"Relum Tornado" Fehlerquelle mit garantiertem Dichtungsschaden

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.580 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. September 2002 um 10:22) ist von K.D..

  • Beim aufarbeiten meines total verhunzten Relum Tornado ist mir folgendes aufgefallen:

    Das Gewehr wird über eine Walzenzuführung geladen, dabei wird das Diabolo von der senkrechten in die waagerechte Position geschwenkt.
    Wird nun das Gewehr in schußfertigem (gespannt und geladen) Zustand nach oben gerichtet, kann es passieren, daß das Diabolo nach hinten fällt und durch das vorhandene Loch für den Luftdruck in die Laufbahn des Luftkolbens purzelt.

    Was dann beim Auslösen des Schusses mit dem Diabolo passiert ist ziemlich klar. Nachdem ich die plattgehämmerten Bleireste aus dem Kolbenzylinder und aus der Lederdichtung wieder entfernt habe, habe ich festgestellt, daß nach nur etwa 40 abgegebenen Schüssen die Dichtung fast schon wieder erneuert werden muß.
    Die Ladewalze sollte also erst nach einnehmen der Schießhaltung und dem Ausrichten auf das Ziel in die Schußstellung geschwenkt werden.
    Ob das nur bei meinem Exemplar so ist, weis ich nicht und ob es eine Lösungsmöglichkeit gibt, weis ich noch nicht.


    Gruß
    Klaus


    Diese Dichtung war vor 40 Schuß noch nagelneu!

    Bilder

    Man kann ja mal beide Augen zudrücken. Es müssen ja nicht die eigenen sein. ;)
    Exkommunizierte Member und Veteranen sind was besonderes :D

    8 Mal editiert, zuletzt von K.D. (9. September 2002 um 14:31)

  • Dies ist nicht einmalig. Einfach eine Fehlkonstruktion.
    Ist nicht nur beim Relum Tornado der Fall. Diese
    geplätteten Diabolos finden sich auch in anderen
    Gewehren. Besonders fatal ist es, wenn das Diabolo
    geladen ist, und danach gespannt wird. Dann wird es
    regelrecht in den Kompressionsraum gesaugt.

    Pellet

  • @ Pellet

    Ich bin kein großer Rechenkünstler, vermute aber, daß daher auch die Schwankungen bei der gemessenen V0 herkommen können?
    Nach Entfernung der Diabololeichen habe ich einige Schuß auf eine Sperrholzplatte abgegeben und stellte fest, daß die Einschläge alle die gleiche Tiefe hatten.

    Gruß
    Klaus

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  • Hi,
    Eine technische Lösung wäre, das Luftloch (Zylinderausgang) durch Schutzgasschweissen zu verengen. Ein Schweisspunkt, gut plan nachgearbeitet, würde schon reichen. Nachteil wäre eine geringgradig reduzierte Vo durch die entstehende "Wirbelbremse".
    Alternative wäre, den Lauf auf .22 zu ändern. Das geht natürlich, ist aber hier mehr scherzhaft gemeint.

    Tschüss
    Bodo

  • @ Bodo

    nette Idee, aber selbst das Schweissen wird kaum funktionieren, da der Luftaustritt aus dem Kompressionsraum in die Rundung mündet, wo die Ladewalze drinnen sitzt. Dieses Stück sollte möglichst dicht sein, wegen des möglichen Druckverlustes. Dabei wird es dann sehr schwierig, einen Schweisspunkt sauber nachzuarbeiten. Für den Durchschnittsheimwerker kaum ordentlich zu machen.

    Also doch Kal. .22 :crazy2:
    (auch das ist nicht so ernst gemeint)

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  • Da du ja an deinem Relum eh´ noch am stricken bist, bietet es sich doch an, die Bohrung mal zu vermessen, dann eine Buchse zu drehen und diese Einzulöten/ zu kleben oder? Dann hast du keine Probleme mit dem Verwirbelungen, und solch eine Buchse kann man ja so paßgenau fertigen, das sich an der Ladewalze auch nichts reibt. Wenn du selbst keine Möglichkeit hast, so etwas zu machen, dann frag doch mal den Büchsenmacher deines Vertrauens ob er dir nicht damit weiterhelfen kann.

    Jene,
    die ihre Schwerter zur Pflugscharen schmiedeten,
    pflügen nun für Männer,
    die ihre Schwerter behielten.

  • @ Arkangel

    Daran habe ich auch schon gedacht, so eine Art Röhrchen dort einzubauen, einfach um den Durchmesser zu verkleinern. Aber ich weis noch nicht wie man dieses möglichst einfach aber effektiv zum halten kriegt. Kleben wäre eine Möglichkeit, aber ich bezweifle, das auch Epoxydkleber auf Dauer die Belastung aushält.
    Aber vielleicht kommt mir oder jemand anderem noch eine zündende Idee.
    Wenn ich so weitermache, wird die Flitsche niemals fertig, aber bis zur Rente ists ja noch etwas hin :nuts:

    Gruß
    Klaus

    Man kann ja mal beide Augen zudrücken. Es müssen ja nicht die eigenen sein. ;)
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  • Wenn Dir nichts an der Originalität liegt, dann bohr doch quer durch
    den Transferport ein 1mm Loch und schlag ein Stift quer durch.
    Nur mal grob theoretisch überlegt. Ich hab mir's jetzt nicht am
    Objekt angeschaut.

    Pellet

  • K.D.
    Wenn du Kleber nicht traust, dann bleibt noch löten, wenn das fachmännisch hartgelötet wird, rührt sich da nix mehr.

    Jene,
    die ihre Schwerter zur Pflugscharen schmiedeten,
    pflügen nun für Männer,
    die ihre Schwerter behielten.

  • @ Pellet

    Das Loch müßte ich von außen durch daß System bohren, da sonst keine Möglichkeit besteht, da dranzukommen (muß ich aber nóchmal genau prüfen). Ansonsten keine schlechte Idee. Der Stift müßte ja nicht größer sein als eine Nadel. Und wenn das Ganze dann sauber verarbeitet ist, fällt es so gut wie nicht auf und die Originalität ist nicht vollständig dahin. Aber bei diesem Gewehr ist das auch nicht so wild. Bei dem alten FLZ, das ich noch restaurieren will, würde ich das garantiert nicht tun.

    Gruß

    Klaus


    @ Arkangel

    Für die Löterei müßte ich tatsächlich mal einen Büchsenmacher konsultieren, da ich mir nicht vorstellen kann, wie ich an diese Stelle herankommen kann. Ist halt ein wenig unzugänglich für Werkzeuge aller Art. Theoretisch wäre es auch möglich eine solche Buchse auf einer Art "Teller" zu befestigen und diese Konstruktion von der Kolbenseite in den Luftkanal einzusetzen. Der durch den Teller um etwa 1mm verkürzte Kolbenweg sollte eigentlich nicht allzuviel ausmachen. Nur müßte der Spaß dann im inneren des Kolbenzylinders festgelötet werden. Das gibt dann wieder das Problem mit dem "wie-komme-ich-da-bloß-dran?"

    Gruß

    Klaus

    Man kann ja mal beide Augen zudrücken. Es müssen ja nicht die eigenen sein. ;)
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