Über Wölfe, Schafe und Schäferhunde

Es gibt 96 Antworten in diesem Thema, welches 16.701 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. November 2009 um 23:21) ist von Paul_Baeumer.

  • Dieser Text bildet unter anderem mein Grundgerüst dafür, was ich über Selbstverteidigung mit Waffen(hier in Deutschland und über concealed carry in den USA) denke und er erklärt unter anderem vorzüglich, wie die Gutmenschen Ihre Welt sehen und handeln. Ich würde gerne hören was ihr über die Aussagen des Textes und die Grundidee denkt. Der Text stammt aus dem Buch "On Combat, von Lt. Col. Dave Grossman", von einem meiner Freunde ins Deutsche übersetzt.


    Über Schafe, Wölfe und Schäferhunde - Dave Grossman


    Ein Vietnam-Veteran, ein pensionierter Colonel, sagte einmal zu mir:

    „Die meisten Leute in unserer Gesellschaft sind Schafe. Sie sind freundliche, einfühlsame und produktive Kreaturen, die einander nur durch einen Unfall verletzen können.“
    Das ist wahr. Zur Erinnerung: Die Mordrate (USA) liegt bei sechs Morden pro 100.000 Einwohner im Jahr und es kommen vier Überfälle auf 1.000 Einwohner pro Jahr. Das bedeutet, dass die überwiegende Mehrheit der Amerikaner nicht dazu geneigt ist, einander zu verletzen. Es gibt Statistiken die besagen, dass zwei Millionen Amerikaner Opfer von Gewaltverbrechen werden. Jedes Jahr. Eine tragische, sich regelrecht auf türmende Zahl zwar und vielleicht der absolute Rekord im Bereich der Gewaltverbrechen, doch es gibt immerhin fast 300 Millionen Amerikaner und die Chance Opfer eines Verbrechens zu werden ist immer noch unterhalb von 1 pro 100 Einwohnern. Abgesehen davon werden viele Verbrechen von Wiederholungstätern verübt, weswegen die wahre Anzahl von gewaltbereiten Menschen wohl unterhalb von zwei Millionen liegt.

    Obwohl es paradox ist, müssen wir beide Seiten des Themas begreifen: Wir könnten durchaus in der gewalttätigsten Zeit in der Geschichte leben, doch tritt Gewalt auffallen selten auf.
    Das kommt daher, dass die meisten Bürger nett und freundlich sind und nicht in der Lage sind sich gegenseitig zu verletzen, es sei denn durch einen Unfall oder extreme Provokation. Sie sind Schafe.

    Ich drücke garnichts negatives aus, wenn ich diese Leute „Schafe“ nenne. Für mich verhält es sich wie mit einem Ei: Innen ist es weich und pampig, doch eines Tages wird etwas wunderschönes daraus entstehen. Aber das Ei kann nicht überleben ohne seine harte Schale. Polizeibeamte, Soldaten und andere Krieger sind wie diese Schale und eines Tages wird die Zivilisation, die sie beschützen zu etwas schönem heranwachsen.
    Im Moment jedoch ist das Ei auf Krieger angewiesen, um vor Angreifern beschützt zu werden.

    „Dann sind da die Wölfe“, sagte der alte Kriegsveteran, „und die Wölfe ernähren sich von den Schafen, ohne Erbarmen.
    Zweifeln Sie daran, dass es da draußen Wölfe gibt, die sich erbarmungslos von der Schaf-Herde ernähren? Glauben sie es lieber.
    Es gibt böse Mensch dort draußen, die in der Lage sind Böse Dinge zu tun. In dem Moment, wo Sie dies vergessen oder vorgeben dies sei nicht so, werden Sie zum Schaf. Leugnen bringt keine Sicherheit.

    „Dann gibt es die Schäferhunde“, fuhr er fort, „und ich bin ein Schäferhund. Ich lebe um die Herde zu beschützen und mich dem Wolf gegenüber zustellen.

    Wenn Sie nicht die Fähigkeit haben Gewalt auszuüben, dann sind Sie ein gesunder, produktiver Teil der Bevölkerung.Ein Schaf.
    Wenn Sie die Fähigkeit haben Gewalt auszuüben und keinerlei Empathie für Ihre Sie umgebenden Bürger haben, so definiert dies einen aggressiven Soziopathen, einen Wolf.
    Doch wie verhält es sich, wenn sie Gewalt anwenden können und eine tiefe Liebe für Ihre Mitmenschen empfinden?
    Was haben sie dann? Einen Schäferhund, einen Krieger, jemanden, der den Weg des Helden beschreitet. Jemanden, der in das Herz der Dunkelheit gehen kann, sich der Angst eines jeden Menschen stellen kann und unbeschadet wiederkehrt.

    Lassen Sie mich dieses exzellente Modell, der Schafe, Wölfe und Schäferhunde ausweiten.
    Wir wissen, dass das Schaf mit einer Verweigerungshaltung lebt und darum ein Schaf ist. Sie wollen nicht glauben, dass es böses in der Welt gibt. Sie können die Tatsache, dass es Feuer gibt akzeptieren und darum wollen sie Feuerlöscher, Sprinkler, Feueralarme und Notausgänge in der Schule ihrer Kinder.

    Aber viele der Schafe sind aufgebracht, äußert man die Idee einen bewaffneten Polizisten vor die Schule ihrer Kinder zu stellen. Es ist tausendmal wahrscheinlicher, dass unsere Kinder durch Gewalt in der Schule getötet oder schwer verletzt werden,als durch ein Feuer, aber die einzige mögliche Antwort des Schafes auf die mögliche Gewalt, ist Verweigerung.
    Die Idee, dass jemand kommen könnte um ihre Kinder zu töten oder Ihnen etwas zuleide zu tun, ist einfach zu hart und darum wählen sie den Weg der Verweigerung.

    Im großen und ganzen mag das Schaf den Schäferhund nicht. Er sieht dem Wolf recht ähnlich. Er hat Krallen und die Fähigkeit Gewalt auszuüben. Der Unterschied jedoch ist, dass der Schäferhund die Schafe nicht verletzen darf, dies nicht kann und auch nie tun wird.
    Jeder Schäferhund, der dem kleinsten Lamm etwas zu leide tut wird bestraft und ausgestoßen.
    Die Welt kann auf keine andere Weise funktionieren. Zumindest in einer repräsentativen Demokratie wie der unsrigen.

    Trotzdem beunruhigt der Schäferhund die Schafe. Der Schäferhund ist eine permanente Erinnerung daran, dass Wölfe in der Gegend sind. Die Schafe würden es vorziehen, wenn der Schäferhund ihnen nicht erzählen würde, wo sie langgehen sollen oder ihnen Strafzettel schreiben würde oder in Camouflage-Klamotten mit einem M-16 vor dem Flughafen stehen würde.
    Das Schaf hätte es viel lieber, dass der Schäferhund seine Klauen eintauscht, sich selbst weiß einfärbt und „Määääh!“ machen würde...

    ...bis der Wolf auftaucht. Dann versucht sich die gesamte Herde verzweifelt, hinter einem einsamen Schäferhund zu verstecken.

    Die Schüler und Opfer in der Columbine-Highschool ,waren große, taffe Schüler und unter normalen Umständen wäre ihnen sicher nicht nach einem Polizeibeamten gewesen. Sie waren keine schlechten Burschen und hatten nichts worüber sie mit einem Polizeibeamten hätten reden können.
    Als jedoch die Schule angegriffen wurde und SWAT-Teams die einzelnen Räume und Hallen abgingen mussten die Beamten die schluchzenden, sich an sie klammernden Kinder im wahrsten Sinne des Wortes von sich „abschütteln“.
    So fühlen die kleinen Lämmer für ihren Schäferhund, wenn der Wolf an der Tür ist.

    Oder nehmen wir den 11. September 2001, als der Wolf laut an die Tür pochte. Erinnern Sie sich, wie Amerika auf einmal anders für seine Polizisten/Feuerwehrleute und das Militär empfand?
    Erinnern Sie sich, wie oft Sie das Wort „Held“ gehört haben?

    Es gilt zu verstehen, dass es nichts mit moralischer Überlegenheit zu tun hat ein Schäferhund zu sein. Es ist einfach nur eine Entscheidung, die man trifft.

    An diesem Punkt denken das Schaf und der Schäferhund unterschiedlich. Das Schaf meint, der Wolf würde nie kommen, doch der Schäferhund lebt für genau diesen Tag. Nach den Attacken an 9-11 sagten die meisten Schafe bzw. die meisten Bürger der USA: „Gottseidank war ich nicht an Bord eines der Flugzeuge!.“ Die Schäferhunde, die Krieger, sagen: „Mein Gott. Ich wünschte, ich wäre an Bord eines der Flugzeuge gewesen. Vielleicht hätte ich einen Unterschied ausmachen können.“.
    Wenn Sie wirklich in einen Krieger umgeformt worden sind und sich mit dem Weg des Kriegers auseinandergesetzt haben, dann wollen Sie da sein. Sie wollen in der Lage sein einen Unterschied auszumachen.

    Es gibt keine moralische Überlegenheit des Schäferhundes, doch hat er einen wirklichen Vorteil. Nur einen. Und zwar die Fähigkeit in einer Umgebung zu überleben und aufzublühen, die 98% der Bevölkerung zerstört.Vor ein paar Jahren wurden Forschungen mit Menschen, die Gewalttaten verübt hatten angestellt. Die Inhaftierten waren im Gefängnis, da sie ernste Straftaten verübt hatten: Überfälle, Morde und Mord an Polizeibeamten. Die große Mehrheit sagte, dass sie ihre Opfer vor allem nach der Körpersprache ausgewählt hatten: Schlurfendes Gehend, passives Verhalten und ein Mangel an Aufmerksamkeit waren die Kriterien. Die Insassen wählten ihre Opfer auf die gleiche Art und Weise aus, wie es Raubkatzen in Afrika tun: Sie selektierten ein Tier der Herde, dass am wenigsten in der Lage ist sich selbst zu schützen.

    Das Schicksal einiger Personen ist es vielleicht ein Schaf zu sein. Wieder andere sind genetisch als Wolf oder Schäferhund programmiert, doch denke ich dassdie meisten Leute wählen können, was sie sein wollen und ich ich kann mit stolz behaupten, dass mehr und mehr Amerikaner die Wahl treffen, ein Schäferhund zu sein.

    Sieben Monate nach 9-11 wurde Todd Beamer in seiner Heimatstadt Cranbury, New Jersey geehrt. Todd, wie sie sich sicherlich erinnern, war der Mann im Flug 93 über Pennsylvania, der einen Bediensteten der United Airlines über sein Handy anrief um über die Flugzeugentführung aufzuklären. Als er von den anderen drei Passagierflugzeugen hörte, die als Waffen eingesetzt wurden, ließ es das Telefon fallen und sagte „Los geht’s!“. Die Behörden glauben, dass dies das Signal für die anderen Fluggäste war die Entführer anzugreifen.
    Binnen einer Stunde ging eine Verwandlung durch die Passagiere. Athleten, Geschäftsleute, Eltern wurden von Schafen zu Schäferhunden. Zusammen bekämpften sie die Wölfe und retteten einer unbekannten Zahl von Menschen am Boden das Leben.

    „Es gibt keine Sicherheit für ehrenwerte Menschen, außer der, alles mögliche Böse böser Menschen anzunehmen.“


    Edmund Burke


    Und hier liegt ein Punkt, den ich verdeutlichen möchte. Insbesondere gegenüber den tausenden von Polizeibeamten und Soldaten, mit denen ich jedes Jahr spreche.
    In der Natur werden Schafe als Schafe geboren. Genauso verhält es sich mit Schäferhunden und auch mit Wölfen. Sie alle haben keine Wahl.
    Jedoch sind Sie kein Tier. Als menschliches Wesen, können Sie sein was immer sie wollen. Es ist eine bewusste moralische Entscheidung.

    Wenn Sie ein Schaf sein wollen, so können Sie das tun, doch Sie müssen verstehen, welchen Preis Sie dafür zahlen: Wenn der Wolf kommt, so werden Sie und Ihre Lieben sterben, falls kein Schäferhund da ist Sie zu beschützen.
    Wenn Sie ein Wolf sein wollen, so können Sie auch das tun, doch die Schäferhunde werden Sie jagen, bis sie Sie erwischen. Sie werden niemals ruhen, sicher sein, Vertrauen finden oder Liebe empfinden.
    Aber wenn Sie ein Schäferhund sein wollen und den Weg des Kriegers beschreiten wollen, dann müssen Sie jeden Tag die bewusste, moralische Entscheidung treffen, sich zu widmen, auszurüsten und vorzubereiten um aufzublühen, wenn der tödliche, zerstörerische Moment des an die Tür klopfenden Wolfs eintritt.

    Viele Polzeibeamte tragen ihre Waffen auch in der Kirche. Die Waffen sind gut verborgen in Schulterholstern, IWB-Holstern oder hinter dem Rücken verstaut. Jedes mal, wenn Sie in die Kirche gehen bestehen gute Chancen, dass ein Polizeibeamter ihrer Gemeinde eine Waffe führt. Sie werden nie wissen, ob am Platz ihres Gebetes so jemand ist. Bis der Wolf auftaucht, um Sie und Ihre Geliebten zu massakrieren.

    Ich bildete gerade eine Gruppe Polizeibeamte in Texas aus und während der Pause fragte ein Polizist seinen Freund, ob er seine Waffe auch in der Kirche trage. Der Polizist antwortete: „Mich wird man nie ohne meine Waffe in der Kirche antreffen.“. Ich fragte ihn, warum er so starke Empfindungen dafür hege und er erzählte mir, dass er einen Polizisten kannte, der beim Massaker in einer Kirche in Ft. Worth in Texas im Jahre 1999, dabei gewesen war.
    Bei diesem Vorfall kam ein Gesteskranker in die Kirche und eröffnete das Feuer. Er erschoss 14 Leute. Er sagte, er glaube er hätte alle Leben retten können, wenn er seine Waffe an dem Tag getragen hätte.Sein eigener Sohn wurde erschossen und alles, was er tun konnte war sich auf des Jungens Körper zu werfen um darauf zu warten zu sterben.
    Der Polizist sah mir in die Augen und sagte: „Haben Sie eine Ahnung, wie hart es sein würde danach mit sich selbst ins Reine zu kommen?“

    Einige Leute würden entsetzt sein, wenn sie wüssten, dass dieser Polizeibeamte eine Waffe in der Kirche trage. Sie würden ihn paranoid nennen und würden ihn wahrscheinlich verachten. Trotzdem würden die selben Menschen erzürnt sein und fordern, dass „Köpfe rollen“, sollten sie herausfinden, dass die Airbags ihres Autos defekt sein oder dass Feuerlöscher oder Sprinkler in der Schule ihres Kindes nicht funktionieren.

    Sie können die Tatsache akzeptieren, dass Feuer oder Verkehrsunfälle passieren und das es Sicherheitsvorkehrungen dagegen geben muss. Die einzige Reaktion auf den Wolf jedoch ist Verweigerung und allzu oft ist die Reaktion gegenüber einem Schäferhund Verachtung und Ablehnung. Aber der Schäferhund fragt sich im stillen: „Habt ihr eine Ahnung, wie schwer man mit dem Tod seiner Geliebten klarkommt, wenn man hilflos zusehen musste, weil man für diesen Tag nicht vorbereitet war?“

    Es ist Verweigerung, die Leute zu Schafen werden lässt. Schafe werden psychologisch vom Kampf zerstört, da ihre einzige Verteidigung Verweigerung ist. Verweigerung ist kontraproduktiv und führt zu Angst, Hilflosigkeit und Panik, wenn der Wolf auftaucht.

    Zu leugnen tötet einen doppelt: Als erstes in Ihrem Moment der Wahrheit, wenn Sie nicht physisch vorbereitet sind: Sie haben Ihre Waffe nicht mitgenommen oder haben nicht trainiert. Ihre einzige Verteidigung war Wunschdenken. Hoffnung ist jedoch keine Strategie.
    Leugnen tötet Sie auch ein zweites Mal, denn selbst wenn Sie physisch überlebt haben, so sind Sie psychisch erschüttert durch die in Ihrem Moment der Wahrheit erlebte Hilflosigkeit, Angst und Verzweiflung.

    Gavin de Becker drückt es in seinem Buch „Weniger Angst“, einem exzellentem post-9-11 Buch - welches jedem, der mit der Situation der Welt arrangieren möchte, empfohlen sein- wie folgt aus: „Verleugnung kann verlockend sein, doch hat es einen heimtückischen Nebeneffekt: Für all diejenigen, die ein ruhiges Gewissen durch Verweigerung haben, ist der Sturz, den sie auf sich nehmen müssen, wenn sie mit immer neuer Gewalt konfrontiert werden, erst recht verwirrend.“

    Verweigerung ist ein „Jetzt-haben-später-zahlen Schema“, ein Vertrag, in dem einzig und allein Klein gedrucktes steht.
    Und so mus der Krieger beabsichtigen, dass Verweigern in allen Aspekten seines Lebens zu konfrontieren und sich auf den Tag vorbereiten, wenn das Böse kommt. Wenn Sie ein Krieger sind, der dazu berechtigt ist eine Waffe zu führen und Sie verlassen Ihr Haus ohne die Waffe, so werden Sie ein Schaf, annehmend dass der böse Mann heute nicht kommen wird.
    Niemand kann 24/7 für sein ganzes Leben wachsam sein. Jeder muss sich ausruhen. Aber wenn Sie die Erlaubnis haben eine Waffe zu führen und Sie gehen raus ohne die Waffe, dann holen Sie einmal tief Luft und sagen das folgende zu sich selbst:

    „Määäähh!“

    Die Frage, ob man ein Schaf oder ein Schäferhund ist ist kein Ja/Nein Schema. Es ist keine alles-oder-nicht, entweder-oder Entscheidung. Es ist eine Frage von wenigen Grad- Eine Skala.
    Am einen Ende der Skala ist das erbärmliche Kopf-in-den-Sand Schaf und am anderen Ende ist der ultimative Krieger. Sehr wenige Leute befinden sich komplett am einen oder anderen Ende des Spektrums. Die meisten von uns leben irgendwo dazwischen. Seit 9-11 hat fast jeder Amerikaner einen Schritt weg von der Verweigerung genommen. Das Schaf ist ein paar Schritte auf den Krieger zugegangen und akzeptiert und bewundert diesen ein kleines Bisschen mehr und der Krieger nimmt seinen Job noch ein wenig mehr ernst.
    Der Grad, in dem Sie sich auf der Skala wegbewegen, von Verweigerung und Schaf-Sein ist der Grad zu dem Sie und Ihre Geliebten psychologisch und physisch überleben, wenn Ihr Moment der Wahrheit kommt.

    Pro Legal / BDS

    Einmal editiert, zuletzt von Hundefänger (30. August 2009 um 02:32)

  • In diesem Zusammenhang hätte ich noch etwas zu Schafen, Wölfen und Schäferhunden, wenn auch mit etwas anderer "Rollenverteilung".
    Das Prinzip bleibt aber ziemlich ähnlich.


    Eine Übersetzung spare ich mir, da ich keinerlei dialektische Patzer riskieren möchte (oben sind leider einige drin, ist aber trotzdem gut, wenn auch manchmal etwas zäh zu lesen).


    Stefan

  • Recht hat er , der Mann. Selbstschutz ist Eigenverantwortung. Anders als die Schafe hat der Mensch ja die Möglichkeit, sich mögliche Situationen vorzustellen und dafür fiktive Entscheidungen zu treffen.

    Das Schaf denkt, ich grase auf meiner Weide, die Wölfe gibt es zwar, aber die sind immer woanders (außerdem sind sie verboten) und im schlimmsten Fall gibt es ja Schäferhunde, ich kann ein sorgenfreies Leben führen. Und täglich geben ihm die Nachrichten recht - es erwischt ja nur die Schafe auf den weit entfernten Weiden.

    Kommt dann doch mal der Wolf wird das Schaf feststellen, dass ein wenige Minuten entfernter Schäferhund nichts nützt, wenn es um Sekunden geht. Das ist dann wohl die letzte Erkenntnis des Schafes.

    Wäre das Schaf mit Vorstellungskraft ausgestattet, könnte es daraus die Lehre ziehen, das man sich mental auf eine Wolfsangriff einstellen kann und überlegen, was da am besten zu tun sei. Vielleicht kommt es dahinter, dass es so groß wie ein Wolf ist und es ihm nur an Zähnen, Klauen und Schnelligkeit mangelt. Möglich, dass es dann einige Veränderungen an seinem Äußeren vornimmt und vielleicht mit seiner Herde trainiert, wie man sich gegen einen Wolf verhält. So eine Schafherde würde einem Wolf so richtig den Tag versauen. Man bräuchte dann auch nicht mehr an jeder Ecke einen Schäferhund.

    Aber ich gebe zu, so eine Schafherde wäre dann nicht mehr das friedliche
    Bild, dass der Schäfer so gerne sieht. Deswegen wird er lieber den Schafen einreden, dass er und der Schäferhund schon alles richten. Den solche Schafe geben friedlich ihre Wolle her und gehen auch ohne zu Mucken zum Metzger. Und dafür nimmt der Schäfer gerne in Kauf, dass er und der Schäferhund ab und zu ein vom Wolf zerbissenes Schaf betrauern müssen.

    :anon: an die Vertreter diverser Behörden, die hier mitlesen: Ich besitze weder Waffen noch waffenähnliche Gegenstände. Ich bin nur wegen der netten und kultivierten Mitglieder dieses Forums hier.

  • Eine wunderbare und wahre Darlegung der Tatsachen! :huldige:

    Deshalb, weil ich lieber nicht zu den Schafen zählen möchte, führe ich ständig dir mir in diesem Schafgatter namens BRD erlaubte SSW. Besser so etwas als garnichts, besser jeden Tag dabei haben, als einmal ohne den Wolf zu treffen.

    Dabei ist es mir egal, für wie paranoid oder gewaltbereit mich meine Mitmenschen halten. Denn die werden im Ernstfall nicht da sein, um mich und meine Lieben zu schützen, und wenn doch, werden sie weggucken, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

  • Zitat

    Original von Vogelspinne
    Dabei ist es mir egal, für wie paranoid oder gewaltbereit mich meine Mitmenschen halten. Denn die werden im Ernstfall nicht da sein, um mich und meine Lieben zu schützen, und wenn doch, werden sie weggucken, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.


    Nein, sie werden geschockt sein, wie immer, erschüttert von der Gewalt, die sie bisher immer psychologisch verdrängt haben - und sie werden nach jemandem Rufen, der sie vor so etwas beschützt, denn "das könnte ja jedem passieren" - meißens springen dann die Politiker ein, um dieses "Schutzgefühl" im Sinne von neuen Gesetzen wieder herzustellen. So läuft das...

    Ich habe durch dieses Schriftstück (ist für Sprachgewandte im Original-Englischen noch ein bisschen besser zu lesen) zum ersten mal begriffen, warum ich mich nicht vor meinen weniger "gewaltbereiten" Mitmenschen schämen, verbergen oder sogar rechtfertigen muss: Weil ich diesen Leuten im Notfall genauso helfen würde, wie mir selbst oder meinen Freunden und Verwandten. Weil das, was wir tun, wenn wir eine Waffe zum Schutz bereithalten, weder soziophatisch, noch gewaltverherrlichend ist - nein, es ist äußerst sozial, es ist eine Bereicherung für alle Mitmenschen, die in unsere "Reichweite" kommen, egal ob sie das wollen oder nicht.

    Wenn manche Menschen das nicht sehen können oder wollen, dann kann ich daran nichts ändern. Helfen würde ich ihnen trotzdem im Notfall, denn ich empfinde ein Mitgefühl für alle "guten" Menschen in meinem Umfeld, und ich könnte es niemals über's Herz bringen so jemanden im Stich zu lassen.

    MfG, Mike.

    8 Mal editiert, zuletzt von crassmike (30. August 2009 um 22:42)

  • Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass ein großteil der Toten durch Schusswaffen in den USA, Kriminelle sind, die von anderen Kriminellen erschossen werden. Ein großteil der Kinder in den Statistiken, sind auch 17-19 jährige Gangmember, die sich in Gun-Ban Zonen wie Oakpark Chicago und L.A. über den Haufen schiessen. Hat mit normalen Bürgern, "Schafen", nichts zu tun.

    Die meisten Piloten der 9/11 Flüge waren auch ehemalige Soldaten und Marines. Wenn da einer an die Cockpit Tür hämmert und irgendwelche Forderungen stellt, legen die Jungs nur einen Schalter um und der Typ knallt mit dem Schädel gegen die Decke.

    Anonsten super Text!


    Wie schnell wird wohl ein (Wach)Hund wieder zu einem Wolf, wenn man ihn in eine annonyme Kevlarrüstung steckt und einen Taser in die Hand drückt?

  • Zitat

    Original von Hundefänger
    schönes Video für alle die mit dem Text oben nichts anfangen können.
    http://www.youtube.com/watch?v=OW8BZ7pRt28


    :new11: Habe ich's schon erwähnt? I JUST LOVE THIS GUY! :)) Naja, ich glaub ihm, dass er schon bisschen Erfahrung im Bereich Military / Law Enforcement hat, und wie emotional der das Thema in dem Video beschreibt, einfach nett und menschlich.
    Mein TNP-Shirt ist auch schon auf dem Weg aus den USA per priority mail... Hoffentlich ist's bald da...

    Dosenmais:
    Bei den Gang-Wars gebe ich dir recht. Dass die Statistik "alle X Minuten stirbt in den USA ein Kind an Schusswaffengebrauch" nicht unbedingt die gut erzogenen, mittelständischen Kinder und Jugendliche (BTW ist man in den USA ja erst mit 21 erwachsen) einschließt, ist logisch...

    Dass die Piloten einmal im Military Service waren, ist für die USA gar nicht so unwahrscheinlich - allerdings, dass der besagte Militärdienst einen Sheepdog macht, glaube ich nicht. Das ist mehr eine innere Einstellung.. Ach ja, btw. wenn der "Kerl" im Flugzeug an die Decke knallt, knallen alle anderen Passagiere auch an die Decke, also keine so gute Idee. Seit dem gibt es ja Air Marshalls bzw. es gab IMHO auch ein Programm, um den Piloten die Möglichkeit zu geben, geladene Waffen in einem Fach im Cockpit aufzubewahren und ein Training dazu zu absolvieren...

    Nochmal meine Meinung (und übrigends eine ähnliche, wie in dem Youtube-Video geäußert):
    Ein Sheepdog wird man nicht durch eine Uniform, eine Kevlarrüstung, einen Taser oder eine Concealed-Carry-License. Den Sheepdog trägt man im Herzen, das ist die Fähigkeit, mit anderen Menschen mitzufühlen, zusammen mit dem Tatendrang, diesen Schmerz beenden zu wollen - selbst, wenn das Gefahren für sich selbst bedeuten würde... Ein Sheepdog wird niemals ein anderes Individuum ohne Grund angreifen oder gar Töten. Er trägt den Instinkt und die Fähigkeit mit sich, eben das zu tun, wann immer es nötig ist. Allerdings braucht es zum Auslösen dieses "Killers" einen direkten Grund - denn Sheepdogs hassen Gewalt. Genau deswegen wollen sie ja eingreifen, wenn sie einen anderen Menschen bedroht oder ungerecht behandelt sehen. Das alles hängt u. a. mit einem sehr starken Gerechtigkeitsbewusstsein zusammen, das so schon früh in der Kindheit gebildet wird...

    Sry, deine Verschwörungstheorien abzuschlagen, aber das Sheepdog-Konzept ist ganz wo anders verwurzelt, als in blindem Gehorsam, wie manche meinen, dass er im Militär gepflegt wird. Was ich von den wenigen Szenen und Reportagen aus Afghanistan gesehen habe, ist allerdings auch dort sehrwohl die Intelligenz und der Instinkt jedes Einzelnen bei dem Einsatz gefordert, da so ggf. Gefahren früh erkannt werden können, die der Einsatzleiter nicht sofort erkannt hätte.

    So far...

    PS: setze das YT-Video doch so ein: "(eckige klammer auf)youtube(eckige klammer zu)OW8BZ7pRt28(eckige klammer auf)/youtube(eckige klammer zu)"

    MfG, Mike.

    7 Mal editiert, zuletzt von crassmike (6. November 2009 um 01:12)

  • Hab meine T-shirts schon bekommen. 1,5 Wochen hats ingesamt gedauert.
    Vom Zoll musst du die dann wahrscheinlich auch noch abholen.

    Naja schade das grad Winter ist, da machen sich T-Shirts ja schlecht.
    Aber im Sommer auf dem Schießstand zieh ich sie an.

    Pro Legal / BDS

  • Sorry, den Thread hatte ich bisher übersehen. Ich erlaube mir aber, ihn nach Off Topic zu verschieben, denn die Rubrik "Allgemein" hat den Untertitel "Alles was mit freien Waffen zu tun hat.

    Und bitte auch mit Copyright-Vermerke versehene Texte nicht komplett hier einstellen, wenn ihr keine Berechtigung dazu habt: das Copyright besagt ja gerade, daß man sie nicht ohne Okay weiterverteilen darf...

    (das ist so, als würde jemand ein großes Schild "Diebstahl verboten" klauen...)

    Die bisherigen Postings lasse ich aber os drin, hab jetzt keine Zeit, die zu entflechten (was auch sicher kaum geht).


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Zitat

    . Ach ja, btw. wenn der "Kerl" im Flugzeug an die Decke knallt, knallen alle anderen Passagiere auch an die Decke, also keine so gute Idee. Seit dem gibt es ja Air Marshalls bzw. es gab IMHO auch ein Programm, um den Piloten die Möglichkeit zu geben, geladene Waffen in einem Fach im Cockpit aufzubewahren und ein Training dazu zu absolvieren...


    Wenn du den Kerl eben nicht an die Decke knallen lässt, riskierst du eigentlich genauso die Gesundheit, wenn nicht das ganze Leben der Passagiere.
    Diese Sky Marshalls Sache ist eine totale Schnappsidee die nur unnötig Gelder frisst. Wenn man den normalen Leuten erlauben würde, selbst Schusswaffen an Bord zu tragen, wäre die Wahrscheinlichkeit einer Entführung mit Teppichmessern sehr viel geringer.
    Nebenbei halte ich diese "Lets Roll" Geschichte für ein Propagandamärchen. Das Flugzeug ist wahrscheinlich ganz einfach, nach Vorschrift, abgeschossen worden.

  • Zitat

    Original von Dosenmais
    Wenn man den normalen Leuten erlauben würde, selbst Schusswaffen an Bord zu tragen, wäre die Wahrscheinlichkeit einer Entführung mit Teppichmessern sehr viel geringer.

    Und wie trennst du diese "normalen Leute" von den Flugzeugentführern, die ja ebenfalls dann Schusswaffen dabei hätten? :new16:

    Oder willst Du auf ein grosses Shoot-Out in einer Druckkammer wie einem Flugzeug auf Reiseflughöhe hinaus?

  • Trennen?
    Also bisher sollte es wohl klar sein, dass mehrere anständige Leute auf einen Entführer/Kriminellen kommen. Also die Entführer wären schonmal in der Unterzahl. Und wenn nicht, dann fällt es beim einchecken schon auf, wenn zufälligerweiße an einem Flug 5 einzelne, wahrscheinlich junge Männer, mit Schusswaffen fliegen wollen.
    Mal abgesehen davon, dass der Fluggast den Überraschungsmoment auf seiner Seite hat. Ein Flugzeug ist eigentlich, neben einer Bahn, das denkbar ungünstigste Entführungsziel. In so einem Flugzeug sitzen, nach meiner Erfahrung, meist 7 Leute in einer Reihe mit 2 Durchgängen. Die kannst du unmöglich alle gleichzeitig bewachen. Wenn da auch nur einer bewaffnet sein könnte, kannst du so eine aktion garnicht durchführen. Mal abgesehen davon, dass du wahrscheinlich nichtmal zum Cockpit vor kommst.

  • Dosenmais, das mit dem trennen habe ich nun verstanden.

    Aber was ist mit dem Shoot-Out?

    Was passiert wohl Deiner Meinung nach, wenn sich 4 Entführer (und ja, Flugzeuge werden öfter entführt als Gleisfahrzeuge und Linienbusse) mit 28 Passagieren eine Schiesserei auf Reiseflughöhe liefern?

  • Tja, dann würde ich mal ganz schnell die Reisehöhe verlassen.

    Dass es wirklich mal zu Fall X kommt, also dass die Alluminiumhülle durchlöchert ist und es zu Druckverlust kommt, kann natürlich nicht ausgeschlossen werden.
    Andererseits gibt es ja Munition, die im ersten Ziel stecken bleibt.

    Und wie wahrscheinlich macht die Wahrscheinlichkeit so eines Szenarios, dann überhaupt noch eine Flugzeugentführung?

    Einmal editiert, zuletzt von Dosenmais (7. November 2009 um 16:10)

  • Zitat

    Original von nomaam
    Was passiert wohl Deiner Meinung nach, wenn sich 4 Entführer (und ja, Flugzeuge werden öfter entführt als Gleisfahrzeuge und Linienbusse) mit 28 Passagieren eine Schiesserei auf Reiseflughöhe liefern?

    Dann wird die Druckkabine durchlöchert, die Piloten müssen schnellstens auf etwa 3000 m ü. NN. runter - und wenn die Kabinenstruktur etwas nachgibt und ein Teil des Kabinenoberteils abreisst, wird eben Cabrio geflogen. Wer da nicht angeschnallt ist, riskiert eben rausgeweht zu werden.
    Mehr wird kaum passieren, solange die Piloten und ihre Instrumente intakt sind. Rausgesaugt werden und solche Geschichten sind Filmmärchen und den Cabrioflug bei abgerissenen Kabinenoberteil gab es auch schon - die Maschine landete relativ normal. ;)

    Das ist aber alles höchst spekulativ, da nie ein allgemeines Waffenführen in Flugzeugen außerhalb von Armeeflügen erlaubt wird. :new16:

  • Vogelspinne, mir brauchst Du das nicht erklären. Ich wollte vielmehr Dosenmais dazu bringen, seinen Fullmetal-Jacket Vorschlag noch mal zu überdenken... ;)

  • Ein sehr schöner Text.
    Besser kann mans gar net ausdrücken.
    Ich geb Dosenmais aber recht. Wer ist denn schon so doof und versucht ein Flugzeug zu entführen was zu 80% aus Bewaffneten besteht?
    Ich glaube keiner.

    "Das einzige, was über den Krieg ehrlicherweise zu sagen wäre, wird nicht gesagt:dass man den Krieg führt , weil man den Krieg liebt und weil er ein guter Zeitvertreib ist."
    Zitat: Amelie Nothomb