Shooter 200 mit Take-down-Schaft

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 1.719 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Mai 2012 um 17:47) ist von Schnurbel.

  • Nabend!

    Nach Monaten des immer-mal-wieder-Planens und immer-mal-wieder-Bastelns ist meine Shooter jetzt so weit gediehen, daß ich sie mal vorzeigen kann.
    So gut mir dieses kompakte, für meine Begriffe sehr präzise und vielseitige Gewehrchen "inhaltlich" gefällt, so wenig hat mir die Optik im Auslieferungszustand gefallen - da müßte doch was zu machen sein, dachte ich mir. Als mir dann noch eine kleine Buchenbohle mit nur ein paar Löchern drin über den Weg lief, beschloß ich also mich mal in der Holzbearbeitung zu versuchen. Bißchen Metallerbastelei ist natürlich auch mit eingeflossen. ;)

    Lauf und System sind unverändert, d.h. das Gewehr kann jederzeit wieder in den Urzustand zurückversetzt werden.

    Ursprünglich war das Ganze mal für eine Desperado vorgesehen, aber zwischenzeitlich konnte ich noch eine Shooter ergattern. Daher auch das Experiment "lange Schiene mit G3-Visier", die Desperado ist ja ab Werk nicht für ein offenes Visier vorgesehen. Funktioniert aber auch auf der Shooter, das erspart mir auch die Suche nach deren Werksdiopter und -korn. Schade bloß daß ich bei der Konstruktion der Schiene nicht an den Schalldämpfer gedacht habe - daher ist zwischen Schiene und Lauf jetzt zu wenig Luft, um den SD montieren zu können. Irgendwas ist ja immer...

  • Sauber gemacht :thumbsup:

    Sieht sehr toll aus und Schiest bestimmt auch gut

    Manche hier aus dem Forum müssten mal so Sportgeräte designen die sind besser als alles was uns die Hersteller so anbieten

  • Mal eine kleine Liste von den Dingen, die angebaut wurden:

    - Hinterschaft, per Schnellspanner am Pistolengriff befestigt
    - höhenverstellbare Backe
    - Auflagedorn mit Schnellverstellung und Feinjustage per ausrastbarem Gewinde
    - Vorderschaft mit umsteckbarem Zweibein, dessen Beine in "Parkposition" im Vorderschaft aufgeräumt sind
    - Weihrauch-F-SD, Montage per Spannzange
    - Schnellspannmontagen für Zielfernrohre, RedDots etc.
    - lange Visierschiene mit modifiziertem G3-Visier
    - Hahnabdeckung von der Desperado, die derweil mit dem Shooter-Werksschaft ausgestattet ist
    - Libelle, deren Halterung immerhin eins der häßlichen Löcher unter der Prismenschiene schließt ...aber auch ihre eigentliche Aufgabe erfüllt. :)
    - die übliche Modifikation (Abfeilen der rechten Seite) an der "falschen" Einzelschußvorrichtung, plus Ausschwenkhilfe
    - Zoomringverstellhilfsnupsi (gibt es dafür eigentlich einen Fachausdruck?)

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

    Einmal editiert, zuletzt von Schnurbel (10. März 2012 um 19:40)

  • Sauber gemacht :thumbsup:

    Danke, danke... :)

    Sieht sehr toll aus und Schiest bestimmt auch gut

    Leider nicht repräsentativ für meine Schießkünste, aber ich war trotzdem ausgesprochen beglückt: Klick mich

    Manche hier aus dem Forum müssten mal so Sportgeräte designen die sind besser als alles was uns die Hersteller so anbieten

    Das passiert ja auch. Hier treiben sich ja teils brilliante Konstrukteure und Bastler herum, deren Werke schwer beeindrucken. Das ist für mich einer der angenehmen Punkte am Privatgebastel: Man unterliegt nicht den wirtschaftlichen Zwängen, mit denen man es als gewerblicher Hersteller zu tun hat. Da kann man sich ganz anders austoben.

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Ui, das sieht ja geil aus. Alles so schön verstaut im Koffer.

    Was für Schnellspannmontagen hast Du denn da genommen, und lässt sich das wieder zusammenbauen ohne große Abweichungen im Schussbild?

  • Die Montagen sind Marke Eigenbau, eine Weiter- bzw. Rückentwicklung derer, die ich mal für die HW75 gebaut habe. Die Wiederholgenauigkeit habe ich neulich mal getestet: Eine Gruppe geschossen, fünfmal ab- und wieder aufgesetzt, noch eine Gruppe geschossen. Auf 25m lag die Treffpunktverlagerung bei wenigen mm, leider habe ich es nicht genauer dokumentiert. Jedenfalls ermutigend, scheint keine völlige Fehlkonstruktion zu sein. :)

    Strenggenommen ist es jeweils eine Montage unter einer Montage: Auf dem silbernen (Eigenbau-)Aluteil ist jeweils eine Pikanterinischiene :) verschraubt, darauf kann man dann eine beliebige handelsübliche Montage fest montieren.

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Hallo Schnurbel

    hast dir sehr viel mühe mit der shooter gemacht und das ergebnis ist ein ganz besonderes gewehr. ich lese immer gern solche umbauaktionen von "machern" ... hast mit sehr viel geschick ein ganz besonderes gewehr kreiert, danke für den guten bericht mit den schönen fotos :thumbsup:

    gruß Norbert

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (13. März 2012 um 16:52)

  • Wahnsinns-Arbeit! Gefällt mir sehr gut! :thumbsup: Jetzt nur noch den passenden Geigenkoffer dafür finden ;)


    " Wir lieben das, was knallt und stinkt und trotzdem keine Leistung bringt " - Schwalbe-Fahrer aus Leidenschaft! :)

  • Absolute Sahne, nicht mehr zu verbessern, meine Hochachtung besonders für die so sauber durchdachten und ausgeführten Metallarbeiten.Die Shooter ist damit von meiner Umbauprojektliste gestrichen.
    Hochachtungsvoll,
    FrankDie

  • Was braucht man den alles für Werkzeug[...]?

    Uff, kommt drauf an von welchem Teil wir sprechen... Der Holzschaft an sich ist wohl werkzeughalber am wenigsten anspruchsvoll. Abgesehen vom Innenleben müßte man eigentlich mit Schraubstock/Hobelbank, Säge, ein paar Raspeln (eine Halbrundraspel reicht strenggenommen), Bohrmaschine und einem Band-/Winkel-/Exzenterschleifer nebst reichlich Schleifmitteln zurechtkommen. Ich hatte mir noch Hobel geborgt, es wäre aber auch ohne sie gegangen. Dazu kommen noch diverse Schraubenzieher, Inbusschlüssel, Bleistift, Hammer und so Zeug, also Kleinwerkzeug das in den meisten Haushalten eh vorhanden sein dürfte. Eine Oberfräse ist auch hilfreich, und es schadet nicht wenn es sich bei der Bohrmaschine um eine Tisch- oder Säulenbohrmaschine handelt. Damit trennt man alles Holz von der Bohle das nicht Schaft ist, und dann muß nur noch per Schleifpapier eine Oberfläche drauf. (Das war jetzt die Kurzfassung... :) )

    Für die Metallarbeiten sind Drehbank und Fräse äußerst hilfreich bis (teilweise) unerläßlich. Die Höhenverstellmimik der Schaftbacke dürfte auch noch ohne diese Maschinen hinzubekommen sein, und das Aluteil das auf dem Griffstummel der Shooter sitzt und den Pistolengriff und die Take-Down-Verbindung trägt, habe ich per Bohrmaschine, Säge, Feile und Augenmaß hergestellt. Der etwas nervige Teil dabei war, die 12mm starke Mittellage an den unregelmäßig geformten Griffstummel der Shooter anzupassen. Läßt sich aber ausschließlich mit Handwerkzeug machen, und es kommt auch nicht auf den letzten Zehntel mm an. Auf dieser Mittellage sind links und rechts 2mm starke Alubleche mit Senkschrauben und Gewinden befestigt, mit einer Lage Papier dazwischen damit es nicht ganz so knirsch auf dem Stummel sitzt. Dieses Paket kann man dann außenherum in Form sägen und feilen und in den (in meinem Fall) entsprechend ausgefrästen Pistolengriffrohling einsetzen und mit zwei an unsichtbarer Stelle positionierten Holzschräubchen fixieren. Der Pistolengriff ließe sich auch aus Lagen zusammenleimen, das dürfte den Bau noch mal deutlich vereinfachen.

    Die Take-Down-Mechanikteile müßte man eigentlich auch noch mit Handwerkzeug (Schraubstock, Säge, Feile) und Ständerbohrmaschine bauen können, da ist eigentlich nicht so viel dran. Libellenhalterung dito. Spätestens für die SD-Spannzange brauchts dann aber wohl doch eine Drehbank, und bei den Visiermontageteilen und dem Zweibein empfiehlt sich die Fräse schon sehr. Oder eine solide Ständerbohrmaschine mit Kreuzsupport...? Könnte auch gehen, ist ja bloß Alu... Jedenfalls bin ich froh daß mir die Fräse zur Verfügung steht. :)

    Das wichtigste Werkzeug dürften aber Bleistift und (viel) Papier sein. Es geht doch recht eng zu an der einen oder anderen Stelle, und plötzlich steht man da und weiß nicht wo man die Masterschraube unterbringen soll die alles zusammenhält...

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

    Einmal editiert, zuletzt von Schnurbel (11. März 2012 um 23:25)

  • Was für Schnellspannmontagen hast Du denn da genommen, und lässt sich das wieder zusammenbauen ohne große Abweichungen im Schussbild?

    So, ich habe inzwischen mal etwas genauer auf die Treffpunktverlagerungen nach dem Zerlegen und Zusammenbauen geachtet. Die bewegen sich auf 25m im Bereich bis etwa 5mm, also ungefähr 2/3 MOA - soweit man das angesichts der Streukreisgrößen so genau eingrenzen kann.

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.