Präzision/Eignung für LGa Anschütz 8001

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.340 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Januar 2008 um 13:36) ist von carfanatic.

  • Ich bin vor 4 Monaten zusammen mit meinem Sohn als Anfänger in einen Schützenverein eingetreten und habe mich dann - da die Altersgrenze schon erreicht ist - auf das LG Auflage Schießen konzentriert. Nach anfänglichen Versuchen mit der Vereinswaffe, einer FWB 300 S, habe ich mir dann vor 3 Monaten für 980 Euro ein Anschütz 8001 gekauft. Dieses LG erschien mir ein vernünftiger Kompromiss zu sein zwischen einem gebrauchten Seitenspanner und einer deutlich teureren Alu-Waffe. Nach und nach habe ich dann meine technische Ausstattung verbessert (Dioptererhöhung und -rückverlagerung, Adlerauge mit 0,5 Dioptrien, Maßmunition, verschiedene Lochkorne, Irisblende mit Farbfiltern, Schießweste), so dass ich jetzt - abgesehen von einer Laufhülse zur weiteren Visierverlängerung und einer Schießbrille - die technischen Möglichkeiten weitgehend ausgeschöpft habe. Diese Maßnahmen führten dann auch zu einer kontinuierlichen Verbesserung meiner Schießleistungen von anfänglich ca. 250 Ringen auf einen Durchschnitt im letzten Monat von 290 und eine Bestleistung von 296 Ringen.

    Im Verlauf dieser Verbesserung habe ich aber doch festgestellt, dass meine 8001 im Verlauf einer 30er Serie eine gewisse Streuung aufweist, die immer wieder korrigiert werden muss, was gerade für einen Schützen mit wenig Erfahrung natürlich nicht einfach ist.

    Auch die fehlende Möglichkeit einer Rückverlagerung der Schaftbacke ist ein wenig störend, da ich durch die maximal mögliche Diopterrückverlagerung meinen Kopf nur noch bedingt auf Schaftbacke und Schaftkappe abstützen kann.

    Kann jemand aus dem Forum eine Angabe zur Präzision der 8001 im Vergleich z.B. zu einer 8002 Alu, 9003, FWB 700 Alu, Walther 300 XT Alu machen? Insbesondere würde mich interessieren, ob bei diesen Waffen auch immer wieder Korrekturen im Verlauf einer 30er oder 40er Serie nötig sind oder ob man nach dem Einschießen ohne weitere Korrekturen auskommt.

    Herzlichen Dank schon jetzt für Eure Antworten.

  • Die Eigenpräzision des Systems wird sich mit ausgesuchter Munition nicht von einem FWB 700 Alu, Walther 300 XT Alu unterscheiden.
    Auch solltest Du dich nicht damit zufriedengeben daß Anschütz keine Möglichkeit einer Rückverlagerung der Schaftbacke anbietet.So etwas kannst Du im Rahmen oder Sportordnung passend für dich selber umbauen.Wenn Du es nicht selbst kannst ist sicherlich im verein ein Werkzeugmacher,Mechaniker oder drgl. der die notwendigen Teile dafür herstellen kann.
    Also einfach mal ein bisschen kreativ sein !
    "Deine Streuung" ist auf deine mangelnde Erfahrung zurückzuführen.4 Monate sind ja nicht gerade lange.Ich würde versuchen meine Fähigkeiten zu verbessern,sich mit anderen ,nach Möglichkeit guten bis sehr guten Schützen auszutauschen und mit den Augen zu stehlen.Auch gibt es ganz gute Literatur die Dir ggf. helfen kann.
    Auf jeden Fall,schiessen,schiessen,schiessen.Ich meine damit aber nicht rumballern sondern sich wirklich jeden Schuß sauber zu arbeiten und sich Gedanken zu machen warum es dann keine 10 war. Das,am besten auf verschiedenen Schießständen.Auf dem eigenen Stand kann fast jeder gut schiessen.Hilfreich wäre auch im Training mal was anderes auzuprobieren.Vieleicht passt ja eine andere Handstellung zb. besser. Irgendwann werden die 300 dann schon fallen. ;)

  • Vielen Dank für deine Ratschläge. Natürlich mache ich noch Fehler, das ist keine Frage. Aber es kommt doch auch immer wieder vor, dass Streuungen verschwinden, wenn sie am Diopter korrigiert werden bzw. dass sie bleiben, wenn sie nicht korrigiert werden. Das ist ja schon ein Zeichen dafür, dass die Abweichungen vom Gewehr ausgehen und nicht vom Schützen. Es stellt sich jetzt nur die Frage, ob solche Abweichungen während einer 30er oder 40er Serie bei allen LGs auftreten oder ob sie bei LGs der höheren und höchsten Leistungsklasse geringer sind oder evt. garnicht auftreten.

    Dein Hinweis auf das Training auch auf anderen Schützenständen ist sicherlich hilfreich. Auch wenn ich jetzt selbst noch keine Erfahrungen bei Rundenwettkämpfen gesammelt habe, so ist mir doch aufgefallen, dass, wenn man die Ergebnisse der Schützenkameraden anschaut, oft auf den ersten Blick erkennbar ist, bei welchen RWK sie zuhause und bei welchen sie auswärts angetreten sind. In unserem Verein und sicherlich nicht nur da, ist es ja sogar so, dass die Schützen selbst zuhause nur an einem ganz bestimmten Stand schießen. Da ist ein
    Standwechsel sicherlich von Vorteil, damit man lernt, sich auch unter (leicht) veränderten Bedingungen zurechtzufinden.

  • Dazu gebe ich einfach folgendes zu bedenken:
    Wechselnde Lichtverhältnisse
    " n Schützenstand
    Geringfügig anders eingestellte Stütze
    Andere Temperatur
    Eigene Tagesform
    Sabbelnde Standnachbarn
    undsoweiterundsofort

    Alles Änderungen vom vorherigen Schießen, die einen gewissen Einfluss haben. Ich weiß, zuerst ist bei mangelnder Präzision immer die Munition und Gewehr schuld. Aber genau das ist es in den allermeisten Fällen nicht, erst Recht wenn der Einfluss von (Feuerwaffen-)Munition weg fällt und es nur um Diabolos geht. Daher schlagen auch (gute) Luftdruckwaffen in Sachen Präzision jede Feuerwaffe.

    Jedesmal wenn ich als Gast auf einem anderen Stand schieße, stimmt die Treffpunktlage nicht mit dem Heimstand überein. Das liegt in erster Linie an den geänderten Lichtverhältnisse.

  • Zitat

    Original von medicus

    Aber es kommt doch auch immer wieder vor, dass Streuungen verschwinden, wenn sie am Diopter korrigiert werden bzw. dass sie bleiben, wenn sie nicht korrigiert werden. Das ist ja schon ein Zeichen dafür, dass die Abweichungen vom Gewehr ausgehen und nicht vom Schützen.

    Narf..... Tschuldigung, aber das die Abweichungen sich wiederholen und nach dem Stellen besser werden, ist nicht immer der Fehler des Gewehres. Sicherlich kann so etwas vorkommen, aber leider sind es zu oft auch Schützenfehler, die sich wiederholen. Insbesondere Abugsfehler kommen immer in wiederholten Formen vor.
    Wenn Du die Eigenpräzision Deines Gewehres testen willst, dann such Dir eine Möglichkeit zum Einspannen und schieß unter Ausschluß jedes Schützenfehlers eine Serie.

    Ihr Glück ist Trug und ihre Freiheit Schein:
    Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!

  • Durch das Verstellen des Diopters änderst Du nur die Lage des mittleren Treffers, aber nicht die Streuung (technische Defekte mal ausgeschlossen).

    Und bei Deinem technischen Ausrüstungsstand würde ich nicht von einer Verbesserung der Streuung durch weitere Auf-/Umrüstung ausgehen.
    Ausser vielleicht bei der Rückverlagerung der Schaftbacke, da Du einen angenehmen Anschlag noch nicht gefunden zu haben scheinst.

    Das das bei der 8001 nicht umrüstbar ist, würde ich bei Anschütz http://jga.anschuetz-sport.com/index.php5
    oder dem Sportwaffenhändler Deines Vertrauens mal gegenchecken lassen.

    Zitat

    Auf der Anschütz-Homepage zum 8001:
    ....
    Da dieses Einstiegsmodell auf einem Baukastenprinzip beruht, ist es bei steigenden Ansprüchen des Schützen jederzeit möglich, die meisten Komponenten aus dem ANSCHÜTZ-Zubehörprogramm anzubringen. Dazu gehören unter anderem die Alu-Schaftkappen, die vielseitig verstellbaren Kappen- und Backenausleger sowie verschiedenste Schaftvarianten und Zusatzgewichte.
    ......

    Der erfahrene Schütze der beobachtet was man macht und Tipp´s gibt kann am Anfang sehr helfen.

    Andreas

  • @ medicus
    Man hat man in der Serie oft Treffpunktverlagerungen,das ist keine Seltenheit.Selbst im KK Liegendschiessen zb. wo man sich optimal auf das zielen und abziehen konzentrieren kann wundert man sich plötzlich über eine 9. Das hängt in den seltensten Fällen jedoch an der Waffe/Munition(ausgesuchte Munition vorausgesetzt ! ). Da Du einen Schnitt von 290 (von 300 ?) schiesst werden deine schlechsten Schüsse wohl eine 9 sein.Von der 10 zur 9 "ist es nicht weit". Ich will damit sagen daß schon eine kleine Abweichung dazu führt eine 9 zu schiessen. Und genau diese "kleinen" Abweichungen (zb. ungleichmäßiges verkanten,verkrampfen,nicht optimales Abziehen und,und,und ...) muss man lernen zu "spüren".
    Genau d a s macht u.a. einen guten Schützen aus.Das gleichmäßige wiederholen der Anschläge.Und das lernt man nur durch sorgfältiges trainieren
    Abschließend noch :
    Da Du wie wie Du schreibst noch keine Schießbrille(sofern Du eine Brille brauchst) hast liegen auch dort mögliche Fehlerquellen.Auch sind die nicht "spielfreien" Standarddiopter ab eines gewissen Leistungsniveaus mit Vorsicht zu geniessen. Wenn man die nicht zu händeln weis können auch dort Fehlerquellen liegen.

  • Ich will und kann auch nicht ausschließen, dass die Fehler ausschließlich an mir liegen. Das ist auch eine Frage der Erfahrung, die ich nach so kurzer Zeit noch nicht in ausreichendem Umfang habe. Beim Austesten der Munition (RWS10 Match 4,51 mm) war die Streuung jedenfalls minimal - ca. 5mm Durchmesser. Das spricht natürlich dafür, dass die 9er von mir geschossen werden und nicht vom Gewehr.

    Die Brille, die ich trage, ist eine Gleitsichtbrille. Das ist natürlich keine optimale Sehhilfe für das Präzisionsschießen. Auch dadurch können evt. Abweichungen bedingt sein.

    Auch mein Anschlag ist noch nicht so stabil und reproduzierbar, wie ich ihn gerne hätte. Da stelle ich doch immer wieder kleine Abweichungen fest, die gerade beim Aufgelegtschießen dann schnell zu Problemen mit der Halteruhe führen können.

    Aber im Wesentlichen bin ich, um das mal zu sagen, mit dem Anschütz 8001 sehr zufrieden. Es ist deutlich präziser als das Vereinsluftgewehr, mit dem ich am Anfang geschossen habe (FWB 300S).

  • Gerade für Gleitsichtbrillenträger sollte die Schießbrille eines der ersten Zubehörteile sein.
    Lass Dich mal im gewohnten Anschlag fotografieren und schau Dir dann mal an, wo Du durch das Glas guckst. Das wird (bei Rechtsschützen) die linke, obere Ecke des Brillenglases sein und u.U. kommt schon der Bügel ins Sehfeld.
    Zum Rand hin verzerrt das Glas und da Du zusätzlich noch mit fast 45 ° schrägt durch das Glas siehst, verstärkt das die Verzerrung noch weiter. Da Du außerdem noch Gleitsicht hast, schaust Du durch den falschen Teil des Glases. Denn oben ist die Fernsicht. Du musst das Ringkorn scharf sehen, somit brauchst Du die Nahkorrektur.
    Weiterhin brauchst Du die Korrektur auf ca 1m und nicht die üblichen 40 cm.
    Suche ein Schießbrillengestell Deiner Wahl, aber mit dem kleinen Glasdurchmesser für's Gewehrschießen. Linke Blende nicht vergessen, aber sie muss nach den neuen Bestimmungen bemessen sein (SportO).
    Dann gehst Du zum Optiker Deiner Wahl und frage, ob er Dir das ausmessen will und Du eine Scheibe mit Deinem Gewehr in einem Hinterstübchen auspacken dürftest.
    Ein bekannter Optiker hat für mein Glas mit einfacher Entspiegelung 5 € und irgendwas berechnet. Das war 2006. Ein Gestell kostet je nach Ausführung zwischen 80 und 130 €

    Die Dinger sehen komisch aus, lassen sich aber vielfältig einstellen. Insbesondere kann man damit mittig und im rechten Winkel durchs Glas schauen.

    Info auch:
    http://www.mueller-manching.de/warum.htm

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (29. Januar 2008 um 19:18)

  • Zitat

    Auf der Anschütz-Homepage zum 8001:
    ....
    Da dieses Einstiegsmodell auf einem Baukastenprinzip beruht, ist es bei steigenden Ansprüchen des Schützen jederzeit möglich, die meisten Komponenten aus dem ANSCHÜTZ-Zubehörprogramm anzubringen. Dazu gehören unter anderem die Alu-Schaftkappen, die vielseitig verstellbaren Kappen- und Backenausleger sowie verschiedenste Schaftvarianten und Zusatzgewichte.
    ......

    Der erfahrene Schütze der beobachtet was man macht und Tipp´s gibt kann am Anfang sehr helfen.

    Andreas[/quote]

    Herzlichen Dank für den Verweis auf die Erweiterungsmöglichkeiten.

    Die erfahrenen Schützen in unserem Verein, die eigentlich - zumindest an Ihrem Stand - immer so um die 295 plus minus 2 Ringe schießen, also ziemlich nahe am Optimum sind, trainieren leider häufig zu anderen Zeiten als ich. Außerdem hat auch nicht jeder den Willen und das Talent, die Fehler anderer zu erkennen und diesbezügliche Ratschläge zu erteilen. Deshalb bin ich mehr oder weniger auf mich selbst angewiesen. Manche Fehler erkennt man schneller, bei anderen dauert es etwas länger. Gute Ratschläge helfen jedenfalls dabei.

  • Floppyk

    Danke für deine interessanten Informationen. Ich werde mich mal an die Firmen Knobloch und Champion wenden und fragen, ob sie mir einen in Sachen Schießbrillen erfahrenen Optiker in meiner Nähe benennen können.

  • Naja, Du hast das übliche Problem, das Du nach 4 Monaten nur noch drei bis vier Prozent vom Leistungsmaximum 300 Ringe entfernt bist.

    Irgendwann landet man auf einem Plateau das sich auch durchaus mal eine zeitlang so hält und auch durch knallhartes Trainieren nicht weicht. Die "Blut, Schweiss und Tränen"-Phase sozusagen.

    In der Zeit sollte man locker bleiben, auf Konstanz trainieren und irgendwann geht´s dann wieder einen Hauch aufwärts.

    Das mit der Schiessbrille statt Gleitsichtbrille wie FloppyK schon sagt würde ich auf jeden Fall machen, es beugt auch Ermüdungsstress vor und dann macht´s mehr Spass.

    Auf jeden Fall vom Schützenoptiker, wie bereits verlinkt oder z.B. http://www.mec-shot.de/produkte/glassystem/index.html
    dort sind auch Partneroptiker gelistet.

    Oder mal die Vereinskollegen fragen wer das in Deiner Gegend macht.

    Andreas

  • Ich kann mich nur F600 anschließen. Erst mal eine 40er Serie mit eingespannter Waffe schießen. Kann man dann Waffenfehler ausschließen, gibt einem das ein gutes Gefühl, was auch schon eine Eigenverbesserung bringen kann.