Einen wunderschönen Pfingstmontag liebe "Co2air.de-Gemeinde",
Eins vorweg:
Was ich euch hier gebe ist kein Test. Es ist vielmehr ein Bericht. (Ehrlich gesagt habe ich es nur nicht geschafft diesen Text an einen Moderator zu schicken. Wenn sich also ein freundlicher Mod. finden würde, der das ganze noch in den Testbereich veschiebt, wäre ich ihm sehr verbunden.) Leider kann ich keine eigenen Bilder einbinden, da ich traurigerweise noch immer zu den Menschen gehöre, die mit modernen digitalen Kameras nicht umgehen können. So, nun aber zum eigentlichen Thema:
Einleitung:
Das Classic Army M24 Modell ist unter den airsoft-snipern wohl das Bekannteste. Wie ich durch dieses Forum erfahren habe ist es aber wohl nicht das Beliebteste/ Zuverlässigste. Über mein Modell kann ich zwar nicht klagen, aber solche Fakten darf man nicht unter den Tisch kehren. Was also tun, nun...Alternativen gibt es hier in unserem schönen Deutschland zwar leider nicht so zahlreich, aber es gibt sie dennoch. Wie z.B. das Tanaka M40A1.
Das Tanaka M40A1 ist sicherlich kein sehr weit verbreitetes Gewehr. Das liegt wohl an folgenden Faktoren - der Preis von knapp über 500€, das Gassystem, die Verfügbarkeit bei Händlern und auch an der Tatsache, dass es sich hierbei nicht um ein Modell von TM, CA oder ICS handelt.
Vor wenigen Wochen habe ich mich entschieden mir mein eigenes Bild über dieses Gewehr zu machen. Bestellt habe ich es bei http://www.waffenostheimer.de. Der Versand ging recht schnell und schon bald hatte ich es zum ersten Mal in meinen Händen.
Modell:
Bei der Tanaka M40A1 handelt es sich um einen Nachbau eines bekannten US Scharfschützengewehres, dass schon seit langer Zeit eingesetzt wird. Wenn ich richtig informiert bin nutzen es die US Marines (Korrigiert mich wenn ich falsch liege). Das reale Gewehr ist zwar kein Hochleistungsgewehr, kann sich aber dennoch mit vorbildlichen Streukreisen (bei entsprechender Muniton) behaupten.
Für die, die es interessieren sollte - Mit einer RWS 55 grs. Softpoint Fabrikpatrone im Kaliber .223 (5,56x45mm) Remington ist auf 100m ein Streukreis von 21 mm keine Seltenheit. Das M40A1 basiert auf dem legendären Remington M700 System. Auf dieser Basis gibt es etliche verschiedene Modelle auf dem Markt. Das System baut auf einem Zylinderverschluss mit 2 Warzen in der vorderen Hülsenbrücke auf. Das Abzugsgewicht von solch einem Modell beträgt normalerweise ca. 1400 Gramm und ist damit relativ "freundlich". Das Magazin fasst 5 Patronen, die über einen Klappdeckel entnommen werden können. Das Gewehr ist 1116 mm lang und ca. 4 kg schwer. Der Lauf hat einen 1/9", 229 mm Drall. Die geschätzte Lauflänge dürfte so um die 660 mm betragen. Die Mündung ist 20,6 mm groß. Das militärische Modell M40A1 ist für den privaten Käufer leider ein Tabu, es existiert jedoch ein Schwestermodell - das M700 Police, dass zum militärischen Modell, in seinen grundlegenen Funktionen identisch ist.
Doch zurück zum airsoft Nachbau. Hier noch ein Bild von der waffenostheimer.de Homepage:
http://www.waffenostheimer.de/catalog/produc…roducts_id=1139
Eindruck:
Kurz gesagt - Prima! Das Gewicht, das Material, sowie die Abmessungen lassen bei Waffenbegeisterten ein kribbeliges Gefühl zurück. Von den Abmessungen und dem Gewicht erinnerte es mich, bei geschlossenen Augen ein wenig an ein SVD Dragunow (Version 1) Gewehr, das ich in meiner Dienstzeit ein paar mal abfeuern durfte. Was ich damit sagen will - es wirkt keineswegs wie ein Spielzeug, sondern macht einen sehr realistischen Eindruck.
Der Schaft besteht aus einem Kunststoff, der zwar exzellent verarbeitet ist, aber dennoch nicht an die Qualität meines CA M24 Schafts reichen kann. Das ist nicht negativ zu verstehen. Es ist nur so, dass der Schaft eines CA M24 sich besser anfühlt, wenn man seine Fingern langsam über das Materiall gleiten lässt.
"Plastik" konnte ich sonst keines finden. Die gesamte Abzugseinheit, der Zylinder, sowie Lauf, Korn und alles was ich vergessen habe bestehen aus einem Metall. Es könnte sich auch um Aluminium handeln, aber das kann man bei airsoft Waffen nie so genau sagen. Jedenfalls ist es kalt, Magnete haften daran und es ist schwer. Ich bin leider kein Büchsenmacher um so etwas genau sagen zu können.
Die Verarbeitung ist, wie bereits gesat, brilliant. Grobe Schweißnähte oder grob hinterlassene Ecken und Kanten braucht man gar nicht erst zu suchen. Alles wirkt sehr fachmännisch "zusammengeschustert".
Handling:
Weil es sich hierbei um ein Gassystem handelt, wird einem das schwere Zurückziehen des bolts erspart. Zwar muss man den bolt noch immer traditionell zurückziehen, doch das geht (wie auch bei einer realen Waffe) ohne größeren Widerstand (Bei Federspannern wird eine Feder so lange zusammengedrückt/ gespannt bis ein gewisser "Einrastpunkt" erreicht ist). Das ist jetzt zwar nur ein kleines Detail, ist aber wirklich sehr angenehm im Umgang.
Der Abzugswiderstand ist sehr angenehm. Nicht zu groß und nicht zu klein. Man merkt, dass es einen gewissen Spielraum gibt, doch ab einem bestimmten Punkt wird einem klar gemacht - "so, jetzt noch ein Stück weiter und es Knallt."
Das Magazin ist erfreulicherweise recht groß. Es fasst 12 Schuss, die schnell abgefeuert werden können.
Das Hop up ist voll einstellbar. Jedoch würde ich nicht daran herumspielen. Da es bereits in der "frisch vom Werk" Version sehr gut eingestellt ist.
Das Korn kann abmontiert werden, um z.B. einem Zielfernrohr die Sicht nicht zu nehmen. Eine Wavermontageschine ist zur ZF Montage bereits vorhanden.
Eine Magazinladung Gas reicht für ca. 4 1/2 Magazine. Dieser Wert schwankt aber ziemlich.
Ich konnte keine groben Mängel finden. Die Tanaka M40A1 ist ein wirkliches Vorbild für so manchen Hersteller.
Daten:
Länge - 1116 mm
Gewicht - 2800 Gramm
System - Einzelschuss Gasdruckrepetierer
Kaliber - 6 mm BB
Schussleistung:
Ich bin begeistert. Obwohl ich sonst eigentlich nicht so leicht zu begeistern bin. Auf 5 m konnte ich kein einziges mal auch nur einen Ausreiser im Schussbild entdecken. Sogar nach 2 Magazinen. Alle Treffer liegen in einem Streukreis von nicht einmal 2 Zentimetern. Nach dem Anbau meines Harris Zweibeins, das übrigens perfekt zum optischen Eindruck passt, konnte ich auf diese Entfernung sogar 10 Schus auf beinahe ein und denselben Punkt bringen.
Auf 15 m konnte ich erst einige Zeit später schießen. Nach der Montage eines Zielfernrohres (nochmals danke an "SemiAuto" bei der Qual der Wahl) war das aber auch möglich. Ein Streukreis von nicht einmal einem Zentimeter (mit Scope und Biopod) spricht wohl für sich. Wahnsinn! Und das ohne irgendwelche Tuningeingriffe. Das schafft sonst kein mir bekanntes airsoft Gewehr. Ich kann sogar sagen, dass der Streukreis eher durch Schützenfehler, Temperatur, Wind, oder sonstige Umwelteinflüsse entstand, als durch das Gewehr selbst.
Die maximale Grenze der effektiven Schussentfernung konnte ich nicht bestimmen. Was ich aber sagen kann, ist, dass selbst auf 25 m noch ein akzeptabler Streukreis von durchschnittlich 4 cm drin war. Weiter konnte ich nicht feuern....Schade eigentlich.
Die Durchschlagskraft ist beeindruckend. Ich konnte auf 15 m eine Dose (mit dünnem Blech) noch locker beidseitig lochen. Das schafft selbst mein treuer Co2 Liebling (Colt 1911) nicht immer. Ich kann euch zwar leider keine Daten über die fps Werte geben. Aber, dass was ich gesehen habe steht einem durchschnittlichen Luftgewehr (Kaliber 4,5mm Diabolo) in nichts nach. Das beruht höchstwahrscheinlich auf dem Gassystem das bei der Tanaka M40A1 zum Einsatz kommt. Ich möchte mir gar nicht erst ausdenken, was bei Redgasgebrauch alles passieren kann (Redgas sollte nicht verwendet werden).
Für alle Tests verwendete ich 0,30 Gramm schwere Aluminiumkugeln.
Ich verwendete ein Green Gas.
Positiv:
Verarbeitung
Schussleistung
Schussverhalten
Schussbilder
Reichweite
Material
Montagemöglichkeiten
Hop up
Negativ:
Preis
Verfügbarkeit bei Händlern
Bekanntheitsgrad
Gassystem
Unterm Strich:
Brilliante airsoft Scharfschützengewehrnachbildung. Das Gassysten mag nicht jedermans Sache sein, aber wenn man damit klar kommt, bekommt man ein sagenhaft gutes Gewehr, dass kaum Wünsche offen lässt. Es ist mehr als nur eine gute Alternative zu TM un CA Produkten. Ein absolutes Ausnahmeprodukt.
Für Anregungen, sowie Fragen stehe ich euch gerne zur Verfügung. Aber fragt bitte nicht nach Bildern. Ich besitze keine Digitalkamera.