst gering sein, aber zuerst möchte ich mir einmal einen kleinen Überblick darüber verschaffen, ob meine Idee überhaupt machbar ist. Ich bin mir durchaus bewusst, daß meine Idee ggf nur mit erheblichen Mitteln umzusetzen ist, aber die Überlegungen kostet erst mal so gut wie nichts.

    Wenn ihr noch Ideen habt, lasst mich bitte nicht dumm sterben.

    Gruß, pbwerfer

    Na ja, wenn's der Wahrheitsfindung dient.

    Einmal editiert, zuletzt von pbwerfer (16. Januar 2014 um 21:54)

  • Entscheidend ist ganz einfach was man reinigen möchte um dann zu entscheiden welches Gerät das optimalste ist.

    Ein Beispiel aus dem Uhrenbereich:
    Da hat sich herausgestellt das man für das Reinigen von Kleinuhrwerken mit einem Ultraschallreiniger nicht allzuweit kommt und setzt spezielle elektromechanische Reinigungsgeräte ein, wo sich die Werkteile in Metallkörben befinden, die in unterschiedlichen Reinigungsbädern in Rotation versetzt werden, und wo dann der Vorgang über ein Spülbad mit einem abschließenden Trocknungsgang beendet wird. Die da eingesetzten Reinigungsflüssigkeiten sind über einen längeren Zeitpunkt immer weiter optimiert worden um die im Uhrwerk eingesetzten Materialien wie Messing, Stahl und Lagersteine optimal reinigen zu können.
    Für Großuhrwerke setzt man z.B. lieber Trommeltrowalisierer ein, usw. usw.
    Sicher sehr speziell, aber es verdeutlicht das jedes zu reinigende Material und die Art des Gegenstandes unterschiedliche Anforderungen an die Art der Reinigung stellt.

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  • Genau!
    Wenn es denn nur mal die Brille oder Schmuckteile sind, kauf ein fertiges Kleingerät. was auch Aldi neulich mal hatte.
    Für die 30 Eur oder so lohnt der Bastelaufwand nicht.

  • Guten Tag,

    natürlich geht es um Waffen(teile), seinen es SSW, Vorderlader oder KK-Schußwaffen, die einer Reinigung mittels US zugeführt werden sollen. Schließlich ist das hier ein Forum für (freie) Waffen. Hätte ich Uhren oder Schmuck reinigen wollen, hätte ich in einem dementsprechenden Forum nachgefragt. ;)

    Gruß, pbwerfer (der nun auf den Stand fährt)

    Na ja, wenn's der Wahrheitsfindung dient.

  • Entschuldige das ich mir die Mühe gemacht habe mit einem Beispiel zur Klärung deiner Anfrage beizutragen.
    Wird nach solch einer Antwort sicher nicht wieder vorkommen....

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  • Hallo Zündnadel,

    sollte mein letzter Beitrag den Eindruck erweckt haben, daß ich mich über Deine oder die Beiträge der anderen abfällig äußern würde, so lag das NICHT in meiner Absicht. Jetzt, beim wiederholten Lesen, merke ich, daß ich wohl zu ironisch geschrieben habe, ohne dies ausreichend zu kennzeichnen. Ich dachte, daß das Smilie " ;) " die Ironie genügend zum Ausdruck gebracht hätte, aber das war -wie Deine Reaktion zeigte- eine Fehleinschätzung meinerseits. Dafür bitte ich aufrichtig um Entschuldigung.

    Da in der Mehrzahl der Beiträge geschrieben wurde, welche Teile oder Materialien ich reinigen wollte und ich gedanklich voraussetzte, daß ich hier in einem Waffenforum natürlich über die Reinigung von Waffenteilen Informationen austauschen würde, habe ich meinen letzten Beitrag wohl zu überspitzt als Zaunpfahl verwendet.

    Ich wiederhole nochmals, daß ich weder Dich noch einen der anderen Beitragsschreiber verunglimpfen wollte!

    Gruß, pbwerfer

    Na ja, wenn's der Wahrheitsfindung dient.

  • Ja, Schwamm drüber.

    Meine Intention war nur darauf hinzuweisen, das es je nach zu reinigendem Teil und Material sehr schnell zu Schäden kommen kann, speziell wenn man falsche Reinigungsflüssigkeiten einsetzt. Es kursieren ja jede Menge "Rezepte" von selbst hergestellten Mischungen, und so mancher hat damit schon üble Überraschungen erleben müssen.
    Hinzu kommt das diese gekapselten Schwinger zum Einhängen kaum gebraucht zu bekommen sind, sondern wegen der nicht gerade günstigen Anschaffungskosten so lange benutzt werden bis sie defekt sind.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen


  • Wer ein Reinigungsmittel kennt, was Hülsen im US-Reiniger wirklich glänzend lässt, bitte sagen. Bislang werden die Hülsen zwar sauber, aber die Oberfläche bleibt stumpf. Im Tumbler werden sie außen glänzend, belässt sie innen aber schwarz.

    http://www.selva.de/product_info.p…F6sung%20096046

    Sowas reinigt die Messingplatinen von Uhren auf Glanz.

    Klappt hervorragend, da speziell dafür und sollte auch Hülsen auf Glanz bringen ;^)

    Für präzise, kleinere Werke nehm ich aber lieber einen selbstgebauten mechanischen Schwinger mit Körben.

  • Ja stimmt.
    Speziell für Ultraschall ist auch "Elma 1:9".
    Für die elktromechanischen Uhrenreiniger gibt es für wässrige Lösungen "Wugaform" von Flume, wo dann mit Isopropanol gespült wird.
    Heute reinigt man meißt ohne Wasser mit "Rubisol" und spült mit W45. Nach langer Standzeit kippen allerdings die Bäder und werden schmierig, klebrig.
    Mischungen aus dem Uhrenbereich könnte man tatsächlich an Hülsen mal ausprobieren.

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