Hab da mal ein paar Fragen zum Hämmerli AR50.
Hämmerli wurde ja von Umarex übernommen. Die Hämmerli AR50 war noch eine schweizer Entwicklung und kam ca 1994 raus.
Kann man bei Umarex eigentlich alle Ersatzteile bekommen? Ich kann auch anrufen aber vorher frage ich mal über Erfahrungen hier.
Soweit ich informiert bin war Hämmerli sehr eigen was Ersatzteile für das AR50 angeht. Die haben die weder an Büchsenmacher
noch an Privat geschickt. Die AR50 musste stets eingeschickt werden.
Hab da Horrorberichte gehört von Leuten die kurz vorm Wettkampf standen, das Ventil ging undicht,
und Hämmerli hat die immer noch undichte AR50 erst nach 35 Wochen wieder zurückgesendet.
So lange kann kein Leistungsschütze warten. Kein Wunder daß diese Arroganz von den Kunden bestraft wurde.
Bei Anschütz, Hämmerli neu und Feinwerkbau sind die Teile sofort da. Ist doch so?
Zum Ventil.
Mich fasziniert das Hämmerli AR50 aus einem ganz bestimmten Grund.
Meines Wissens das einzige Pressluftgewehr mit senkrechtem Schussventil, und, als wenn das nicht reichen würde,
einem Ventil das von der Schwerkraft geöffnet wird, also druckunabhängig arbeitet. So ähnlich habe ich das im Visier Test gelesen.
So was zu konstruieren ist schon eine Leistung!
Nachteil ist halt, sehr aufwendig. So wie ich mich mit Lufttechnik auskenne ( bisschen Wissen über Festo vorhanden )
ist es eigentlich unmöglich so ein Ventil zu bauen das reibungslos und zuverlässig bei 65 Bar Druck ( dem Systemdruck der AR50 hinter dem Regler )
funktioniert.
Entweder man verwendet ein Schlagventil oder ein Luftventil das nach dem Prinzip der Membranschaltventile funktioniert, nur halt als Kolbenventil.
Bei dem wird über eine winzige Bohrung ein Steuerdruck geschaltet der dann das Hauptventil öffnet. Ich glaube gelesen zu haben daß FX oder CZ mit so Ventilen arbeitet.
Walther hat in dem Dominator das Schlagventil.
Hämmerli wählte einen dritten Weg.
Theoretisch arbeitet ein Schlagventil am uneffektivsten, weil es konstruktionsbedingt einen zu großen Abstand zwischen
Ventil und Lauf gibt der durch einen langen Kanal überbrückt weden muss +
Im Gegensatz zum senkrechten Fallventil, das nur wenige Millimeter Kanal hat.
Praktisch schießt aber das Walther doppelt so oft wie das Hämmerli, also hängt es nicht vom Prinzip ab sondern von der Mühe der Entwickler
wie gut etwas funktioniert. Bei dem LG300 hat Walther sogar Druckregler und Schussventil übereinander gesetzt damit das Schussventil
näher am Lauf sitzt. ( + Schlagventile sind bei Matchwaffen immer waagerecht damit es keinen Impuls quer zur Schussrichtung geben kann. )
Wie lange hält das Hämmerli Ventil, wie lange hält es den Druck, muss man immer die Kartusche abdrehen wenn man das Gewehr
nicht benutzt?
Gibt es überhaupt eine Chance auch in 40 Jahren noch dieses Schussventil der Hämmerli geliefert zu bekommen oder haben diese Gewehre
ein Schicksal als Vitrinenmodell? Kann ich überhaupt das Ventil selber auswechseln? Ist ja gestiftet.
Ich frage weil ich ca 700 Euro für so ein Hämmerli ausgeben müsste und die Folgekosten nicht abschätzen kann.
Wer benutzt noch ein AR50?
Wenn ich irgend was falsches geschrieben haben sollte bitte korrigieren.