Beiträge von Tarkus the Maverick

    Ich gehe davon aus, dass ein Tropfen Öl auf den Anstechdorn allenfalls die dortige Dichtung pflegt. Bei Wartungskapseln dagegen wird das gesamte Drucksystem von innen benetzt und somit auch die Dichtungen und beweglichen Teile dort gepflegt, wo man sonst nicht ran kommt.

    Wichtig ist allerdings, dass die Wartungskapseln mit der Öffnung nach unten stehen.

    Beispielsweise bei Air Magnum oder Twinmaster heißt das, die Laufmündung nach oben halten. Beim WLA (neue Version, in die auch 88-Gramm-Kapseln passen) die Mündung nach unten. Bei Pistolen und Revolvern mit Kapsel im Griff, Lauf waagerecht und Griff nach oben.

    Ansonsten verschießt man fast nur CO2 und das meiste Öl bleibt in der Kapsel.

    Bei Verwendung von Adaptern für zwei 12-Gramm-Kapseln die Wartungskapsel zuerst rein stecken, damit deren Öffnung in dieselbe Richtung zeigt, wie die des Adapters. Die zweite Kapsel sollte eine leere sein. Und nicht nur beim Schießen, sondern auch schon beim Anstechen die Öffnungsseite nach unten halten.

    Wenn man diese Hinweise befolgt, geht das Leerschießen übrigens recht schnell, weil da kein Gas, sondern flüssiges CO2 verschossen wird.

    Und ohne Trommel schießen, dann bekommt auch die Fördermechanik der Trommel was ab und nicht nur der Lauf.

    Zitat

    Eine versetzte, "ausgelagerte" Schaftkappe hat trotzdem einen gradlinigen Schaft "vor sich", so dass die Rückstoßenergie möglichst gradlinig in die Schützenschulter geführt wird.


    Nein. Es ist völlig egal, ob die Schaftkappe seitlich versetzt wird, oder ob der Schaft um diesen Betrag angewinkelt wird. Durch den seitlichen Versatz des Aufsetzpunktes ensteht so oder so ein Drehmoment, welches auf die Waffe wirkt.

    Umgekehrt entstünde kein solches Moment, wenn der Schaft angewinkelt und die Schaftkappe um denselben Versatz in die andere Richtung versetzt würde. Das nur als Beispiel, auch wenn's keinen Sinn macht, das zu tun.

    Danke euch für die sehr aufschlussreichen Beiträge!

    Zwei ergänzende Fragen hätte ich noch:

    Wie hier schon erwähnt wurde, würde ein eher schlankes Modell stilistisch am besten zum WLA passen. Das schlankeste, das ich bislang gefunden habe, ist ein 4x15 von Umarex. Da stellt sich aber gleich die Frage, ob man damit überhaupt noch etwas sieht, bzw. ob die gefühlte Lichtausbeute zumindest nicht schlechter ist, als bei offener Visierung.

    Desweiteren finde ich, dass der spezielle Halter fürs WLA eine recht hohe Schiene hat, was speziell bei dieser Waffe m.E. nicht wirklich gut aussieht. Daher würde ich eine flache Schiene bevorzugen, die an Stelle der Kimme befestigt wird. Die Frage ist, ob es das überhaupt gibt und ob der dann recht große Abstand zum Auge noch okay wäre, bzw. ob ihr ZFs empfehlen könnt, die für größere Abstände ausgelegt sind.

    Vorige Tage rief ich bei einem der größeren Waffenshops an, weil ich Fragen zum Zubehör für mein WLA hatte. Als ich den Halter für die ZF-Montage erwähnte, meinte der Berater, das könne ich vergessen, wenn ich nicht wenigstens 400 bis 500 Euros für ein ZF investieren wolle. Alles darunter tauge nichts. Da würde ich mit offener Visierung bessere Ergebnisse erzielen.

    Nun, das war zumindest eine ehrliche Meinung. Denn er hätte ja auch versuchen können, heraus zu hören, wie viel ich zu investieren bereit bin, um mir dann eins in der Preisklasse zu empfehlen.

    Nun meine Frage an euch:

    Ist dieser Berater zu anspruchsvoll, oder hat er völlig Recht? Ich muss dazu sagen, dass ich vorwiegend auf Scheiben schieße, es mir also weniger auf schnelle Zielerfassung, sondern mehr auf Präzision ankommt.

    Hat Jemand in dieser Beziehung gute oder schlechte Erfahrungen mit Zielfernrohren in der niedrigen Preisklasse? Bzw. wo liegt eures Erachtens die preisliche Untergrenze, wenn man bessere Ergebnisse als mit offener Visierung erzielen möchte?

    @ Ulrich Eichstädt:

    Also mit RD okay, mit ZF vielleicht auch noch, aber bei offener Visierung beide Augen offen? Da hört's bei mir aber auf. Und Wind? Wir reden hier von Waffen, die i.d.R. für 10-Meter-Distanzen konzipiert sind. Auf die schieße ich drinnen auf Scheiben. Da gibt's keinen Wind.

    Und draußen beim Schießen auf Dosen kommt's eh nicht so drauf an. Wenn's so stürmisch sein sollte, dass ich auf meine maximal mögliche Distanz von etwa 20 Metern wegen Abdrift keine Dose mehr treffen würde, dann würden die Dosen ohnehin schon vom Wind weggeblasen, bevor ich meine Schussposition erreicht habe.

    Kimme, Korn und Ziel gleichzeitig scharf sehen dürfte kaum möglich sein, egal, ob mit oder ohne Brille. Ich erziele übrigens die besten Ergebnisse, wenn ich so fixiere, dass das Korn scharf erscheint. Wichtig ist allerdings ein gut ausgeleuchteter Raum. Nur das Ziel auszuleuchten bringt zu wenig. Denn das Auge muss insgesamt viel Licht abbekommen, damit die Pupillen klein werden und dadurch mehr Schärfe liefern.

    Will deswegen keinen neuen Thread eröffnen.

    Bin begeistert. Gerade eben bei unter 12°C geschossen und mit zwei 12g-Kapseln 18 Trommeln leer bekommen. Okay zum Schluss sackten die Schüsse immer mehr ab. Aber das waren immerhin 144 Schuss!

    Und das Teil macht echt Spaß. Eingespannt schafft die vermutlich Loch in Loch. Freu mich schon auf's Frühjahr, wenn ich draußen auch auf mehr als 10 m testen kann.

    Nachtrag 2 Tage später bei ähnlicher Temperatur:
    Bis zum letzten Schuss die Kapseln entlehrt, und dieses Mal 160 Schuss abgegeben. Dieses mal waren allerdings keine Leerschüsse dabei, weil ich mitgezählt habe. Okay, der letzte blieb stecken, ließ sich mit dem Restdruck aber noch rausschießen. Werde mir also noch einen weiteren Satz Trommeln besorgen.

    Die Standard-Trommelmagazine von UMAREX (z.B. für CP88, WLA usw.) Sind mit knapp 7 mm recht flach. Bei der Suche nach kurzen Stahlkernpellets fand ich lediglich diese hier, die passen könnten:

    Walther - High Speed ( 4,5 mm ) Stahlkerngeschoss mit Kunststoffmantel


    Laut Längenangabe bei Teutenberg könnte es aber auch mit denen knapp werden.

    Hat die schon mal Jemand aus solchen Trommeln, insbesondere mit dem WLA, erfolgreich verschossen oder haben die geklemmt?

    Oder kennt Jemand noch etwas kürzere Pellets dieser Art?

    Es gibt für jede Waffe in Verbindung mit der verwendeten Munition eine Entfernung, in welcher man die Visierung so einstellen kann, dass sie die Flugbahn tangential berührt. Stellt man die Visierung tiefer, hat man zwei Schnittpunkte, also zwei Entfernungen, in denen die Waffe genau ist. Dazwischen weicht das Geschoss nach oben ab und darunter bzw. darüber nach unten. Schießt man die Waffe so ein, dass sie in der Entfernung der tangentialen Berührung eine Abweichung nach oben von beispielsweise maximal einem Geschossdurchmesser hat, dann ergibt sich daraus ein bestimmter Entfernungsbereich, in dem sie diese Genauigkeit hat.

    Wenn wir von 4.5mm Blei-Diabolos ausgehen, liegt dieser Entfernungsbereich, in dem die Waffen diese maximale Abweichung haben bei offener Visierung bei Kurzwaffen im Bereich von etwas unter 5 m und max. 15 m. Bei leistungsstarken Langwaffen ist er etwa doppelt so groß, also knapp 10 m bis etwa 25 m.

    Eine Erhöhung der Visierlinie hat zu Folge, dass der tangentiale Berührungspunkt etwas weiter weg ist. Somit verlängert sich dadurch auch der beschriebene Genauigkeitsbereich.

    Wer stets auf gleiche Distanz schießt, den wird das wenig interessieren, da er seine Waffe auf exakt diese Distanz einschießen wird. Wer dagegen auf häufig wechselnde Distanzen schießt, sollte sich diese Gedanken durch den Kopf gehen lassen.

    Ich selber schieße auf relativ kurze Distanzen und bevozuge daher, wenn die Visierlinie möglichst nahe am Lauf ist. Und meine Erfahrung ist auch, dass ich mit offener Visierung konstantere Ergebnisse erziele, als mit Zielfernrohren, die weniger kosten, als die Waffe selber.

    Unberücksichtigt davon haben meine Vorschreiber natürlich Recht, dass, zumindest bei Langwaffen, eine Erhöhung der Visierlinie eine deutliche Erhöhung des Komforts bzgl. der Körperhaltung bringen kann. Bei meinem HW35 würde ich mir das sogar wünschen. Aber da ich damit (13.5J) daheim ohnehin nicht schießen darf, verzichte ich auf einen solchen Umbau.

    Die potenzielle Energie ist E = m*g*h, also Masse mal Erdbeschleunigung mal (Fall-) Höhe.

    Wenn man g mit grob 10 m/s^2 annimmt, heißt das, dass ein Gegenstand mit der Masse von 1 kg, den man aus 1 m Höhe fallen lässt, eine Aufprallenergie von 10 Joule hat.

    Man könnte nun am Hammerauge eines 1000g-Hammers eine Schraube in den Stiel drehen, die einen Kopfdurchmesser von 4,5 mm hat. Dann hätte man etwa die Wirkung eines Stahlkopfdiabolos, das aus einer Waffe mit 10 Joule verschossen würde.

    Um 4 oder 7,5 Joule zu simulieren, nimmt man halt eine Fallhöhe von 40 cm bzw. 75 cm oder halt einen Hammer, der 400 g bzw. 750 g wiegt.

    Das nur mal zur Veranschaulichung, von welchen Energien wir hier reden.

    Mich persönlich interessiert bei freien Waffen aber weniger, welchen Schaden sie an welchem Ziel hinterlassen, sondern mehr, wie genau ich damit treffen kann.

    Da ich auf unterschiedliche Distanzen schieße, interessiert mich insbesondere, in welchem Entfernungsbereich die Waffe noch genau ist, ohne die Visierung verstellen zu müssen.

    Meinen S&W 586 6" habe ich zum Beispiel so eingeschossen, dass die Visierlinie die Flugbahn bei etwa 5 m und 13 m schneidet. Dann weicht das Geschoss zwischen etwa 3,5 m und 15 m um maximal einen Geschossdurchmesser nach unten oder nach oben von der Visierlinie ab.

    Diesen Entfernungsbereich halte ich bei freistehendem Schießen mit offener Visierung für optimal (zumindest für mich).

    Wenn ich aufgelegt schieße, muss ich nicht die Entfernung erhöhen, um es interessanter zu machen, sondern nehme einfach kleinere Ziele, zum Beispiel Scheiben mit vier Kreisen statt einem.

    Jedwede Steigerung der Durchschlagskraft, also der Schussenergie, hätte eine flachere Flugbahn zur Folge und würde dadurch auch den Bereich, in dem ähnliche Genauigkeit erzielt wird, unnötig verlängern.

    In meinen geschlossenen Räumen kann ich diese Distanzen allerdings gar nicht realisieren.

    Draußen beim Dosenplinken darf die Entfernung, um es interessant zu machen, zwar größer sein, aber da kommt es auf ein paar Zentimeter Genauigkeit eh nicht an.

    Ich bin also ganz froh, dass die Kurzwaffen meist nicht mehr als 4 Joule leisten und genieße sogar die dadurch recht hohe Schussausbeute pro CO2-Kapsel.

    Klar, wer das Schießen im Wettkampf betreibt, der wird an allerhöchster Präzision interessiert sein. Der wird seine Waffe allerdings auch auf die jeweilige Distanz exakt einschießen. Und auch den interessiert wohl kaum die Durchschlagskraft.

    Technisch gesehen sind die Pistolen ja eigentlich Revolver, bei denen das Trommelmagazin verborgen ist. Warum also nicht gleich einen Revolver nehmen? Mir liegt mein 586er Smith & Wesson 6" deutlich besser in der Hand, als meine P88. Und sowohl die Präzision, als auch Abzugcharakteristik sind vorbildlich.