Welche messerstahl ist denn nun gut

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 30.167 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. November 2010 um 13:45) ist von eyvind.

  • Also:
    ich habe mir vor kurzer Zeit ein Marttiini mfk 2t (aus 420 c Stahl) gekauf. Dieses einhandmesser benutze ich zum angeln und ab und an im Alltag. Nun dachte ich mir, dass ich mich mal etwas bilde was Metalle angeht.

    Im "Messrforum" habe ich dann etwas nachgeforscht...die ergebnisse waren echt bescheiden! Alle meckern über den 420er Stahl...sagen aber gleichzeitig dass es auf die Härtung ankommt.

    Wie auch immer...nun wollte ich aber doch gerne wissen welcher Stahl denn gut ist. Anforderungen sind: Gute schnitthaltigkeit, gute schärfe von 58 Grad Rockwell aufwärts, man muss damit hebeln können ohne dass er bricht, rostfrei und recht einfach nach zu schärfen.

    Ich habe nicht eine Empfehlung bekommen...es kam mir so vor als ob alle Mitglieder so ziemlich alle Stähle schlecht finden.

    egal ob der 440c oder der x15 tn etc. etc. alle angäblich schlecht...


    Welcher ist denn nun empfehlenswert für ein Einhandmesser?
    Könnt Ihr mir weiter helfen?

  • Ich hab gute Erfahrungen mit X15 TN gemacht. CPM 440T ist etwa gleichwertig was Schärfe und Schnitthaltigkeit betrifft - aber X15 TN ziehe ich vor da er sich bedeutend besser schärfen lässt.

    Primär hab ich damit beruflich Papierbahnen im Rollenoffset geschnitten - ist aber auch sonst ausreichend Robust.

    Edit: Die 420 er Stähle sind eher nicht sonderlich schnitthaltig, lassen sich aber dementsprechend gut schärfen.

  • Im Moment kenne ich nur die Böker HK Serie mit diesem Stahl. Gibt es ein Einhandmesser mit diesem Stahl zu einem etwas günstigerem Preis. Ansonsten find ich seltsam, dass mein Marttiini MFK 2t mit dem 420 c Billigstahl mir eigentlich einen sehr guten Eindruck macht.

  • Wenn es für Deine Anforderungen reicht sei doch froh. (<img alt=" src="https://www.co2air.de/wbb2/images/smilies/6.gif">
    Ich würde 420c auch nicht als Billigstahl beschreiben - er braucht halt mehr Pflege und die rassige Schärfe erreicht man damit nicht. Aber solange Er den Zwecken genügt it doch alles gut.

    Böker hat schon gute Sachen und auch eine große Auswahl an Stählen und Klingen.
    Dennoch denke ich das Sie zwar an der Spitze dessen, aber immer noch etwas im Discounter Bereich liegen. Hochwertiger Stahl für weniger Geld wird schwierig.

  • Ich habe mehrere Jagdmesser. Davon eines mit 420'er und ein anderes mit 440C Klinge. Letzteres ist deutlich schnitthaltiger.
    Es liegt aber in der Natur der Sache, dass härtere bzw. schnitthaltigere Klingen auch schlechter von Hand nach zu schleifen sind.

  • Mir jedenfalls ist die X15 TN Klinge die liebste.
    Ich hab auch schon Keramikklingen gehabt und von 420A über AUS 8 und CPM 440T recht viel vor Ort.
    Für meine Zwecke greif ich doch immer wieder zum gleichen Messer - halt ein Allrounder.

  • ich habe seit 30 jahren ein buck taschenmesser, wegen seines holschliffes ist es extrem scharf und leicht zu schärfen, der stahl ist wohl eine art 420(hc) ;-). den 440 c bekomme ich kaum scharf und er bleibt es noch weniger.
    ich frage mich ob ein hochwertiger stahl das messer so viel teurer macht.. ich glaube nicht das das wirklich viel ausmacht, weil die anderen kosten wie griffmatereal härten und arbeitseinsatz bleiben die gleichen und dürften die kosten des klingenstahls bei weitem übersteigen!

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

    2 Mal editiert, zuletzt von baumstamm (16. Mai 2010 um 18:55)

  • denke ich auch! bei den geringen materialmengen kann der preis nicht nur vom material kommen.

    Nun muss ich sagen, dass die schärfbarkeit bei einem stahl der die schnittfestigkeit von 2 monaten beim dauereinsatz hat, mir so ziemlich latte ist, da ich das messer dann für 7 euro schleifen lassen würde

    Einmal editiert, zuletzt von Jonas (15. Mai 2010 um 19:40)

  • gerade bei dauereinsatz, ist die nachschärfbarkeit ein thema. das messer wird ja nicht schagartig stumpf, sondern nach und nach und das ist am anfang leicht wieder zu richten wenn du es ein paar mal abziehst. bevor du ein messer wirklich nachschleifen lassen mußt muß es schon sehr stumpf sein!

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • Zitat

    Original von Jonas
    Im "Messrforum" habe ich dann etwas nachgeforscht...die ergebnisse waren echt bescheiden! Alle meckern über den 420er Stahl...sagen aber gleichzeitig dass es auf die Härtung ankommt.

    Ist auch so. Mit einer guten Wärmebehandlung bekommt man auch mit 420er eine gute Klinge. Ist die Wärmebehandlung schlecht nützen auch angesagte Wunderstähle wie S30V oder X15-TN nix. Der Haken: Eine gute Wärmebehandlung ist aufwendig und damit teuer, 420er wird meist im Billigsegment verwendet, da lohnt sich eine gute WB nicht. Daher die allgemeine Abneigung gegen 420er.

    Die ist aber nicht allgemeingültig, Buck verwendet bespielsweise 420HC (etwas höherer Kohlnstoffanteil) in Massen und hat die WB hervorragend im Griff, entsprechend gut sind die Klingen. CRKT wäre das Gegenbeispiel, die haben starke Schwankungen was die Wärmebehandlung angeht.

    Die Stahlsorte ist nur die halbe Miete.

  • Wie sieht es denn dann mit marttiini aus. Hab ich mir also ein gut behandeltes Messer gekauft?

    Grad habe ich noch das kalashnikov ak 74 linerlock Messer entdeckt, dass aus aus-8 Stahl gefertigt ist. Wie sieht es denn damit aus?

  • AUS8 an und für sich ist ein recht guter Stahl.
    Vergleichbar mit 440C was Schnitthaltigkeit und Rostresistenz angeht.

    Momentan hat CRKT allerdings wohl einige Schwierigkeiten mit der WB beim AUS8.

    Wie Xizor schon schrieb, die WB ist absolut ausschlaggebend, ob ein Messer nun brauchbar, oder nur zum Butter-streichen zu verwenden ist.


    Zum 420HC von Buck:

    Das ist ein erstklassiger Stahl, auch wenn die „420“ einen irreführen kann.
    HC steht hier für High Carbon, also einem deutlich höheren Kohlenstoffanteil, was der Härtbarkeit und der Schnitthaltigkeit zugute kommt.

    Und Buck hat jahrzehntelange Erfahrung mit dem Zeug ;)

    Martinii ist ebenfalls ein traditionsreiches Unternehmen, was seit langem Messer herstellt. Und auch die wissen, was sie mit dem Stahl anstellen müssen, damit er brauchbar wird.

    Was die Kosten angeht:
    Je hochwertiger ein Stahl ist (Standzeiten, Rostresistenz, Zähigkeit, etc) umso schwerer ist die Bearbeitung hin zur fertigen Klinge auch im ungehärteten Zustand, was sich deutlich in den Fertigungskosten niederschlägt.

    Was auch nicht zu unterschätzen ist, ist die Klingengeometrie und der Schliff.

    Je dünner eine Klinge ausgeschliffen ist, also um so kleiner der Schneidenwinkel ist, umso zäher und schnitthaltiger muß ein Stahl sein, damit sich die Schneide nicht beim ersten Gebrauch umlegt.


    Du meinst das AK47 von Böker (gibts auch als Springer) oder das von Cold Steel (Backlock)?

    2 Mal editiert, zuletzt von Thehunt (15. Mai 2010 um 21:54)

  • Du solltest dich mal in Werkstoffkunde einlesen statt Forenmeinungen zu studieren und nachzuplappern.

    Fangen wir doch mal beim stinknormalen Kohlenstoffstahl an.
    Je mehr Kohlenstoff ein Stahl hat, des so härter ist er. Das bedeutet in der Konsequenz dass ein Stahl mit hohem Kohlenstoffanteil eine sehr scharfe Klinge ermöglicht, die auch lange die Schärfe hält. Du erkaufst dir damit jedoch, dass sich dieser harte Stahl eben auch schwerer nachschleifen lässt und spröder wird. Durch die Sprödigkeit kann das Messer recht schnell brechen.
    Es ist immer ein Kompromiss.

    Weitergehts mit der Wärmebehandlung. Die ist auch wieder von der Stahlsorte abhänig. Was kann ich und was muss ich. Guck dir mal verschiedene Gefügearten (Austenit, Ferrit, Perilt, martensit) an und lerne was aus Kohlenstoffanteil und Abkühltemperatur.

    Erst dann kommen Legierungsbestandteile. welche Legierungsbestandteile tun was? Ebenfalls Kompromisse. was macht einen Stahl rostfrei? Austenitisierung.
    Was erkauft man sich damit?
    Und so weiter und so weiter.

  • Mir geht es nicht um detailliertes Fachwissen über diese Stähle und deren Behandlung ( da ich ja leider sowieso nicht kontrollieren kann was die Hersteller machen). Ich will ja kein Schmied werden. Ich wollte nur eine Info über den 420 c stahl und den aus-8.

  • ...und ich wollts einfach halten.... hehehe.

    Das verlinkte Messer ist von Böker.

    Nicht schlecht, von der Beschichtung abgesehen, die ist etwas anfällig.

    Wenns ein reines "Brauchmesser sein soll, Opinel oder auch das Mercator von Otter.
    Beide sehr günstig, aber wos drauf ankommt, nämlich bei der Klinge, sehr schneidfreudig...

  • Ich habe in den letzten Tagen mal mein mattiini Mfk 2t getestet. Es besteht aus dem angeblich schlechtem 420 c Stahl.

    Ich war mit dem Ding 3 Tage lang auf Tour. Ich habe Pappe, Styropor und papier geschnitten. Ich habe eine dünne tote weißeiche gefällt und das Holz zum feuermachen gespalten. Ich habe Pflöcke geschnitzt( Halterungen für Angelruten) und eine klemmende Zange aufgehebelt. Bei letzerem habe ich dem Messer zwei Kerben in der schneide zugefügt. Nach all diesem konnte ich mir immernoch problemlos die Haare an meinem Unterarm rasieren.

    Nach kurzem abziehen auf dem Wetzstahl waren die Kerben so gut wie weg und das Messer war scharf wie aus dem laden. Ich gehe nun also davon aus das mattiini den 420 c Stahl sehr sorgsam wärmebehandelt. Anders kann ich mir das super Ergebnis nicht erklären bei dem 08/15 Stahl.

    Anbei wollte ich mal fragen ob die s&w Messer wirklich so schlecht sind wie behauptet( messerforum)? Ich Suche nämlich noch nach einem günstigem backupmesser aus gutem Stahl; und da die s&w Messer fast alle aus 440c Stahl sind find ich die ganz interessant.

  • S&W fertigt nicht selber, da steht nur der Name drauf, das zunächst.

    Du kannst Glück haben und ein gutes Messer erwischen, leider ist die Streuung bei den S&W-Teilen recht hoch, was die Folder angeht. Die Fixed sind recht passabel.

    In welchem Preisrahmen bewegen wir uns und was sind Deine Vorlieben?