Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.622 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. Oktober 2009 um 17:53) ist von gilmore.

  • Hallo
    Ich bin auf der Suche nach Infos zu Schießbrillen. Bei der Suche habe ich nur Beiträge gefunden über eigentliche Schutzbrillen, ich meine aber die mit Glashalter und Augenblende.

    Grund ist, dass ich beim Zielen bei längeren Serien etwas Probleme habe, das Korn immer scharf zu sehen. Oft springt dann der Fokus eher zu der Scheibe. Nun habe ich gelesen, dass man bei Kurzsichtigen (so wie ich einer bin), das Glas ca. 0,5 Dioptirn Richtung + nimmt um eben dieses Problem zu lindern (also bei -2,0 soll man da -1,5 nehmen).
    Hat wer damit Erfahrung?

    Welche Schießbrille nimmt man am besten. Die Preise für solch einfache Gestelle sind ja ziemlich heftig. Von den Features würde mir z.B. die VARGA 2000 reichen und sie ist mit 79 Euro noch die günstigste.
    Worauf muss man bei den Brillen achten?

    Danke

  • Es kommt sehr darauf an, wie und was Du damit schiesst. Diopter oder offene Visierung, Pistole oder Gewehr. Für Pistole brauchst Du am besten zum Glas noch eine Iris. Die Einstellung der Brille lässt man als Laie am besten von einem Fachmann vornehmen- kann auch ein Schützenkollege sein, aber besser wäre ein Optiker mit Fachkunde. Von der Varga würde ich abraten - die Gelenke sind mit Plastikteilen, die sich verformen. Lieber etwas mehr zahlen (Gehmann, MEC,...) und was Gutes.

  • Ich schiesse im Verein mit LP und offenem Visier auf 10m.
    Dass ich das Glas von einem Optiker machen lasse ist eh klar, aber wollte nur wissen ob das stimmt, dass man eine andere Dioprinwahl nimmt, als bei der regulären Brille.
    Wenn man eh die selbe Stärke nimmt, kann ich mir ja dann eigentlich die Schießbrille sparen und so wie jetzt weiter schiessen.

    Echt die VARGA hat ein Plastik Scharnier, konnte ich garnicht auf den Bilder erkennen, hmm

  • Eine Brille vergrößert nicht oder stellt einen bestimmten Entfernungsbereich scharf so wie ein Fernrohr. Eine Brille rückt den Brennpunkt von Lichtstrahlen im Auge wieder so zurecht, daß er auf der Netzhaut zu liegen kommt und man scharf sieht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es etwas bringt, diese Scharfstellung wieder zu verschlechtern indem man die Dioptiren verändert. Was soll das kompensieren??

    Einmal editiert, zuletzt von ralph12345 (9. Oktober 2009 um 10:06)

  • Ja, die meisten Optiker mit Erfahrung wählen bei einer Schießbrille eine andere Dioptrinzahl als bei einer Normalbrille. Und auch die Werte für den Ausgleich einer Hornhautkrümmung können anders sein.

    Auch wenn Ralf das in Frage stellt, es ist ein Unterschied ob man eine Brille so auslegt das sie fürs Zeitungslesen im hellen Sonnenschein genau so geeignet ist wie fürs Autofahren bei Nacht, oder ob man sie nur für ein ganz bestimmtes Szenarion anpasst. Das die Dioptrinzahl an die Entfernung angepasst werden muss merkt man als Kurzsichtiger spätestens wenn man im Alter eine Gleitsichtbrille braucht. Von der Helligkeit wiederum hängt der aktuelle Wert der Hornhautkrümmung ab, der bei Normalbrillen meist gemittelt wird.

    Ein weiterer Vorteil der Schießbrille, und weshalb sie auch noch Sinn macht wenn man die Werte trotzdem gleich wählt, man schaut genau durch den richtigen Punkt des Glases. Gerade Gewehrschützen schauen u.U. nur noch ganz am Rand durchs Glas einer normalen Brille, und das beeinflusst die Werte auf jeden Fall negativ.

    Jede Menge Infos zum Thema gibt es hier: http://www.mueller-manching.de/seminar.htm

    Adressen von speziell für Schießbrillenerstellung geschulten Optikern bekommt man (leider nur auf Anfrage per Mail) hier: http://www.wvao.org/

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

    Einmal editiert, zuletzt von Erklärbär (9. Oktober 2009 um 10:25)

  • Danke, das hat mir schon viel weiter geholfen.

    Es gibt einen Optiker der einige Schützen vom Verein betreut, da werde ich hin schauen.

    Wie sieht es mit den unterschiedlichen Modellen aus? Worauf sollte ich achten?

    Wie sieht es mit Irisblenden aus. Diese Verändern ja die Tiefenschärfe. Ich sehe allerdings kaum Leute die eine verwenden und einige Kollegen im Verein meinen, dass das Auge schnell ermüdet.

  • Zitat

    Original von ac2806
    Wie sieht es mit den unterschiedlichen Modellen aus? Worauf sollte ich achten?


    Ich habe eine einfache Version gekauft und mich hinterher geärgert, dass man die Bügellänge nicht verstellen kann. Das hat einer von unseren Leuten gesehen und da er Optiker ist, hat er sie professionel und unsichtbar gekürzt.
    Für den Rest gilt, probieren.
    Wenn Du eine gebraucht erstehen solltest, würde ich auf die Plastikschachtel achten. In normalen Brillenetuies passt sie nicht. Dann besteht immer die Gefahr, dass sich da was verstellt. Das ist ärgerlich, denn die Einstellung ist Fummelei und Bedarf einer Hilfperson.
    Man kann alleine nicht sehen, ob beispielsweise das Glas senkrecht zur Blickrichtung steht. Außerdem geht das dann mit dem Schrauben anziehen einfacher.

  • Zitat

    Original von ac2806
    Wie sieht es mit Irisblenden aus. Diese Verändern ja die Tiefenschärfe. Ich sehe allerdings kaum Leute die eine verwenden und einige Kollegen im Verein meinen, dass das Auge schnell ermüdet.

    Als eher hobbymässiger Kurzwaffenschütze finde ich die Irisblende hilfreich. Irgendwann schlägt die altersbedingt sinkende Akkomodationsbreite zu.
    Wenn man merkt, das es nix bringt, kann man die nur aufgeklippte Irisblende ja auch wieder abnehmen.

    Noch´n Link: MEC-Shot

    Andreas