So, nach 1 1/2 Wochen bin ich aus der Werkstatt raus und fertig mit meinem neuen Schaft.
Ohne richtige Vorlage war es nicht gerade einfach, aber dafür gibt es diesen Schaft auch kein zweites Mal. Er sollte für FT tauglich sein, also eine hohe Auflage bieten und im Gegensatz zum Originalschaft einen Pistolengriff und eine andere Gewichtsverteilung haben. Des Weiteren sollte er genau auf mich zugeschnitten sein, also die Backenhöhe, Schaftlänge und der Griff sollten genau passend sein.
Mit dem Ergebnis bin ich bislang sehr zufrieden, war aber auch eine Höllenarbeit das System auszufräsen und die ziemlich filigranen Durchbrücke so zu gestalten, dass der Schaft etwas aushält und nicht gleich bricht.
1. Als Holz kam Multiplex zum Einsatz, auf das zuerst die Silhouette aufgezeichnet wurde.
2. Anschließend habe ich mit der Bandsäge die Form ausgeschnitten und mit dem Bohrer die Durchbrüche vorgelocht um dann mit dem Stecheisen die Durchbrüche in Form zu bringen.
3. Jetzt mußte das System ausgefräst werden, da dies nur geht, solange der Schaft noch Glatte Seitenflächen hat und man ihn einspannen kann. Die gesammte Fräserei hat fast einen Tag gedauert, da ich jedes Mal die Fräse neu justieren und einstellen mußte, sowie die Frästiefe am Original messen und übertragen mußte.
4. Nachdem das System in den Schaftrohling passte, konnte ich dem Schaft seine endgültige Form verleihen, was mit Raspel, Rundfräser und Langbandschleifer auch ganz gut ging.
5. Der Schaft mußte nun geschliffen werden, um die Oberfläche zu glätten und auch die feineren Unebenheiten wegzuarbeiten.
6. Obwohl der natürliche Farbton des Multiplex schon sehr gut aussah, habe ich den Schaft noch dunkel gebeizt. Hierzu mußte er erstmal gewässert werden, damit sich die Faser aufstellen und nacher wieder sehr fein abgeschliffen werden. Die Beize wurde angemischt und 2x aufgepinselt, damit der Farbton stimmte. (Tipp: lieber 2x beizen mit etwas hellerer Beize als einmal mit dunkler, da man hierdurch den Farbton besser bestimmen kann.)
7. Jetzt mußte der Schaft nur noch lackiert werden. Ich habe dazu Zweikomponenten Treppenlack benutz, da dieser sehr hart und wiederstandsfähig ist. Zwischen den Lackiervorgängen den Lack mit feinem Schmirgelpapier etwas runterschmirgeln und anrauen, sowie eventuell entstandene Nasen entfernen. Den Lack immer schön aushärten lassen.
8. Jetzt den Lack noch polieren, zuerst mit feinster Stahlwolle und anschließend mit einem Baumwolltuch. FERTIG
Hier das Ergebnis in Bildern:
der Schaft noch ohne das System.
Hier noch einige Nahaufnahmen um die Maserung und die Farbe besser beurteilen zu können:
Schaftbacke
Seitenfläche
Hier die Gesamtansicht mit montiertem ZF:
Und hier noch einige Aufnahmen aus verschiedenen Blickwinkeln:
Man kann die Maserung ganz gut erkennen, sowie die leich rötlichen leimstellen zwischen den Holzschichten.
Bei Bedarf kann ich noch mehr Bilder machen, vielleicht auch bei anderem Licht.
Was sagt ihr zu dem Ding? Kommentare sind erwünscht, vielleicht wird das Gewehr jetzt ja Waffe des Monats :))!!!
Gruß MOA