Compoundbogen Aufbau und Einstellung

Es gibt 258 Antworten in diesem Thema, welches 27.741 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Oktober 2021 um 18:01) ist von servibilis.

  • Einen 20mm Riss kann man durchaus durch schlechten Schiessstil erreichen, meist verreißt man aber in die gleiche Richtung. Unterschiedliche Risse auf unterschiedliche Entfernungen deuten auf ein schwänzeln des Pfeils hin.
    Ist wirklich schwer zu sagen so und um sich das mal in 3D anzusehen bist du zu weit weg...

    Gruß Stefan

  • Das habe ich gerade probiert und mit 240 Bilder pro Sekunde ist da nichts zu machen. In den letzten Tagen habe ich mich mal nach so einem neuen Fetzerhandy umgehört, leider ergebnislos. Ich gehe das jetzt mal ruhiger an und schieße einfach, aufmerksam, mit bedacht und auf kurze Distanzen, arbeite an meiner Haltung, weiter... und lasse dann los, zu viel Bedenken und so... 8o

  • Da mir wiederholt ein Pfeil an einer Stelle landete, die sich mir nicht erschloss, habe ich nochmal geprüft, ob die Einstellungen stimmen und festgestellt, dass das nicht der Fall war. Meine Frage ist, ob meine Prüfmethode korrekte Aussagen macht.

    Zunächst spannte ich ein Seil von der oberen zur unteren Wurfarmmitte, dann schnitt ich einen Pfeil so ab, dass er das Seil im genockten Zustand gerade nicht berührt. Normalerweise sollte dann die Sehne, das Seil, die Pfeilmitte und die Pins des Visiers auf einer Ebene liegen. Nachdem Einschießen war dann aber klar, dass ich dann die vertikale Mitte treffe, wenn die Pins ca. 1,5cm links von dieser Ebene eingestellt werden?

  • Sorry aber das mit dem Pfeil durch die Mitte ist wirklich bloß eine Wunschvorstellung. Das kann passen, in den allermeisten Fällen aber nicht.
    Auch sind die Wurfarme nicht immer Mittig angebracht. Das muss erschossen werden (Papiertest) und bei den meisten Bögen zeigt der Pfeil nach links wenn es passt. Weil sich die Sehne eben nicht auf einer geraden Linie von hinten nach vorne bewegt sondern meist von rechts nach links.
    Du kannst die Pfeilauflage verstellen oder die Yokes verdrehen und damit den Camlean anpassen, oder beides.
    Du kannst einen perfekten Papierriss haben aber trotzdem gruppiert der Bogen beschissen. Die Sache ist halt komplex...
    Gruß Stefan

  • okay. Dass die Sache komplex ist, ist mir vollkommen klar. Weil ich mir manche Erscheinungen nicht erklären kann, frage ich, damit ich verstehen lerne. Festgestellt habe ich allerdings, dass es nur wenige gibt, die die komplexen Vorgänge eines Abschusses mit einem Compoundbogen durchgängig verstehen, selbst mein Händler der sich seit Jahren damit beschäftigt, scheint mir eher ein Monteur zu sein, als ein Ingenieur.

  • Darf ich mal fragen woran das jetzt am Anfang gelegen hat und wo jetzt mittlerweile das Problem liegt?

    Das Wort ist wie ein Pfeil. Einmal unterwegs, kann man es nicht mehr aufhalten

  • Das ist eine gute Frage!
    Also zuallererst funktionierte die Fallawayauflage nicht, das Problem wurde auch vom Händler nur dadurch gelöst, dass er mir eine andere einbaute, die jetzt auch funktioniert.
    Derzeit scheint der Bogen seine Arbeit zu machen, aber ganz sicher bin ich mir nicht, weil mir der Papiertest und die Trefferlage auf unterschiedliche Distanzen Grund zu der Annahme geben, dass etwas nicht korrekt eingestellt ist.
    Es kann durchaus sein dass ich mir zu viele Gedanken mache (Last Samurai: zu viel bedenken...) aber ich möchte keinen Schaden am Bogen durch Nutzung anrichten, weil er nicht korrekt eingestellt ist, und das kann ich nur beurteilen, wenn ich die Funktion der einzelnen Bauteile verstehe. Ich bin jetzt soweit, dass ich ein sehr ruhiges Abschussverhalten hinbekomme, nur manchmal gelingt es mir nicht, dann weiß ich das aber auch ohne auf die Scheibe schauen zu müssen. Es gibt viele unterschiedliche Anleitungen und Erklärungen, manche widersprechen sich. Ein Beispiel: Einer sagt dass die Verortung der horizontalen Pfeilauflage geprüft wird indem man durch die Sehne auf die Cams peilt und dann den Pfeil anvisiert, da die Cams aber nicht exakt parallel sind (das sollten sie nur im Vollauszug sein und das sind sie in meinem Fall auch), scheidet diese Methode aus. Ein anderer hält einen Pfeil an den Riser und prüft so die Parallelität, was ich für fragwürdig halte, weil Dieser beschichtet ist und ein zehntel Millimeter Differenz, in der Beschichtung, 1mm Abweichung bedeutet (2,5" zu 25") und ein dritter spannt ein Seil zwischen die Wurfarme, schneidet einen Pfeil bündig am Seil ab und justiert damit die Mittenlage. Unterschiedliche Messmethoden erzeugen unterschiedliche Ergebnisse.
    Mein Papiertest zeigt, dass die Pfeile unterschiedliche Rissrichtungen haben, also liegt es, vermute ich, nicht an mir, da ich erstens glaube einigermaßen sauber zu entladen und zweitens man beim Verreißen, dies meist in die selbe Richtung tut.
    Es handelt sich hier um einen materiellen Vorgang und Materie kann man prüfen, wenn man weiß wie, dachte ich zumindest. Ich suche nach Möglichkeiten zu verstehen, das ist das Problem...

  • Danke :) .

    Ich war am Anfang nur etwas irritiert, weil der Bogen ja am Anfang funktionierte.
    Dann kam das mit der Pfeilauflage, dann das die nur mit einer Schraube befestigt war weil irgend ne Bohrung nicht passte und so zog sich das dann dadurch.
    Wenn der Bogen neu ist und von dem Händler montiert wurde, sollte er eigentlich passen.
    Wenn er das nicht tut, dann würde ich da wieder hin und dann soll er das abstellen, bevor man durch eigene Fummelei irgendwas kaputt oder die Situation noch schlimmer wird.
    Wenn man sich natürlich für diese ganze Technik bis ins kleinste Detail interessiert, ist das selbstverständlich ok, aber auch da sollte der neue Bogen i.o sein.
    Es sollte der Spaß an der Sache nicht schon vorher durch solche Dilemmas auf der Strecke bleiben.
    Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen das es wird und du Spaß mit dem Bogen bekommst.

    Lg

    Das Wort ist wie ein Pfeil. Einmal unterwegs, kann man es nicht mehr aufhalten

  • Grundsätzlich habe ich große Freude an dem guten Stück.Vor allem weil es mich an meine eigenen Grenzen führt, was nun einmal mein Motiv des Unternehmens ist. Aus diesem Grund enthält diese Ereigniskette auch keinerlei Melancholie, vielmehr trifft hier die klassische Definition des Abenteuers zu: Man nimmt sich etwas absurd unschaffbares vor und plant, es durch Risikominimierung zu ermöglichen. Ich trachte danach, soweit zu gehen, wie es mir möglich ist und lerne dabei meine eigenen Grenzen kennen und verschieben. Die Teilnahme an diesem Forum ist für mich ein Teil dieses Abenteuers, insofern:

    Danke fürs Daumendrücken :)

  • Deshalb sollte man mit einem einfachen Recurvebogen ohne Schnickschnack anfangen. Bis man selbst eine gute Technik hat und weis, wie der Pfeil abgeht bzw geworfen wird. ;)

    Dann ist es beim Technikschnickschnack leichter zu erkennen, woran es liegt, wenn etwas nicht funzt.

    Zur richtigen Einstellung, Höhe der Pfeilauflage, ... gibt es ja gute YT-Videos.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ich schwöre feierlich "Ich bin ein Tunichtgut" aber kein unverbesserlicher, deshalb hier mein Versprechen: Ich geh die Oldscoolvariante an.

    ...und freu' mich schon drauf :thumbsup:

  • Das Problem beim Hightech Bogen. Alles sehr mechanisch-technisch. Da ist es schwer ein Gefühl zu bekommen, ob es paßt.

    Und ganz wichtig. Wenig lbs. 20-30lbs reichen vollkommen!!!!

    Dann kann man auch 1-2 Std. schießen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Versuche einen Verein zu finden der erfahrene Schützen hat. Nichts kann Erfahrung wettmachen, die kann man sich leider nicht anlesen.
    Wir haben Leute im Verein die Deutsche Meisterschaften schiessen und richtig Erfahrung haben. Das kann man nicht ersetzen.
    Und das Glück dann auch noch AB schiessen zu können hat auch nicht jeder.

  • Nach nun vielen guten Tips aus dem Forum und einigen Tutorials ist der Bogen jetzt justiert, wie es scheint. Der Papiertest zeigt nur einen Ausreißer, der kam aber von mir (3,5cm). Aus unterschiedlichen Entfernungen geschossen:

    Die Justierung der Pfeilauflage mit dem Seil,
    Und dem gekürzten Pfeil.
    Hat's bei mir gebracht.
    Und Yokes im Vollauszug zu richten,
    Sonst auf Linientreue zu verzichten,
    Führt zum Ziel, und der Schütze lacht.

  • Das steht mir auch noch bevor, wenn die Bürstenpfeilauflagen da sind. Tolles Ergebnis servibilis. :thumbup::D

    Gerade ist mein dritter Compound-Bogen gekommen. Ein AS300. :thumbsup:

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play