BSA Buccaneer - Vorstellung und Test

  • Hallo,

    heute möchte ich ein relativ seltens Luftgewehr vorstellen. Prinzipiell ist es lediglich
    ein simples Knicklauf-Luftgewehr, aber technisch recht ungewöhnlich und interessant,
    basiert es doch auf einer Luftpistole, der BSA Scorpion, die in zwei Serien von 1973
    bis 1994 produziert wurde.

    Das hier vorgestellt Gewehr selbst, das BSA Buccaneer, ist eines mehrerer Derivate der
    Scorpion und wurde lediglich von 1977 bis 1981 produziert.

    Hier die Modell-Familie im Bild:


    Quelle: Network54.com

    ...und hier das Buccaneer von 1980:

    Das Gewehr kam in einem sehr guten Zustand hier an. Zwei minimale Macken
    am Schaft waren vorhanden und die Dichtungen waren durch. Ansonsten ein
    Top-Teil.

    Sehr erfreulich, dass nicht nur die originale Anleitung und die EX-Zeichnung
    vorhanden war, sondern auch die originale Bezugsrechnung mitgeliefert wurde.

    Sehr interessant, die damaligen Preise. :^)

    Hier nun Bilder des Schaftes:

    ...innen wie aussen, piccobello!

    Der Schaft ist aus Kunststoff, mit einer angedeuteten Verschneidung am Pistolengriff und
    dem Vorderschaft. Die Qualität des Materials ist top! Fühlt sich sehr holzähnlich an, voll
    und schwer, nicht so ein hohles Plaste-Scherflein, wie bei den Haenel 304-Sornater-Schäften.
    Scheint geschäumt zu sein. Die Metallteile, wie der Abzugsbügel und der Bügel, der die
    beiden Schafthälften über dem Lauf verbindet, sind direkt mit eingegossen. Die Verabeitung,
    auch im Innern des Schaftes ist perfekt.


    Die winzige Pistolen-Systemhülse...


    ...mit einer schönen Gravur.


    Niedrige Seriennummer und Stempelung >F<, sowie Stempelung 'KETT' vom Importeur Kettner.

    Dem kleinen Pistolen-System wurde der Lauf des Modells Meteor adaptiert. Er entspricht
    exakt dem Lauf meines Meteor MK. 6. Interessant die Befestigung, die nicht durch eine
    Schraube, sondern durch einen Spannstift erfolgt, der durch zwei Kunststoff-Endkappen
    verschlossen wird.
    Die Scorpion-Pistole war eine recht schwere, große und grobschlächtige Waffe, die auf
    hohe Leistung (um 7,5 Joule) ausgelegt war und als recht schwierig bzw. bockig zu
    schießen galt. Die Handhabung mit dem Gewehrschaft ist wesentlich harmonischer und
    das Gewehr ist sehr handlich und führig.


    Der winzige Kolben.


    Die Feder und die Federanlage.

    Hatte eine neue Feder mitbestellt, aber mich nicht getraut, die in dieses filigrane Konglomerat
    einzubauen. Schon die alte Originalfeder kam mit viel Wuppdich aus dem System und war
    -selbst mit dem 'Spring-Thing'- kaum wieder rein zu bekommen. Die neue Feder war gut drei
    Zentimeter länger und bocksteif. So habe ich die Originalfeder wieder eingebaut und die hat mehr
    als genug Druck.


    So richtig durch, war -neben der Laufdichtung- auch der Puffer zwischen Kolben und dem
    Kolbenkopf. Ein Fall für das Krümelmonster.

    Alle Teile, die ich benötigt habe, kamen von John Knibbs aus Shustoke ind England. Eine Top-
    Adresse für LG-Teile aller Art, besonders natürlich für alle BSA-Modelle.
    http://www.airgunspares.com/store/department/64/AIRGUN-SPARES/
    Habe dort aber auch schon Tele für's Feinwerkbau 121 bekommen, die in Deutschland nicht für
    Geld und gute Worte zu bekommen sind. Auch Relum-Teile... kein Problem.
    An dieser Stelle, vielen Dank an Mark Knibbs, der freundlich, kompetent und äusserst hilfsbereit
    ist.


    Das recht komplexe Abzugs-System.


    Abzug und die Achse der Abzugs-Sicherung.


    Seitenansicht, Abzugshaken offen.


    Sichtbar hier, die (weisse) Führung des Abzugshakens ist gebrochen. (Teil war lieferbar)


    Direkt neben dem Abzug, befindet sich der Sicherungshebel. Sauber gelöst.


    Sehr ungewöhnlich, die Visierung. Ein Diopter-artiges Instrument. Allerdings ist das 'Loch' zum Durchschauen recht
    groß und man hat das Gefühl, dass das Teil ziemlich nutzlos ist.


    Allerdings ist dem nicht so.


    Was man sieht, ist dieses Korn. Auf dem Korn ist dieses runde Nuppsi. Egal wie. Schaut man durch das Loch
    und hält den Nuppsi-Knubbel genau da hin, wohin man schießen möchte, dann landet das Diabolo auch dort.
    Selbst beim 6mm-Löchlein meines Bell-Target ist das Teil äusserst treffsicher.


    Ich bin ja nun nicht gerade als der beste Schütze auf diesem Erdenrund bekannt, aber das hier sind fünfzehn
    Schuss. ^^


    Auch noch lieferbar, waren der Korntunnel (der auf den Auktions-Fotos noch drauf war, bei der Lieferung aber fehlte) und die 'Cocking-Aid',
    eine aufsteckbare Verlängerung, die ein leichteres Bedienen des Laufes zum Spannen ermöglicht. Lustiges Ding.


    Mein Buccaneer! Ein Traum. Ich möchte es nicht mehr missen! :thumbsup:

    liebe Grüsse ... Patrick