"Schießbrillen" & deren Tönung für Nicht-Brillenträger

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 6.873 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. März 2004 um 07:42) ist von airman.

  • Vorab gesagt: damit meine ich nicht die eigentliche Schießbrille (siehe Foto) , welche so mancher Sportschütze benötigt!


    Gemeint sind die farbig getönten Brillen aus dem Freizeit- und Sportbereich.
    Bezogen auf FT in Verbindung mit bedecktem Himmel bzw. Schüsse in einen Waldbestand (Schießstätte!) möchte ich mal die Erfahrungen aus dem Wurfscheibenschiessen und KW-Hallenschiessen hier einfliessen lassen.

    Das Sonnenlicht, genauer UV-Strahlen, die Augen im negativen beeinflussen ist klar. Darum geht es aber nicht. Eine Sonnenbrille (braun, dunkel) nutzt nichts beim Schiessen. Abgesehen, das sie die Augen schont.

    Folgendes bitte nur bezogen auf dämmriges Licht!!

    Von schießtechnischen Vorteil sind Gläser in orange!
    Diese sind das beste, was sich ein Schütze in der Halle bzw. wie oben erwähnt, vorstellen kann. Diese Tönung ist schon immer bei Wurfscheibenschützen bevorzugt worden. Grund: der beste Kontrast für Ziel, Umgebung oder Kimme & Korn (bei KW).

    Danach folgt gleich ein leichtes Gelb.
    Die restlichen Tönungsvarianten lasse ich jetzt mal beiseite. Schaut selbst auf z. B. dieser Seite nach.

    Aber ein Problem ist nicht auszuschliessen. Die meisten Brillenfassungen sind zwar für den Freizeitbereich und auch für KW- und Flintenschützen geeignet aber gerade der Gewehrschütze hat ggf. aufgrund seiner geneigten Kopfposition ein Manko zu tragen. Wenn also das Glas einer solchen Brille zu billig oder sehr ("sportlich - cool ") gebogen ist, dürfte es zu Verzerrungen kommen. Der gerade Durchblick ist oft nur eine Einstellungssache der Waffe (Schaftbacke etc.). Ein zu sehr gebogenes Glas dagegen nicht. Sollte aber der Rahmen zu schmal ausfallen .... untauglich!

    Dies auch mal im Hinblick auf die WM im düsteren Ebern und seine schwarzen Ziele.

    Achtung: Abraten möchte ich jedem, der erstmalig eine derartig getönte Brille gleich bei einem wichtigen Schiessen nutzen will. Erst vorher testen und wenn es ok sein sollte .... mindestens diese Brille schon eine halbe Stunde VOR dem Wettbewerb tragen.

  • So eine gelbe Schießbrillehabe ich auch. Sie war bei der Crosman 1077 dabei. Besteht aus plastik und sehr billig verarbeitet.
    Das sollte mal egal sein ich werde das nächste mal beim FT schießen die Brille mitnehmen und meine erfahrund damit hier Posten.

    Denke schon das man bei dämmerung oder dunklen Hintergrund eine besseren Kontrast zu de Zielen erzeugen kann. So Brillen werden ja auch bei Autofahren in der Abenddämmerung getragen.


    Nun ja mal abwarten.


    Andreas

  • Zitat

    Original von Astanase Wenn also das Glas einer solchen Brille zu billig oder sehr ("sportlich - cool ") gebogen ist, dürfte es zu Verzerrungen kommen. Der gerade Durchblick ist oft nur eine Einstellungssache der Waffe (Schaftbacke etc.). Ein zu sehr gebogenes Glas dagegen nicht. Sollte aber der Rahmen zu schmal ausfallen .... untauglich!

    Dies auch mal im Hinblick auf die WM im düsteren Ebern und seine schwarzen Ziele.

    Achtung: Abraten möchte ich jedem, der erstmalig eine derartig getönte Brille gleich bei einem wichtigen Schiessen nutzen will. Erst vorher testen und wenn es ok sein sollte .... mindestens diese Brille schon eine halbe Stunde VOR dem Wettbewerb tragen.

    Ups, hatten wir das nicht schon mal??? :confused2:
    Über die Festigkeit von Schutzbrillen hatten wir schon mal berichtet > guckst Du hier: Beschusstest einer Schutzbrille


    Egal, endlich mal ein Thema bei dem ich auch glänzen darf ;) , den das Problem mit verzehrten Sichtfeld kann man umgehen in dem man nicht auf dem Trödelmarkt kauft, sondern im Fachgeschäft, darf auch ein Arbeitsschutzhändler sein. Ihr müsst nur auch die mechanische und optische Güteklasse F1 achten und euch wird nicht gleich schummerig vor Augen wenn es um die Ecke geht.

    Wissenswertes zum Thema Augenschutz findet Ihr hier - dann muss ich den ganzen Kram wenigsten nicht noch einmal tippen :ngrins:
    und vernünftige Brillen gibt es natürlich auch dort

  • Hi Ruger

    Nun, ich hab ja ein paar schutzbrillen der Getesteten Sorte von dir mal bekommen und musste feststellen daß auch diese nicht so ideal sind und auf dauer auf die augen gehen. Testen kann man das wie bei einer sonnenbrile. Die Brille vor sich halten auf eine senkrechte kante und durchschauen. Dann bewegt man die kippt man die brille in verschiedene richtungen, die Kante darf sich dabei NICHT bewegen denn ansonsten verzerrt das Glas der Brille.

    Hab das aber bisher noch nicht weiter ausprobiert.

    Gruß
    Para

  • Eigentlich meine ich keine Schutzbrillen. Gut, sicherlich mag man einige dieser Modelle nutzen können, genauso wie welche aus dem Freizeitsektor.
    Das beste wird wohl immer noch sein, zum Optiker zu gehen und sich dort beraten zu lassen und zwar in Sachen "Schärfe & Kontrast". Ohne eine Mindestgüte scheint es wohl nicht gehen. Siehe Para's Beitrag.

  • Ich bin kein Fachmann und auch keiner "vom Fach" wie du ;) aber ich könnte mir vorstellen das ein Brillenglas mit Gelbtönung vom Augenoptiker u. U. um einiges besser ist.
    Was meinst du?

  • Steht doch da was Ruger meint. ;D

    molon labe FWR-Mitglied #2xxxx
    4mm-Kurzwaffen mit :F:, auf WBK.
    Manchmal verliert man, manchmal gewinnen die Anderen. :nod:

  • Zitat

    Original von Astanase
    Ich bin kein Fachmann und auch keiner "vom Fach" wie du ;) aber ich könnte mir vorstellen das ein Brillenglas mit Gelbtönung vom Augenoptiker u. U. um einiges besser ist.
    Was meinst du?

    Hi Asta

    Nun, wenn man aber schon eine Brille zum schießen trägt sollte diese meines Erachtens dafür auch gedacht sein, das heist sie sollte nicht gleich splittern falls mal ein Diabolo zurückkommen sollte. Eine Einfache Brille vom Optiker würde ich da nicht nehmen. Die Brillen wo Ruger vorgestellt hatte hielt den Beschuss von 7,5J aus nächster nähe aus, das mach erst mal mit einer normalen Brille, bei 16,3J ging allerdings dann auch diese Brille zu bruch.

    Gruß
    Para

  • Zitat

    Original von ViperM
    Steht doch da was Ruger meint. ;D


    Hast du auch eine eigene Meinung dazu, noch besser eigene Erfahrungen?

    @Para, rugerclub:
    Es geht doch hier überhaupt nicht um einen eventuellen "Beschuß" von Schutzbrillen!

    Vielleicht habe ich meine Einleitung zu konfus rübergebracht.
    Thema sind die Vorzüge spezieller "Schießbrillen" (beim Brillenträger ist es eine "normale" Brille mit getöntem Glas) aufgrund ihrer je nach Witterungsverhältnissen vorhandenen Tönung.
    Bei Wurfscheibenschützen (jagdlich keine; sportlich mehr) siehst du öfter Brillen mit Orange-, Gelb- oder leichtem Rotstich. Diese bezwecken einen besseren Kontrast von der Scheibe zum Hintergrund des Standes.

    Wenige KW-Schützen nutzen eine Gelbtönung in der Halle um Kimme / Korn kontrastreicher zu sehen. Oder meinen es zu sehen.
    (Die IPSC-Schützen müssen nur aus sicherheitsrelevanten Gründen eine Schutzbrille [meistens neutrales Glas] tragen. Gehören nicht zum Thema.)

  • Hi Asta,

    ich benutze selber beim Silhouettenschießen getönte Schießbrillen (bisher normale Brillen, keine spezielle 'Schießbrille' von z.B. Knobloch oder Champion). Ich habe persönlich mit einer gelb getönten Brille bei bewölktem Himmel ganz gute Erfahrungen gemacht, da der Kontrast der schwarzen Ziele subjektiv verstärkt wird. Ähnliche Effekte erziele ich mit einer rötlich getönten Brille (ich habe halt beide Varianten) wobei mir die gelbtönung mehr zusagt.

    Dies gilt allerdings beim Schießen mit Kimme und Korn auf schwarze Ziele, die sich von der Umgebung (der freien Wildbahn) absetzen sollen.

    Bisher habe ich es noch nie probiert, diese Brillen beim Schießen mit dem ZF zu verwenden, oder gar einen Filter an das ZF zu schrauben *g*, was ja auch eine Möglichkeit wäre (Filter aus dem Foto-Optik bereich z.B.).

    Desweiteren stellt sich mir die Frage, da ja beim FT nicht der Kontrast der Gesamtsilhouette interessant ist, sondern eigentlich der Kontrast der Hitzone zur umgebenden Silhouette, ob eine ähnliche Kontrastverbessernde Wirkung überhaupt möglich ist, zudem kommt noch die unterschiedliche Einfärbung der Hitzone, mal halt rot, mal gelb, mal gräulich (aufgrund der abgeblätterten Farbe nach vielen Treffern).

    Ich befüchte mal, das die gefärbten Brillen einen Teil des Lichtes wegfiltern. In vielen dunklen Situationen betteln wir um jedes Quentchen mehr Licht und eine egal wie gefärbte Brille könte das Zielbild noch dunkler darstellen und somit das Zielen eher erschweren. Aber das ist erstmal nur Theorie, wie es in der Praxis ist, müsste sich in einer dunklen Zielumgebung erst mal zeigen.

    Bisher habe ich allerdings festgestellt, daß (natürlich) mein Zielbild besser ist, je besser und lichtstärker das verwendete Glas ist. Ich befürchte einfach mal, daß mit einem zusätzlichen Filter (egal ob Foto-Filter oder Brille) ich praktisch die Lichtstärke des ZF's so mindere, daß evtl. Kontrastvorteile sich schnell relativieren. (Daumenregel aus der Fotografie ist glaub ich, jeder Filter kostet eine Blende, aber da lass ich mich gerne korrigieren, ist definitiv nicht mein Fachgebiet).

    Ich werde es wohl einfach mal irgendwann ausprobieren und bin für andere Erfahrungsberichte auf jeden Fall dankbar.

    Grüße

    Axel

    P.S.: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten !!! :n30:

  • Zitat

    Original von Astanase
    Ich bin kein Fachmann und auch keiner "vom Fach" wie du ;) aber ich könnte mir vorstellen das ein Brillenglas mit Gelbtönung vom Augenoptiker u. U. um einiges besser ist.
    Was meinst du?

    Wir müssen grundsätzlich zwischen Polycarbonat (PC), Cast Resin und Glas unterscheiden.

    Beide Ersteren sind gegen mechanische Einwirkungen geschützter als splittergefährdetes Glas.

    Allerdings ist die optische Verzerrung im unteren Randbereich (siehe Para) aufgrund der Extrusionstechnik (Kunststoff wird unter Temperatur und Druck in / durch eine Form gepresst) bei PC grösser, aber nur im Randbereich!

    Dagegen werden CR und Glas aus dem "vollen" geschliffen und da gibt es im Grenzbereich unterschiede.

    Allerdings, wer setzt seine Brille so weit hoch oder runter, das er immer über/durch die Kante guckt?!

    Bei Korrektionsbrillen wird dazu ja extra die Segmenthöhe bei Gleitsichtbrillen (Abstand unterer Brillenrand bis Pupillenmitte) und immer die PD (Pupillendistanz - Mitte/Mitte zwischen beiden Pupillen). Nur dann ist gewährleistet, das die Sehschärfenkorrektur optimal angepasst ist.

  • Hallo,

    leider habe ich einen beachtlichen Erfahrungsschatz mit Korrekturbrillen und Kontaktlinsen (kurzsichtig). Ich bemerke zB bei Nachtfahrten, daß für mich die Kontraste bei blau/weißen Schildern gegenüber gelb/schwarzen manchmal unterschiedlich sind. Wenn die Brille mal wieder eine "Verstärkung" :( nötig hatte, waren die blau/weißen schlechter, bei Überkorrektur eher umgekehrt.

    Soweit ich das durchschaue, liegt das daran, daß die Spektralfarben des Lichtes unterschiedlich gebrochen werden. Die Kontrast/Schärfe steigernde Wirkung gelber Brillen habe ich auch schon bemerkt und führe das darauf zurück, daß besonders der Blau-Anteil des Lichtes vermindert wird.

    Und ein Effekt ist ja ganz wichtig: Selbst das mieseste Wetter sieht durch eine gelbe Brille gleich viel freundlicher aus *lol*

    Grüße
    airman

    P.S.: Mein 100stes Posting - Whow!