Alte HW 35 / Burgo aufarbeiten

Es gibt 40 Antworten in diesem Thema, welches 5.041 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. April 2014 um 19:12) ist von WilderSüden.

  • hallo alle zusammen,
    Habe schon viel gesucht aber immer unterschiedliche Antworten gefunden. Es geht um das Fetten der Kolbendichtung. Habe da was von in Öl einlegen gehört. Welches Öl soll ich nehmen um kein Dieseln zu erreichen.
    Es handelt sich um ein Burgo und ein Weihrauch HW 35 vor 1970. Die Dichtung besteht aus Leder.
    Siehe Bild
    Habe beide Waffen geschenkt bekommen und will sie aufarbeiten. Kann mir auch einer zur Feder auf dem Bild was sagen. Siehe Vorspannung.

    Danke sagt Rene

  • Lederdichtungen kann man am einfachsten in einfachen Motoröl (am besten synthetisch) einlegen. Dieseln tut es fast immer wenn Öl oder Fett verwendet wird. Bis zu einem gewissen Grad ist das auch nicht schlimm bzw. sogar erwünscht. Deshalb muss die Lederdichtung nach dem Ölen gut abgewischt werden. Je weniger dran ist, desto weniger Dieseln.

    Wenn du die Dichtung auffrischen möchtest, dann empfehle ich dir die Dichtung vorher auszuwaschen (ich nehme immer WD40 und ne alte Zahnbürste dazu). Dann in Motoröl für ein paar Stunden einlegen. Bei dem ganzen Vorgang am besten am Kolben montiert lassen. Zum Schluss richtig gut abwischen.

    Zur Feder kann ich leider wenig sagen, außer dass ich vielleicht ne neue Standard- :F: Feder kaufen würde, wenn sie schon mal auseinandergenommen ist. Dann kannst du auch sicher sein, dass die Gewehre unter 7,5J sind (es sei denn, du willst nur auf dem Schießstand damit schießen, dann geht auch mehr). Sie sieht halt schon ein wenig verwirkt aus.


    Grüße und Willkommen

    Einmal editiert, zuletzt von Jason (17. März 2014 um 15:07)

  • Danke für die schnelle Antwort. Dann werde ich das mal so machen. Da ich ja noch einige Teile bestellen muss, werde ich auch über die Feder nachdenken. Soll ich die Lederdichtung lassen, oder auf Kunststoff umbauen?. Im Lauf wird es ja auch eine Kunststoffdichtung, oder gibt es da noch andere?. Womit fette ich den Kolben ein?. Und weiß wer, ob die Nummer auf der Burgo die Herstellungsnummer von Weihrauch ist.

  • Wenn die Lederdichtung noch Ok ist, dann auf jeden Fall lassen. Die älteren LG´s funktionieren meistens besser mit den alten Lederdichtungen. Außerdem, bräuchtest du glaube ich eine Adapterscheibe für die neue Dichtung. Was hast du denn für Fett zur verfügung? Bei der Nummer kann ich leider keine Aussage treffen.

    Grüße

  • So, die Arbeit ging weiter. System wurde neu brüniert und der Schaft überarbeitet. Ich habe den Schaft schwarz gebeizt und mit Wachs nachbehandelt. Dann noch anständig mit einer Schuhbürste bearbeitet und fertig. Bin richtig zufrieden. Nun warte ich noch auf neue Laufdichtungen und Gleitscheiben und Nummer 1 ist fertig. Von Nummer 2 habe ich schon mal einige Bilder gemacht. Sieht nach viel Arbeit aus.

  • Sieht gut aus. Danke für das Update. Wie bzw. wo hast du das LG denn brüniert/lassen?

    Ach du kannst die Fotos ruhig ein wenig größer machen, dann kann man mehr erkennen.

    Grüße

  • :thumbsup: Die Brünierung habe ich hier in Berlin machen lassen. Hat mich stolze 10 Euro gekostet :thumbsup: . Die machen auch noch andere Oberflächenveredelungen, zB.Vergolden! :D
    Werde die nächsten Fotos benutzerfreundlicher machen.  ;^) 


    Einmal editiert, zuletzt von Ratti25 (19. März 2014 um 13:59)

  • Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass der Einsatz einer Standardfeder allein noch nicht ausreicht, um damit daheim auch schießen zu dürfen, sondern es müsste auch noch eine F-Kennzeichnung nachträglich auf die Waffe aufgebracht werden. Dann dürfe allerdings ein späteres Zurückrüsten auf die Originalfeder nicht mehr zulässig sein.

    Kann das Jemand bestätigen?

    Ich werde meine alte HW35 jedenfalls nicht mit einer aktuellen Standardfeder bestücken, denn ich finde, einen Oldtimer sollte man so weit irgend möglich im Originalzustand erhalten.

    Dass ich damit daheim legal nicht schießen darf, stört mich wenig. Ich schieße ohnehin lieber mit meinen mehrschüssigen CO2-Waffen.

    Und wenn ich aus der 35er nach meiner jährlichen Inspektion dann doch mal ein paar Schüsse abgeben sollte, würde das hier bei uns eh Keiner mitbekommen. Würde ich selbstverständlich niemalsnienicht tun! :whistling:

  • Hi, :^)

    nö, muss nicht auch noch F-gestempelt werden, die Waffe ist ja so schon legal. Die 7,5 Joule, wenn sie dann eingehalten sind, reichen aus um Zuhause zu schießen. :thumbup:

    LG Andreas :^)

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Jo, Andreas hat recht.

    Alle Luftdruckwaffen, die vor 1970 in den Handel gekommen sind (+die aus der DDR) brauchen kein  :F: . Außerdem gilt die Regelung, dass man außerhalb von Schießstätten (auf oder innerhalb von Privatbesitz) nur Waffen unter 7,5J benutzen darf. Aus der Kombination dieser beiden ergibt sich dies. Soweit mir bekannt, steht nirgends, dass die Waffen ein  :F: haben müssen um damit zu Hause schießen zu können. Lasse mich aber gerne belehren.


    Grüße

  • Natürlich kann man die Waffe auch F stempeln lassen. Nimmt sich aber damit die Möglichkeit eine Originalfeder wieder einzubauen, oder auf die in der Waffe gewesene Feder wieder zurück zu bauen. Ich würde die Ausnahmegenehmigung vor 1970 nutzen. ;^)

    LG Andreas :^)

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Dass man Waffen, die dem Bestandsrecht unterliegen (vor 1970 bzw.DDR), nach einem Down-grade auf unter 7,5 Joule Mündungsenergie nicht F-stempeln lassen muss, um sie besitzen zu dürfen, ist klar. Das käme ja einer ermüdeten Originalfeder gleich.

    Dass man mit Waffen, deren Mündungsenergie unterhalb 7,5 Joule liegt, unter vorgegebenen Bedingungen daheim schießen darf, ist ebenfalls klar.

    Die Frage ist nur, ob beides in Kombination akzeptiert würde.

    Sollte beispielsweise mal die Polizei auf der Matte stehen, vielleicht weil einen Nachbarn die Waffe gestört hat, wird man wohl ein Problem haben.

    Die Beamten sehen nämlich zunächst nur, dass sie es mit einer Waffe zu tun haben, die im Originalzustand eine höhere Energie als 7,5 Joule abgeben kann. Dass eine Feder eingebaut wurde, durch die die Energieabgabe unter 7,5 Joule liegt, werden sie vor Ort nicht prüfen können.

    Selbst wenn man zu der Feder ein amtlich anerkanntes Schreiben (z.B. Gutachten) vorweisen könnte, und man nach dem Zerlegen der Waffe anhand eindeutiger Merkmale die Feder diesem Schreiben zuordnen könnte, dann könnten die Beamten dennoch das fehlende F bemängeln.

    Ein gedrosseltes Motorrad gilt schließlich auch erst dann als gedrosselt, wenn das in die Papiere eingetragen wird. Ansonsten darf es von Fahrern mit Leistungsbegrenzung im Führerschein nicht geführt werden.

    Mag zwar sein, dass das bei Waffen anders ist. Das hilft einem aber allenfalls im späteren Verfahren. Bis dahin werden die Beamten die Waffe mit hoher Wahrscheinlichkeit vorsorglich einziehen bzw. beschlagnahmen. Und da man ja in dem Moment unter Verdacht steht, gegen das Waffengesetz verstoßen zu haben, werden sie ebenso vorsorglich auch mit allen anderen Waffen verfahren, die sie ggf. finden.

    Sollte sich im Nachhinein herausstellen, dass man im Recht war, sind aber immerhin etliche Monate bis hin zu Jahren ins Land gegangen.

    Sollte man dagegen tatsächlich Unrecht gehabt haben, wird das Corpus Delicti evtl. auf Dauer einbehalten und der Verstoß gegen das Waffengesetz wird zum Entzug von evtl. bereits vorhandenen Berechtigungen (KWS, WBK, WS,...) führen, als auch gegen eine spätere Erteilung von Berechtigungen sprechen.

    Also auf solche Szenarien kann ich gut verzichten.

    Es gibt sicherlich auch andere Fälle. Beamter guckt, stellt fest: "Luftgewehr? Alles klar! Und tschüß..."

  • Du kannst davon ausgehen das im Normalfall 2 Arten von Polizeibeamten gibt.
    Die einen schauen sich dein Lg an und ermahnen dich Vorsichtig zu sein.
    Die anderen stellen Sicher weil Sie vor Ort nie klären können ob unter 7,5 Joule oder nicht.

    Mir sind auch schon 2 Lg´s abgenommen worden.
    Beide unter 7,5 Joule, eins mit :F:, eins ohne.
    Bei dem Lg ohne :F: war sogar klar das es nach 1970 gar nicht mehr auf dem Markt war.

    Eine große Rolle spielt das nicht, zumal es viele Lg´s gibt die nie über 7,5 Joule waren.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Nach ewiger Zeit kam das Angebot das Verfahren einzustellen wenn ich der Vernichtung zustimme.
    Da ich gerade erst neu im öffentlichen Dienst war und der Wert ca. 20 € betrug ( das ohne :F: war irreparabel, das andere war so ein China Ding ) habe ich dem zu gestimmt.
    Aber so wie die Dinger in den Wagen geworfen wurden war da eh nix schönes mehr dran.

    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Ich finde ja die Themen auch sehr interessant, aber was habt ihr aus meinem Beitrag zur Restaurierung meiner LG gemacht??? ?( ?(
    Es könnte sich doch einer finden und ein neues, passendes Thema aufmachen. Dann würden viel mehr Leser dieses auch finden.
    Nicht sauer sein, währe aber der bessere Weg.