[FRAGE] Zoraki HP 01 - Neubeschuss nach Waver Rail Fräsung

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.544 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Mai 2018 um 17:58) ist von Wurstmann.

  • Liebe Gemeinde,

    bei mir hat sich heute eine Frage zum Thema Neubeschuss nach Änderung (Umbau) ergeben.

    Am besten ist dies in diesem Schlottmann-Video nachzuvollziehen. Schlottmann bietet hier eine "optimierte" Zoraki mit zusätzlichen Nuten am Deckel (quasi Weaver Rail) an.

    Auf Anfrage bei meinem lokalen BüMa bzgl. der zusätzlicher Fräsungen am Deckel der Zoraki HP 01, sieht dieser es als Notwendig an die HP 01 nach Modifikation (durch Ihn) erneut beschießen zu lassen.

    Zu diesem Thema finde ich folgende Darstellung des Beschussamts Ulm:

    Wer Schusswaffen sowie höchstbeanspruchte Teile (z.B. Lauf, Verschluss, Griffstück), die ohne Nacharbeit ausgetauscht werden können, herstellt oder in den Geltungsbereich des Waffengesetzes verbringt, hat sie, bevor er sie in den Verkehr bringt, durch Beschuss amtlich prüfen zu lassen. Wer an einer Schusswaffe ein höchstbeanspruchtes Teil austauscht, verändert oder instand setzt, hat den Gegenstand erneut durch
    Beschuss amtlich prüfen zu lassen.

    Meine offensichtlich Frage ist nun, macht es Sinn was der BüMa sagt oder geht dieser nur auf Nummer sicher? Ist der Deckel einer Zoraki ein "höchstbeanspruchtes Teil"?

    Folgefrage: Wenn der BüMa recht hat, bedeutet dies das ich bei eigenständiger Durchführung dieser Anpassung (Hammer und Meißel statt Fräse), die HP 01 ebenfalls zum Beschussamt bringen müsste? Oder darf nur der BüMa diese konkrete Modifikation überhaupt durchführen?

    Danke + Gruß der Wurstmann

  • da ich die waffe nicht kenne, kann ich nur n paar gedanken aussprechen.

    Das zu fräsende Teil ist kein höchstbeanspruchtes Teil im Sinne des Waffengesetzes. Von daher sehe ich keine notwendigkeit zum "Beschuss"
    Was mach sich aber durchaus überlegen muss, ist: Ob die Waffe dauerhaft funktionsfähig bleibt, weil das Gehäuseoberteil als Spannhebel dient.
    Ein Ermüdungsbruch kann möglich werden. Die Verletzungen an scharfkantigen Teilen ekelhaft.

    soweit mein Senf
    mfsg daniel

  • Es ist weder Lauf, noch Verschluss, noch Griffstück (also schon mal kein wesentliches Teil), und auch kein höchstbeanspruchtes Teil:
    § 2 (2) BeschG "Höchstbeanspruchte Teile im Sinne dieses Gesetzes sind die Teile, die dem Gasdruck ausgesetzt sind."

    Am Spannhebel rumzufräsen würde ich aber auch sein lassen. Vor allem beim dritten Pumphub muss man doch ganz schön Kraft aufwenden, und die Nuten schwächen den Hebel genau da, wo es wehtut.

  • An dieser Stelle ist der Kunststoff ziemlich dick. Man sollte natürlich nicht mehr Material abnehmen als unbedingt nötig, aber das geht schon.
    Rechtlich sehe ich da kein Problem. Die relevanten Punkte dazu wurden schon genannt.

    Man sollte nicht mehrere Slots einfräsen, sondern sich für ein RD entscheiden und die perfekte Position ausloten. Dann erst einen Slot an der richtigen Stelle machen, statt eckig lieber rund, so bleibt noch mehr Material erhalten.

    Wem das rechtlich zu unsicher ist, der kann auch einfach die Klemmschraube vom RD flach feilen. Auch keine schöne Lösung, aber es geht.

  • Es handelt sich um eine Luftpistole, die muss weder vor , noch nach der Veränderung zum Beschussamt . Das Merkmal "Hoch beansprucht" bezieht sich nach meiner Auffassung die Einflüsse die der Gasruck durch die entstehenden Pulvergase verursacht.

    Einmal editiert, zuletzt von plumbum (3. Mai 2018 um 02:04)

  • Danke für Eure Meinungen.

    Habe das Problem jetzt ohne Deckelmodifikation gelöst. Eine 8 Slot Low Weaver Riser Rail (0,5 inch rise) passt längenmäßig exakt zwischen die Radien am Deckel (ca. 85mm). Die originale Nut passt auch für den vorderen Cross Bolt (so heißt der Querbolzen glaube ich lt. Patent). So musste ich also nur den hinteren Cross Bolt "aus-dremeln".

    Die Lösung bedeutet zwar ein Teil mehr in der Montage, dafür müssen alle anderen Aufbauten aber nie angepasst werden. Dies erscheint mir in Summe als die beste Lösung.

    Gruß Wurstmann