Es werden ja immer wieder Messer für unterschiedliche Einsatzzwecke gesucht, deswegen wäre es vielleicht interessant, mal eine Liste zusammenzustellen, welche Merkmale für welche Einsazgebiete am wichtigsten sind. Das ganze wäre als Communityprojekt recht interessant, besonders wenn sich die Diskussionen in Messer richtig testen und Messer beim Discounter. auch hierher weiter ausweiten
wenn also jemand Ergänzungen oder Einsprüche hat, immer her damit, damit die Liste erweitert wird
Disclaimer:
Es soll hier nur um Merkmale gehen, welche bei allen Preisklassen von messern gefunden werden können, der Preis sollte dabei also keine große Rolle spielen.also sollte die Stahlsorte immer die bestmögliche sein, welche im Budget liegt, eine Empfehlung in Richtung "mehr Geld anlegen damit Stahl XYZ anstelle von Stahl ABC benutzt werden kann" wäre daher nicht unbedingt nötig. Diskussionen zu Stahlsorte und Schliff gab es schon lange und ausladend in Messer richtig testen
Auch sollten die Messer Konform §42a sein, sollte der Einsatzzweck auch das führen beinhalten, dies ist aber zweitrangig, da sich das ganze nicht auf Deutschland beschränken sollte
Messer mit teilweisem Wellenschliff halte ich außer bei Deko und Vitrinenstücken für vollkommen unnütz, der Wellenschliff ist zu kurz um wirklich praktisch zu sein, nimmt aber zu viel platz für die tatsächlichen Klinge, also funktioniert beides nicht richtig-es ist nichts halbes und nichts ganzes. wer eine kleine Säge braucht, der sollte auf eine Taschenklappsäge oder ein Victorinox mit zusätzlicher Säge zurückgreifen.
ich versuche, Beilspiele zu geben, welche sich in meinem besitz befinden, leider habe ich auch nicht alles ^^'
Dekoration
-Aussehen und Preis
Kein Scherz, viele (ich inklusive) kaufen sich Messer, die einfach gut aussehen, aber keinen wirklichen Nutzen haben.
Deswegen; wenn es ein Sammelobjekt sein soll, welches in der Vitrine bleibt, sonst aber keinem Nutzen zugeführt werden soll, ist es das einzige, was zählt. Stahl, verarbeitung und preis sind vollkommen egal, wenn's gut ausschaut.
Ein Beispiel aus meinem Besitz wäre das Haller sword of zombie dead. Die klinge wackelt wie ein Lämmerschwanz undschärfen lässt sich das dingen auch nicht. aber es sieht cool aus und das reichte mir zu der zeit
Man achtet ja auch bei Bildern nicht darauf, dass man den Rahmen noch als Stemmeisen benutzen kann
Campingmesser/Survivalmesser
-durchgehender Erl
Es gibt viele Survivalmesser, welche im Griff ein kleines Röhrchen mit Nadel, Faden, Silk, Streichhölzern und Angelzubehör haben. Das ist zwar ganz nett und scheint für solche einsätze super geeignet, aber die Klinge, auf welcher besonders bei entsprechenden Einsätzen eine sehr starke Belastung liegt, was in kürzester Zeit die Verankerung lockert wodurch das benutzen sehr gefährlich wird
-gute Hülle/scheide
Es macht keinen sinn, sich ein gutes messer zuzulegen, wenn die dazugehörige hülle sich wegen schlechter Nähte auflöst und das Messer verschwindet oder die Messerspitze durch zu dünnes Material und in das Bein des Besitzers sticht
-eine mittlere Klingenlänge
mit einem zu kurzen messer von etwa 10 cm kann man beispielsweise kein Holz spalten oder andere gröbere aufgaben bewältigen, ein Messer mit einer langen Klinge von 30cm und mehr ist unhandlich, nimmt viel platz weg und feine Arbeiten sind sehr schwer bis garnicht möglich.
-dicker Klingenrücken
Messer mit dickem Klingenrücken sind zwar für gewöhnlich schwerer, dafür aber auch um einiges robuster, somit bleibt die Klinge auch unter großer Belastung gerade. unter anderem auch bei Schlägen auf den Klingenrücken beim Batoning
-ein angenehmer Griff
Die beste Klinge ist nichts wert, wenn die Pfote nach ein paar schnitten anfängt blasen zu bilden oder zu bluten, weil was in die Hand schneidet
-Zubehör
ein Schleifstein in der Hülle und ein Stück Paracord sind wohl das beste und sinnvollste Zubehör, wenn es um längere Outdooraufenthalte geht, ohne zugriff auf die Hauseigene werkbank
Ein Beispiel aus meinem Besitz wäre das Replika M1Garand Bayonett. hier ist das einzige Problem, dass sich das Teil wegen des breiten Klingenrückens nicht im V-Schärfer schleifen lässt
Wandermesser
-Kompakt, leicht und einfach zu verstauen
beim Wandern möchte man nicht viel mit sich schleppen, jeder gesparte Gramm wird dankbar angenommen, daher empfielt sich ein Klappmesser vor einem feststehenden wegen der teilweise halbierten länge
-robuste klappstelle
Es gibt messer, deren klinge beim aufklappen und schneiden die Fixierung am Klingenrücken zu stark beanspruchen, was zum überdrehen der Klinge führen kann. mir ist das unter anderem bei einem einhand-Kerambit passiert, aber ich konnte es reparieren. Damit das nicht passiert, sind ein starker griff und eine solide fixierung wichtig
-schwer zu übersehende Farben
nicht ganz so wichtig wie die oberen beiden Punkte, aber wenn das messer mal fällt, wäre es ungünstig wenn es farblich perfekt zum Boden passt. für gewöhnlich reicht eine silberne Klinge aus, aber einige orangene highlights oder ein angesprühter Griff können helfen
Ein Beispiel aus meiner Sammlung ist das Opinel Nummer 8. Die Silberne Klinge ist gut sichtbar, wenn es mir beim arbeiten aus der Hand fliegt, die Manschette fixiert die Klinge gut und verbiegt oder bricht nicht und es tut auch nicht weh, den griff orange anzusprühen.
Allzweck- Arbeitsmesser
-Stahl und Schitthaltigkeit
das einzige Messer bei dem der Stahl von großer wichtigkeit ist, da es bei längerer Arbeitvorkommen kann, dass die Klinge abstumpft. wenn man dem entgegenwirken kann, indem man auf einen besseren oder schnitthaltigen Stahl achtet. Duct Tape schneiden, Pappe, Tapete einschneiden und Umreifungsband kappen, das alles sind Anforderungen, die ich an meine Arbeitsmesser stelle, auch an nur einem Tag. Wenn sich das nicht alles machen lässt, ohne mehrere male zum Schleifstein zu rennen, dann ist es eine gute Klinge.
-Länge
Das Messer muss an den Gürtel passen ohne im weg zu sein und im Werkzeugkoffer nicht zu viel Platz wegnehmen
-Hülle
eine robuste und starre Hülle eignet sich am besten, wenn man schnell zum Messer greifen und dieses auch ohne hinzusehen wieder wegstecken muss, wenn man gerade in der einen hand das Duct Tape und zwischen den Zähnen etwas zu fixierendes hat (und ja, in dieser Situation war ich schon öfter als ich es zugeben möchte)
-breiter Rücken
Bei der arbeit wird auch öfter mal relativ viel Druck ausgeübt, das Messer muss das aushalten, weswegen hier wie bei einem Outdoormesser ein dicker rücken sehr zu empfehlen ist
-angenehmer Griff
bei viel Arbeit muss auch viel angefasst werden, weswegen ein unbequemer Griff mnehr schaden anrichtet, als dass er nutzen bringt, denn wer viel mit dem Messer arbeitet, dem tut die Hand schnell weh, wodurch weniger arbeit möglich ist
Ich habe da ein Baumarkt-Moramesser, welches bereits mehrere Jahre unter stetiger Belastung und Missbrauch bisher nicht das kleinste bisschen schwächung zeigt, einzig die Hülle hat nachgegeben, nach einem Fall aus etwa 2 Metern auf den Fliesenboden
Schnitzmesser
-Klingenlänge
Bei Schnitzmessern ist es nicht wichtig, dass die Klinge lang ist, also reicht eine Länge von 10cm und weniger ohne weiteres aus, auch hat man bei kürzeren Klingen bessere Kontrolle über die Spitze
-Ausschnitt für den Finger.
Hier habe ich ein Messer vorgestellt, welches ein perfektes beispiel ist. das Messer mit dem grün im Griff hat vor dem Handschutz einen halbrungen Ausschnitt, in welchen man sehr angenehm den Zeigefinger ablegen kann und somit nahezu perfekte Kontrolle über die Klinge hat
-Griff
Auch hier ist ein angenehmer Griff wichtig, aber hier muss er nicht griffig oder gummiert sein, sondern eher glatt, damit man den griff schnell und angenehm ändern kann.
-Klingenform
eine gerade Klinge ist deutlich einfacher zu nutzen, als eine Klinge mit einer Kurve darin, denn bei einer geraden Klinge muss man viel weniger Winkel und Greifweise anpassen
-Klingenbreite
Der Klingenrücken sollte nicht allzu dick sein, da man bei einem dicken Klingenrücken keinen sehr flachen Winkel anlegen kann
Schnitthaltigkeit
die zweite Ausnahme vom Disclaimer, denn wer lange schnitzt, möchte auch lange schnitzen, ohne immer wieder nachschärfen zu müssen.
mein Beispiel ist das grüngriffige Messer aus dem verlinkten Post etwas weiter oben, dieses bringt alles mit, was man bei einem Schnitzmesser braucht
Garten-Arbeits/Haumesser
-Griff
Der Griff ist bei dieser Art Klinge das wohl wichtigste Teil, denn Haumesser brauchen zum Hauen einen großen Schwung und wenn man nicht den netten Nachbarn mit einer fliegenden Machete enthaupten möchte, muss man gut zugreifen können. Ein Handschutz oder ein breites und angenehmes Griffende bewahren die Nachbarschaft vor fliegendem Gartenwerkzeug, auch wenn man Arbeitshandschuhe trägt.
-Klingenlänge
Der Krieg gegen Bambus, Büsche und anderes Unkraut ist kein leichter, da muss man schwerer Artillerie auffahren. da sind lange Messer bis hin zur Machete eine gute Wahl, ich spreche aus Erfahrung.
-Klingenaufbau
um die größtmögliche Energie beim Hieb auf das erwählte grünzeugopfer zu übertragen, macht es sinn, dass der Großteil des Gewichts richtung Spitze verteilt ist, wie es zum beispiel bei dieser Machete hier der Fall ist, auch wenn dies den Winkel der Spitze vergrößert
-Hülle
Eine stabile Hülle mit Gürtelschlaufe in welcher das Messer sicher sitzt macht es angenehm, das Messer bei der Hand zu haben, aber es baumelt nicht im Weg wenn man mal mit etwas anderem arbeitet
Wurfmesser
-stumpfe Schneide
Besonders bei Anfängern sollte die Klinge stumpf sein, denn so kann man besser den Griff und die Abläufe beim werfen üben ohne die Sorge, sich in die Hand zu schneiden
-Spitze
Die Spitze sollte hart sein, damit sie sich nicht beim auftreffen auf holz verbiegt, ausserdem sollte der Winkel nicht zu schmal sein, da dabei das selbe problem auftreten kann
Dicke
Das messer sollte dick sein, da es bei der Energie beim Auftreffen auf Holz zum verbiegen kommen kann
-Balance
ein Wurfmesser sollte mittig ausbalanciert sein, das sichert hervorragende Flugeigenschaften
-Balanceschrauben
Einige Wurfmesser haben einstellbare Gewichte, die sich beim auftreffen auf Holz freudig verstellen und so das Messer aus der Balance bringen. Wenn man ein Wurfmesser hat, sollte man sich daran gewöhnen können, das ist bei dieser art von veränderungen nicht wirklich möglich
-Gewicht
leichte Messer fliegen nicht gut, also sollten Wurfmesser immer ein gewisses Gewicht mit sich bringen. Wie schwer es genau sein sollte, hängt vom individuellen benutzer ab.
Man kann fast jedes Messer werfen, aber als bestes beispiel hätte Ich hier ein Linder Wurfmesser, das ist perfekt ausbalanciert und fliegt sehr gut. Worauf man übrigens achten sollte, ist, wenn man ein Wurfmesser schleift zerstört man schnell das Gleichgewicht und somit auch die Wurfeigenschaften.
Einhandmesser
-Position des Öffners
ich habe hier einige Messer, bei welchen der Daumenpin bei zugeklapptem Messer nur etwa einen milimeter vom Rahmen entfernt und nahezu gleich hoch ist. Das macht es sehr schwer, das Messer zu öffnen. Auch ein zu kurzer Flipper oder zu kleines Daumenloch sind sehr unangenehm.
-Gängigkeit der Klinge
man sollte die Klinge gut öffnen können. Eine Klinge die trotz Ölung viel Energie zum öffnen erfordert, ist entweder zu fest geschraubt oder schlecht verarbeitet, was auf dauer zu Schmerzen im Daumen führt. die Klinge eines Einhandmessers ohne assisted opener sollte sich mit einem geschickten Schwung aus dem Handgelenk öffnen lassen, sich aber beim schütteln nicht lösen
-angenehmes Lock
ein Einhandmesser muss ja auch wieder zugeklappt werden, und da kommt das Lock ins Spiel. Das am meisten vertretene Linerlock hat oft sehr scharfe kanten, besonders bei günstigeren Modellen. Da kann es dazu kommen, dass Haut am Daumen aufgerissen wird
-solide Bauweise des Rahmens
bei einem einhandmesser kommt es beim weniger vorsichtigen Öffnen zu kleinen Erschütterungen, welche dazu führen, dass sich schrauben lösen, die Griffschalen sich verabschieden und letzten endes das teil, welches die Klinge am überdrehen hindern sollte, herausfällt und im schlechtesten Fall piekst man sich selbst in die Hand