Hilfe: Oskar Will Luftgewehr

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 7.750 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. März 2008 um 12:41) ist von pmbond.

  • Habe noch ein altes Will Luftgewehr, schätze mal muss aus den 30er jahren sein, erbstück eines Onkels.
    Muss dringend restauriert werden und suche deshalb eine anleitung um dieses ze demontieren oder vielleicht eine zeichnung.
    Habe im moment gar nichts und bin über jede info dankbar.


    Gruss

    Ben

    Einmal editiert, zuletzt von comojb (3. März 2008 um 11:24)

  • Edit: Achso du meinst den Hersteller "Will"
    Hab mich wohl verlesen

    Gruß Steven

    Einmal editiert, zuletzt von stevenfueller (29. Februar 2008 um 13:54)

  • Lass´ mich raten, so sieht es in etwa aus:

    oder so:


    Zerlegen (wenn ich mich nicht vertue, habe das Gewehr gerade nicht zur Hand):
    Querbolzen hinten im Schaft raus.
    Bügel von der Zugstange trennen und entfernen.
    Die zwei Schrauben hinten oben auf der Waffe entfernen.
    EINE der beiden Schrauben entfernen, die die obere bzw. untere Schafthalteplatte im Systemrohr halten.
    Die gelöste Halteplatte und damit den Schaft entfernen.
    Zugstange von der Kolbenstange trennen.
    Die Schraube der anderen Halteplatte VORSICHTIG entfernen.
    Jetzt wird der hintere Systemabschluss und damit die Spannung der Kolbenfeder nur noch von der verbliebenen Halteplatte gehalten!
    Systemabschluss kräftig ins Systemrohr drücken und Halteplatte abnehmen, wenn sie denn nicht mehr unter Spannung steht.
    Systemabschluss, Kolbenfeder und Kolben aus dem Systemrohr ziehen.

    Nun der Lauf:
    Zwei Möglichkeiten:

    Laufachse geht durch Holzvorderschaft hindurch:
    Laufachse austreiben, Lauf abnehmen.
    Achse des Riegelhebels austreiben/rausziehen,
    Blech vom Holz abschrauben,
    Riegelhebel mit Feder entnehmen.
    Vorderschaft abschrauben.

    Laufachse ist unsichtbar:
    Achse des Riegelhebels austreiben/rausziehen,
    Blech vom Holz abschrauben,
    Riegelhebel mit Feder entnehmen.
    Vorderschaft abschrauben.
    Laufachse austreiben, Lauf abnehmen.

    Das passt jedenfalls zu meinen beiden o.g. Bügelspannern.


    Stefan

  • Danke Stefan,
    Das bringt mir schon ein ganzes stück weiter.
    Ist zwar auch etwas rost am lauf aber ist weniger schlimm als ich im ersten moment gedacht habe.
    Da aber auch der bügel zimlich verrostet ist möchte ich sie ganz in einzelteilen zerlegen und mal richtig restaurieren.
    Sie sieht genau so aus wie die zwei auf deine bilder, steht aber nirgens einen namen oder so etwas.
    übrigens ist kaliber .25 und ich habe in einem holländischem forum gelesen das das meistens der fall ist.
    Weiss nicht ob es stimmt aber mit diesen gewehren sollte früher in kneipen geschossen worden sein, in etwa wie heute darts.

  • Kaliber .25 (6,35mm) stimmt fast, die alten hatten eher Kal. 6,33 mm.
    Aber ein .25er Diabolo sollte funktionieren.
    Das im unteren Bild hat auch Kal. 6.33, das im oberen 5mm.

    Das mit Kneipe und Biergarten stimmt auch, deshalb hatte manche
    dieser Gewehre eine Ringmanschette wie auf Bild 1, damit wurden
    sie in die Halterung des Schießstandes eingeklinkt.
    Diese Halterung begrenzte dann den Bewegungsbereich,
    was die Größe des Kugelfangs reduzierte.

    Zum Entrosten kann ich ohne Bilder keine tiefergehenden Tips geben,
    da müsste ich erst Bilder sehen.
    Aber eins kann ich sagen:
    Schmirgelpapier auf den Stahteilen ist erstmal tabu,
    egal wie die Oberfäche aussieht.

    Ein paar Möglichkeiten:
    Feiner Flugrost auf der Brünierung: Geölte 0000-Stahlwolle.

    Massiver Rost, der sich schon vollflächig in den Stahl gefressen hat:
    Drahtbürste.
    Ergebnis dann wie unteres Bild im Bereich des Systemrohrs.
    Sieht fast aus wie gestrahlt, aber weicher.

    Das obere Gewehr war dick überlackiert, da hat die originale Brünierung
    unbeschadet überlebt, nur der Schaft musste komplett geschliffen
    werden. An dem ist dann auch Schleifpapier sinnvoll, wenn es nicht zu
    grob ist.


    Stefan

  • Zitat

    Feiner Flugrost auf der Brünierung: Geölte 0000-Stahlwolle.

    Massiver Rost, der sich schon vollflächig in den Stahl gefressen hat:
    Drahtbürste.

    AUTSCH!!!!

    Nimm um sowas Altes zu entrosten lieber weniger "invasive" Maßnahmen.
    Zerleg das Ding vollständig und mach dann eine elektrolyt Entrostung...


    Schleifen kannst es dann ja immer noch. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Broken-lizard (29. Februar 2008 um 23:17)

  • Elektrolytische Entrostung entfernt perfekt den Rost und lässt den Stahl völlig unangetastet.
    Nämlich genau mit der Oberflächenrauhigkeit, die der Rost reingefressen hat!
    Sprich: Ab einer gewissen Korrosionsstärke besteht Gefahr für die Unversertheit der Haut.
    Selber schon erlebt (wenn ich auch nur eine andere chemische Lösung genutzt habe)!

    Die so entstandene Oberfläche muss nachbearbeitet werden, zwingend.
    Nehme ich Schleifmittel, so trage ich die erhabenen Stellen
    unwiderbringlich ab, die Vertiefungen bleiben unangetastet und damit
    matt und grau, wenn ich nicht alles beischleife, was ab einer gewissen
    Rauhigkeit sämtliche originalen Konturen verändert.
    Eine Drahtbürste, bervozugt elektrisch betrieben, erhält die
    korrosionsbedingte Rauhigkeit, glättet die rauhe Oberfläche,
    verdichtet die Oberfläche sogar etwas und sorgt für silbrigen Glanz.


    Stefan

  • Ich habe diesen threat über Elektrolytische Entrostung auch schon gelesen, weiss nicht ob ich mir das zutraue, meistens wenn ich mit strom hantiere sehe ich nachher aus wie pumuckel, und das ist nicht wenig strom was da fliesst

  • Zitat

    Original von Pellet
    Ich würd das in diesem Fall sowieso nicht tun.
    Versuch doch mal ein par gute Bilder von der
    Oberfläche zu machen.

    Jab ich auch nicht, und wenn der Befall wirklich so massiv ist, würde ich das Teil abschleifen und nacharbeiten bis das Metall wieder "glatt" ist und dann komplett neu Brünieren lassen.

    Grüße