Vorteile vom Compoundsystem

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 6.335 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Mai 2007 um 22:52) ist von Robert W..

  • Was ich bisher vom Compoundsystem verstand ist, daß es ein Flaschenzug ist, bei dem der Bogen leichter zu spannen ist, der Pfeil oder Bolzen eine höhere Anfangsgeschwindigkeit bekommen soll und damit eine bessere Zielgenauigkeit haben soll. Aber die Energie, die ich in die Armbrust, oder den Bogen hineinstecke, durch das Spannen des Bogens beim Compound- und Recurvesystem (dabei Bögen mit gleichem Zuggewicht) ist gleich. Ist dann nur der Wirkungsgrad bei beiden System anders, oder haben die Pfeile beim Abschuß auch die gleiche Anfangsenergie?

    Einfach gefragt, was sind die Vorteile vom Compoundbogen, bzw. der Compoundarmbrust?

    Das Thread "physikalische Grundlage bei Compound-Armbrüste" ist mir doch ein bißchen zu wissenschaftlich, weshalb ich es gerechtfertigt finde, ein neues Thread mit dieser Frage zu öffnen.

  • Vorteile vom Compoundbogen:
    1) Du hast im Auszug (fast) kein Gewicht mehr
    2) Du kannst einen Compound höher schrauben als einen Recurve
    3) Mit dem Release hast du einen gleichbleibenden Lösevorgang und hast dadurch keine Abweichungen

    Vorteile von der Compoundarmbrust:
    Kenn ich keine weil ich keine hab
    Vielleicht ist es wie beim Bogen dass man sie einfacher spannen kann
    Beim Rest musst du einen Fragen der sich mit AB´s auskennt

    3 Dinge, die ein Bogenschütze denkt,
    während er im Vollauszug steht....

    1. Ich sollte wirklich mehr auf meinen Schießstil achten...<TWÄNG>... Ooops...
    2. So mein letzter Pfeil war ein Ring unter Schnitt*grübel*... aber ist schon OK...<TWÄNG>... Ooppss....
    3. Jetzt werde ich...<TWÄNG> #$%@!§$

  • Zitat

    Aber die Energie, die ich in die Armbrust, oder den Bogen hineinstecke, durch das Spannen des Bogens beim Compound- und Recurvesystem (dabei Bögen mit gleichem Zuggewicht) ist gleich

    Das stimmt so nicht ganz:

    Der Trick bei einem Compoundsystem ist, dass die Rollen exzentrisch gelagert sind. Sie "Eiern" aber nicht irgendwie, sondern so, dass der Bogen am Anfang des Auszugs ein sehr hohes Zuggewicht aufbaut, dass dann am Ende, wenn der Bogen ganz ausgezogen ist auf ein erträgliches Maß abfällt. Man sprich dann von einem "Let off effekt"

    Ein Compoundbogen speichert mit dieser Technik bei selbem Zuggewicht viel mehr Energie als ein Recurve.

    Wie sich der Wirkungdgrad unterscheidet weiß ich jetzt nicht genau.
    Auf der einen Seite kosten das Gewicht der Rollen und ihre Reibung Energie, was den Wirkungsgrad senken sollte.
    Auf der anderen Seite können Compound Wurfarme viel kürzer und leichter als normale Wurfarme gebaut werden.


    Auf jeden Fall ergeben sich bei einem Compoundsystem verschiedene Vorteile:

    1. Höhere Pfeilgeschwindigkeit, einfacheres Zielen

    2. Höhere Durchschlagskraft

    3. Beim Bogen ein Angenehmes Schießen durch Let off effekt, bei der
    Armbrust ein geringeres
    Abzugsgewicht.

    4. eventuell ein höherer Wirkungsgrad

    3 Mal editiert, zuletzt von String_follow (1. Juni 2007 um 00:36)

  • Der eigentliche Vorteil vom Compound-System der AB ist, dass er bei gleicher Auszugslänge und -kraft mehr Energie speichern kann. Dieses einfache Schaubild erklärt es ganz gut:

    Die Energie ist die Fläche unter der jeweiligen Kurve. Man kann klar erkennen, dass die Fläche, und damit die Energie beim Compound deutlich größer bzw höher ist, als beim Recurve.

    Nebenbei bringt das System aber auch noch ein paar mehr Vorteile mit sich, die teils schon genannt wurden:

    -Durch den LetOff-Effekt kann man leichter spannen und die Abzugskraft ist dadurch geringer
    -Der Pfeil wird "sanfter" beschleunigt, was zusätzliche eine bessere Energieübertragung an den Pfeil bewirkt.

    Die Nachteile des Compound-System sind:
    -schlechtere Wirkungsgrad als Recurve-ABs da, durch die zusätzliche Reibung und Masse der Rollen Energie verloren geht. Allerdings wird dass durch den deutlichen Energieüberschuß locker ausgeglichen.
    -Fehleranfälliger, da bei fehlender Syncronisation der Rollen und/oder unterschiedlicher Reibungen, die Wurfarme nicht simultan arbeiten können. Das hätte eine größere Ungenauigkeit der Pfeile zur Folge.

  • Der Vorteil der geringen Spannkraft entfällt bei einer Armbrust, weil der Schütze ja die Kraft nicht selber halten braucht, im Gegensatz zum Bogenschiessen.
    Man würde für eine gleichstarke Recurvearmbrust aber eine Spannhilfe brauchen.

  • Hallo

    Der Vorteil einer Compound-AB ist schon spürbar beim Spannen.

    Aber da gibts auch merkliche Unterschiede. Die TenPoint QX4 mit
    185lbs spannt sich merklich schwerer wie eine Gread Lakes Stinger.
    Die Stinger ist in Joule gemessen einiges stärker als die QX4
    Beide sind Compound-AB.

    Die Excalibur Phoenix mit 175lbs spannt sich genau so leicht
    wie die TenPoint QX4 mit 185lbs. Das ist allerdings mein
    subjektiver Eindruck.

    Das hervorragende Merkmal einer Compound ist, daß die Sehne
    im gespannten Zustand sehr leicht, wegen des Let Off, am
    Schloss-System anliegt. Sie kann daher auch im gespannten
    Zustand länger verweilen. Der Abzug kann auch deshalb spürbar
    weicher gezogen werden.

    Und genau wegen dieses Let Off sind Compound-Bögen auch
    im gespannten Zustand länger zu halten. Das Zielaufnehmen geht
    merklich leichter von der Hand.

    Bei Recurve ist das Spannen je nach Leistung merklich anstrengender.
    Der Unterschied zwischen der Exomax und der Phoenix ist deutlich!

    Die Sehne kann aber bei Recurve selbst gewechselt werden.

    Bei Compound-Systemen ist da schon mehr Erfahrung und
    Technik erforderlich. Ein Compound-System ist nicht im Feld,
    also am Schiessplatz zu wechseln. Wenn da etwas an der
    Verschleissgrenze angekommen ist, dann ist Feierabend am
    Schiessplatz.

    Insgesamt sind Recurve-Modelle wohl leichter zu pflegen.
    Das spart Geld im Unterhalt.

    Recurve-AB haben Systembedingt keine Leerschuss-Sicherung.
    Die meisten Compound-AB sind damit ausgestattet.

    Gruß Robert

    7 Mal editiert, zuletzt von Robert W. (21. Mai 2007 um 23:18)