Flaschenrakete

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 11.247 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. September 2006 um 12:27) ist von Ulrich Eichstädt.

  • Ich weiß nicht wirklich, ob das hier reingehört, aber wenn hier auch die Peitsche von Indianer Jones nachgebaut wird...

    Ich habe mir jedenfalls eine schöne Flaschenrakete gebaut, bzw. eine Abschussrampe und mehrere Raketen, die mit Druckluft angetrieben werden und durchaus beachtliche weiten/höhen erzielen...
    Daten:
    max. Flughöhe: genug, damit eine 1,5l Flasche mit komplett schwarz-roter Bemalung nicht mehr gegn den blauen Himmel zu erkennen ist, dürfte doch über der 100m-marke liegen,
    Weite: senkrecht in den himmel geschossen bei wenig Wind landet die Rakete um die 50m entfernt, etwas Wind ist eben doch immer da, vertikal abgeschossen und bei günstigen Windverhältnissen ist es auf 100m noch möglich, ein Scheunentor zu treffen, und mit beeindruckender Durchschlagskraft.

    Die Rakete an sich besteht aus einer ganz normalen Plastikflasche, die jedoch einen Ring am Flaschenhals haben muss (haben eh die meisten). Diese bekommt einen halben Tennisball auf die untere Seite gesetzt, wird am besten mit 2-komponenten-Kleber befestigt, bei einigen Flaschen geht auch Heißklebe. man kann hier auch noch ein gewicht einbauen, aber normalerweise ist das nicht nötig.
    außerdem werden an die Seiten nahe dem Flaschenhals Dreieckige Flügelchen angeklebt, die vorer aus fester Plastikfolie geschnitten werden. Diese sollte nicht zu klein sein, da sie sonst keine Funktion mehr haben, und die Rakete zu sehr trudelt, aber sie solten auch nicht zu groß werden, damit der Luftwiederstand nicht zu groß wird.
    Dann kann die Flasche noch bemalt werden, damit man sie leichter sieht, die meistens transparenten Flaschen sind gegen den Hellen Himmel sonst zu schwer zu sehen, und können unerwartet wieder einschlagen.

    außerdem braucht man noch eine Startrampe, die im groben aus zwei Brettern und einer Dichtung aus Gummie besteht.
    diese drei Sachen werden auf ein gleiches Format gesägt/-schnitten, und anschließend mit mind. vier starken Schrauben aufeinander befestigt, Holz, Gummie, Holz.
    vorher sollte in eine Holzplatte bereits ein großes Loch gebohrt worden sein, mit einem Durchmesser von ca. 5-7 cm., in das andere ein kleineres, sodass ein fahrradventil durchgesteckt und in diesem Loch festgeklebt werden kann. hierbei muss aufgepasst werden, das das Ventilauf der Seite, wo später die Pumpe rankommt weit genug raussteht.
    Außerdem müssen dieses Ventil und das Loch im anderen brett exakt übereinander liegen.
    Nun werden noch vier Bolzen durch dieses Sandwich gesteckt, bis sie bei dem brett mit dem größeren loch rausschauen. In diese vier muss nun ein Loch gebohrt werden, mit ca. 0,5-0,8cm Durchmesser.
    nun wird noch ein Stabiler draht genommen (Fahrradspeichen sind auch wunderbar), an beiden Enden etwas angespitzt und gebogen. Es ist empfehlenswert, außerdem noch ein starkes Seil zu befestigen.
    Nun wird alles zusammengebaut, dort, wo das Ventil ist, wird ein kleines Loch in das Gummie gestochen, und von der anderen Seite, in das große Loch wird die Flasche gestellt, mit dem Flaschenhals zum Ventil.
    diese wird nun mit hilfe des gebogenen drahtes fixiert, indem dieser durch die Löcher in den ersten zwei Bolzen gesteckt, dann über den Ring am Flaschenhals gechoben (wenn die konstruktion gelungen ist, sollte hierzu einiger Druck notwenig sein, und die Flasche ein Stück ins Gummie gedrückt werden), und anschließend auf der anderen Seite wieder in die zwei hinteren Bolzenlöcher.
    nun sollte der Draht die Flasche fest fixieren, und mit einem starken Ruck am Seil wieder entfernt werden können.
    Nun wird die Startrampe an einem festen Gegenstand angebracht, zum Beispiel mit einer Schraubzwinge an einem großen Stein oder ähnliches, was halt grade zur Hand ist.
    Jetzt wird an das Ventil eine Luftpumpe angeschlossen, und die Flasche wird aufgepumpt. (bei meiner bisher besten Konstruktion waren zwischenzeitlich bis zu 12 BAR möglich, jedoch hat sich das Holz über den Winter leider etwas verzogen, be 3 BAR sind auch völlig ausreichend).
    das einzige, was jetzt noch bleibt, ist ausreichenden Sicherheitsabstand nehmen, das Seil in beide Hände, UMSEHEN OB JEMAND IN DER NÄHE IST! und kräftig ziehen.
    Wenn alles richtig funktioniert, sollte die Rakete mit einem Knall abheben, und nach etlichen sekunden wieder aufschlagen.
    nicht wundern, wenn die Flasche etwas zerdellt, einmal wieder auf die Rampe, druck geben, und sie entbeult sich.

    Weitere Tipps zu Material, Abmessungen, Leistungssteigerungen etc. ggibts, wenn ich wieder da bin^^ (mit Glück sogar Bilder, wenn die Camera funzt)

    R.I.P. Sir Terry Pratchett

  • ich bin mir nicht ganz sicher, aber wenn du die flasche zu ca. einem drittel mit Wasser füllst dürfte fast noch mehr drin sein.
    einen versuch wäre es zumindest mal wert.

    Gruß m

  • Jo,
    ich kenn das auch wo man so 1/3 Wasser reinmacht.. Und nicht so kompliziert mit der Startrampe und Schnur. Einfach einen Korken der ein Ventil eingeklebt hat in die Flasche stecken. Bei genügend Druck fliegt der Korken raus und die Flasche hoch :)

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  • Hallo T-gnom,

    Also erstmal respekt vor deiner Baukunst.
    Aber ich müsste mal Bilder sehen bzw. eine genauere Bauanleitung.

    Über 100m Flughöhe. :crazy3:
    Klingt spektakulär!
    Ich denke der Sound beim Start kommt auch nicht schlecht.
    PPPHHHHHLLLLOOOOOOOOPPPPPP!

    Ja, Luftdruck hat einiges an Power.
    Ich kann mich noch an meine erste Frei-Waffe erinnern.
    Beziehungsweise, die hatten alle Kinder eine Zeit lang bei uns in der Nachbarschaft.
    Luftpumpe oben das Ende absägen, dann Korken drauf und Feuer!
    Kam man von der Schule und die anderen waren schon wieder am schießen, hörte man 3 Strassen weiter schon das PLOP PLOP PLOP, köstlich. ;)

    Gruß,
    Markus

  • Bilder sind etwas schwer, ich find die Kamera nicht^^
    die 100 Meter waren übrigens geschätzt, davon ausgehend, wie weit die flasche im offenen Geläne weg war, um nicht mehr richtig erkannt zu werden, und im Flug hat man sie Zeitweise garnicht gesehen.
    Und ja, mit Wasser fliegt sie noch weiter, aber haste mal n Schluck Wasser in der Tasche? is nicht immer so einfach, und jedes mal fliegen nen halben Liter wasser rein, das muss man auch erstmal rantransportieren.
    (sie fliegt ja auch so schon sehr hoch)

    Das mit dem Korken ist mit sicherheit auch interessant, aber ich glaube nicht, das man damit über 3 bar schafft, meine 1,5l-Flaschen kommen manchmal als 1l-Flasche wieder runter, weil sie vom aufprall so eingedellt sind.
    wenn man die dellen rausmacht, passen auf einmal 2l rein, weil sie so gedehnt wurden.
    btw.: ohne Wasser ist der Sound besser, "knallt" mehr, mit wasser eher zoosch...

    ich versuchs morgen "früh" mal mit dem Fotohandy, ob die Quali da zufriedenstellend ist.
    bei der Gelegenheit mess ich dann auch gleich mal aus, welchen Abstand die Bolzen haben müssen etc.

    Das mit den Luftpumpen kannte ich noch nicht, wär aber ne witzige Idee, und vor allem einfach und billig zu bauen^^

    R.I.P. Sir Terry Pratchett

  • Hallo,
    hier meine auf die schnelle gemachte Skizze :D

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  • Zitat

    Original von ibanez-grg
    Und das funktionier?

    Was fliegt denn da, der Ball oder die Rakete? ;D

    Mfg Stefan

    Und wie das funktioniert :nuts:
    Der halbe Tennisball oben auf der Flasche ist nur damit die Flasche am Kopf bei der Landung nicht zerdellt. Durch den starken Druck in der Flasche wird irgendwann der Korken rausgeschleudert und die Flasche hebt ab :)

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  • das was ihr hier so dirskutiert ist eine anerkannte Sparte des Raketenmodellbaus.
    Auf:
    http://www.raketenmodellbau.org

    gibt ein eigenes Forum für Wasserraketen.
    Ich hab meine Facharbeit über Raketenmodellbau und Höhenmessung geschrieben, deswegen kenn ich mich da ein wenig aus.
    Was in diesem Thread Diskutiert wird, ist schon ein Wenig professioneller, als eine einfache 1,5 Liter Rakete :)

    Ach und nochwas, der Moderator des Fourms ist auch bei uns unterwegs und postete kräftig mit ;)


    mfg Dudi

    Bei der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lösen: die Schwerkraft und der Papierkrieg. Mit der Schwerkraft wären wir fertig geworden. (Wernher Freiherr von Braun)

  • Und ich darf nochmals "aus gegebenem Anlaß" darauf hinweisen, daß diese eher harmlose Konstruktion hier ebenso wie die Pesi-Rakete das Äußerste an Bauanleitungen ist, was wir hier lesen werden. Threadstarter T-Gnom kassierte heute morgen bereits eine Verwarnung, weil er allzu detailgetreue Schilderungen aus der "chemischen Experimentierstube" schilderte. Auch wenn es zig andere Foren dazu gibt, auch wenn der Mod hier mitpostet:

    Bauanleitungen für irgendwelche fliegenden Untertassen und ähnliches Zeug der stärkeren Art bitte nicht bei CO2AIR!


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...