Zink "Brünieren" - es geht doch für kleine Stellen

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 10.260 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Dezember 2008 um 00:25) ist von edbru.

  • Wer ärgert sich nicht, wenn die ganze Waffe eigentlich noch ganz gut aussieht, jedoch die Brünierung an den Kanten abgewetzt oder durch eine Unachtsamkeit abgeschlagen ist. Ich habe mal ein paar Experimente an einer alten Umarex Colt Government, die ja aus Zinkdruckguss besteht, durchgeführt.

    Als Brünier-Lösung habe ich Birchwood Casey Brünierlösung verwendet, Aceton gibt es ja in jedem Baumarkt.

    Meine Reparatur-Ausstattung:

  • Auch nach ausgiebigen Reiben bleibt die Brünierung erhalten und wetzt sich nicht oder nicht mehr ab, als es auch die Original-Beize tun würde.

    Bei Flächen lässt das Ergebnis leider sehr zu wünschen übrig. Die markierte Teilfläche vorher:

  • Ich bin so vorgegangen, dass ich die Stellen erst einmal gründlich mit Aceton und Wattestäbchen gereinigt habe und anschließend den Zahnstocher in die Brünierlösung getaucht habe und sie, möglichst begrenzt auf die beschädigten Stellen, aufgetragen habe. Das ganze dann ca. 2-3 Minuten einwirken lassen und mit einem öligen Lappen abwischen.

    Bei Kantenbeschädigungen und kleinen Kratzern ist das astrein und haltbar, bei größeren Flächen nicht so schön.

    hyperdeath

    FWR #30425
    4mmM20 Kurzwaffen - die braucht der Mensch :nuts:

  • Ich hab das mal mit Schrauben ausprobiert, noch einem Troppen Öl und das geht ganz gut.
    Ich hab dann aber letztlich einen schwarzen Lackstift vorgezogen. ;)
    Aber Dein Ergebnis an den Kanten kann sich sehen lassen :new11:

    Gruß, Michael

  • Ja, mir war halt wichtig, herauszufinden, ob sich die Brünierung bei Zink wieder abwetzt und das tut sie nicht. Also bei kleinen Stellen lässt sich der farbliche Unterschied zur Original-Beize gar nicht oder kaum noch feststellen, bei Flächen funktioniert das zwar auch, aber bei weitem nicht so gut. Außenrum schon, je weiter es jedoch in den "Mittelpunkt" der beschädigten Fläche geht, desto heller und fleckiger wird es. Das ist bei Stahlwaffen allerdings ähnlich. Da sich beim Auftragen der Lösung auf Flächen in der Mitte immer eine kleine Pfütze bildet, nehme ich an, dass es sehr stark auf die aufgetragene Menge ankommt. Evtl. wird das Ergebnis besser, wenn man Flächen auch Millimeter für Millimeter behandelt.

    FWR #30425
    4mmM20 Kurzwaffen - die braucht der Mensch :nuts:

    2 Mal editiert, zuletzt von hyperdeath (12. Juli 2008 um 13:55)

  • Nur mal so ein Verdacht: Kann es sein, daß die abgewetzten Stellen an der Seite des Schlittens schon länger abgewetzt waren und die Macke an der Mündung relativ neu war?
    Ich könnte mir nämlich vorstellen, daß das Material entsprechend schon vor der Behandlung stärker oxydiert war und dadurch die Brünierlösung schlechter ansprach.

    Odr?

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Zitat

    Originally posted by Schnurbel
    Nur mal so ein Verdacht: Kann es sein, daß die abgewetzten Stellen an der Seite des Schlittens schon länger abgewetzt waren und die Macke an der Mündung relativ neu war?
    Ich könnte mir nämlich vorstellen, daß das Material entsprechend schon vor der Behandlung stärker oxydiert war und dadurch die Brünierlösung schlechter ansprach.

    Odr?

    Das kann ich leider nicht sagen, die Waffe hat offensichtlich schon so einiges mitgemacht und wurde wohl auch ausgiebig geschossen. Ich habe sie schon in dem Zustand gekauft. Wenn ich wieder mal Bock habe, dann versuche ich nochmal, die Flächenbrünierung besser hinzubekommen. Vielleicht gibt es ja einen Trick ...

    BTW: Ich habe mal ein Magazin durchgefeuert, funktionieren tut sie noch einwandfrei und außer den Brünierungsabwetzungen gibt es keine Risse oder sonstige Schäden. Scheint ja doch ganz robust zu sein.

    FWR #30425
    4mmM20 Kurzwaffen - die braucht der Mensch :nuts:

  • Zum Thema Baumarktaceton.............

    Baumarktaceton ist aufgrund zahlreicher einschlägiger ultimativer verwendungszwecke mit reichlich Petroleum oder Naphtha versetzt was sich mit sog. "chemischen Nasen" leicht aufspüren lässt.............

    Naaaaa wo könnte sowas zu tragen kommen?

    RISCHTISCH!!!

    Damit werden zahlreiche Fliegen mit einr Klappe erschlagen.......es lässt sich nicht mehr so reines Kampfgas draus herstellen, Betäubungsmittel lassen sich nur aufwändiger, "dreckiger" reinigen und sind im nachinein trotzdem leichter detektierbar und das unbeliebteste home-chemist produkt aus Aceton was BUMM macht (kennt eh jeder) lässt sich AUCH detektieren.

    Naja Steuertechnisch ist es auch noch drin verwickelt.

    Hier kommt das Öl aber zum tragen da die Stelle nicht besonders gut entfettet wird. Die Ergebnisse sehen wir ja sogar dokumentiert!!

    Man braucht deshalb reinstes Apothekenaceton oder gutes Aceton aus Internet-Shops wie bla blah.....

    Aboxidieren der zu beizenden Stelle ist sicher hilfreich.

    Und ach ja: Man nehme ein paar große Tropfne Aceton, tropfe sie auf eine spiegelnde fläche und lasse sie verdunsten...........wirklich reines Aceton verdunstet spurlos........Baumarktaceton hinterlässt ölige reste, teilweise mit abartigem Cumol-geruch..........(es wird ja aus Cumolhydroperoxid hergestellt)

  • wie es beim Brünieren aussieht kann ich nicht sagen aber zum Entfetten vor dem Kleben von Teilen nehme ich (früher Locktite 7061 Cleaner - sauteuer) und jetzt Bremsenreiniger.
    Was in beiden drin ist kann ich nicht sagen aber für genannten Zweck reicht es prima.

    Allerding hinterlassen beide bei dem Glasscheibentest einen schwachen Restfleck, der aber nicht fettig ist. Beim Baumarktaceton ist diese Fleck tatsächlich leicht schmierig. Wer hätte das gedacht, soll man damit doch entfetten.

    Eddi

    Ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
    Es ist nur schön wenn ich es habe.
    H. Peters (Peters Stahl)

  • naja....das "brünieren" von Schreckschusswaffen wurde ja schon des öfteren hier besprochen......
    ...aber die Ergebnisse, welche mit für Stahl vorgesehenen Brünierungs-Mitteln auf Zamak-Oberflächen erreicht werden sind ja wohl eher bescheiden.
    ....warum sollte das auch funktionieren?
    man kann doch nicht erwarten mit einem Agenz, welches eine chemische Reaktion auf Stahl und Eisen hervorruft, das gleiche Ergebnis auf einen vollkommen anderen Stoff zu erreichen....das muss Euch doch einleuchten!?
    das Zeug hier soll einigermaßen funktionieren....ist aber nicht leicht zu handhaben und liefert wohl eher matte Ergebnisse.....:
    http://www.schlitt-surface.de/de/nb-faerb/frame-2.html

  • Moin, moin - das mit dem Zinkzeugs von Schlitt (NU-BLAK) hatten wir schon in einem anderen Thread - leider scheint das Zeug ziemlich anspruchsvoll in der Anwendung - außerdem ist es sehr teuer und nicht in "kleinen Gebinden" erhältlich (hatte da schon mal Kontakt aufgenommen) - noch kann jeder von uns "sandstrahlen", noch hat es bisher jemand aus dem Forum ausprobiert - leider!

    Ich wollte es mal probieren, hätte da einige Kandidaten - ist mir aber etwas zu teuer - und das Bild auf der HP sagt mir zu wenig aus - zu klein.

    :W: ir sind konservativ! :new11: http://www.zentralzuender.de

    VDB Fördermitglied, FWR & GRA Mitglied

    Mitglied im VdW und der FESAC

    2 Mal editiert, zuletzt von harryumpf (24. Dezember 2008 um 11:39)

  • Hallo.

    Ich habe das mal mit freundlicher Unterstützung des Herstellers (der mir nach langem Zureden freundlicherweise auch nur 1 Liter lieferte) ausprobiert.

    Bei mir hat es mangels der technischen Möglichkeiten nicht vernünftig funktioniert. Ein geschliffener (defekter) SSW - Schlitten wurde zwar nach 24 Stunden schwarz, aber die Färbung ging sehr leicht ab.

    Das Zinkdruckgussteil muss mit einer recht groben und offenen Oberfläche durch Sandstrahlen versehen, in einem Bad mit einem speziellen aggressiven Entfetter entfettet und dann eine genau festgelegte Zeit in ein temperiertes Bad der Brünierflüssigkeit, die auch exakt verdünnt sein muss, eingelegt werden.

    Bei mir hat es jedenfalls trotz mehrfacher Versuche nicht funktioniert. Zum Ausbessern von kleinen Stellen ist es überhaupt nicht geeignet. Nur für komplette Teile, die eingelegt werden müssen.

    Gruß.

    sundog

  • Zusatz: es gibt nix Vernünftiges, dass man mit Heimwerkermitteln anständig und dauerhaft hinbekommt.

    ich seh es so: ein nummerngleiches 98K wird bestimmt nicht wertvoller, wenn man es neu brünieren lässt und ihm einen Hochglanzschaft verpasst. :ngrins:

    Eddi

    Ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
    Es ist nur schön wenn ich es habe.
    H. Peters (Peters Stahl)