Enfield Revolver umbau ?

Es gibt bei der PTB-Zulassung (Nummer 257) verschiedene Möglichkeiten. Diese ist ein Sammelgebiet für sich, da es verschiedene Lauflängen, Trommelspalte usw gibt. Zudem sind da nicht nur Enfield-Umbauten unterwegs, sondern auch Webley&Scott. Letztere würde ich bevorzugen, denn deren Waffen sind selbst als Kriegsfertigung denen der staatlichen Waffenfabrik Enfield weit überlegen von der Anpassung der Teile aufeinander. Bei Webley wurde da viel Wert drauf gelegt, und die Teile einzeln per Hand aufeinander angepasst.

Und zu guter Letzt gibt es welche Mit Gewinde für einen Becher und welche die haben keines.

Also, trommelseitig wurde ein Stück des Laufes abgefräst und da eine Buchse mit der Sperre eingesetzt. Bei manchen ohne einen Übergang auf die Trommel, d.h. da kann im Trommelspalt ein LKW wenden, und bei manchen hat man einen kleinen Trommelspalt da dort eine Übergangsbuchse eingesetzt wurde.

Der laufseitige Teil der Trommel wurde etwas eingefräst und dort eine Verjüngung eingesetzt. Dabei geht durch jedes Zwischenstück zwischen den Trommelkammern ein Stift um diese Verjüngung zu halten.

Und wenn du Indiana Jones 3, der letzte Kreuzzug gesehen hast, dann kennst du auch den Webley, denn Indy hat einen Webley...

Schau dir mal die zwei Beispiele hier an:

Revolver .380: Webley&Scott Mk.IV

Revolver .380: Enfield No. 2 MK I

Der Lauf wird im hinteren Bereich auf 10mm aufgebohrt und ein Stahlrohr mit längs eingesetzter Hartmetallplatte eingesteckt und von oben mit zwei Stiften verankert.
Die Laufwurzel ist hinten etwa 4mm tief ausgefräst, was je nach Setztiefe des Sperrenrohres zu 0,2 (selten!) bis 4mm (meistens) Trommelspalt führt.
Einige Modelle weisen unten am Lauf noch eine kleine Bohrung auf, die im Lauf durch das Sperrenrohr abgedeckt wird, aber bei Entfernung dieses Einbaus den Lauf nicht mehr ohne weiteres brauchbar lässt.

Die Trommel ist von vorne ausgedreht, die originalen Kammern sind etwa bis zur Hälfte weg, die äußere Hälfte steht noch.
Dann wurde ein Stahlzylinder eingesetzt, der tief genug reicht, dass nur noch Platzpatronen geladen werden können.
Dieser Stahleinsatz ist von der Trommelaußenseite durch sechs gehärtete Stahlstifte zwischen den Trommelkammern verankert.

So sieht er aus (weder die originale Phospatierung noch der originale Tropenlack waren beim Erwerb durch mich noch in vertretbarem Zustand, mit etwas Zeit wird er irgendwann mal komplett poliert):

http://www.stefan-henzel.privat.t-online.de/pics/sswpics/257l.jpg

http://www.stefan-henzel.privat.t-online.de/pics/sswpics/257r.jpg

Meiner hat den kleinen Trommelspalt, dafür aber leider ein Laufgewinde M10x1.

Stefan

Stefan, wie ist eigentlich der Schlossgang beim Enfield? Der vom Webley ist wirklich sehr gut wie ich finde.

Meiner hat den kleinen Spalt und kein Gewinde. Gekostet hat mich der Spaß 200€ Sofortkauf bei egun.

Gruß
Marcel

Der Schlossgang ist sauber.
Ich habe zwar schon weichere erlebt, aber für Alter und Zweckbestimmung liegt er recht gut.

Stefan

Also meiner geht super. Und wenn man den spannt, der Sound ist auch gut.

Bei meinem steht zwar "WAR FINISH" drauf, aber auf der anderen Seite ist der Stempel "46". Die Parkerisierung ist einwandfrei bei mir.

Bei Webley hat man für die Kriegsfertigung ja die Standards der Friedensproduktion aufrecht erhalten (außer Oberflächenfinish). Der Webley war ja nicht nur im Armeedienst, sondern auch im Dienste der Polizei. Und den gabs auch brüniert, dann allerdings ohne Aufschrift "WAR FINISH".

Im Dienst waren die bis in die 60er. Allerdings sind die nicht sehr stark, gerade mal 250J. Also gerade mal die Hälfte von einer 9mmx19, oder 50J mehr als eine Walther PP in 7,65mmx17.

gabs da auch Ausführungen von Hege ohne PTB mit Freistatus-Erklärungen des Bundeskriminalamts?

Ja, die gab es tatsächlich.
Ein oder zwei waren mal bei egun drin, natürlich mit den BKA-Papieren.

Diese Modelle haben aber m.W. den Ausschuss nach unten,
direkt über der Trommelachse.

Wann die Dinger und vor allem in welchen Stückzahlen so
umgebaut wurden, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Stefan

Ferner gab's die auch mit , komplett geschlossenem Lauf und Ausschuß durch eine 5-6mm große Bohrung durch den Rahmen nach schräg unten. Diese haben den Vorteil, dass der Trommelspalt immer noch orginal ist, da der Laufansatz nicht abgefräst wurde. So ein Teil habe ich auch noch irgendwo in den Tiefen der B-Schänke rumliegen neben den normalen Webley's und Enfield's. Auch gab es noch Fertigungen von Albion und von Scott und natürlich die verschiedenen Lauflängen von 2" (sehr selten) über 3", 4" und 5" (letztere am häufigsten).

Zitat

Original von HWJunkie
Ja, die gab es tatsächlich.
Ein oder zwei waren mal bei egun drin, natürlich mit den BKA-Papieren.

Diese Modelle haben aber m.W. den Ausschuss nach unten,
direkt über der Trommelachse.

Wann die Dinger und vor allem in welchen Stückzahlen so
umgebaut wurden, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Stefan

ja stimmt Ausschuss nach unten, wurde mir gerade von einem Verkäufer bestätigt