Luftgewehrmunition aus Messing oder Kupfer möglich?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.333 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Oktober 2012 um 18:40) ist von Brutus1203.

  • Mal eine frage an die Profis unter euch, gibt es Luftgewehrmun. auch in Messing oder Kupfer? zweck verbleiung des Gartens mein ich jetzt. :P
    Bei meiner Jagdmun habe ich schon auf Bleifrei umgestellt, aber jetzt stellt sich die frage nach dem Hobby mit dem Lg ob es brauchbare mun gibt die auch funktioniert. Mir ist schon klar das das spezifische Gewicht von Blei höher ist als das andrer Metalle.
    Das heisst man müsste abstriche machen am Geschossgewicht, was unter umständen die V0 nach oben gehen lässt, aber durch das geringere Gewicht natürlich die 7,5j nicht überschritten werden.
    Gruss
    Andreas

  • Bleifrei ist aber glaub ich teurer.Ein normaler Kugelfang schafft da die beste Abhilfe.Oder was anderes wo die Dias drin stecken bleiben.

    Mfg Steven

  • Mal eine frage an die Profis unter euch, gibt es Luftgewehrmun. auch in Messing oder Kupfer? zweck verbleiung des Gartens mein ich jetzt. :P
    Gruss
    Andreas

    Wichtiger ist eine starke Luftplempe, so daß es bei Obst- und Gemüse-Treffer zu Durchschüssen kommt, denn eine Messing-/Kupferkugel
    ist für die Zähne wesentlich schädlicher als Blei..... :whistling:

    Gruß Wolf...

  • Blei ist und bleibt für Druckluftwaffen nach wie vor DAS Maß der Dinge. Alles andere ist nur ein schlechterer und fragwürdiger Kompromiß. Es gibt meiner Meinung nach keinen echten Grund um beim Schießen im Freien auf Blei zu verzichten. Vielmehr denke ich daß die teilweise absurden Bestrebungen der mit Unkenntnis gestraften EU, Blei um jeden Preis zu vermeiden, daran Schuld sind. Warum sollte man effektiv auf Blei beim Schießen verzichten. Es kann ja keinen wirklichen Schaden anrichten, so als elementares Blei, wie es bei Geschossen vorliegt. Der Erdboden enthält natürlicher Weise bereits nicht gerade unerhebliche Bleimengen, ohne zuvor unter Beschuss geraten zu sein. Es ist eines der am häufigsten vorkommenden Erze überhaupt.

    Wirklich gefährlich sind zb organische Bleiverbindungen wie damals das Tetraethylblei, welches als Antiklopfmittel und Dämpfungsmittel für die nicht gehärteten Ventilsitze der Motoren dem Sprit beigemengt wurde. Das ist aber bei unserem elementaren und teils hochreinem Geschossblei nicht der Fall. Im Freien sind auch die entstehenden Stäube unerheblich. In der Wohnung sieht das bei intensivem Schießbetrieb wegen dem entstehenden Staub sicherlich etwas anders aus, aber draußen?

    Messing und Kupfer sind denkbar ungeeignet als Bleiersatz für Druckluftwaffen, da diese Materialien erheblich zu hart sind. Ihr Einpreßwiderstand in das Laufprofil übertrifft die zulässigen Werte bei weitem. Ein Messing- oder Kupfergeschoss würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits direkt in den ersten Zentimetern im Lauf einer zugelassenen Druckluftwaffe stecken bleiben. Die Leistung ist einfach zu gering. Dieses Problem tritt bei den empfindlichen Federkolbengewehren bereits beim deutlich weicheren Zinn auf. Viele Waffen haben große Probleme mit diesem neuen und sündhaft teuerem Material. Hier hilft nur tricksen mit Untermaßen und wahnsinnig dünnen Führungsflächen - aber da sind wir wieder beim schlechten Kompromiß. Oftmals reagieren F Waffen mit sehr stark schwankender v0 auf solche ungeeigneten Materialien, da bereits geringste Abweichungen an den Geschossen zu stark veränderten Losbrech- und Einpreßmomenten führen.

    Hinzu kommt der enorme Preis. Zinn als Rohstoff liegt momentan bei etwa 17.000 Euro die Tonne, das ist zehnmal mehr als für eine Tonne Blei fällig wird, dieses steht knapp über 1.700 Euro die Tonne.

    Kupfer oder Messing wäre theoretisch sicher auch bei Druckluft denkbar, aber nicht bei den geringen Energiewerten mit welchen wir operieren, das ist ähnlich wie wenn man eine scharfe Waffe nur noch mit Zündhütchen schießen würde. Es wird meistens steckenbleiben...


    Mein persönlicher Rat wäre die Druckluftwaffe einfach mit normalen guten Bleidiabolos zu betreiben, das schont das Portemonnaie und erhält den Spaß an der Sache, da es funktioniert. Ein Vermeiden von Blei beim Schießen aus Umweltschutzgründen halte ich für mehr als fragwürdig. Es ist ja wie bereits erwähnt kein Fremdstoff im Boden und in der Menge wie es beim normalen Schießen anfällt, ist es ohnehin vernachlässigbar. Daß Blei in nennenswerter Menge in's Grundwasser eingetragen wird halte ich auch für nicht zutreffend, denn dann müßte alles Grundwasser ungenießbar sein, bei der Belastung an natürlich vorkommendem Blei. Außerdem: Wer zb regelmäßig mit Jod und Fluorid angereichertes Salz aus dem Supermarkt verwendet, der braucht sich um die paar Nanogramm Blei wirklich keinen Kopf mehr zu machen ;)

    Übrigens: Als vor vielen Jahren das Blei im Lötzinn für industriell gefertigte Produkte verboten wurde, gab es im Bereich der Mikroelektronik unzählige vermeidbare Ausfälle aufgrund der schlechten Konsistenz des neuen bleifreien Lötzinns. Häufig brachen Lötstellen, da das neue Lot total bröckelig war und empfindliche Lötstellen zb an Speichermodulen streng genommen alle kalt waren. Wenn das Produkt nicht schon teil-defekt ankam, dann genügten oft geringste Materialbelastungen der Trägerplatine um einen Totalausfall zu erzeugen. Ich möchte gar nicht daran denken wie viele Millionen Tonnen vermeidbaren Elektroschrotts unsere Erde wegen diesem Unfug bis heute zusätzlich erdulden muß. Umweltschutz, koste es was es wolle - und wenn wir alle dabei draufgehen. :D


    Ziemlich OT, aber ich muß es erwähnen:
    Heute Abend war ich bei einem Freund und wir haben bei ihm nebenbei etwas ferngesehen... so kam es, daß da eines dieser Info-Tainment Formate namens Galileo lief. Dort wurden normalen Leuten diverse Fragen gestellt, unter anderem mußte die Frage beanwortet werden woraus die Luft besteht, also die Zusammensetzung. Das erregte meine Aufmerksamkeit, denn ich hatte da schon so eine Ahnung was die Probanden antworten würden... dennoch hatte ich die Hoffnung... die werden doch nicht?... Aber sie haben es teilweise wirklich getan. Da stand bei einigen wirklich Sauerstoff und CO2 als Antwort. Diese Antwort wäre teilweise richtig gewesen... wenn sie auf dem Mars gestellt worden wäre :|
    Da hat die Klima-Verdummungs-Industrie ganze Arbeit geleistet. Es ist also schon so weit, daß einige Personen tatsächlich den Stickstoff als Hauptbestandteil der Atmosphäre mit CO2 substituieren - was grotesk falsch ist. Wer so exakt ist das Spurenelement CO2 als nennenswerten Bestandteil der Atmosphäre zu nennen, von dem kann man wenigstens auch die Nennung des 20 fach höher konzentrierten Edelgases Argon erwarten. Außerdem warum beim Spurenelement CO2 aufhören? Was ist mt Helium, Neon und Methan? Die sind, neben unzähligen anderen Gasen ( von denen ich teilweise nicht mal den Namen aussprechen kann ) , auch alle in Spuren vorhanden.
    Nur um das Informationsangebot abzurunden. Die aktuelle Konzentration von CO2 in der Atmosphäre liegt bei ca 390ppm, d.h. 390 Teilen CO2 in einer Million Teilen Luft.
    Die Schuld für diese gezielte Desinformation gebe ich unterdessen den Medien. So oft wie CO2 erwähnt wird mußte es ja früher oder später zu solchen Auswirkungen kommen. Man erzeugt absichtlich ein falsches Bild. Es fällt mir halt auf, weil zu der Zeit als ich heranwuchs dieser Unsinn allmählich begann. Früher war es der saure Regen, dann der Smog Alarm mit Fahrverboten, das hat sich glücklicherweise überlebt, aber man läßt einfach nicht locker. Was ist eigentlich aus Feinstaub geworden? Ist das durch das durchpauken der erwiesenermaßen wirkungslosen Partikelfilter, die natürlich die Kunden bezahlen müssen, schon nicht mehr interessant? Oder Ziel ereicht?

    Also, nicht in die Irre leiten lassen durch die teilweise absurde Berichterstattung, man gelangt sonst leicht zu nicht unerheblichen Fehleinschätzungen. ;^)
    Ich rate im Freien zum Schießen mit "gefährlichem" Blei.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • @Lt. Colombo

    Da bin ich ganz bei dir. Als Jäger nervt diese Anti-Blei-Debatte ganz gewaltig. Aus meiner Sicht ist nichts gegen Ersatzstoffe einzuwenden, Blei bleibt aber das Maß aller Dinge.
    Es ist halt die Sau, die durch`s Dorf getrieben wird.
    Und leider immer wieder befeuert.
    Nach wie vor geht nichts über das alte TMR...

    Nichtsdestotrotz kann ich mir - eben wegen der unsäglichen Leistungsbegrenzung von Luftgewehren in Deutschland - vorstellen, daß Ersatzstoffe wegen des leichteren spezifischen Gewichtes Sinn machen können (furchtbarer Anglizismus...also sinnvoll sein können...). Ein gedrosseltes Luftgewehr in Kal. .25 z.B. kann gut mit für das Kaliber leichteren Geschossen eingesetzt werden, als mit den .25er Bleidiabolos.
    Das Problem des härteren Materials kann man durch eine Bleiummantelung oder - wie im Jagdbereich - durch Führbänder lösen.


  • ...Nichtsdestotrotz kann ich mir - eben wegen der unsäglichen Leistungsbegrenzung von Luftgewehren in Deutschland - vorstellen, daß Ersatzstoffe wegen des leichteren spezifischen Gewichtes Sinn machen können (furchtbarer Anglizismus...also sinnvoll sein können...). Ein gedrosseltes Luftgewehr in Kal. .25 z.B. kann gut mit für das Kaliber leichteren Geschossen eingesetzt werden, als mit den .25er Bleidiabolos.
    Das Problem des härteren Materials kann man durch eine Bleiummantelung oder - wie im Jagdbereich - durch Führbänder lösen.

    @ Helfred

    Nur bedingt, zumindest bei meinem :F: 5,5er!
    Denn ich musste mir von einem Bekannten eine Art Kalibrierungspresse bauen lassen! :smash:
    Die 5,5er H&N Greens sind mit ihrem Kelchmaß (5,74 bis 5,75mm) so nicht zu verschießen!
    Zu stramm für 7,5 Joule, sie bewegten sich keinen Millimeter!
    Ein 20mm dickes Stahlstück, dessen polierte Bohrung sich von 5,80 auf 5,60mm verjüngt!
    Dias mit einem Stahlstift durchdrücken und fertig!
    Interessant ist auch, bei meinem 4,5er rauschen sie problemlos durch!
    Zinkdias sind eine nette Spielerei,
    wenn man mal etwas im Nahbereich (ca. 20-25m) wuchtig zerdöppern will und dabei die Präzision zu vernachlässigen ist!

    Und mehr nicht, eine nette Spielerei mal ohne Plastik(schmier)mantel!

    Vive le plomb :dafuer: ...ohne geht es nicht!

    Von unten betrachtet, sieht Niveau stets arrogant aus... :))

  • leg doch einfach um den Bereich wo deine Dias einschlagen eine LKW- oder eine Malerplane aus, dann werden die Dias aufgefangen und du kannst die normal entsorgen. Schiessen geht halt mal nicht ohne den Dreck danach. Dass man den irgendwie beseitigen sollte liegt doch auf der Hand. Auch wenn die Zink-Dias verträglicher sind als Blei-Dias. Wenn man dann irgendwann vor lauter DIas
    nur noch einen Kiesbelag aus Dias hat statt Gras, dann ist einem die Verträglichkeit von Zink auch wieder egal.

    Gruß
    Alex

    Gruß
    Alex

  • @all Danke für die Antworten :thumbsup: , nun gut ich habe als Jäger inzwischen auf Bleifrei umgestellt denn wenn man darauf angewiesen ist im Staatsforst zu jagen, ist das nunmal Pflicht. Ausserdem mit der neuen Mun schiesst meine M03 nichts schlechter als mit Blei. Nicht unbedingt besser aber keinesfalls schlechter. Ich denke mal kein Mun hersteller kann sichs mehr leisten schlechtschiessende Mun zu verkaufen. Klar gibt es Waffenbedingt sorten die besser laufen als andre, aber ich denke das entscheidende ist immer noch der Schütze selber. Ich war auch sehr skeptisch der Bleifreien Mun gegenüber. Weil ich schon 20 Jahre die gute Bleimun lieben lernte, aber nun die zeiten ändern sich. Und ich wollte mich ja nur erkundigen ob es auch im Diabolo bereich alternativen gibt die Funktionieren. Aber wie Lt. Colombo erklärte gibt es da keine wirkliche alternative gibt zu Blei wenn man auch noch was treffen will.
    Gruss
    Andreas