Waffenkoffer mit FVK-Inlay

Ich habe mir nun schon etliche Bauberichte von Pistolenkoffern angesehen, meistens ist ja das Ganze mit geschäumten Kunststoff oder Holz gelöst.
Hat mal jemand mit Faserverstärktem Kunststoff experimentiert? Ich mache selbst öfters was mit Glas- oder Kohlefaser, das ist eigentlich ein genialer Werkstoff für Waffenkoffer, da sich die Fasergewebe super an die gewünschte Form anpassen lassen. Falls es sowas nicht schonmal gab, werd ich das mal machen und detailiert vorstellen.

Mfg Fabian

Ich habe nun mal provisorisch ein Test gemacht, Der Glasfaserverbund härtet gerade in der Temperkammer aus. Ich habe leider nur Leinwandgewebe, das lässt sich nicht so gut anlegen und anpassen, wie z.B. Köpergewebe, Gelege oder Glasfasermatten.
Aber fürs erste sollte reichen, und wenn meine Walther CP99 da ist, muss ich sowieso einen anderes Inlay machen. Aber das ist das Tolle an Faserverbundwerkstoffen: Man kann einzelne Segmente einfach in andere Inlays wieder mit einlaminieren.

Bilder kommen wenn ich das teil aus der Temperkammer hole.

Mfg Fabian

So, durch das Tempern habe ich die Härtezeit von 24std. auf wenige Stunden reduziert.
Wie schon gesagt, das Gewebe ist nicht optimal. Ich habe einige Falten drin, die ich noch rausmachen/füllen muss. Aber der Sitz der Teile ist echt super. Das Ballistol schnapp regelrecht in seinen Platz, und auch der Rest liegt zuverlässig drin. Die Frischhaltefolie, die ich als Trennschicht genommen habe, habe ich auch schon weitestgehendst entfernt. Nun muss halt noch eine Konstruktion unter das GFK, oder halt Kunststoffschaum. Und ebend das Finish oben drauf, also erstmal Spachteln.

Hier nun die Bilder:

Und bestückt:

Ich hab gerade mal das ganze Inlay mit Dispersionskleber eingepinselt, und dann Satin-Stoff augeklebt. Da ich (wie immer) kein Bock habe zu warten bis alles durchgetrocknet ist, kam wieder das ganze Teil in die Temperkammer. Schaut gut aus, auch mit den Falten im GFK. Die Pistole und das Ballistol klemmt absolut sicher in dem Inlay, die Munitionsdosen sitzen auch recht gut. Der wirkliche Arbeitsaufwand bis jetzt, also ohne Wartezeit beim Tempern liegt bei max. einer Stunde! Materialpreis schätze ich mal so 10-15Euro ohne Koffer
Hier nun noch ein Bild, ich denke dafür, das es nur ein Versuch war ist ist es ganz ok geworden.

Mfg Fabian

Vielen Dank, wenn es mehrere gibt, die es schön finden, mache ich beim nächsten Inlay einen detailierte bebilderte Bauanleitung, das ist echt einfach und für jeden nachvollziehbar.

MfG Fabian

Zitat

Original von Helmut, ein Bär
Hi Fabian,
sieht schon klasse aus . Mich würde es auch schon interessieren, wie Du das machst. Obwohl ich selbst vermutlich zu faul dafür bin.

Gruß, Michael

Ist IMHO wesentlich weniger Arbeit wie beim Styroporschnitzen o.ä. siehste ja dann wenn der Baubericht kommt.

MfG Fabian

Ich habe die Ganze Zeit gerätselt ob du es bist

Ne, Raketen mach ich auch noch (bin noch am Sputnik), aber Ich brauchte noch nen Hobby(zusätzlich zu den vorherigen 10). Schießen hat mich immer schon fasziniert, und da musste ich anfangen, nachdem ich mit nem Kumpel zusammen im Garten geschoßen habe.

Für diejenigen die jetzt nicht mitkommen, pmbond und ich kennen uns von http://www.raketenmodellbau.org

Mfg Fabian

So, ich habe nun ein zweites Inlay gemacht, allerdings in einer anderen Technik. Sollte nun trotz dem ungünstigen Gewebes wesentlich stabiler sein. Ich habe auch alles abfotografiert, sodass ich dazu einen Baubericht schreiben kann. Aber erstmal warte ich ab, was nun aus dem Inlay wird, ob es mit der neuen Methode geklappt hat. Ich kann es leider nicht in die Temperkammer packen, da mir sonst die Einzelteile verrutschen.

Mfg Fabian

Ich denke schon. Man könnte das ganze z.B. so üben:
Küchenpapier, und mit einer kleinen Moltoprenwalze gleichmässig mit etwas leicht Zähflüssigem (Viskosität wie Honig) tränken. Das alles vollgezogen ist, aber nirgendswo zuviel überfluß ist.
Und dann das Feuchte Küchenpapier über eine sehr unregelmässige Oberfläche legen (Diabolodosen usw.) und es überall schön anliegen lassen.

Das ist eigentlich das Schwierigste an der ganzen Sache. Das Anlegen ist eigentlich das Wichtigste. Harzüberschuß ist halt nicht optimal, kann man aber verkraften. Wenn das ganze mit Stoff überzogen ist, sieht man es ja nicht mehr.

Klar, man kann nie ein perfektes Ergebnis erzielen beim ersten Mal. Mein erster Test ist rein vom Glasfaserlaminat her auch nicht so prickelnd. Aber da alles mit Stoff verdeckt wird, kann man später die Fehler schön kaschieren

Wenn es schlecht geworden ist, Glasfasern runter, und neue drauf. Geht sehr schnell. Übung macht den Meister(-Schützen)

Mfg Fabian