Walther PP zerstört durch Sicherheitskompensator

Es gibt 48 Antworten in diesem Thema, welches 7.898 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. September 2003 um 20:22) ist von Scenar.

  • Hallo Forum-Teilnehmer!


    Gerade eben ist mir meine nicht einmal vier Wochen alte Umarex Walther PP beim Schießen mit dem Röhm Sicherheitskompensator kaputt gegangen: Der Lauf ist bei der Schußabgabe genau am Ende des Gewindes für den Abschußbecher gebrochen.

    Zur Verdeutlichung mal ein Foto:



    Hier gleich noch ein Foto mit dem abgebrochenen Laufgewinde:

    Die 9 mm P.A.K. Patrone habe ich als Größenvergleich danebengelegt. Leicht zu erkennen ist, daß der Lauf der Walther PP wirklich extrem dünn ist (verglichen mit den anderen Waffen meiner Sammlung mit Abstand der dünnste). Wie's aussieht, besteht er auch nicht aus Stahl.

    Wer weiß, ob der Bruch nicht irgendwann auch mit einem Abschußbecher eingetreten wäre...


    cu

    Peter

  • Hi Peter

    Eine PAK mit Stahllauf währe was schönes, aber das ist numal nicht erlaubt wegen der PTB-Zulassung. Die Läufe von Schreckschusswaffen sind eigentlich immer aus Zinkdruckguss.

    nun zu deinem Problem.
    Auf jeden fall REKLAMIEREN, das DaRF NICHT PASSIEREN. Die Hersteller stehen immer mehr unter Druck wegen der PTB-Zulassung und deswegen ändern sich die Waffen immer wieder . Bei dem Ersten bild sieht es so aus als währe der Lauf gequetscht, kann das sein??

    Gruß
    Para

  • Jo, diese Beule am hinteren Ende des Laufes sieht auch nicht Original aus. Würde ich auch auf jeden Fall reklamieren, sowas darf auch nicht mit Kompensator passieren.

    SSW : Walther P99, Reck Miami 92F bicolor, Röhm RG 96, Colt Government 1911 A1 Nickel, Colt Detective Special, Walther P22 Carbon
    Co2: Walther CP88 Nickel, Walther NightHawk Export-Vollausstattung :)
    Softair: ICS MP5A5

  • ...na, das ist ein Ding, dass sich der Lauf direkt zerbröselt. :( Bin mal gespannt was bei Reklamation passiert. Nicht dass der Hersteller der Pistole das Schießen unter Verwendung des Kompensators als eigenes Risiko deklariert... :confused2: ..und die geltend gemachten Garantie-Ansprüche an Joniskeit abschiebt... :confused2:

    Vielleicht wird das irgendwann mal in der Bedienungsanleitung von der Garantie ausgeschlossen.

    Bei mir hat es neulich den Schlittenfanghebel an einer Valtro terminiert, als ich mit dem "Gespann" geschossen hatte... :new16:

    Gruß

    gunimo

  • Naja, warum aber sollte sich Umarex eines Waffendefektes annehmen, der durch den Anbau eines Zusatzteils einer anderen Firma verursacht wurde? In so einem Fall würde auch die Garantie sofort erlöschen.

    Ich denke, daß dieser seit Jahren durch die Branche geisternde "Kompensator" nicht als Zubehörteil in der Umarex-Anleitung empfohlen wird (und extra davon abraten muß sie aus rechtlichen Gründen gar nicht, das ist einfach eine mißbräuchliche Nutzung).

    Vor Jahren versuchte Konstrukteur Joniskeit, das Ding an Umarex als Lizenz abzugeben - aber die sind nicht darauf eingegangen, also ging er eine Hersteller-Haustür weiter. Ich glaube, daß man sich in Arnsberg durchaus des Gefahrenpotentials dieses seltsamen Zubehörteils bewußt war (immerhin liest man hier im Forum von weitaus mehr Defekten mit diesem Ding als durch alle anderen Zubehörteile).

    Wenn ich eine Kartoffel in den Auspuff meines Autos stecke und der Motor geht hops, wird VW sicher auch sofort und gern den Schaden bezahlen. Oder nicht?

    Also bin ich mal auf die Antwort gespannt, ich kann aber vermuten, daß der Schaden als Lehrgeld abgebucht werden muß.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Ich könnte mir vorstellen, daß durch das Schiessen mit dem Kompensator, der ja eine erhebliche Verlängerung des Laufes darstellt beim Rückschlag der Waffe größere Zug- und Druckkräfte wirken. Im Augenblick des Rückschlags fehlt ausserdem die stabilisierende Kraft des Schlittens, der Lauf liegt dann ja frei. Die Kraft ist am Ende des Laufes am größten, also dort wo der Kompensator angeschraubt wird. Dort ist außerdem durch das Gewinde noch die schwächste Stelle. Deswegen der Bruch genau dort. Ich denke je schwerer der Kompensator, je höher ist seine Massenträgheit und umso größer die auftretenden Kräfte.
    Wahrscheinlich wird UMAREX die Schuld auf Joniskeit schieben und die wiederum auf UMAREX. Es wäre zu klären ob es eine offizielle Freigabe gibt oder nicht...
    Gruß
    Ralph

  • So unrecht habt ihr gar nicht mal... ist vielleicht wenn nur durch Kulanz reklamierbar. Aber ich würde es auf jeden Fall versuchen, verlieren kann man ja dann auch nichts mehr ;)

    Ist dann wohl eine ab sofort bekannte Schwäche der Waffe, dass sie einen sehr dünnen Lauf hat - also quasi jetzt als Kompensator-ungeeignet deklariert

    SSW : Walther P99, Reck Miami 92F bicolor, Röhm RG 96, Colt Government 1911 A1 Nickel, Colt Detective Special, Walther P22 Carbon
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    Softair: ICS MP5A5

  • ich würd das mit dem kompensator gar nicht angeben... ist sie halt bei der benutzung des abschussbechers kaputt gegangen.....;)

    the blacks got the rhythem

  • Zitat

    Bei dem Ersten bild sieht es so aus als währe der Lauf gequetscht, kann das sein??

    Diese quetschung hat mein PP Lauf auch und auch bei anderen die ich kenne ist sie vorhanden, deshalb denke ich das ist normal!

    Und zum gebrochenen Lauf, schick das ding ein und schreibe nicht dazu wie es dazu kam sondern nur das es so ist (Fehlerbeschreibung), entweder wollen die dann wissen was das war und sie sagen dann das du keine Garantieleistung bekommst oder sie werden einfach den Schaden beheben und gut!

    Gruß Christian

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  • Hallo Schreckschützen!


    Zu den einzelnen Antworten auf meinen Beitrag möchte ich folgendes anmerken:

    Das Material (Stahl oder nicht): Das Argument mit den PTB-Beschränkungen leuchtet auf's erste gesehen ein. Nur beträgt die Wandstärke am Lauf der Umarex Walther PP dort, wo der Bruch aufgetreten ist, ca. 1 mm (mit Schublehre gemessen, aber ungenau, da dort Gewinde geschnitten ist). Das kann nicht ernsthaft in Guß produziert sein und wenn, wäre es mit dem Gewinde darin eine Sollbruchstelle.

    Zur Delle weiter hinten im Lauf: Diese war von Anfang an vorhanden, halte sie für einen Teil der Laufsperre. Kann man Guß nachträglich so eindellen, ohne daß das Material reißt? Vielleicht könnte ja ein anderer Besitzer der PP (PTB 765) schauen, ob die Delle auch in seiner Pistole vorhanden ist.

    Zur Gewährleisung: Hier ist ersteinmal nicht Umarex, sondern der Händler mein Ansprechpartner. Habe bei Fa. Kähny das Problem geschildert und mir wurde bereits der Tausch der Waffe zugesichert - problemlos. Vielleicht habe ich Glück gehabt, daß Waffe und Kompensator vom selben Händler sind. Klar hätte ich auch mogeln und den Einsatz des Sicherheitskompensators verschweigen können, bin aber bei Fa. Kähny bisher sehr gut behandelt worden, d. h. dann auch, daß ich den Händler fair behandle.

    Der Vergleich mit der Kartoffel im Auspuff ist IMHO etwas überzogen: Natürlich geht die Waffe kaputt, wenn ich den Lauf verschließe. Beim Kompensator gehe ich davon aus, daß er für den Betrieb mit 9 mm P.A.K. konstruiert ist und seine Verdämmung also im Rahmen dessen liegt, was die Waffe als solche verkraften muß. Einzig die Tatsache, daß der Kompensator ein ungewöhnlich schwerer Zusatzlauf ist, dessen Gewichtskraft auch noch im 90-Grad-Winkel auf den Lauf wirkt, kann man dem Hersteller der Pistole zugute halten.

    Zum Thema Waffe für Kompensator ungeeignet: Ja, sehe ich jetzt auch so... ;) Dabei ist der Unterschied in der Laufdicke zu all meinen anderen Waffen wirklich eklatant.

    Ich denke, ein Faktor könnte auch eine Rolle spielen: Der Lauf steht nicht über den Schlitten hervor, so daß eventuell der repetierende Schlitten auf den angeschraubten Adapter des Kompensators geschlagen ist . Das würde auch die Bruchstelle genau am Ende des Gewindes erklären.


    cu

    Peter

  • Hallo,

    Meine ist ebenfalls PTB 765, und hat wie gesagt auch diese eingequetschte Stelle.
    Ich nehme ebenfalls an das sie zum halten der Laufsperre da ist und den Lauf auch noch zusätlich verbaut!

    Zum Material aus dem der Lauf ist würde ich sagen das es kein Zinkdruckguß sondern ca 1mm Stahlblech ist!

    Gruß Christian

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  • Hallo Gemeinde,

    meine PP -PTB 620- hat den Knick im Lauf nicht. Die
    Wanddicke des Laufs betraegt an der Muendung -am Gewinde gemessen- ca. 1,8 mm.
    Die Laeufe werden teilweise aus einer weichen
    Stahlqualitaet (z. B. 9 S Mn 20 K) hergestellt. Bei meiner PP sieht der Lauf jedoch so aus, als ob er
    mitgegossen waere. Ca. 5 mm hinter dem Patronen-
    lager beginnend befindet sich auf der linken Seite eine horizontale Laengsnut von ca. 65 x 2 mm. Auf der rechte Seite betragen die Masse ca. 35 x 2 mm. Entweder handelt es sich bei dem Knick um einen Fertigungsfehler oder er ist durch spaetere PTB - Zu-lassungen konstruktiv hinzugekommen (evtl. als
    Ersatz fuer die jetzt nicht mehr vorhandenen Laengs-nuten). Kann ich momentan nicht zuverlaessig beurteilen. Bei den weichen Zn-Druckguss-legierungen der Gaswaffen ist es technisch kein Problem, einen solchen Knick im Gussteil
    vorzusehen oder nachtraeglich mechanisch anzu-
    bringen. Das gilt sinngemaess auch fuer aus weichem Stahlrohr hergestellte Laeufe.

    Die angesprochenen genannten technischen Ge-sichtspunkte (Zug-und Druckkraefte, horizontale Gewichtskraft, geringe Laufdicke usw.) sind, unabhaengig von ihrer sachlichen Richtigkeit, zur Beurteilung des Falls unerheblich. Diese Faktoren sind von den Herstellern / Vertreibern des Kompen-sators und der Waffe zu beruecksichtigen.

    Fuer den aufgetretenen Fehler ist eindeutiger Ansprechpartner der Verkaeufer der Waffe / des Kompensators. Zu dessen vertraglichen Neben-
    pflichten gehoert es, den Vorgang im Innenverhaelt-
    nis mit den Lieferanten zu klaeren.
    Nachdem hier die Rede von Garantie/Gewaehrleistung
    und Kulanz ist: das greift erst in zweiter Linie. Vorrang-
    ig ist, dass es sich um das Fehlen wesentlicher zuge-
    sicherter und nach der Verkehrssitte vorauszusetzen-
    der Eigenschaften handelt.

    Ich wuerde den Haendler und die Firmen Joniskeit, Roehm und Umarex ansprechen.

    Joniskeit deshalb, weil evtl. konstruktiv Abhilfe zu schaffen ist.

    Roehm vertreibt den Kompensator exclusiv in D. Dort
    werden bezueglich der Verwendung des Komp. keine Einschraenkungen gemacht. Folgerichtig kann der An-
    wender davon ausgehen, dass der Komp. fuer han-delsuebliche Waffen mit PTB - Zulassung bestim-mungsgemaess und ohne Einschraenkungen / Bedenken eingesetzt werden darf.

    Die Tatsache, dass in der Umarex - Dokumentation
    die Verwendung des Komp. nicht explizit ausgeschlos-
    sen wird, spricht dafuer, dass dessen Verwendung zulaessig ist.
    Falls dies von U. nicht gewollt ist, ist die Verwendung in den betreffenden Bedienungsanleitungen aus-
    druecklich auszuschliessen. Eine -im Uebrigen nicht
    vorhandene- Generalklausel ueber die Zulaessigkeit
    bzw. das Verbot von bestimmtem Zubehoer ist hier-fuer nicht ausreichend.
    Die Bedienungsanleitung meiner letzten Neuerwer-
    bung (P22) gibt nichts her, was darauf schliessen
    laesst, dass die Verwendung des Kompensators
    unzulaessig ist oder auf eigene Verantwortung er-
    folgt.

    Der Fall scheint inzwischen zur Zufriedenheit von P.O.
    geklaert zu sein.
    Falls sich irgendwelche Beteiligten stur stellen, kann
    ein dezenter Hinweis auf die PTB BS wirksam sein.
    Die PTB zu informieren, kann aber von Nachteil fuer
    die Zukunft sein. Sie sammeln bestimmt alle Faelle,
    um sie bei den naechsten Zulassungen restriktiv zu
    beruecksichtigen. Kann dazu fuehren, dass der
    Qualitaetsstandard weiter gesenkt wird.

    Hatte ein aehnliches Problem mit einer IWG SP 9.
    Beim Abfeuern einer Knallpatrone (ohne Komp.
    oder Abschussbecher) hat sich die Laufsperre zer-
    legt. Ca. 2 - 3 des Stahleinsatzes wurden herausge-
    schossen.

    Gruss pak9

  • @ Peter Opitz

    das Problem hat sich inzwischen ja kaufmaennisch
    geloest.

    Ich nehme an, dass du den Kompensator direkt in
    das Laufgewinde eingeschraubt hast.
    Der Lauf der PP endet geringfuegig hinter der Vorder-
    kante des Verschlusses, im guenstigsten Fall ist
    er damit buendig.
    Die Lauf - Wanddicke ist bei der neueren PP - Aus-
    fuehrung sehr duenn und wird zusaetzlich noch
    durch das Gewinde geschwaecht.

    Somit schlaegt der Verschluss beim Repetieren ge-
    gen den Kompensator. Das kurze Laufgewinde in
    Verbindung mit der geringen Wanddicke haelt diese
    Kraefte auf Dauer nicht aus. Daher das Abreissen des
    vorderen Laufteils.

    Du solltest den Kompensator bei solchen Waffen nur
    in Verbindung mit einem Adapter verwenden. Dann
    sind solche Beschaedigungen ausgeschlossen.
    Siehe hierzu http://www.muzzle.de, dort ist das eingaengig
    dargestellt.

    mfg pak9

  • Zitat

    Original von Paramags

    Eine PAK mit Stahllauf währe was schönes, aber das ist numal nicht erlaubt wegen der PTB-Zulassung. Die Läufe von Schreckschusswaffen sind eigentlich immer aus Zinkdruckguss.

    Paramags

    ich halte das für ein gerücht, den der lauf der miami is eindeutig aus stahl. er ist nur von einem mantel aus zink umhüllt.
    schau mal bei deiner miami nach, man erkennt es am patronenlager und vorne am gewinde, welches eindeitig kein zinkdruckguss ist.

    MfG Mac

    Gruß an alle !!! :winke:
    Mac

  • also bei meiner miami ist er aus druckguss . weil wenn er aus stahl wäre wüürde man ampatronenlagher erkennen. da ist der dann eingegossen das sieht man bei der rg800 sehr gut. und ausserdem habe ich den magnet test gemacht und da war auch nix.

    :n1: :direx: "zwischen Leber und Milz passt immer ein Pils" :huldige: :n1:

  • das kann kein zink sein.
    es sieht etwas rostig aus und hat die selbe farbe wie die laufsperre ( und die muss aus stahl sein).
    außerdem is das material sehr kratzbeständig, was amn von zink nicht gerade sagen kann.

    MfG Mac

    PS: nicht jeder stahl is magnetisch, zB edelstahl

    Gruß an alle !!! :winke:
    Mac